Hitra 2017

  • Wie schade, schon wieder ist der Angelurlaub Geschichte.
    Da fiebert man ein ganzes Jahr darauf hin und dann ist es schon wieder vorbei.
    Alllerdings ist das Thema Angeln schnell erzählt - viel Wind aus Ost.
    Aber beanntlich ist Norwegen nicht nur Angeln.
    Und so war unsere Anreise nach Hitra dieses Jahr auch wieder mit einem Highlight geplant.
    Der zweite Versuch einer Gletscherwanderung am Jostedalbreen.
    Genauer - am Nigardsbreen.
    Wir starten am 24. Mai und nehmen wie immer die Route Puttgarden-Rødby/Øresundsbrücke E6 bis Oslo.
    Danach geht es über Kongsberg auf die 40 bis Geilo.


    Danach auf der Rv7 bis Hol und ab da auf die Rv50.



    Es ist schon eine Weile her, dass wir diese Straße gefahren sind.
    Wir freuen uns wieder auf eine tunnelreiche Strecke.





    Und am Ende der Straße ist es dann wieder soweit.
    Ein Tunnel nach dem anderen.



    Und dann wieder der grandiose Blick auf den Vassbygdevatnet.



    Wir fahren die 50 bis zum Ende und treffen dort auf die E16 mit dem 24,5 m langen Lærdalstunnel.



    Am Donnerstag Abend erreichen wir den Orst Jostedal.
    Bevor wir im Hotel einehren, fahren wir noch zum Gletscher-Center.



    Wir haben die Gletscherwanderung vorab in D bestellt. Im Center erkundigen wir uns, ob für morgen alles klar ist. Ist es! 10:00 ist Treffpunkt.
    Der Gletscher ist jedenfalls noch da.


    Jetzt aber erst einmal ab ins Hotel.

  • Freitag früh ... Der Blick aus dem Fenster zeigte einen bedeckten Himmel, obwohl eigentlich
    Sonne angesagt war. Vielleicht wird es ja noch.
    Nach dem Frühstück ging es dann Richtung Gletscher. Treffpunkt ist 10:00 Uhr auf dem Parkplatz.
    Nach ca. 10 Minuten Fahrzeit verlassen wir die Straße und folgen den Wegweisern. Noch eine Mautschranke und
    wir befinden uns auf einem schmalen Weg. Kurz danach haben wir den Parkplatz erreicht.



    Unser Guide ist weiblich, heißt Sigrid, kommt aus Bergen und ist super pünktlich.
    Wir erfahren, dass das Boot, was uns zum Gletscher bringen könnte, noch nicht im Einsatz ist.
    Also müssen wir die Strecke bis zum Gletscher zu Fuß zurücklegen. Immerhin eine 3/4 Stunde Marsch.
    Aber zuerst werden die Steigeisen angepasst.



    Noch ein Eispick und Handschuhe. Unsere Ausrüstung ist komplett.



    Jetzt noch einmal die Schuhe richtig zubinden und los geht es.
    Vor uns liegen ca. 2,5 km Fußmarsch bis zum Gletscherrand.



    Der Weg beginnt gleich ab dem Parkplatz und führt direkt am Schmelzwassersee über glatte Felsen, die einst auch vom Eis bedeckt waren.





    Hier wären wir mit dem Boot angekommen. Leider ist der See noch teilweise zugefroren.
    Auch der Wasserstand ist noch nicht ausreichen. Momentan würde das Boot auf den Sedimenten aufsetzen.
    Immerhin werden wohl pro Jahr 14.000 to in den See eingetragen.



    Am Ende des Sees liegt das Moränengebiet vor uns.



    Dieser tonnenschwere Brocken hatte einst das Eis hierher geschoben.



    Hier liegt ein riesiger Granitblock, den das Eis nicht zerstört hat.



    Wir steigen den Hügel hinauf und blicken einmal auf die zurückgelegte Strecke.

  • Wir machen eine Pause. Trotz des leichten Gepäcks und "Zwiebellook", sind wir nassgeschwitzt.
    Ganz von der Jacke befreien geht nicht, denn wir haben 12 Grad am Startpunkt gehabt und hier
    merkt man schon den kalten Wind, der vom Eis herüber kommt.
    Hier befand noch 2010 die Abbruchkante des Gletschers.
    Wir überqueren den Granitblock Richtung linker Felswand.



    Dort treffen wir auf eine kleine Hängebrücke, die einen Schmelzwasserfluss überspannt.



    Mutig geht es auf die Brücke um kurz danach wieder zu stoppen.
    Besser ist es, wenn jeder von uns allein die Brücke überquert. Sie schaukelt sonst
    sehr verdächtig.



    Etwas weiter, warten neue kleinere Herausforderungen auf den Wanderer.






    Den oberen Bereich haben wir nun fast geschafft.
    Der Startpunkt ist schon weit entfernt.



    Dann stehen wir schon vor dem gewaltigen Eisschild.
    Und wenn man ganz ruhig ist, hört man außer einem leisen Rauschen des Wassers, gar nichts.
    Wir stehen und staunen.



    Wie in einem richtigen Basislager, sind hier verschiedene Dinge platziert.
    Darunter Leitern und blaue Tonnen. In denen befinden sich u.a. auch die Hüftgurte, die wir
    jetzt umlegen müssen.
    Anschließend werden die Steigeisen angelegt und das Seil in den Karabiner eingelegt.






    Jetzt gibt es von Sigrid noch eine grundsätzliche Belehrung, wie wir uns auf dem Eis verhalten sollen,
    damit nichts passiert. Erster Grundsatzt: Das Seil immer schön gespannt halten.
    Einen Fakt, den wir nur all zu oft vergessen werden und auch zu spüren bekommen.
    Jetzt aber geht es los.
    Sigrid sucht einen passenden Einstieg.



    Unwirklich!



    Dann haben wir eine Stelle gefunden und zuerst müssen wir hoch auf die Oberfläche des Eises gelangen.



    Langsam geht es voran.
    Ein Grund sind auch die unglaublichen Erscheinungen im Eis.
    Ganz besonders das Blau.



    Es ist solch ein intensives Blau, dass man es einfach bewundern muss. Wir haben uns nicht satt sehen können.



    Nach ca. 1,5 Stunden haben wir den höchsten Punkt unserer Wanderung erreicht.
    Wir befinden uns jetzt auf 610 m über NN und haben einen Höhenunterschied von ca. 300 m
    hinter uns gebracht.



    Weiter höher gehen wir nicht. Wir würden nicht weit kommen, dann vor uns bildet das Eis richtige Türme.
    Wir sind erst einmal froh, bis hierher gekommen zu sein!



    Das der Blick nach unten.


    Wir gehen aber nicht den gleichen Weg zurück, sondern überqueren jetzt den Glescher auf die rechte Seite.
    Hier finden wir eine kleine Eishöhle. Leider nicht begehbar.





    Dann beginnt der Abstieg.
    Immer schön vorsichtig und langsam.
    Man, geht das in die Oberschenkel!!!
    Dann passierte es doch, worauf uns Sigrid immer hingewiesen hatte.
    Der zweite Mann rutsche aus und wir hatten das Seil nicht straff.
    Dumm gelaufen - Schrecksekunde, aber es ist nichts passiert. Wir haben ihn doch wieder "eingefangen".



    Nach insgesamt 4,5 Stunden Wanderung, sind wir komplett erledigt, aber glücklich wieder am Parkplatz angekommen.
    Fazit: Diese Anstrengung hat sich gelohnt! Auch wenn kein strahlend blauer Himmel war, die Faszination Eis war trotzdem da.
    Morgen geht es weiter nach Hitra. Vor uns steht erneut ein zweiter Versuch an, den Turistveger Rv55 Sognefjellet zu fahren.
    Vor zwei Jahren scheiterten wir an den Schneemassen. Dieses Jahr scheint es zu klappen.
    Aber erst einmal die Beine hoch!

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