Das kleine Fotoseminar

  • deas99

    Zitat

    "gehobenem Hobbyniveau"


    Untertreiber! :)


    Was Dein Portfolio angeht .. wunderschön! (aber wo sind die Fische? - sorry, diese Stichelei konnte ich mir nicht verkneifen)


    Wichtig finde ich aber Deine Aussage zu den Objektiven.
    Ja, gutes Glas kostet leider richtig Geld. Im Gegensatz zu Dir bin ich was SLR angeht mit grossen finanziellen Schmerzen bei Nikon (ok, Canon war auch nie billig) eingestiegen. Trotzdem ich da muss ich wirklich mal eine Lanze für Nikon brechen, diese Firma hat es geschafft, das F-Bajonett sehr lange am Leben zu halten, bzw bei Neuentwicklungen mit zu integrieren. Inzwischen gibt es eine Menge erstklassiger (manueller) Linsen auf dem Gebrauchtmarkt, die nach wie vor optisch und technisch ganz hervorragend sind, aber oft für unter 200.- € zu bekommen sind.
    Wer sich ein wenig von der gesamten Technik entkoppeln will und lieber die Fotografie von der Pike auf selber kontrolliert/lernen will, kann diese Linsen auch bei den digitalen DSLRs gut einsetzen und eigentlich hervorragende Bilder machen.


    Wobei ich nach wie vor der Meinung bin, dass nicht die Kamera das Bild macht (nur zum Teil) sondern, dass die Qaulität vom Fotografen kommen muss.


    Gruss Nick

  • Jaa, naja, die Seite war natürlich als Werbung für die Porträt-Schiene gedacht, daher fehlen da die Fische...
    ; ))


    Blende/Verschluss/Iso etc. wurde ja überall schon was zu gesagt. Wenn irgendwer noch Fragen zu einem dieser Themen hat, sollte es diese vermutlich gezielt stellen, sonst wiederholt man sich nur.


    Noch ein Wort zur Herangehensweise an die Fotografie, mit der zumindest ich sehr gut gefahren bin:
    Wenn man wirklich motiviert ist, fotografieren zu lernen (autodidaktisch), sollte man sich ein fotografisches Thema suchen, was einen anspricht.
    Dann fotografiert man dieses Thema und NUR dieses Thema.
    Sonnenuntergänge am Strand?
    Porträts/Menschen?
    Nordlichter?
    Tiere in freier Wildbahn?


    Wenn man ein Thema gefunden hat und sich nur noch darauf beschränkt, dann werden die Bilder irgendwann gut. Ein recht bekannter Fotograf sagte dazu auch "Die ersten 10.000 Bilder sind die schlechtesten". Das war aber zu Analogzeiten! Das Zitat gilt noch immer, aber dank Digitaltechnik kann das jeder relativ einfach erreichen.


    Und nach 10.000 Sonnenaufgangsbildern am Strand, werden es Postkartenreife Bilder werden.

  • Noch ein Wort zur Foto-Datei und zur Bildbearbeitung:
    Meine ersten Jahre habe ich fast ausschließlich JPG fotografiert (auch, weil ich noch nicht so die Ahnung hatte). Im Jpg-Format übernimmt die Kamera bereits ein Teil der "Bildbearbeitung". Dadurch wirken die Bilder lebhafter. Wenn man jedoch die Möglichkeiten hat und sich gute Bildbearbeitungsprogramme leistet (bekannt sind zB. Adobe Photoshop oder Adobe Ligthroom), dann kann man die enormen Möglichkeiten der Programme nur ausschöpfen, wenn man im RAW-Format fotografiert (insbesondere bei Lightroom). Wenn man sich damit dann bereits etwas auseinandergesetzt hat, kann man das dann auch besser, als jede interne Kamera-Software.
    Lightroom würde ich auch jedem ans Herz legen. Jede Menge Tutorials hierzu sieht man auch zB. bei Youtube.


    Also: als Anfänger, der keine Bildbearbeitung machen möchte: JPG (hier wäre RAW quatsch)
    als jemand, der gerne die Bilder am Rechner bearbeitet und vielleicht sogar Lightroom besitzt: definitiv RAW!

  • Ich stelle dann mal ein paar Bilder ein. Wir haben zur Zeit Gäste aus der arktischen Tundra - Singschwäne.
    Bild 1: Original Bild 2 Korrektur Belichtung, Weißabgleich etc



    Bild 3 Horizont gerade Bild 4 Ausschnittsvergrößerung



    Bild 5 Schärfe korrigiert.


    Sicher war die Blende zu weit geöffnet (5,6) - daher keine gute Tiefenschäfe, aber mit dem 400 mm Tele verwackeln mir die Bilder bei der längeren Belichtung zu sehr. Was kann man da noch besser machen ?

  • Die einfachen Programm wie Irvan oder auch Microsoft PiktureManager mögen im ersten Moment ja ganz gut für eine Bildbearbeitung bei jpg sein. Nur wenn man das Bild einmal damit bearbeitet hat, sind so viele Bildinformationen verloren gegangen, dass es für weitere Bearbeitungen nicht mehr brauchbar ist. Man sieht es schon daran, dass aus einem Bild mit 5 mb ein Bild mit gerade mal einem MB wird. Es fehlen 4 mb an Informationen.


    Klar, Programme wie Photoshop oder Corel kosten Geld. Nur wenn man richtig bearbeiten will, sollte man es sich auch leisten. Es ist wie mit jedem anderen Hobby.


    Bei diesem Bild habe ich lediglich die Informationen für Schwarz etwas mehr hervor gehoben:



    Das ist eine totale Gegenlichtaufnahme mit einer Brennweite von 200 mm (also Tele)



    Hoddel

  • bezet
    nur 2-3 Sachen, die mir auffallen:
    -wenn Du eh nur eine Ausschnittsvergrößerung wählst, musst Du den Horizont nicht geraderücken. Beim Bilddrehen außerhalb der 90°-Schritte interpoliert jede Software, das bedeutet Qualitätsverlust. Ist eventuell nur marginal und kaum zu erkennen, kann man aber zumindest bedenken.
    -Für Dein angesprochenes Problem (400mm und verwackeln vs. Tiefenschärfe) hast Du folgende Möglichkeiten:
    1. lange Belichtungszeiten wählen, dann Blende zu. Bild bekommt mehr Tiefenschärfe. Gegen verwackeln hilft entweder ein Bildstabilisator in sündhaft teuren Objektiven, oder ein Stativ und ein Stoßgebet, dass sich die Tiere während der Belichtung nicht bewegen.
    2. kurze Belichtung, dafür Blende auf. Bild wird im Focuspunkt bei ner guten Optik knackscharf, Hintergrund wird unscharf/Tiefenschärfe geht verloren.
    3. Kompromiss finden zwischen Belichtung/Tiefenschärfe, alles nix Halbes und nix Ganzes...
    4. Unterbelichten mit Blende zu und kurzer Verschlusszeit, in RAW fotografieren und das Foto partiell per Bildbearbeitung nachbelichten.


    Ich würde immer Lösung 2 oder 4 wählen. Unscharfer Hintergrund bringt Tiefe ins Bild ("it's not a bug, it's a feature!") und kann durchaus auch gewollt sein. Und Lightroom ist ein recht mächtiges Tool, gerade was Belichtung im RAW-Format angeht...

  • Zu der Frage: "was kann man besser machen".
    Ich weiß nicht, wie die Bedingungen vor Ort genau waren. Ich finde es zB meistens ganz spannend, wenn man nicht die "ich steh aufrecht und knipse einen Schnappschuss-Perspektive" erkennt. Wenn es möglich gewesen wäre, hätte ich mich auf den Bauch gelegt. So bekommt man dann als Hintergrund sogar ggf. etwas Himmel mit, wo die Tiefenschärfe/-Unschärfe dann auch nicht mehr interessiert.


    Zumindest in die Hocke wäre ich wohl gegangen.
    Aber wie gesagt, weiß ich nicht, wie es vor Ort aussah. Vielleicht war es ja auch nicht möglich.


    Hast Du einen UV-Filter auf das Objektiv aufgeschraubt?
    Wenn ja, nimm ihn ab.

  • Hoddel
    Hast Du eine Gegenlichtblende?
    So eine schwarze Plastikröhre, die man vorne ans Objektiv anbringt?
    Mich stört ein wenig der Blendfleck, der das eigentliche Objekt (den Vogel) etwas verwaschen lässt.
    Mit so einer Gegenlichtblende kann man solche Blendflecken reduzieren.
    Außerdem hätte ich den Mast im Hintergrund wegretuschiert.


    Aber das ist dann schon jammern auf hohem Niveau, gefällt mir, das Bild.

  • Wunderbare Tier- und Naturfotos mit teilweise Angaben des Gerätes, Objektive, Verschlusszeiten, Blende sind in facebook auf Nordiske Naturfotografer zu finden. Wahnsinnsbilder ! So möchte man auch einmal können, aber mir ist auch bewußt, wieviel Arbeit, Zeit und Fotos hinter jedem einzelnen Foto stecken, bevor es der Schuss geworden ist. Es gibt auch http://www.norskenaturfotografer.com/ aber da habe ich noch nicht reingeschaut. Mir reichen jene auf fb, ich brauche keine Überdosis.

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