Midfjord, Tomrefjord und Romsdalfjord im Juni 2023

So, liegen jetzt völlig platt von der frischen Luft auf der Couch. 23.00 Uhr und noch taghell - wunderbar. Heute Nachmittag sind wir gegen 14:00 Uhr raus, rechtzeitig um das Niedrigwasser voll zu erwischen. Aber das war uns egal, denn das Wetter klarte auf. Heute Abend gab es sogar einen Sonnenuntergang…

Nun aber zurück zum Fischen… Und da meinte es Petri doch ganz gut mit mir. Zunächst durfte ich rechts der Anlage zwei kleine 45-50er Seelachse mit Gummifisch zum mitfahren überreden, gefolgt von einem eher schlanken 55er Pollack. Dann ging dort irgendwie nix mehr und wir setzten um zum Stabbefluna links der Anlage. Dort war jedoch tote Hose. Als wir ein anderes Boot auf der Nordseite von Tautra sahen, entschieden wir uns unser Glück dort zu versuchen. Schwierig… in flachen Bereichen unter 30m massig Babyseelachse. In Bereichen zwischen 30 und 80m nix, also dann an die 100m Linie ran. Normales Pilken blieb erfolglos. Also versuchten wir uns im Speedpilken, wobei Speed hab ich dann doch nicht so wörtlich genommen, es war eher „normales“ Einholen ohne Stopps. Und doch fand es der ersten Röms-Seelachs ganz interessant und wollte Aufzug fahren. Teilweise standen wir über 140-170m Wasser, aber der Größte stand auf nur 30m Tiefe davon, also relativ weit oben.

Die Jungs stehen gut im Futter und sind recht rundlich. Weitere 2 Seelachse konnte ich auf meinem Konto verbuchen, der Größte mit 3.3kg, und auch unser Neffe fing seinen ersten Norwegen-Fisch mit stattlichen 2.96kg. Das ist doch mal ein Norge Einstieg! Leider blieb mein Frauchen heute Nachmittag Schneider.

Gegen 22 Uhr waren wir dann mit dem Schnitzen und aufräumen fertig. Ein leckeres Abendessen mit frischem Fisch folgte … inklusive Kaltgetränk.

Morgen darf es gerne so weiter gehen, dann setze ich aus und Frauchen füllt die Kiste . Wetter ist sonnig vorher-, und Eincremen ist angesagt.

Viele Grüße Thorsti

Hej,

heute ging es zum morgendlichen Hochwasser bei schönstem Sonnenwetter raus. Zuerst fuhren wir rechts rum Richtung Waldrodung. Dort gab es aber nichts zu „sehen“ deshalb sind wir dann zur Ostspitze Tautras umgezogen. Dort steht eine Pfahlmarkierung und zur Tautra-Spitze hin erstreckt sich ein ziemlich großes Flachwassergebiet bis 20m Tiefe. Zuerst sah auch das nach einer Nullnummer aus, dann aber sahen und hörten wir die jagenden Seeschwalben um uns herum und fuhren ihnen etwas entgegen. Kurze Zeit später schlug es bei unserem Neffen ein… Nein, es war kein Babyköhler sondern die Rute war krum bis zur Wasseroberfläche, während Michael schwer schnaufte. Zum Glück konnte der Fisch nicht nach unten flüchten. Nach 10 Minuten kam der kleine Fisch nach oben. Ich sagte ja schon im Anfangsbericht, dass klar ist, wer die dicksten Fische in diesem Urlaub fangen wird. So kam es auch, seht selbst:

91cm und 7,2 kg beim allerersten Dorsch in Norwegen für Michi, das kann ja noch lustig werden. Später beim Filetieren zeigte sich, der Nimmersatt hatte bereits eine Krabbe und einen großen Kalmar intus. Wo der den Gummifisch noch hin stecken wollte, weiß ich nicht.

Mein Frauchen legte kurze Zeit später mit schönen einem 70er Tangdorsch nach:

Da ich ja gestern schon mein Glück ausgereizt hatte, blieben für mich immerhin die ersten beiden, großen Makrelen. Die hatten wohl zuvor Kleinfische an die Oberfläche getrieben, welche dann die Seeschwalben abgegriffen haben.

Wir blieben noch rund eine Stunde vor Ort, sahen einen Seeotter der scheinbar dort wohnt, aber es kam nichts mehr zählbares hinzu. Da der Wind aus Ost kam, entschlossen wir uns, uns hinter Tautra nach Westen driften zu lassen. Die Drift war ca. 1-1,5kn, d.h. ganz leichte Pilker nur noch mit Wurf in die Andrift möglich. Versucht haben wir es im flachen (40-50m) im tieferen (100m) und über ganz tiefen 140-170m Wasser. Aber es sollte noch nicht sein. Wir haben dann mehrmals umgesetzt, bis wir ungefähr an der Stelle von gestern waren, also Westspitze von Tautra, wo die Inselchen beginnen. Über 140m sagte ich noch „Signal auf 54m,“ dann schlug es bei meiner Frau schon ein. Zwei Sekunden später war auch meine Rute krum, allerdings nach 15 Sekunden wieder gerade, wech war er. Mein Frauchen kurbelte währenddessen einen schönen 70er Seelachs nach oben. Ich lies meinen Pilker nochmal durchsacken und der „Kollege“ entschied sich nun doch fürs Aufzug fahren. Einen Doppeldrill hatten wir auch noch nicht…

Wir wiederholten diese letzte Drift über 140m Tiefe ein paar Mal. Der nächste Biss war dann ein typischer D-Zug an meiner Rute. Die Bremse ging sofort in Rotation und konnte den Fisch nur langsam stoppen.

Später gewogen hatte er 4,2kg, mein wohl Größter bisher…

Ingesamt war es ein toller Tag auf dem Wasser. Alle haben gefangen, auch wenn einem die Fische nicht ins Boot springen. Suchen ist jeden Tag angesagt. Die heutige Strecke kann sich aber sehen lassen, finde ich. Wir waren sehr zufrieden… und müde .

Morgen ist wieder gutes Wetter angesagt, nachmittags dann etwas wolkiger aber trocken. Dann geht‘s weiter. Die Abendflut muss heute der Körperschonung wegen ausfallen .

Viele Grüße Thorsti