Drei Frauen + zwei Männer am Boknafjord

Es ist passiert. Das erste Opfer ist zu beklagen.

Heute um 15.36 h war es soweit. Wir saßen am Kaffeetisch und haben Berliner zum Kaffee verdrückt. Nalle, Marco und ich waren trotz ordentlichem Wind draußen im windgeschützten Bereich und haben ein paar Seelachse und einen Dorsch ins Boot geholt. Da Marco ja erstmals in Norge ist hat er sich angesichts der ziemlich identischen Statur bei Sönke den Floatinganzug geliehen, den Sönke sowieso nie trägt. Er ist zwar fast neu und sieht chick aus, aber Sönke schwört auf seinen Zweiteiler von Sundridge.

Ja und gerade am Kaffeetisch fragte Marco dann: Sönke, verkaufst Du mir den Anzug ? Ich brauche den. Dabei strahlte er übers ganze Gesicht und ich glaube, in seinen Augen waren statt Pupillen kleine Seelachse zu sehen. DER NORGEVIRUS.

So, das haben wir dann trotz Regen und viel Wind nun schon mal geschafft. Nalle, die ja auch nicht so recht wusste, ob Marco das gefällt hier, ist auch sichtlich zufrieden.

Heute Morgen haben wir angesichts des Windes und des Regens beschlossen, erst mal Reker zu besorgen. Da in Nedstrand keine aufzutreiben waren sind wir dann 30 km Richtung Haugesund gesaust und haben uns mit Reker eingedeckt. Natürlich ist der Großteil nur fürs Abendbrot gedacht. Denn derzeit riecht es bei uns in der Bude ziemlich auffällig nach Knoblauch. Hilde und ich haben einen Stabmixer entdeckt. Dann mussten zwei Konoblauchzehen ( jaaaa, zwei ganze Zehen) dran glauben – und nun haben wir Olivenöl mit Knoblauch mit dem Stabmixer bearbeitet. Das Ciabatta Brot ist gleich fertig gebacken, und dann gibt’s heute Abend lecker Reker mit Knobi.

Und dann wird Sönke, wenn der Wind nachlässt, nach dem Essen draußen in Boot zaubern können, vielleicht hören ihn ja die Fische, wenn es knattert….

Ihr seht, wir fangen nicht so viel Fisch, aber wir haben ein erstes Norge Opfer und total viel Spaß…
Ich stelle erstaunt fest, dass ich überhaupt nicht sauer bin, dass ich nicht viel fange. Ich genieße den Urlaub, genieße Norge und bin rund um zufrieden. Die Einzige, die hier in meinem Urlaub zu kurz kommt, das ist meine Ernährungsberaterin. Ich habe nämlich angesichts der Tatsache, dass der Floatinganzug an einigen Stellen eng wird, beschlossen, mich in bestimmten Bereichen um einige Kilo zu reduzieren. Zu diesem Zweck „berät“ mich eine Ernährungsberaterin, die wöchentlich meinen Essenplan per mail auf den Tisch bekommt. Tja, Pech hat sie. Leider ist in Norwegen in so einem Haus direkt am Wasser natürlich kein internet. Iss klar , nää?

Wind, Regen dann wieder Wind. Ok, da wird unsere Ferienwoche auf ein harte Probe gestellt. Heute morgen endlich: kein Wind ,kein Regen. Raus aus den Federn . Sönke und ich sind schon fit, Marco schaut uns neugierig zu, was wir so an Gerödel einpacken. Hilde , völlig unerfahren mit Bootfahren, traut sich und fährt mit. Wie immer gibt’s eine Diskussion, wo wir denn hinfahren. Ich möchte gezielt auf einen vorher schon ausgemachten Punkt, Sönke lieber an beliebiger Stelle anhalten. Ok, Sönke setzt sich durch. Hilde hält sich zurück. Also, Pilker dran, und runter damit. Auf dem fishfinder ist nicht viel zu sehen. Und der Nebel hinter uns kommt näher…. Ich mache es kurz, nach einer Stunde waren wir wieder drin, und Hilde konnte beim anschließenden Duschen erleben, dass sich nach dem Bootfahren die Dusche auch kräftig bewegt und schwankt J.

Anschließend gab es lecker Frühstück, und dann holte Marco endlich „seinen“ Floater raus und Sönke und ich zogen mit ihm ab. Diesmal setzte ich mich mit dem Zielpunkt durch, und dann waren sie da. Seelachse und Dorsche kamen ins Boot. Marco strahlte, Sönke hatte gut zu tun – bis dann die Dornhaie von unseren Naturködern Besitz ergriffen und wir den Standort wechseln mussten. Hier haben sich die Dornhaie gut erholt! E gibt genug, aber sie durften alle wieder zurück ins Meer.

Als wir zurück waren stand schon das Mittagessen auf dem Tisch. Hilde hatte mit Nalle aus den Äpfeln frisches Apfelmus gemacht und dazu gab es Reibekuchen. VERY LECKER!!! Dann haben wir Sprit geholt und vor einer halben Stunden wollten wir wieder raus. Aber es schüttet so sehr, dass wir den beiden Booten, die soeben 10 Minuten rausgefahren sind , lächelnd zusehen, wir sie pläddernass wieder einparken und ins Haus gehen. Wir fahren gleich raus. Bei Nalle und Marco entbrannte eine kleine Diskussion, wer nun mitkommt: Nalle ist dran ( wir haben eine Reihenfolge festgelegt). Marco nimmt sie in den Arm, lächelt sie an und sagt: DU kannst jetzt mitfahren. Aber wenn Du mich liebst dann fahre ich…….

Bin mal gespannt, wer gleich im Boot sitzt. Ob Sönke dann schon wieder fit ist ? Im Moment sägt er nämlich ganz doll……

Nalle hat gut daran getan, dass sie im Haus geblieben ist. Wir haben den Haertetest fur floater in Sachen Wasserdichtigkeit hinter uns. Soeben habe ich ein paar 'Baechlein' aufgewischt, die sich unter den Jacken gebildet haben. Denn sie haengen nach dem abtropfen nun im Wohnzimmer, damit sie hoffentlich morgen wieder trocken sind. Mann, kann das hier schütten...