Eigentlich wollte ich nach meinen vielen gesundheitlichen Ausfällen hier keine Berichte mehr schreiben. Ich dachte: Mitleid für eine Oma beim Angeln in Norwegen musst du nicht haben. Aber: ich kanns nicht lassen.
Diese Woche sind Sönke, meine Schwägerin und ich nach Risoyhamn in eine Angelanlage gefahren. Mein Schwager ist einen (!) Tag vorher ausgefallen und ist traurig zurückgeblieben. Die Anreise war überanstrengend . Aber: dickes Lob : Flug mit Lufthansa nach Oslo (leider über München !), dann norwegian nach Harstad, dann Autoabholung 2,5 Stunden Fahrt. Ich bin direkt ins Bett gefallen.
Haus super modern, sauber. Eine perfekte Angelanlage mit allem, was man benötigt. Im Boot waren zwei Gaff, Bootshaken, und ein Tank für 200 l Sprit. Die Tanksäule ist direkt neben den Stegen.
Nachmittags ziemlich planlos raus, natürlich keinen Fisch gefangen. Aber dem Zielfisch in diesem Urlaub, dem Heilbutt, war ich schon ziemlich nah. Gummifisch 1 m über dem Grund ( 17 m ). Leichtes Zucken an der Rutenspitze. Nichts. Noch ein leichtes Zucken an der Spitze. Nichts. Mir wurd warm, als sich plötzlich die Rute bis an dieWasserlinie runterbog und die Bremse jammerte. Ich dachte: du sollst noch nicht anschlagen, noch nicht ---aber jetzt. Jetzt wurd mir richtig warm. Die Gegenwehr war stark. Aber ich auch. Ca. 3 m vor der Oberfläche, wir sahen ihn schon, trat er den Rückzug an. MIST
Gestern war Ausfalltag -zumindest für uns. Windstärke 5 ist für mich ein Grund, mir einen bequemen Tag im Haus zu machen.
Heute: Bombenwetter - Windstärke 1-2, Sonne. Also, raus aufs Boot. Zunächst passierte gar nichts. Sönke, der sooo gerne einen Heilbutt fangen will, angelt immer wieder bei mehr als 100 m auf Seelachs. Dann hat er auch noch eine Aversion gegen Gummifische. Irgendwann näherten wir uns dann doch dem Heilbuttgebiet. Ein Dorsch nach dem nächsten sprang in die Kiste, Seelachs auch. Lumb haben wir wieder freigelassen. Und dann hatte Sönke einen kleinen Dorsch dran, dem ein fetter Heilbutt folgte , ich schätze so 1.30 m . Er umwarb den Dorsch dreimal, machte sich aber dann doch davon. Schade
Heute Abend soll es dann Fisch geben, denn wir hatten vergessen, dass ja heute in Norwegen Feiertag ist. Niemand arbeitete. Weder im Joker nebenan, noch in der Rezeption, die wir bemührn wollten, als unser Herd plötzlich ausfiel. Keiner da. Also, Kartoffeln in dicke Scheiben, Öl und Salz und in den Backofen. Mit selbstgemachten Fischstäbchen. Schmeckte gut. Jetzt schließe ich und morgen gehts weiter.