Liebe Bootsvermieter, ich finde Ihr geht von falschen Voraussetzungen aus. Durchschnittlichen Bootsmietern wird, wie mir jedenfalls, Erfahrung und Wissen fehlen, nicht aber Vernunft und Verantwortungsbewusstsein. Viele Mieter realisieren nicht, dass sie mit ihrem Leben spielen bzw. hohe Schäden verursachen können. Die Vermieterseite ist aber auch nicht perfekt und könnte leicht Verbesserungen vornehmen.
Zunächst, allein für die Sicherheits-Infos in diesem Fred finde ich dieses Forum gut; danke für die Mühe Sven.
Meine Sicht ist die des „dummen Mieters“ (wenig Erfahrung, kein Führerschein, auch schon mal wegen Spritmangel auf die Schlepphilfe Dritter angewiesen …), der nach 8-mal einer Woche in Norwegen ein Boot glücklicherweise ordnungsgemäß zurückgegeben hat und meistens war ich der Kapitän.
Als Mieter und Kapitän eines Bootes ist mir doch völlig klar, dass ich verantwortlich bin. Ich kann mir, meinen Mitfahrern, dem Vermieter, „meinem“ Boot, einem anderen Boot, Rettungskräften … Schaden zufügen und das will ich natürlich nicht. Dabei ist mir erst mal völlig egal, ob im Ernstfall noch finanziell jemand mithaftet oder ich eventuell rechtlich doch nicht verantwortlich bin.
Eine Fünfminuteneinweisung (so geht der Motor an, so fährt das Boot und so geht der Motor aus mit Hinweis auf „Gefahrenfelsen“ o. ä. in der unmittelbaren Umgebung sowie bestenfalls noch „Macken“ von Boot und Maschine) ist das, was ich so kenne und das finde ich auch in Ordnung. Und dann kämpfe ich mich so durch, damit auch alles gut geht und es ist wohl unvermeidlich, dass ich nicht immer die optimale Entscheidung treffe. Naturgemäß äußern sich hier im Forum eher die „perfekten Bootsfahrer“; dem tatsächlichen Durchschnitt geht es wohl eher so wie mir. Selbst ein zwanzig Jahre alter Bootsführerschein wiegt keine Erfahrung auf und ein Norwegenneuling, der noch gar keine Bootserfahrung hat, ist noch ärmer dran.
Doch wie kann man bzw. wer hier was verbessern? Werden sich die Mieter – wie ich – ohne weiteres ändern? Wohl kaum – so ist das Leben!
Ich finde schon die Informationsmöglichkeiten zu dünn. Im Vorfeld würde sich sicher so mancher Mieter gern umfassend informieren. Wo ist das möglich? Selbst hier im Forum mischen sich unter die guten, sachlichen Infos Äußerungen, die an der Sache vorbeigehen und dann erst die Befindlichkeiten aus verschiedensten Gründen. Gut finde ich die Infos auf der Website von come2norway kurze Hinweise auf einige Pflichten und Empfehlungen gegeben werden. So etwas könnte von mir aus aber noch wesentlich ausführlicher sein (Was muss denn ein Boot haben und was ist vernünftig? Kann man mit dem Boot auch rudern? Wie müssen Boote versichert sein? Muss ein Kapitän sein, wer ist das? Wie kleidet man sich und bewegt man sich auf einem Boot? Wohin bzw. wie weit kann man mit dem Boot fahren bei welchen Bedingungen jeweils? Wie reagiert man in einem Notfall? Was ist überhaupt ein Notfall? Was macht man, wenn man im Wasser ist? Wer trägt die Kosten von Rettungsmaßnahmen? ….). Wer könnte von den hiesigen „Experten“ all diese Fragen vernünftig beantworten? Für einzelner Reiseveranstalter, Vermieter oder Bootsvermieter wäre die Erstellung wohl zu aufwändig. Bei der Anzahl von Touristen, die Norwegen besuchen und dort Bootfahren, könnten durchaus Infos auf nowegen.no (unter Heiraten in Norwegen z. B.) veröffentlicht werden. Vielleicht kann Sven das ja mal vorschlagen. Für Karsten hätte es dann auch ein Link getan. Eigentlich sollte es doch auch möglich sein, von einem Wetterdienst eine Warn-SMS zu bekommen, wenn das Wetter in der betreffenden Region fürs Bootfahren kritisch wird.
Nun kann man sagen, dass wird doch eh nicht gelesen, besonders wenn es Stunden dauern würde und im Kopf behält es doch schon gar keiner? Stimmt; vielleicht? Deshalb sollte von mir aus in jedem Ferienhaus neben der Seekarte ein Blatt mit den wichtigsten Tipps („Bootfahren und überleben“, kurz, einfach verständlich „Nicht ins Wasser fallen, dann besteht Lebensgefahr!“, „Nicht im Boot stehen; die meisten fallen beim Pinkeln ins Wasser!“ „Kann ich noch rausfahren; wer das denkt, sollte keinesfalls noch rausfahren!“… ) liegen. Das würde sicher bei aller Angelleidenschaft gelesen werden und so mancher würde vielleicht öfter mal in den Tank gucken – auch vor der Ausfahrt.
Ein „Boot an die Kette zu legen“ hört sich als solches schon nach einer Katastrophe an, so als wenn die „Freiheit des Bootes“ mit den Fäusten ausgekämpft wird… Ein solch engagierter Vermieter hat doch sein überlegenes Sachwissen schon bei Bootsübergabe. Da kann er doch darauf hinweisen, dass die Bootsbenutzung gutes Wetter voraussetzt und er sich die Untersagung bzw. Unterbindung der Bootsbenutzung bei schlechtem Wetter vorbehält; sinnvoller Weise schriftlich mit Einverständniserklärung des Mieters. Dann dürfte die Lage – und das Einsehen der Mieter – schon ganz anders sein und dürfte Sprechen ausreichen.
Abschließend noch ein paar Fragen, die hier hoffentlich jemand beantwortet. Haben die Boote in Norwegen eine Haftpflichtversicherung, ähnlich wie hier die Autos? Muss man die Kosten für Rettungseinsätze zahlen, wenn man den Notfall selbst verschuldet hat?
Gedankenanstoesse zur Sicherheit
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Eh Schwager, hast Du nichts zu tun HDL:)???
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ronros
Mit Abstand das beste Posting hier
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Hallo Jürgen, ich fahre am 22.06. nach Flekkefjord ins Haus Stolsfjorden (come2norway); u. a. mit meinem Schwager Ralph Meinke. Dem hast du die Karten mit den Stellen übermittelt und der hat sie an mich weitergeleitet.
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god posting !
diese informationsschiene die du ansprichst, ist sicher eine gute bank ( wenn mich nicht alles taeuscht , ich kenne den text bei come2norway sehr gut , war mal ein versuch aus diesem oder den nachbarforum )
allerdings, ist es schon bei allem was du selbst aufzaehlst ein enormer aufwand , zu versuchen, alles zusammenzutragen. wobei , der gedankenanstoss deinerseits ist mehr als richtig, dass sich so eine enorme arbeit, bis ins detail zu gehen , lohnen wuerde.manch einer liest es ja am ende wirklich, bevor er abreist.
ich schreib mir das mal auf den eigenen zettel...als projekt (?)
zu deinen fragen : ein mietboot muss versichert sein , bei den kosten gibt es immer wieder unterschiedliche handhabungsweisen - zwei beispiele die ich kenne :
boot nicht rechtzeitig getank - dadurch in schlechtwetter gekommen - einsatz rettungsfahrzeug zum abbergen der besatzung und einschleppen war notwendig - keine rechnung.
boot abends bei nebel nicht zurueck - niemand ging ans handy - suche mit eigenen booten erfolglos - nach angemessner zeit " vermisstes boot " an rettungszentrale gemeldet - an der suche beteiligt war ein schiff der "Kystvakt" - die fanden das vermisste boot - bei dunkelheit ohne ausreichende nautische beleuchtung mal so langsam nach hause tuckernd " war doch alles kein problem..." - und schrieben prompt ne rechnung - seit dem weiss ich - kystvakt hat hammerstundenpreise und goldenen treibstoff im tank !
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Ein Schiff "an die Kette legen" ist ein Begriff des "Schiffsarrestes" aus dem Seehandelsrecht.
Das Schiff wird nach dem Gerichtsbeschluß symbolisch "an" oder "in"
die Kette gelegt, beide Ausdrücke sind rechtlich unbedeutend aber
für den Arrest gebräuchlich.Eine Kette wird um den Mast gelegt und mit einem Sicherheitschloss
werden die beiden Endglieder verbunden. Eine "Verbleiung" (Plombe)
des Gerichtsvollziehers rundet die Sache ab.Trotzdem hat es schon immer mutige Schiffsführer gegeben, die auch eine
Ausreise mit Kette und ohne Lotsenhilfe nicht scheuten. ......................:-) -
Liebe Bootsvermieter, ich finde Ihr geht von falschen Voraussetzungen aus. Durchschnittlichen Bootsmietern wird, wie mir jedenfalls, Erfahrung und Wissen fehlen, nicht aber Vernunft und Verantwortungsbewusstsein. Viele Mieter realisieren nicht, dass sie mit ihrem Leben spielen bzw. hohe Schäden verursachen können. Die Vermieterseite ist aber auch nicht perfekt und könnte leicht Verbesserungen vornehmen.
Zunächst, allein für die Sicherheits-Infos in diesem Fred finde ich dieses Forum gut; danke für die Mühe Sven.
Meine Sicht ist die des „dummen Mieters“ (wenig Erfahrung, kein Führerschein, auch schon mal wegen Spritmangel auf die Schlepphilfe Dritter angewiesen …), der nach 8-mal einer Woche in Norwegen ein Boot glücklicherweise ordnungsgemäß zurückgegeben hat und meistens war ich der Kapitän.
Als Mieter und Kapitän eines Bootes ist mir doch völlig klar, dass ich verantwortlich bin. Ich kann mir, meinen Mitfahrern, dem Vermieter, „meinem“ Boot, einem anderen Boot, Rettungskräften … Schaden zufügen und das will ich natürlich nicht. Dabei ist mir erst mal völlig egal, ob im Ernstfall noch finanziell jemand mithaftet oder ich eventuell rechtlich doch nicht verantwortlich bin.
Eine Fünfminuteneinweisung (so geht der Motor an, so fährt das Boot und so geht der Motor aus mit Hinweis auf „Gefahrenfelsen“ o. ä. in der unmittelbaren Umgebung sowie bestenfalls noch „Macken“ von Boot und Maschine) ist das, was ich so kenne und das finde ich auch in Ordnung. Und dann kämpfe ich mich so durch, damit auch alles gut geht und es ist wohl unvermeidlich, dass ich nicht immer die optimale Entscheidung treffe. Naturgemäß äußern sich hier im Forum eher die „perfekten Bootsfahrer“; dem tatsächlichen Durchschnitt geht es wohl eher so wie mir. Selbst ein zwanzig Jahre alter Bootsführerschein wiegt keine Erfahrung auf und ein Norwegenneuling, der noch gar keine Bootserfahrung hat, ist noch ärmer dran.
Doch wie kann man bzw. wer hier was verbessern? Werden sich die Mieter – wie ich – ohne weiteres ändern? Wohl kaum – so ist das Leben!
Ich finde schon die Informationsmöglichkeiten zu dünn. Im Vorfeld würde sich sicher so mancher Mieter gern umfassend informieren. Wo ist das möglich? Selbst hier im Forum mischen sich unter die guten, sachlichen Infos Äußerungen, die an der Sache vorbeigehen und dann erst die Befindlichkeiten aus verschiedensten Gründen. Gut finde ich die Infos auf der Website von come2norway kurze Hinweise auf einige Pflichten und Empfehlungen gegeben werden. So etwas könnte von mir aus aber noch wesentlich ausführlicher sein (Was muss denn ein Boot haben und was ist vernünftig? Kann man mit dem Boot auch rudern? Wie müssen Boote versichert sein? Muss ein Kapitän sein, wer ist das? Wie kleidet man sich und bewegt man sich auf einem Boot? Wohin bzw. wie weit kann man mit dem Boot fahren bei welchen Bedingungen jeweils? Wie reagiert man in einem Notfall? Was ist überhaupt ein Notfall? Was macht man, wenn man im Wasser ist? Wer trägt die Kosten von Rettungsmaßnahmen? ….). Wer könnte von den hiesigen „Experten“ all diese Fragen vernünftig beantworten? Für einzelner Reiseveranstalter, Vermieter oder Bootsvermieter wäre die Erstellung wohl zu aufwändig. Bei der Anzahl von Touristen, die Norwegen besuchen und dort Bootfahren, könnten durchaus Infos auf nowegen.no (unter Heiraten in Norwegen z. B.) veröffentlicht werden. Vielleicht kann Sven das ja mal vorschlagen. Für Karsten hätte es dann auch ein Link getan. Eigentlich sollte es doch auch möglich sein, von einem Wetterdienst eine Warn-SMS zu bekommen, wenn das Wetter in der betreffenden Region fürs Bootfahren kritisch wird.
Nun kann man sagen, dass wird doch eh nicht gelesen, besonders wenn es Stunden dauern würde und im Kopf behält es doch schon gar keiner? Stimmt; vielleicht? Deshalb sollte von mir aus in jedem Ferienhaus neben der Seekarte ein Blatt mit den wichtigsten Tipps („Bootfahren und überleben“, kurz, einfach verständlich „Nicht ins Wasser fallen, dann besteht Lebensgefahr!“, „Nicht im Boot stehen; die meisten fallen beim Pinkeln ins Wasser!“ „Kann ich noch rausfahren; wer das denkt, sollte keinesfalls noch rausfahren!“… ) liegen. Das würde sicher bei aller Angelleidenschaft gelesen werden und so mancher würde vielleicht öfter mal in den Tank gucken – auch vor der Ausfahrt.
Ein „Boot an die Kette zu legen“ hört sich als solches schon nach einer Katastrophe an, so als wenn die „Freiheit des Bootes“ mit den Fäusten ausgekämpft wird… Ein solch engagierter Vermieter hat doch sein überlegenes Sachwissen schon bei Bootsübergabe. Da kann er doch darauf hinweisen, dass die Bootsbenutzung gutes Wetter voraussetzt und er sich die Untersagung bzw. Unterbindung der Bootsbenutzung bei schlechtem Wetter vorbehält; sinnvoller Weise schriftlich mit Einverständniserklärung des Mieters. Dann dürfte die Lage – und das Einsehen der Mieter – schon ganz anders sein und dürfte Sprechen ausreichen.
Abschließend noch ein paar Fragen, die hier hoffentlich jemand beantwortet. Haben die Boote in Norwegen eine Haftpflichtversicherung, ähnlich wie hier die Autos? Muss man die Kosten für Rettungseinsätze zahlen, wenn man den Notfall selbst verschuldet hat?Ich habe mir das mal als Wiedervorlage abgespeichert. Werde da mal die Tage bei gehen. Schauen wir mal, was ich da zusammen bekomme. Ich stell das dann hier mal ein, um Korrekturen zu bekommen.
Hoddel
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Was ich noch anmerken möchte ist der Anker. Ich habe immer wieder Urlauber die unbedingt ankern müssen danach wird alles wieder ins Fach geschmissen ohne daran zu denken das wenn sie den Anker wirklich mal in einer Notsituation keine Zeit mehr ist das Seil zu entknoten.
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Was ich noch anmerken möchte ist der Anker. Ich habe immer wieder Urlauber die unbedingt ankern müssen danach wird alles wieder ins Fach geschmissen ohne daran zu denken das wenn sie den Anker wirklich mal in einer Notsituation keine Zeit mehr ist das Seil zu entknoten.
Da hast du zwar Recht....aber nur Teilweise,16 mal Norwegen mit Boot und genau 9mal war so was wie ein Anker gar nicht vorhanden,letztes Jahr Hidra wollten wir dann über ner hübschen Sandbucht ankern (zuwas anderem Benutze ich den Anker garnicht ,Ausnahme...... das Boot macht technische Probleme)Tau war war reichlich vorhanden bloß der Anker war wohl irgendwie verschwunden,Jetzt schleppe ich immer einen Klappanker und 30m Ankertau mit ..für Notfälle.
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Was ich noch anmerken möchte ist der Anker. Ich habe immer wieder Urlauber die unbedingt ankern müssen danach wird alles wieder ins Fach geschmissen ohne daran zu denken das wenn sie den Anker wirklich mal in einer Notsituation keine Zeit mehr ist das Seil zu entknoten.
Ich muss mich auch mal dazu äußern Klaus. Nicht bei Dir passiert! Von Karmøy aus, noch im 40 Meter Tiefe-Bereich. Der Motor heult auf ohne Grundberührung (Propellerblätter alle "wie neu") . Die Gummirutschkupplung war defekt. Wind zum Glück quer zur Küste. "Klar bei Anker" :-). Ja, Anker war auch klar, nur die Ankerleine nur 40 m lang. Im Herbst in der gleichen Anlage mit dem Parallelboot. Motor blieb stehen. Später stellte sich heraus, ein Elektronikproblem. Zum Glück hatte ich noch zusätzlich MEINE Ankerleine von meinem Boot mitgenommen. Das waren dann zusammen 100 Meter und das Boot hat gehalten.
Beim ersten Mal hat uns der Hausbesitzer aufgefischt und beim zweitem Mal haben uns Angelfreunde zurück geschleppt.Wollte nur anmerken, es gibt auch Probleme aus anderer Sicht
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