Für drei Tage Live aus Stralsund

  •  

    Werbung

     

     

  • Man war das ein aufregendes Wochenende, mit Zeitdruck, Gedächtnisverlust,

    Einbahnstraßenchaos, Wetterumschwung, Problemen beim Umziehen,

    Durchhaltevermögen im Kindersportboot, Fangstatistik mit ganz engem

    Ausgang, guten Gesprächen etc.


    Nun ein paar Details. Steffen wollte eigentlich 10:30 in Ruhe zu Hause los.

    Ich musste aber morgens einen wichtigen Arzttermin wahrnehmen und konnte

    trotz Überbietung der im Navi angegebenen Reisezeit und Umleitung in Staßfurt

    erst 11:15 einfliegen. Also schnell alle Sachen umladen und eine viertel Stunde

    später quietschten in Groß Börnecke die Reifen. Spätestens 17:00 mussten die

    Schlüssel in Empfang genommen werden. Der Zeitpuffer war gering und das

    Wetter regnerisch und stürmisch.



    Steffen als Autoführer gab sein Bestes und trotz dichten Straßenverkehrs

    brachte er uns sicher im Zeitlimit nach Stralsund. Unterwegs fragte Georg:

    „Steffen, hast du den Wasserkocher für Grog mit eingepackt?“ Steffen:

    „Mist, den habe ich vergessen“. Kurzes Schweigen. Ich lange gegrübelt und

    dann gebeichtet:“ Und die Flasche Black Jack liegt noch in meinem Auto“. :saint:


    Na also, passt doch, alles gut.


    In Stralsund gefühlte sämtliche Einbahnstraßen abgefahren, das Parkhaus

    endlich gefunden und ein paar hundert Meter weiter kurz vor halb 5 in der

    Pension Hafenblick eingecheckt. Jeder bekam sein Einzelzimmer, Komfort

    etwa wie eine Standardkabine auf der Colorline.





    Nur der Hafenblick war mir verwehrt.



    Anschließend noch schnell in den Angelladen und ein paar Besorgungen erledigt.

    Um unsere Sinne für den morgigen Angeltag zu schärfen, holten wir uns im Hafen

    jeder ein Fischbrötchen. Mit viel Zwiebel und ein eiskaltes Becherbier. Beim Fisch-

    brötchen waren wir uns einig: ganz große Klasse, aber der Hunger war noch nicht

    gestillt! Das Lübzer aber war bei eisigen Wind und Regen nicht die Flüssigkeit, die

    den Körper erwärmen konnte. Also ein paar 100 m weiter in ein Restaurant, wo wir

    uns satt aßen … (hier mal schnell ein Bild dazwischengeschoben) …




    und mit einigen Gläsern Grog die Körpertemperatur wieder auf Sollwert brachten.

    Abends dann noch ein paar Flaschen Störtebecker geleert, ein paar „Kurze geraucht“

    und dann ab ins Bett.


    Nachts gut geschlafen, morgens gut gefrühstückt und auf zum Bootsverleih. Hier

    großes Gewusel, denn alle 9 Boote wollten gleichzeitig mit allen vorgeschriebenen

    Utensilien (Rettungswesten selbst wenn man die eigene mithatte, ein sauschwerer

    Klappanker mit langer Leine, ein Feuerlöscher – wir hätten eher ein Feuer gebraucht,

    Notsignale, Sannikasten und ein Stab mit vier schwarzen, halb- runden Scheiben

    jeweils im Winkel von 90° zueinander stehend angeordnet) und den mitgebrachten

    Angelgerödel beladen werden.




    Wir konnten erst als Letzte ablegen, da wir Mühe hatten, Georg in seinen einteiligen

    Floater zu zwängen, weil seine Unterziehhose mit dem Futter des Floaters nicht

    harmonierten. Und als wir glaubten es geschafft zu haben, war der Reißverschluss

    auf wundersame Weise am Rücken zu schließen. &%ablachen&%


    Das haben wir leider nicht geschafft, also alles aus, um 180 Grad gedreht und dann

    fix aufs Boot und Schiff Ahoi.


    Wenn man den Berichten im Internet glauben kann, sollten die besten Zeiten für den

    Heringsfang die frühen Morgenstunden und die Abendstunden sein. Die frühen Morgen-

    stunden scheiden für uns nun schon mal aus und die Abendstunden ebenfalls, da 17 Uhr

    die Boote gereinigt wieder abgegeben werden müssen. Belastender für uns dreien war

    aber die niedrige Sitzhöhe im Boot, deutlich niedriger als auf einer Kloschüssel. Und

    Beine ausstrecken war nur mit Einschränkungen möglich. Na dann Petri Heil!


    Draußen empfing uns ein eiskalter Wind. Bootsführer Steffen saß an der Pinne und gab

    Gas, Georg versuchte die vertüdelte Ankerleine zu entwirren und ich war kaum in der

    Lage, mit steifen, gefühllosen Fingern, schnellen Wellenritt und eisigen Gegenwind

    meine Rute zusammenzubauen.


    Am vermeintlichen Hotspot nordseitig der Fahrrinne mit respekvollem Abstand zu

    anderen Booten den Anker geworfen, unsere Heringspaternoster im Wasser ver-

    senkt und dem großen Fischfang entgegengefiebert. Georg zählte in Sichtweite

    über 30 Boote, d.h. wir waren an der richtigen Stelle.


    Dachten wir, nur der Hering war nicht da. Oder er war da, nur bei Sichttiefe im

    Wasser von wenigen Dezimetern, nicht in der Lage unsere geruchlosen Köder

    zu orten.

    Nach einer halben Stunde beschloss unser Bootsführer Steffen durch Umsetzen

    des Bootes unsere Fangaussichten zu verbessern. Und siehe da, es rubbelte an

    der Leine, die Sonne kam immer öfter zum Vorschein und es entbrannte ein

    heftiger Wettkampf zwischen uns dreien.


    Am Ende des Tages war Georg mit seinen Fängen Drittvorletzter, Steffen Vor-

    letzter und ich hatte den dritten Platz belegt. Riesenerfolg für mich, hatte ich

    doch bei meinem 4. Angelausflug auf die Ostsee endlich Fische gefangen.


    Zurückgekehrt im Bootshafen fand ein reger Informationsaustausch mit den

    Angelkonkurrenten statt. Einhellige Meinung – früher war alles besser und es

    wurde viel mehr und in kürzerer Zeit gefangen. Kann ich nicht beurteile, war

    das erste Mal vor Ort und hatte den dritten Platz belegt. Andere Angler, auch

    Profil, haben nicht einen einzigen Hering gefangen. Das macht mich stolz.


    In der Pension konnten wir unseren Fisch einfrieren. Dort schnell umgezogen

    und ab ins Restaurant und den erfolgreichen Tag mit einem schmackhaften

    Essen und einigen Grogs beendet. In der Pension noch ein, zwei Bierchen ge-

    trunken und ab ins Bett.


    Am Sonntagmorgen gut gefrühstückt, das Auto beladen und …… fast den Fisch-

    fang vergessen aus der Truhe zu holen. War für uns halt nebensächlich :zwinkergross:

    Na das wäre der Oberkracher, wenn wir das erst nach 1 oder 2 Stunden bemerkt

    hätten. Aber alles gut gegangen. Das Wetter auf der Rückfahrt war super, immer

    wieder Sonnenschein und bis zum Abzweig nach Hamburg kaum Verkehr.



    Danach wurde die Autobahn voller und Steffen musste wegen einiger Sonntagsfahrer,

    Hutfahrer und Punktesammler mehrfach fluchen, aber er brachte uns sicher nach Hause.




    Mein Fazit: herrliche drei Tage mit Freunden verbracht, wir hatten unseren Spaß,

    haben unsere Freundschaft vertieft, Fisch gefangen und Pläne für die Zukunft geschmiedet.


    Vielen Dank an die Jungs,


    Peter

  • Moin!


    Peter hat ja schon alles geschrieben. Es war ein schönes Wochenende mit viel Spaß und Humor gewürzt. Mit den beiden Jungs würde ich jederzeit wieder auf Tour gehen....feine Kerl´s! :hot: Da waren die Heringe schon fast zur Nebensache geworden. Allerdings waren die Fänge seeeeeehr überschaubar. Ich habe gestern zu Hause nur zwei Vakuumtüten gebraucht, um den gewaltigen Fang zu vakuumieren und einzufrieren. :zwinkergross:

    Für das nächste Jahr habe ich (wir) eventuell mal Kappeln von Land aus auf Heringe zu angeln, ins Auge gefasst. Nie wieder solch ein kleines Boot unter dem Hintern, welcher immer noch sehr schmerzt!!! #angeln14##

    Viele Grüße,
    Georg:wave:



    Wer viel sucht, der findet auch viel !!! (manchmal zuviel)



                                                                   


Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!