Dumm gelaufen oder typisch Norge ?

Ich hatte letztes Jahr eine Unterkühlung und man hat mich mit einem PKW nach Molde ins Krankenhaus gefahren.Dort stand ich im Flur,mein Begleiter konnte zum Glück Norwegisch sprechen.
So sagte er zu der Ärztin die ihm entgegen kam was ich habe,die hatte es nicht mal nötig mich zu begutachten und verwiess uns ein paar Querstrassen weiter zur Abulanz.Obwohl ich gekrümmt vor schmerzen da stand,hat man erstmal in aller Ruhe alle Vormalitäten erledigt.Nach 30 min. wurde mir Blut abgenommen und der Urin untersucht,anschliessend sass ich ca. 20 min. im Warteraum.
Dann tauchte ein Arzt auf der zu meiner Verwunderung Deutsch sprach,er untersuchte mich gab mir ein paar Tabletten und sagte das ich mich das nächstemal vorm angeln wärmer anziehen soll.
Als wir wieder zum Campingplatz fuhren sagte mein Begleiter was Ernstes sollte man in Norwegen nicht haben,sonst kann es dir passieren das du schon in der Aufnahme stirbst.

Beide Geschichten sagen mir das man wirklich froh sein kann wenn man in Norwegen während des Urlaubs keinen Unfall oder ähnliches hat. Krankenhaus...das können schnell mal unzählige Kilometer sein,das Land ist nun mal bis auf seine paar größeren Städte dünn besiedelt.
Wolle ,Vor Schmerzen gekrümmt wegen einer Unterkühlung,da muß man dem Arzt trotz allem allerdings Recht geben,wenn man anfängt zu frieren auf dem Boot...dann fährt man rein.

Das Gleiche hatte ich auch mal, nur hat mir mein Sohn den Drilling in der Augenbraue versenkt. Wir sind dann nach Hoyanger in Krankenhaus und eine ganz nette Ärztin hat sich mir angenommen und zwar Ruckzuck. Zum Schluss hat sie den Drilling augenzwinkernd zu vielen anderen gelegt Kann also auch gut laufen. Ich war da auf jeden Fall voll zufrieden. Kostenpunkt damals war übrigens 120 NOK #zwinker2*. Kann man überhaupt nicht meckern.

Eigentlich ist das gar kein Problem, solange keine kritischen Stellen - wie Auge und so - beteiligt sind. Örtliche Betäubung - im Fachjargon Lokalanästhesie - Mittels eines kräftigen Nadelhalters Haken nach außen durchfädeln und mit einem Seitenschneider hinter dem Widerhaken abknipsen. Steriles Instrumentarium vorausgesetzt. Dann ganz einfach zurückfädeln. Stichkanal spülen und fertig. Habe ich öfter gemacht und nie Probleme erlebt.
Aber bitte keine rostigen Haken! Pflegt eure Geräte !
Nebenbei - was macht eure letzte Tetanusimpfung ?

Bolzenschneider(auch für st 66 und auch st 76),Eisspray,Plasterspray incl. Desinfektionsmittel sind immer im Verbandskasten dabei.Zum Arzt mussten wir so gerüstet noch nie.Konnten uns bisher immer selbst helfen.Sicherlich gehts manchmal nicht ohne einen Arzt....wenns von Nöten wäre würden wir diesen auch besuchen!

In Deutschland läuft es auch nicht immer besser als in Norwegen.
Ein Bekannter ist nach seinem Erzählen von dem Notaufnahme wieder nach Hause geschickt worden obwohl Ihm sehr schlecht war und er sich kaum auf den Beinen halten konnte. Als die Frau von der Arbeit nach Hause kam, Krankenschwester, hat die den sofort wieder in die Notaufnahme verfrachtet und ein anderer Arzt hat da was mit dem Gleichgewichtsorgan gefunden. weis nicht mehr was. Der war praktisch schwer seekrank gewesen.
Ein älterer Kollege durfte in der Notaufnahme mit schwererem Bandscheibenvorfall Stundenang warten bis man sich um um Ihn gekümmert hat. Dannach war er entsprechend geladen, weil angeblich viele Neubürger vor Ihm dran gekommen sind bei denen nichts schlimmes ersichtlich war.
Der 8 Jährige Sohn meines Coisins ist vor kurzem im Garten gestürzt und hat sich das Schlüßelbein gebrochen.
In der Notaufnahme der Nachbarstadt, die vom Garten aus näher war, war kein Mensch so das er gleich dran gekommen ist.
So ähnlich dürfte es auch in Norwegen laufen, mal hat man Pech, mal hat man Glück.

Gruß
Waldemar

Für Südnorwegen habe ich das Thema ausführlich beschrieben. Man sollte sich das unbedingt vor der Reise mal verinnerlichen. Es kann viele Wege sparen, denn Zeit ist das, was man im Notfall selten hat. Eigentlich gilt das auch für ganz Norwegen. Nur die Anlaufstellen beziehen sich nur auf Südnorwegen.

Ärzte in Südnorwegen

Hoddel