Vorhin stolperte ich in einem norwegischen Anglerforum über
diesen Thread - und hörte beim Lesen die Geräusche eines
Groschens, der gaaanz langsam fiel.
https://www.fiskersiden.no/forum/index.ph…r-med-tom-mage/
Der User Audiosan schreibt da, er hätte „ gehört, das Heilbutts
im Flachen fressen und im Tiefen verdauen. Und wenn sie verdauen …
würden sie nicht jagen “ …
So einfach liesse sich also erklären, warum ich in verhältnismässig
tiefen Wasser noch nie einen weissen Heilbutt mit der Angel gefangen
habe. In meinen ersten Jahren hier am Romsdalfjord verbrachte ich
viel Zeit damit, gezielt auf Heilbutt zu angeln. Irgendwie signalisierte
mir mein Unterbewusstsein damals wohl die einfältige Vorstellung:
Je tiefer, je grössere Butts. Also steuerte ich gleich die tiefsten
Gebiete an und schleppte ganze Makrelen in 200 bis 300 Meter über
den Grund und fing dabei trotz zahlreicher Versuche … nicht einen
einzigen Heilbutt, sondern nur dann und wann mal einen Dorsch
oder Leng.
Die Heilbutts, die ich seit 1999 hier am Roms gefangen habe, waren
praktisch alle Zufallsfänge aus Tiefen zwischen zwanzig und achtzig
Meter und so gut wie alle hatten, soweit ich mich erinnere, leere
Mägen. Genau wie die Butts, die ich in zehn bis vierzig Meter Tiefe
im Nappstraumen auf den Lofoten gefangen habe, wo es von
Dorsch-Baby’s nur so wimmelt.
Die (weissen) Heilbutts, die ich auf norwegischen Trawlern aus
mehreren hundert Meter Tiefe hochkommen sah, hatten so gut wie alle
den Bauch voll. Nachdem nun dieser Groschen bei mir gefallen ist,
sieht es meiner Sicht so aus, als als würden viele Heilbutt-Fans viel
Zeit damit vergeuden, jeweils verhältnismässig viel zu tief nach
hungrigen weissen Heilbutts zu suchen.