R. I. P. , Lachsfluss Rauma

  • Moin,


    Mittwoch den 28-ten August 2013 werden alle lachsführenden Gewässer hier in unserer Gemeinde Rauma in Møre und Romsdal mit Rotenon behandelt. Das milchige Gift tötet alles Leben im Wasser. Ziel der dreitägigen Aktion, die rund hundert Leute beschäftigen wird, ist, den Lachsparasiten Gyrodactolus Salaris auszurotten, der Babylachse/Smolt infiziert und tötet und für die kümmerlichen Lachsbestände hier in der Gegend verantwortlich ist.


    Lettzes Mal, als die Rauma und andere Flüsslein der gleichnamigen Gemeinde mit Rotenon behandelt wurden, starben nicht nur hunderte von Lachsen und MeFo's, sondern auch geschätzte 50 Tonnen Heringe und andere Fische vor den Flusseinmündungen im Meer und manche Möven schafften es kaum noch, aufzufliegen. Diesmal will man aber vorsichtiger dosieren.


    Ich bin gegen den Overkill mit Rotenon, würde lieber die Natur ihren Gang gehen lassen, bestenfalls eine sehr viel mildere Behandlung mit Aluminium akzeptieren. Doch wo's um verlorene Tourismus-Millionen geht, gibt es starke Kräfte, die es eilig haben.


    Kurz und gut = Die nächsten mindestens drei-vier Jahre ist hier nix mit Lachsen, zumindest nicht in den Flüssen. Im Brackwasserbereich gibt es aber immer noch sehr gute Möglichkeiten.

  •  

  • Wir waren vor 2 Wochen am Fluß Innfjordelva/Innfjorden.Größere Fische konnten wir nicht sehen aber zahlreiche kleine (vermutlich Junglachse) von ca. 10-15cm Länge.Das war einen Tag nach Saisonende (15.08.).Laut Liste die in der Hütte hing sind 9 Lachse gefangen wurden.Zurück in Lensmansgarden sprach ich mit I.J.H. und er erzählte das der Fluß bald "behandelt "werden soll,mit was war mir aber nicht klar.Wenn ich das hier lese (Rotenon)kommen mir schon Zweifel ob der Einsatz solcher Mittel vertretbar ist,denn wie schon zu lesen ist nicht nur der Fluß,sondern auch der Mündungsbereich betroffen.
    Eine neuere Methode verwendet eine geringe Dosierung von wässrigem Aluminium und Schwefelsäure. Ein großer Vorteil dieser Methode ist ihre Fähigkeit, die Parasiten ohne Schädigung der Wirte zu töten. Diese neue Methode lieferte vielversprechende Ergebnisse in den beiden norwegischen Flüssen Batnfjordelva und Lærdalselva.(Quelle Wikipedia).
    Warum wird dann nicht diese Methode in Betracht gezogen?
    MfG.

  • @ Seewolf72
    Die (mildere) Methode wurde auf der letzten Versammlung dazu von vielen Seiten vorgeschlagen, leider aber hat ein Bürokrat auf Teilstaat-Ebene das letzte Wort. Das ist sozusagen also eher eine politische Entscheidung und Politik ist nicht immer identisch mit gesunder Vernunft.

  • Moin Gunnar !


    Nesset ist unsere Nachbargemeinde, der Vistdalselva und die Eira da sind angeblich noch " clean ", auch das Flüsschen, das in Eidsvåg in den Langfjord mündet. Zumindest aber ist da nix rotenonhaftes in Planung.


    Im September nach ganz innen/hinten im Langfjord ... ? Nu bin ich aber neugierig - läuft da was, wovon ich nix weiss ?

  • Die "Holzhammermethode" soll ja hauptsächlich verhindern das der Virus sich auf die benachbarten Flüsse auch aus breitet, und da ist die "sanfte" und langwierige Alumethode wohl im hintertreffen.
    So wie ich hier bei mir hörte.
    Hatten in der Kommune einen von 7 Lachsflüssen wo der Verdacht bestand und da hörte man so manches von Plahte (Eigentümer) und den angereisten Experten.
    Aber zum Glück Fehlalarm.

  • Hei Sascha,
    ich war leider auch schon seit einer Ewigkeit nicht mehr auf Solund. Liegt ja auch irgendwie doch am A.sch der Welt. ;)
    Obwohl mich der Gedanke irgendwann mal wieder dorthin zurückzuziehen schon irgendwie reizt.
    Was ich so gehört habe, geht`s den Verrückten dort immer noch ganz gut. :)


    Nochmal zum Thema Gyrodactylus - Da bin ich auch eher mit Alfnie einer Meinung, dass man wohl der Natur ihren Lauf lassen und darauf bauen muss, dass sich auch die norwegischen Lachsstämme früher oder später eine Resistenz gegenüber dem Parasiten aufbauen. Eine Alternative dazu währe meiner Meinung nach noch gezielt durch Auslese in Zuchtprogrammen der entsprechenden Stämme nachzuhelfen, um den Prozess künstlich etwas zu beschleunigen.


    Der Parasit kam in den 70iger-Jahren mit aus schweden eingeführten Lachs-Yngeln nach Norwegen. Im Gegensatz zu den norwegischen Stämmen leiden die schwedischen Lachsstämme kaum unter dem Parasiten und leben gut mit ihm.


    Viele Grüsse
    smolt

  • Die Schweden gehen viel lockerer und wesentlich effizienter mit diesem Thema um, wie der Rest Skandinaviens.

    In diesem Zusammenhang kommen mir die Norweger immer mal wieder vor, wie doofe Dummbeutel-Neandertaler.


    Nix gegen die Norgis - ich bin ja selber einer - aber in diesem Punkt sind die Schweden uns mental meilenweit voraus

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