Moin, nun die Anreise! Der Flug sollte Mittag nach Oslo gehen und wir wollten 4 Stunden vor dem Abflug in Frankfurt sein. Gründe hierfür sollten klar sein, Corona und das noch aufzugebene Sondergepäck.
Ich nenne die beiden Mitreisenden mal Jörg und Norbert um es hier beim Schreiben einfacher zu machen. Jörg wohnt nur 30km von Würzburg entfernt und wollte mich abholen. Norbert kommt aus Münster. Ich war ja nun doch ein wenig gespannt, mit wem ich nun eine Woche auf relativ engem Raum verbringe und Jörg kam pünktlich. Jörg stieg aus und ich musste erst mal staunen, ich bin ja nun 190cm musste aber meinen Kopf in den Nacken legen um das obere Ende dieser Person zu sehen. Gefühlte 250cm standen da vor mir und grüßten freundlich und schon der erste Eindruck war positiv. Kurz vor Frankfurt rief Norbert an der ebenfalls kurz vorm Treffpunkt war und fragte wo wir sind. Da er sich etwas müde anhörte sagte ich, dass ich immer noch in Würzburg bin und Jörg noch nicht erschienen sei – gut nun war er hellwach!
Das zweite erste Date des Tages war ebenfalls positiv. Die Ruten wurden verstaut und ab ging es zum Flughafen. Trotz Corona ging alles recht schnell, weil halt wenig los war. Wir haben Business class gebucht und das hatte einfache Gründe, Lufthansa bot diese Klasse für 60 € mehr an, dafür konnten wir 80 Kg Gepäck mitnehmen und das machte die Sache wieder günstiger und Sitzplätze und Essen waren inklusive. Ein klein wenig Luxus bevor es wild wurde.
Im Flugzeug nun die Nachricht, daß unser Gepäck nicht durchgecheckt wird und daß bei 50min Umstiegszeit. Nun stieg auch wieder der Puls, Panik im Flieger war spürbar. Raus aus dem Flieger und da standen erst mal Kontrolleure die Geimpfte und Ungeimpfte in zwei Gruppen teilten und weiter zur Sicherheitskontrolle und da stand sie, 180, Kreuz wie eine Olympiasiegerin im Gewichtheben, Kampfanzug, schusssicher Weste, Maschinengewehr, Pistole, Messer und wer weiß noch was, mit dem sie aufmüpfigen Deutsche das Norwegische Recht klar machen konnte und ihr Gesicht sagte mir, daß genau dies ihr Plan war. Ich holte sämtliche Ausweise aus meinen Taschen inklusive meines Seepferdchenausweises und streckte ihr alles entgegen aber sie wollte eigentlich nur meinen Impfnachweis und nachdem sie den kontrolliert hatte winkte sie mich weiter und diesmal mit einem Lächeln.
Ein Blick in die Runde und nun fiel uns auf, daß Jörg weg war, der war doch eigentlich nicht zu übersehen, er war doch gerade noch hinter uns. Alles klar, er war ja ungeimpft und musste zu einem Test. Norbert und ich im Sprint zum Band, Koffer abholen und den internationalen Bereich verlassen, wieder rein durch die nächste Kontrolle in den nationalen Bereich, Koffer abgeben und im Sprint zum Gate. Unsere Koffer waren ja nun aufgegeben also musste es ja mit Flieger klappen. Tatsächlich wurde hinter uns die Tür geschlossen und wir mussten erst mal den Verlust eines Mitreisenden verarbeiten. Gerade kennen gelernt und schon wieder getrennt.
Business - als erste von Bord, als erste die Koffer und nur deshalb den nächsten Flieger erreicht. Ich war nass wie ein Handtuch, das ins Wasser gefallen war und meinen Puls konnte man bestimmt nicht mehr messen da konnte ich mit den Flügelschlägen eines Kolibris konkurrieren. Habe kurz darüber nachgedacht solche Atemmaske aus der Fliegerdecke zu pulen.
Trondheim erreicht, aber unser Gepäck hatte nicht das gleiche Glück, es war nicht da. Rutenrohr und jeweils ein Koffer fehlte und niemand wollte oder konnte uns helfen. Aber wir hatten ja noch unseren Mann in Oslo, der Mann vor Ort, der schon aufgrund seiner Höhe immer den Überblick hatte also erst mal kommunizieren und Jörg auf unser Gepäck angesetzt. Der Test von Jörg hatte über eine Stunde gedauert aber nun hatte er ja zur Überbrückung der Wartezeit eine sinnvolle Aufgabe. Wir holten in der Zeit den Mietwagen und erledigten den Einkauf.
Der Rest ist kurz, nach Mitternacht waren wir am Appartement und ab ins Bett.