Die 20. Reise nach Norwegen - und doch ist es dieses Mal irgendwie anders....
Ich kann nicht verleugnen, dass ich die letzten fünf oder sechs Fahrten fast schon als "abgeklärt normal" empfunden habe.
Viel Mittelnorwegen in den letzten Jahren hat unserer Gruppe durchaus gute Fische beschert, dicke Dorsche, erste Heilbuttfänge und für mich persönlich im letzten Jahr meinen Leng von 1,62 m und knapp 20 kg. Aber eben auch nicht mehr so viel Neues. Es war auch durchaus jedes Mal Vorfreude und Anspannung da, aber bei Weitem nicht mehr so wie noch vor 10 Jahren oder ganz zu Beginn der Norge-Touren vor 16 Jahren..
Dieses Jahr scheint es bei mir allerdings etwas anders zu sein. Spannung und Vorfreude entwickeln sich langsam.
Es geht so hoch wie noch nie, nach dem Polarkreis im Jahr 2017 (Aldersund Brygge), knacken wir nun die 70 Grad Nord - Marke und lassen uns auf ein Abenteuer knapp 50 km oberhalb von Alta ein. Noch höher gelegene Angelanlagen gibt es da oben nicht mehr so wahnsinnig viele. In Schlagdistanz zum Rognsundet, Stjernsundet und Vargsundet kommen schnell Wünsche und Vorstellungen auf, die Steinbeißer, Heilbutt und richtig große Rotbarsche beinhalten.
Über einen recht bekannten Anbieter haben wir in Storekorsnes ein nettes Haus mit einem Boot gebucht, dessen Größe und Motorisierung ich so auch noch nicht kennengelernt habe. Auf Dolmoy die letzten Jahre hatten wir schon super Dolmoy-Boote mit 23 Fuss und 90 PS. Dieses Jahr nun geht es mit 26 Fuss, beheizbarer Kabine und 175 oder 225 PS auf's Wasser (die Angaben zur Motorengröße schwanken leider je nach Website der Anbieter bzw. Buchungsbestätigung).
Mit vier Personen auf der Jolle sollte sich dort jeder frei entfalten können.
Die An- und Abreise mit dem Flugzeug liegt bei einem so nördlichen Ziel nahe, wird aber nicht passieren...ich mag keine Flugzeuge, oder ist es Flugangst, die Höhe...man weiß es nicht
Insofern wird irgendwo zwischen Hamburg und Lübeck am Sa den 25.06. morgens um 4 Uhr gestartet, erstes Ziel die Fähre von Puttgarden auf Fehmarn nach Dänemark. Dann weiter über die Öresundbrücke nach Schweden, um oberhalb von Stockholm das erste Nachtquartier zu beziehen. Am nächsten Tag geht es dann immer entlang an der Westküste des Botnischen Meerbusens bis hoch nach Överkalix. Hier wird wieder ausgeruht, um am nächsten Morgen nach wenigen Kilometern den Polarkreis zu überqueren und rüber nach Finnland zu wechseln. Über Kautokeino geht's dann in Norwegen Richtung Alta. Drei Tage, mit Etappen von 1.005 km, 981 km und 557 km. Klingt verrückt? Ist es auch
Zurück wollen wir das Ganze mit nur einer Übernachtung schaffen, der Fisch soll schließlich gefroren bleiben.
Die Zwischenübernachtungen in Schweden zu finden war in Ordnung, allerdings muss man dazusagen, dass die Anzahl an so klassischen Holz-Übernachtungshütten meinem Empfinden nach deutlich geringer ausfällt als in Norwegen. Ich bin über viele Hotelmöglichkeiten gestolpert, finde die Nächte in einer Holzhütte aber passender und uriger für so einen Männer-Angeltrip.
Unsere bisher verwendeten Styroporkisten, für das Heimbringen der Fischfilets, "pimpen" wir gerade auf. Wir verstärken die Styroporwände durch eine zusätzliche Ummantelung mit Styrodur. Damit erhoffen wir uns noch mehr Kälteisolierung. Wir hatten in den letzten Jahren auch immer eine Zwischenübernachtung auf dem Rückweg in Norwegen, der gefrorene Fisch hat stets bestens durchgehalten, aber dieses Jahr gehen wir lieber auf Nummer sicher, da sich die Reisezeit zurück insgesamt um einige Stunden erhöhen wird.
Aktuell stehen wir vor der Herausforderung, einen passenden Mietwagen zu finden. Uns schwebt so etwas wie ein VW T6, Mercedes V-Klasse oder Vito Tourer vor. Allerdings ist die Entwicklung der Mietwagenpreise in den letzten Monaten irre. Ich habe auch schon dazugelernt, man darf einen Dieselzuschlag bezahlen, wenn man einen garantierten Dieselmotor im Auto haben will. Gleiches gilt für ein Navigationsgerät. Eigentlich heute Standard, die Garantie dafür darf man aber auch gerne extra entlohnen. Wenn mehr als eine Person das Auto fahren will, Aufpreis für jede Person! So kann man je nach Anbieter für 12 Tage schnell bei weit über 2.000 Euro landen*eek*
Warum schreibe ich das hier eigentlich... Geht ja noch gar nicht los, erst in 87 Tagen. Ja keine Ahnung, will Euch einfach jetzt schon am großen Abenteuer dran teilhaben lassen und ich berichte hier weiter, wenn sich wesentliche Planungen oder Umsetzungen ergeben.