Ein nicht ganz armer Grosstädter, der in einer europäischen Metropole lebt, hat betreffs Funktionalität & Design vermutlich andere Vorstellungen, wie ein bodenständiger Fischer-Bauer auf dem Land in Nordnorwegen. Da liegen nicht nur rein geografisch ganze Welten dazwischen.
Ich mach' auch öfter mal Angelurlaub in Norwegen, obwohl oder gerade weil ich im Land lebe. Zwar schau' ich mir deshalb selten mal Hochglanzprospekte an, aber wenn ich das machen würde, würde ich den Stapel schon von vornherein in zwei Hälften teilen.
Auf dem Stapel der schon von vornherein nicht für mich in Frage kommenden Objekte würden solche landen, die Kraft ihres ganz offensichtlich durchgestylten Gebäude- und Einrichtungs-Designs oder krampfhaft herbei bemühten Ambientes genau so gut mitten im Zentrum irgendeiner europäischen Grosstadt liegen könnten, anstatt in der Heimat der Trolle.
Sehe ich zB eine mit so hauchzarten, wie für mich ungemütlichen Stühlchen bestuhlte Essecke in den anscheinend neuesten international gültigen Modefarben und einem insgesamt hochglanzpolierten Drumrum mit tollen Tischdeckchen, Glasuntersetzern die wahnsinnig " in " sind und noch tolleren Gardinen und alles riecht schon meilenweit nach einer homogenen Möbelausstellung von Schöner Wohnen, die gegen Gummistiefel hochgradig allergisch ist - nein, Danke.
Mal ganz abgesehen von der vermuteten Angelqualität suche ich eine Urlaubswelt, die so nahe wie möglich an dem liegt, was ich schon rein unbewusst mit Norwegen verbinde.
Echte raue Natur.
Einsamkeit.
Ruhe.
Originalität.
Charakter.
Seele.
Ursprünglichkeit.
Was für eine Welt suchst Du,
wenn Du an Norwegen und Angelurlaub denkst ?
(Hier mal ganz abgesehen von Angel- und Bootsqualität).
Reine Geschmackssache
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ich vermisse in deiner aufzählung
*freundlichkeit
*hilfsbereitschaft
das konnte ich während meiner aufenthalte in N selbst erleben. -
Ich bin 3 Tage im Auto unterwegs, um in Torsvag anzukommen. Was suche ich ? Ruhe und Natur, das setzt sich auf dem Wasser dann fort !
" Der einsame Jäger zieht in die rauhe Wildnis (natürlich mit seinem besten Freund, der Hund) um Fisch für die Familie zu besorgen, damit alle über den Winter kommen "
Irgendwann werd ich mal ne 3 Wochentour machen, nur mein Hund, Norge und ich. -
Bilder sagen oft mehr als 1.000 Worte. Vor allem zu dieser Zeit verbinde ich mit Norwegen das:
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... und das:
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Ich kann mit beiden "Einrichtungs-Stilen" leben.
Haben beides schon gehabt.
2007 auf Boroy im Rosfjord hatten wir ein Ferienhaus, was innen eingerichtet war, als wäre der Besitzer erst eine Woche vorher ausgezogen (er hat bis vor einigen Jahren auch wirklich selbst dort gewohnt). Da fand man in den Schubladen 30 Jahre alte Weihnachtskarten von Familienangehöhrigen, diverse Familienfotos an den Wänden, Mobiliar was mit Sicherheit älter war als ich selbst...
Aber genau dieser etwas "verstaubte Charme" passte optimal zur Lage des Hauses, nämlich mit einer hadvoll anderen Häusern (die aber alle unbewohnt sind) auf einer Insel im Fjord. -
Jedes Ambiente hat Vor- und Nachteile.
Ich fühle mich in typisch Norwegisch gestylten, weil so gewachsenen kleinen Orten mit viel Natur und interessanten Menschen am wohlsten. Dies hat aber meißt den Nachteil für jemanden wie mich, der noch einiges im Bezug auf Meeresangeln lernen möchte, daß dort die Kontakte ziemlich rar sind. Aber dafür gibt es ja die beiden NAF Foren und das AB..., wo ich schon in Vorbereitung einer Urlaubsreise nicht nur einiges übers Angeln sondern auch über die gewünschte Region erfahren kann.
Ps. Alfnie, ich denke auch, daß Du in Deiner Aufzählung noch was vergessen hast. Was ist den mit vergrabenen Schätzen? :)(Metalldetektor...)
Petri
Hans -
Moin,
hier eine wahre Geschichte etwa vor 4 Jahren.
Wir hatten in unserem Sommerurlaub zuerst ein Haus für eine Woche in Schweden. Supermodern eingerichtet mit riesigem Flachbildschirm (der nach einem Blitzeinschlag leider nach zwei Tagen kaputt war ....) aber alles in allem nicht ungemütlich
Danach sind wir weiter nach Norge für weitere zwei Wochen, nördlich von Evje am Byglandsfjord in Lauvdal. Vor dem Haus riesige naturbelassene Steine als Treppe zum Eingang. Der erste Blick hat uns fast erschlagen ... den Frauen sind Tränen (der Traurigkeit) in die Augen geschossen , wir kamen uns vor wie in einem Bauernmuseum :eek: Alte bemalte Bauernschränke, Bänke und Tische gefühlte 500 Jahre alt, schräge Holzfussböden, schwere Holzbohlen an den Wänden und eine alte Bibel von 1867, in jedem Raum ein alter Ofen und ein riesiger Elchkopf über der Treppe zum 1.Stock. Welch Kulturschock - wir wollten schon fast wieder umdrehen, aber nach 12 Stunden fahrt waren wir froh schlafen zu können.
Und was soll ich euch sagen, wo es uns am besten gefallen hat. Na klar ! in diesem schön restauriertem Haus von 18hundertirgendwas. Aber seht selbst.
Die Frauen, welche ja zuerst in Tränen ausgebrochen sind, hängen mir jetzt immer im Ohr, da sie dort wieder hinwollen. Ein zweites mal waren wir jetzt auch schon dort ... aber es wird nicht das letzte mal sein .... -
berhafr
Den nehme ich nur mit, wenn ich weiss das in der betreffenden Gegend ein Sandstrand liegt, macht das Graben zehnmal leichter Und über evtl. Funde trau ich mich nicht mehr laut zu sprechen, hab' da ein haarsträubendes Ding erlebt.
lundi
So ein ein ähnlich gelagertes Ding kenne ich auf den Lofoten, da habe ich öfter mal stundenlang vor dem Ofen gesessen und nachzuempfinden versucht, wie das da wohl so vor zwei-dreihundert Jahren war. -
alfnie, so was nennt man dann abschalten vom Alltag !!!!
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