Korshamn - Mai 2015 - Viel Wind, aber auch ein wenig Fisch

  • Hallo Angelfreunde,


    ich konnte endlich mal wieder zum Angelurlaub nach Norwegen. Diesmal Südnorwegen - Korshamn. Hier ein kleiner Bericht:


    Am Samstagmorgen, den 23.05.2015, ging es in aller Frühe(um 06:30:gutenmorgen:) los nach Norwegen – endlich mal wieder. Wir hatten eine Ferienwohnung in Lundegard bei Korshamn bei Borks gebucht(Buchungsnummer 280/1), in der wir eine schöne Angelwoche verbringen wollten.
    Die Anfahrt ab Kiel verlief problemlos und wir erreichten Pünktlich um 11 Uhr den Hafen in Hirtshals. Dort wollten wir uns dann erst einmal die Beine vertreten, wobei wir aufpassen mussten, dass wir nicht weggeweht werden. Der Wind peitschte mit 46 km/h vom Meer direkt auf den Hafen und jeder Schritt war ein Kraftakt.


    Sollte so etwa auch das Wetter in Norwegen sein?


    Es war für die kommende Woche zumindest viel Wind angekündigt. Abwarten. Erst einmal Würsten und Kartoffelsalat im Auto genießen, bevor es dann aufs Schiff ging.:baby:
    Die Überfahrt nach Kristiansand war - wie immer - anstrengend. Keine Kabinen, also musste man mal hier mal dort sitzen, dann wieder die Langeweile bekämpfen, indem man sich teure Schokolade im DutyFree-Store kauft und im Anschluss die ganze 250g Tafel auf einmal verputzt. LC:)
    In Kristiansand war, zumindest am Hafen selber, der ja etwas geschützter hinter einem Berg liegt, nichts mehr von dem Wind zu spüren und wir hatten sage und schreibe 18 Grad Celsius.
    Leider hatten wir das Pech zum Schluss vom Schiff runterfahren zu können und so dauerte es eine halbe bis 3/4 Stunde, bis wir den Hafen verlassen konnten. Derjenige, der sich ausgedacht hat, dass man 10 Spuren ohne irgendwelche Anweiset oder Schilder auf 2 verengen kann, sollte vielleicht nochmal über seine Jobwahl nachdenken. :mad:
    Dafür war der Weg zum Haus dann in gut 1 ½ Stunden erledigt. Das ist wohl der größte Vorteil, wenn man in Südnorwegen angelt.
    Auch das Wetter in Lundegard war sehr schön(16,5 Grad, aber es war noch sehr windig).
    Das Haus liegt direkt am Wasser und ist in einen Felsen hineingebaut. Es wurde 2014 komplett renoviert und wurde auch komplett neu eingerichtet. Der Vermieter und seine Mutter empfingen uns und zeigten uns die Wohnung. Wir hatten die obere Wohnung(die etwas teurer ist) gebucht, was ich aber auch jedem anderen wärmsten empfehlen würde. Sie ist deutlich größer, lässt viel Licht durch eine Große Fensterfront in die Wohnung und hat einen schönen Blick direkt auf den Fjord. Ärgerlich ist nur die Treppe mitten in der Wohnung, die zur unten gelegenen Wohnung führt, da unten lediglich eine kleine Zimmertür ist, die die beiden Wohnung trennt, bekommt man sicherlich viel voneinander mit, wenn beide Wohnungen gleichzeitig belegt sind. Wir hatten das Glück, dass die andere Wohnung nicht vermietet war.



    Das Boot hat uns dann enttäuscht. Es war ein 4,85 Meter langes Boot mit 25 PS Außenborder. Borks hatte zwar auch ein 5 Meter großes Boot angekündigt, dies sollte allerding über einen Steuerstand und Echolot verfügen, von diesen beiden Dingen konnten wir jedoch nichts sehen. Auch die Rücksprache mit dem Vermieter hatte ergeben, dass so ein Boot wohl niemals zu dieser Wohnung gehörte.



    Naja, wir ließen uns die Stimmung nicht verderben. :baby:
    Als der Wind dann etwas einschlief, fuhren wir abends noch ein bisschen zum Angeln(Aber nur in die Bucht vor dem Haus). Wir brauchten schließlich noch ein paar Köderfische für morgen.
    Neben zwei kleinen Köhlern, hatten auch ein kleiner Dorsch(etwa 47 cm) noch Lust uns zurück in die Wohnung zu begleiten und wir beendeten nach einer knappen Stunde lichtbedingt den Kurztrip.
    Tag 2 versprach dann etwas weniger Wind(Wir hatten auf yr.no nachgeschaut. Die Seite ist wirklich klasse!), sodass wir um 6 Uhr aufgestanden sind und hinausfuhren. Tatsächlich war das Meer sehr ruhig und wir konnten bis vor die Schären fahren(aufs offene Meer fuhren wir mit dem kleinen Boot lieber nicht, da gegen Mittag der Wind auch auffrischen sollte). Die Angelstellen(Danke an Achim(brutzeljoe) für die Skizze :wave:) sollten jedoch vielversprechend sein. Wir versuchten unser Glück vor der Insel Herrehl. am Eingang zum Rosfjord. Ich montierte zunächst eine Naturködermontage und bestückte sie mit schönen Köhlerschwanzstücken von etwa 5-10 cm länge. Dann wollte ich ein Brötchen essen, man ist ja schließlich beim Naturköderangeln etwas ruhiger zugange...
    Kaum hatte ich jedoch in mein Brötchen gebissen, biss auch etwas an der Angel. Toll, man kann also nicht mal entspannt sein Brötchen kauen. :biglaugh:
    Nach einem kurzen Drill aus 80 Metern Tiefe tauchte ein schöner Leng von etwa 70cm auf. Für den ersten, richtigen Fisch des Urlaubs gar nicht so schlecht.
    Doch durch das auflaufende Wasser wurden wir schnell weggetrieben. Egal, Motor an und wir drifteten nochmals über die selbe Stelle. Hierbei hat sich ein Driftsack als lohnende Investition gezeigt. Ich habe einen in der Größe für 7,5m große Boote gekauft(115cm lang und einen Einlass in 115cm Durchmesser). Über der selben Stelle konnten dann ein etwas kleinerer Leng und ein guter Dorsch von 58 cm die mit Fischfetzten garnierten Köder meiner Eltern nicht ausschlagen.



    Leider frischte dann der Wind auf 10 m/s auf und die Angelstelle musste verlassen werden. Wir fuhren zwischen die Schären, hinter die Insel und fingen noch einige Köhler, bis der Wind dann zu stark wurde und wir zurück zum Haus mussten.
    Den Rest des Nachmittages und auch des Abends mussten wir notgedrungen in der Wohnung verbringen. Aber gegen die Natur ist man eben machtlos. Also holten wir durch ein Schläfchen das morgendliche Schlafdefizit nach und spielten noch Karten, nachdem der Fisch versorgt war. Abends gab es dann den frisch gefangenen Leng.


    Auch die nächsten Tage hatten wir mittags immer wieder mit viel Wind zu kämpfen, sodass wir früh morgens oder abends angelten. Wir probierten verschiedene Angelstellen aus, jedoch war fangtechnisch nichts Nennenswertes dabei, weil der Wind zu stark war, um die Fangplätze auf dem Meer zu erreichen. Wir fingen einen 58cm Dorsch und eine schöne 60er Pollack-doublette, ansonsten viele Köhler.



    Am Mittwochabend wurde der Wind dann weniger und wir fuhren in den Grönsfjord, wo wir nahezu Spiegelglattes Meer hatten. Gegenüber der Lachsfarm(Hier ist eine Kante von 45 auf 5 Meter Wassertiefe.) brodelte dann die Oberfläche – raubende Köhler. Also angelte ich mit der Spinnrute(Wurfgewicht 40g) und leichten Meerforellenblinkern und Barschzockern in 15-30g oder Gummifischen. Durch die Drills am leichten Geschirr hatte man auch bei Köhlern von 500-1000g eine Menge Spaß. Teilweise wundert es mich, wie gierig die kleinen Köhler sind, denn sie nehmen Köder, an denen sie sich ohne weiteres verschlucken können. *rolleyes*



    Plötzlich wurde mein Köder direkt nach dem Auswerfen an der Oberfläche genommen und der Fisch kämpfte den gesamten Drill an der Oberfläche. Sollte dies auch ein Köhler sein?
    Nein, es war eine schöne Portionsforelle – See- oder Meerforelle(den Unterschied habe ich noch nie verstanden). Dann hatte ich wohl meine 1000 Würfe mit dieser Spinnrute komplett. ;)
    Wir angelten bis halb 11 und mussten schweren Herzens wieder zurück zum Haus, weil es einfach zu dunkel wurde.
    Der Donnerstag empfing uns dann morgens mit viel Regen, was aber nicht weiter problematisch war, da wir das Boot tauschen mussten. Der Motor des Bootes, welches zum Haus gehört, musste zum Service. Warum man sowas nicht im Winter erledigt, wenn das Haus nicht oder kaum vermietet ist, wird sich mir wohl niemals erschließen.
    Wir bekamen ein 6 Meter Boot mit Steuerstand und 15 PS von dem Vermieter in Korshamn Rorbuer. Dieses Boot war jedoch deutlich untermotorisiert, da es für den Motor einfach zu schwer ist. Vor allem für das Angeln auf dem offenen Meer ist das Boot zu Gezeitenwechseln völlig ungeeignet, weil man der Strömung kaum trotzen kann. Wer also bei Korshamn Rorbuer Urlaub macht, dem empfehle ich ein Boot mit dem 25 PS Motor zu nehmen, die haben auch zum Angeln einen schönen Schnitt und bessere Sitzmöglichkeiten.
    Nichtsdestotrotz hatten wir für die nächsten zwei Tage schonmal ein schöneres Boot. Leider erlaubte nun der Wind(der kam, als der Regnen aufhörte) nicht, dass wir nochmal vor den Schären angeln konnten. So probierten wir es wieder an unser schönen Stelle gegenüber der Lachsfarm(Der Bruder unseres Vermieters hatte uns diese Stelle bei Nordwestwind empfohlen).
    Wir staunten nicht schlecht, als wir feststellten, dass bei 30 Meter Wassertiefe plötzlich zwei Leng den Köder nahmen. Sie waren auch gar nicht klein 65 und 70 Zentimeter. Als Topköder haben sich hier wiedermal garnierte Pilker in gelb/orange oder blau/silber bewährt. Ich probierte jedoch wieder mit der Spinnrute mein Glück und konnte einige Köder überlisten. Diese Angellei macht mir einfach deutlich mehr Spaß, als das Angeln mit 300g Pilkern auf Leng.
    Der Freitag war dann zwar weniger windig, dafür regnete es sehr stark, sodass wir den Vormittag angelten und nachmittags schon einige Sachen packen konnten. Das Boot musste auch am Abend wieder zurück nach Korshamn gebracht werden. Leider war das andere Boot noch nicht fertig, sodass wir dann ohne Boot dastanden. Aber es regnete bis spät in die Nacht in einer Menge, wo Angeln keinen Spaß mehr macht.
    Den Samstagmorgen konnten wir zum Glück noch komplett im Haus verbringen und sind dann gegen 13 Uhr wieder zurück nach Deutschland aufgebrochen. Aber nicht ohne das obligatorische Baden, das zusammen mit meinem Vater jeden Norwegenurlaub ansteht. Bei 7,8 Grad waren wir dann jedoch lieber nur kurz im Wasser!



    Schlussendlich ist zu sagen, dass das Gebiet sehr schön ist und wir leider Pech mit dem Wind hatten. Dennoch konnten wir jeden Mittag und Abend Fisch essen und hatten sogar noch eine kleine Styroporbox(10 Liter) mit Fischfilet über, die wir mitnehmen konnten. Es geht ja auch um die Erholung und nicht nur darum jede Menge zu fangen. ;)

    Sportliche Grüße

    Philip - Dorschjunge

  • Boah *eek* Bei der Temperatur baden.



    Hoddel

  • Schöner Bericht!


    Aber auch immer wieder ärgerlich, wenn Angaben aus dem Katalog nicht mit der Realität übereinstimmen ...

  • Schöner Bericht Philip und scheinbar hat es euch ganz gut gefallen. :baby: :baby:


    Bei knapp 8° zu baden ist nicht jedermanns Sache. #zwinker2*


    Seid froh das ihr nicht eine Woche später vor Ort wart, da war der Wind


    noch stärker.


    Das mit dem nicht wie im Katalog gezeigtem Boot ist ne Sauerei, da


    würde ich bei Borks nochmal nachhaken.





    Gruß Achim :nosk:


Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!