Wenn jemand wissen möchte, wie man auf einer Fährpassage eine gebuchte „Billigkabine“
in eine „Luxuskabine“ umwandeln kann und das ganz ohne zusätzliche Kosten, sollte sich
meine kleine Geschichte unbedingt mal durchlesen !!
Zumal das einzige was man für so einen Kabinenwechsel braucht ein Haarfön ist!
Alles trug sich zu auf der Rückreise meines Angelurlaubs am Romsdalfjord im September
dieses Jahres.
Da man im Angelurlaub ja hin und wieder unter die Dusche springt und ich sehr empfindlich bin
mit nassen Haaren (auch wenn meine Haarpracht mittlerweile spärlicher geworden ist !) durch
die Gegend zu rennen, habe ich immer einen kleinen Reisefön dabei.
Eines Tages nach erfolgreichen Duschgang schnappte ich mir meinen Fön, steckte den Netzstecker
in eine dafür vorgesehene Steckdose, betätigte den Schalter und merkte das mein Fön ein wenig
rumzickte !
Will heißen, er blieb stumm und warme Luft gab er leider auch nicht von sich !
Hey, was iss los ??
Als erfahrener Elektriker erkannte ich sofort, das mit dem Kabel irgendwas nicht stimmte.
Also jackelte ich ein wenig am Kabel rum, bis der Fön brummte.
Aha, eine Leitung im Kabel angebrochen.
Da ich ja im Urlaub war und nicht auf Arbeit, konnte ich die Sache vor Ort nicht reparieren, weil es
mir an geeigneten Werkzeug fehlte.
Der Fön funktionierte aber, wenn man das Kabel in einen bestimmten Winkel hielt und somit
geriet die Geschichte schnell in Vergessenheit.
Jeder Urlaub geht mal zu Ende und man muß die Heimreise antreten.
Ein Teil meiner Rückfahrt sollte mit der Fähre von Oslo nach Frederikshavn zurückgelegt werden.
Gebucht für die Nachtüberfahrt hatte ich einen enge Kabine im Unterdeck.
Allgemein bekannt als Kabinen direkt auf der Schraubenwelle !!
Spät am Abend schon auf der Fähre, wollte ich mich zur Nachtruhe begeben, doch vorher noch
ein Duschbad nehmen.
Also entledigte ich mich meiner Kleidung (mach ich eigentlich immer vor dem Duschen) und
zwängte mich in die Duschkabine. Ist hier alles sehr beengt, aber für eine Körpergrundreinigung
reicht es alle mal.
Nach erfolgreichen Duschgang blieb nur noch die Haare trocknen und dann ab in die Koje.
Ergo wieder mal den Fön (hatte ich natürlich mit an Bord gebracht ) geschnappt, Netzstecker
in die dafür vorgesehene Steckdose gesteckt und Schalter drücken.
Es gab einen Blitz !
Es gab einen Knall !
Und ich stand im Stockdunkeln !
Als erfahrener Elektriker konnte ich den Blitz, den Knall und den Duft von verbrannten Kunststoff
sogleich einordnen.
Kurzschluß, Sicherung durchgeknallt, große Scheixxe, alles Dunkel, helle Aufregung !
Okay, was tun ?
Ersma brauch ich Licht !
Einzige Möglichkeit, die Eingangstür öffnen, um Licht aus dem Gang in meine Kabine fluten zu lassen.
Davor hatte ich schon ein wenig Bammel.
Schließlich war ich noch splitterfasernackt.
Ich konnte meine Hand vor meinen Augen nicht sehen.
Wo ist überhaupt meine Hand ?
Meine Kleidung konnte ich schon gar ausmachen !
Also öffnete ich vorsichtig die Tür, immer mit der Angst, da draußen lief wer rum.
Womöglich sogar ein weiblicher Passagier, der sofort zu geifern anfing und mich sogleich
als Entblößer denunziert ! ?
Aber vielleicht auch nur mit bewundernswerten Gesichtsausdruck stehen blieb und sich alles genauer anschaut ! ? 
Es war niemand auf dem Gang.
Somit hatte ich jetzt genügend Licht, um mich zu bekleiden.
Was jetzt tun ?
Ich trat zunächst mal auf den Gang und der erfahrene Elektriker erspähte sofort einen Schrank,
der durchaus Sicherungen enthalten könnte.
Womöglich sogar meine Durchgeknallte ! ??
Der Schrank war verschlossen !
Watt nu ??
Blieb mir nur zur Rezeption zu gehen und mir da helfen zu lassen.
Ich schilderte das Problem und bat darum den „Bordelektriker“ zu rufen samt Schaltschrank- Schlüssel und die Sicherung wieder einschaltet.
Das freundliche und hübsche Mädel dort oben verstand erstaunlicherweise die Problematik.
Könne mir aber nicht helfen, da die elektrische Fachkraft schon Dienstschluß habe, in seiner
Koje liegt und seinen „wohlverdienten“ Schlaf genießt !
Was iss los !! ???
Okay, wie sieht´s aus mit Kerzen, Wandfackeln, Karbidlampen ???
Fehlanzeige !
Aber das Girly machte mir das Angebot meine Kabine du unten auf der Schraubenwelle gegen
eine 4-Personenkabine auf Deck 5 zu tauschen.
Ohne Aufpreis !
Zähneknirschend nahm ich das Angebot an. 
Holte mein Zeugs aus dem Unterdeck und bezog die „riesige“ Kabine.
Da ich ja schon frisch geduscht war konnte ich mich alsbald in meine Koje legen und....
nein nicht die Überfahrt sanft schlummernd, von großen Fischen träumend genießen.
Es herrschte Sturm auf dem Skagerrak, so das durch das ständige Gerappele an einem geruhsamen Schlaf eher nicht zu denken war !!
