Fischereiverbände versus Angeltourismus

  • http://www.kystogfjord.no/nyhe…aa-for-turistregistrering


    Sinngemäss und zusammengefasst wiedergegeben hoffen Norwegens Fischereiverbände
    nach wie vor auf eine bessere Regulierung des Angeltourismus. ZB Steinar Jonassen
    von Nordnorwegens Fischereiverband fragt sich, wo denn wohl die Grenzen liegen mögen,
    wenn ausländische Akteure norwegische Fischresourcen verkaufen können.


    Seiner Meinung nach


    - seien die Bussgelder für Fisch-aus-dem-Land-Schmuggler nicht besonders gross.


    - sollte der Zoll nicht dafür misbraucht werden, nach diesen zu fahnden


    - sollten die Angelanlagen/Vermieter die Fänge registrieren


    - sollte der Angeltourismus auch in eine Richtung stimuliert werden, in der sich nicht alles
    um möglichst viele kg Fisch dreht ...


    Mein eigener Senf : Es gärt nach wie vor und man lässt nicht locker und besonders
    nordnorwegische Instanzen hören sich immer wieder mal etwas gereizt an. Vermutlich
    weil man dort regelmässig die krassesten Beispiele dazu sieht, wie nur Rückenfilets / loins
    entnommen werden und der Rest retour ins Meer geht.

  • Immer und immer wieder auf die Verwertung der Fische durch die Angeltouristen zu pochen, ist doch nur eine Argumentation um Zustimmung in der Bevölkerung zu finden und damit auch gleichzeitig Politiker zum handeln zu zwingen.
    Ok. Fischverwertung, aber keinesfalls der Hauptgrund!

    Was ich mir als Hauptgrund vorstellen könnte wäre...


    Wäre der Neid der Fischer auf das Geld was Hüttenbesitzer verdienen, vor allem wenn sie mehrere Hütten besitzen.

    Denn so anstrengen um Geld zu verdienen, müssen sich dabei die Hüttenbesitzer nicht wie die Fischer.

    Das dürfte der wahre Grund sein!

    Die Fischer wissen doch ganz genau, die Verwertung der Bauchlappen ist in aller Regel recht problematisch. Oft sind ja in den Bauchlappen Nematoden. Nun sag mir einer, dies macht den Norweger nichts aus, dh. sie verwerten diese Baulappen trotzdem.

    Und dann ist auch den Fischern bewusst, ein Großteil der Angeltouristen erreicht mit Filet gar nicht die 15 kg und nehmen deshalb auch –allerdings Nematoden frei – die Bauchlappen mit.
    Nicht nur in Norwegen, auch in Deutschland wird gern Fischsuppe gegessen und dafür sind die Baulappen hervorragend geeignet.

    Alles in allen, das ist der Neid der die Fischer um die Häuser treibt. Neid gegenüber den Hüttenbesitzern. Angeltouristen sind nur das Alibi um Emotionen in der Bevölkerung zu erzeugen.

    „Die Lösung für jedes Problem – Arbeit, Liebe, Geld, was auch immer – ist, angeln zu gehen, und je schlimmer das Problem, desto länger sollte der Ausflug dauern.“ –

    John Gierach (* 21. Januar 1946/BS Colorado/USA)

  • I beg to differ...


    Ich kenne ja beide seiten in diese sache...wahrscheinlich besser als 99% der forummitglieder, und kann dazu sagen das es uberhaupt nichts mit neid oder geld zu tun hat..
    Langsahm dreht sich die freizeitanglerei hier in die fussspuhren der jagd; wo es fruher sich um versorgung von lebensmittel handelte, ist jetzt die auffassung das es sich um Naturerlebnisse handeln soll... auch fur Norweger.


    Wenn dann Angeltouristen sich auch selber stigmatisieren durch das sie nur loins und fileten mitnehmen...dann verliert die branche und die Angeltouristen immer noch mehr goodwill unter die lokalbevølkerung..und im nachsten moment unter unsere politiker.


    Ich glaube..das wenn diese definition von "erfolgreiche" angelreisen stehen bleibt, wird es in einige jahren mehr einschrenkungen geben...

  • Was stellen sich die die Norweger vor?
    Wir sollen in die Pampa kommen für horrendes Geld und dort spazieren laufen oder so was?
    Naturerlebnis kann man wo anders auch günstiger haben, dafür braucht man Norwegen nicht. Langsam geht mir das Theater auf den Sack.
    Die Norweger sollen machen was die für richtig halten, ich fahre dann woanders hin wenn es mir nicht passt. Hab sowieso schon reduziert die Fahrten nach Norwegen, vielleicht schaffen die es das ich da gar nicht mehr hin gehe.


    Gruß
    Waldemar

  • Stichwort -> Fischereiverbände.
    Steht auch im 1. Satz von Alfred und es kommt ja auch immer alles von diesen Verbänden.


    Im Moment habe ich immer den Eindruck, den norwegischen Fischereiverbänden ist dieser Angeltourismus ein Dorn im Auge.

    Entsprechend agiert er unter der Bevölkerung und wie wir sehen nicht ganz erfolglos.

    Ich glaube, wenn es norwegische Hütten/Camps - Vermieterverbände gebe, wäre es mal interessant etwas über deren Sichtweite zu lesen.

    Eine Diskussion über Hüttenvermieterverbände hatten wir hier mal vor Jahren. Wurde allerdings schnell beendet mit dem Argument, die finden zu einen Verband nie zusammen.
    Sie sind sich untereinander spinnefeind; sie sind sich untereinander uneins.

    So wie es gegenwärtig läuft hat sicher Redneck Recht, dh. die Entwicklung läuft darauf hinaus.

    „Die Lösung für jedes Problem – Arbeit, Liebe, Geld, was auch immer – ist, angeln zu gehen, und je schlimmer das Problem, desto länger sollte der Ausflug dauern.“ –

    John Gierach (* 21. Januar 1946/BS Colorado/USA)

  • Erst eine 15kg Regel einführen, und sich dann wundern, dass man sich dran hält ! ...... oder konnte sich keiner vorstellen, dass es einen Unterschied zwischen fangen und ausführen gibt. Ist doch sicher ne logische Konsequenz, bei guten Fängen nur das beste vom Fisch mit zu nehmen.


    .....und die stetige Beteuerung, dass die Ausfuhrbestimmungen auch für Norweger gilt macht die Sache auch nicht sinnvoller, welcher Norweger reist im Urlaub nach Spanien und nimmt sich Fisch zum Essen mit.


    Naja, wer das eine will, muss das andere mögen !
    Angeltourismus ohne Fisch funktioniert nunmal schlecht.


    Ich für meinen Teil, habe meine Angelurlaube in Norwegen immer sehr genossen, und habe sehr gern lecker selbst gefangenen Fisch mit nach Hause gebracht.
    Hier von Schweden aus ist es für mich nur noch der halbe Weg, ich brauch auch keine Fähre mehr und kann mein eigenes Boot mitnehmen, aber wenn es weitere verschärfte Regelungen geben sollte, bleibe ich lieber am Vänern.


    Und ja, ich fahre nur zum Angeln nach Norge, tolle Fische fangen und dabei in idyllischer Landschaft auf einem Boot sitzen ist für mich Erholung in Reinkultur.

    Gruß Steven



    Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie dann ihren Standpunkt.


    Man kann den Sonnenschein nicht verbieten. Man kann nur dafür sorgen, dass andere im Schatten stehen.


  • Meine Norwegenurlaube sind von früher 10-12 Tagen 1-2 mal im Jahr auf eine Woche und eher alle 2 Jahre zusammen geschrumpft.
    Die meisten träumen ja von vielen großen Fischen und mit diesen 15kg Ausfuhrbeschränkung macht man schon das träumen kaputt, den man weiß man kann es gar nicht machen und schon ist ein gewisser Reiz nach Norwegen zu fahren weg.
    Ein verantwortungsvoller Angler angelt ja nur bis er die Menge hat.
    Andere betreiben halt auch mal Catch und Release auch wenn viele Fische das nicht überleben.
    Aber die 15kg Regel haben ja nicht die erfunden. Die passen sich nur an.
    Dorsch ist jetzt ein dankbarer Fisch für die 15kg Regel da der nur ca. 25% Fleisch vom Eigengewicht hat, aber gerade der Küstendorsch sollte ja geschützt werden.
    Die dünnen Bauchlappen fallen dabei da gar nicht ins Gewicht und sind für mich einer Diskussion nicht Wert, aber für manche andere anscheinend schon. Die suchen wohl einfach einen Grund um Stress zu machen.
    Alleine wenn man die 15kg Regel ernsthaft kontrollieren würde, würde sich die Zahl der Angler die nach Norwegen fahren kräftig reduzieren.
    Macht 5kg mit Naturerlebnis draus und keiner von denen die ich kenne fährt mehr noch Norwegen.
    Die jüngere Generation wird mit der Bootführerscheinpflicht auch etwas fern gehalten was mit der fortschreitender Zeit immer größeren Personenkreis betreffen wird.
    Ich gehe einfach davon aus das die Norweger den Angeltourist nicht wollen, nur den Tourist der gelegentlich zum Zeitvertreib ein bisschen angelt.
    Nur da bietet mir Norwegen im Vergleich zu anderen Ländern einfach zu wenig für viel zu viel Geld. Das würde ich vielleicht einmal im Leben zum anschauen machen, die meisten anderen die ich kenne nicht mal das. Da kann ich gleich nach Sibirien habe ich schon oft gehört.
    Aber es ist Sache der Norweger was die machen.
    Unsere Sache ist es entsprechend den eigenen Interessen darauf zu reagieren.


    Gruß
    Waldemar

  • Norwegen lebt vom Angeltourismus nicht schlecht. Denn man muss doch davon ausgehen, dass die Fische die die Angler mitnehmen, zwar in Norwegen gefangen werden, aber sonst kaum Kosten für die Norweger aus der Aufzucht entstehen. Das ist ein glücklicher Umstand, der gut vermarktet wird und auch vollkommen in Ordnung geht. Was mir nicht einleuchtet, ist die ständig zunehmenden Reglementierungsgedanken. Manches mag sachlich betrachtet durchaus seine Berechtigung haben, so auch die 15kg Regelung, wie ich finde, anderes halte ich für völlig überzogen, so scheint das nun mal in fremden Gefilden zu sein.


    Fakt ist, teureren Fisch als den norwegischen kann man in Europa kaum fangen (ca.800 € für 15kg.#zwinker2*) Denen die hinfahren/fliegen ist er es wert. Ansonsten könnte man von den Kosten einer Tour seeeehr viel Fisch bei uns kaufen.


    Je mehr Reglementierung, um so weniger Tourismus, sage ich ganz spontan voraus, denn nur mit Wohnmobil und Hurtigruten lassen sich die teils entlegenen Gegenden mit ihren Angeltourismushäusern nicht am Leben erhalten.


    Die Norweger haben sehr viel Geld in ihre Anlagen investiert und die Touris bezahlen das Ganze. Bisher war es ein guter Kompromiss. Ich hoffe es bleibt so.

    Freiheit ist das einzige Ding, das man nicht haben kann, wenn man nicht gewillt ist, es anderen zu geben.
    William Allan White

  • Die Norweger haben sehr viel Geld in ihre Anlagen investiert und die Touris bezahlen das Ganze. Bisher war es ein guter Kompromiss. Ich hoffe es bleibt so.


    Und genau das ist es was ich nicht verstehe.

    Was ich hier so über die Jahre zu diesem Thema hin und wieder zu lesen bekam, stammte von den Fischereiverbänden.


    Und ich meine, die betreiben Stimmungsmache im norwegischen Volk.


    Auf den Artikel den Alfred hier eingestellt hat, müsste eigentlich postwendend ein Artikel von den Hüttenvermietern folgen.

    Frage an Alfred, ist da was in dieser Zeitung erschienen?

    Sicher nicht, denn die Hüttenvermieter interessieren sich dafür nicht, jedenfalls ist dies mein Eindruck.

    Priorität hat bei ihnen die Auslastung der Hüttenkapazität.
    Dabei wird übersehen oder nicht wahrgenommen, da ist jemand zu Gange der ihnen den Boden unter den Füssen langsam aber sicher wegzieht durch sein ständiges Bohren in der Öffentlichkeit.

    Was soll der Quatsch in einer Zeitung wie in dieser die Alfred verlinkt hat mit der Fischverwertung?

    Ein fachkundiger Redakteur sollte eigentlich wissen was man vom Fisch verwerten kann und das durch den Nematodenbefall die Verwertung von Bauchlappen problematisch ist.

    „Die Lösung für jedes Problem – Arbeit, Liebe, Geld, was auch immer – ist, angeln zu gehen, und je schlimmer das Problem, desto länger sollte der Ausflug dauern.“ –

    John Gierach (* 21. Januar 1946/BS Colorado/USA)


  • Waldemar, gewagte Thesen wie ich finde.


    Die Einführung der 15-kg-Regel hat, wie zutreffend hier beschrieben wird, der Nachfrage zum Reiseziel Norwegen nicht wirklich geschadet.


    Das die Bootsführerpflicht die Nachfrage belastet, habe ich weder von Betroffenen, noch im Land selbst gehört. Würde mich über einen Quellennachweis freuen.


    Und das der Norweger (wer auch immer das ist) nur den "Wenigangler" und nicht den "Vielangler" haben will - nun ja, wie soll ich es ausdrücken - hier würde sich eine repräsentative und empirische belastbare Umfrage unter Norwegern (wer auch immer das ist) anbieten. Ich persönlich verbuche das mal unter Mutmaßung ...

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