Ösis bei Suse in Furu im April

  • Hallo liebe Angelfreunde,


    hier kommt nun endlich unser Reisebericht:


    Am 9. April ging es los. Mein Bruder Rüdiger, seine Frau Eva, mein Mann Adolf und ich starteten in Frankfurt am Main und fuhren über Flensburg nach Hirtshals - Christiansand - Furuholmen. Wir kamen morgens um 3:00 Uhr in Furuholmen an.


    Tag 1


    Nachdem wir das Nötigste ausgepackt hatten, ging es ab ins Bett. Am nächsten Morgen begrüßte uns Suse mit frischen Brötchen und wir frühstückten gemeinsam.


    Da es ohnehin regnete, konnten wir uns gemütlich dem Auspacken unseres "Gerödels" widmen und die Angelsachen montieren. Gegen Abend sind wir im Snig ein Bisschen schleppen gefahren. Es kam eine Meerforelle von 51 cm und ein Tangdorsch ins Boot. Später am Abend kam noch Suses Mann Steffen vorbei. Bei einem Bierchen ließen wir den Tag ausklingen.


    Tag 2


    Leider war es wieder sehr windig und so konnten wir nicht rausfahren. Also sind wir nach Viegeland gefahren, haben uns mit Proviant versorgt und ein Bisschen die Gegend erkundet.


    Am Abend haben mein Bruder und ich am Snig ein Bisschen geworfen und eine Mefo von 49 cm gefangen. Aber das Wetter war immer noch recht unfreundlich, so dass wir es nicht lange ausgehalten haben. Nach einem schönen Abendessen und einem steifen Rumtee ging es in die Koje.


    Tag 3


    Nach dem morgendlichen Blick aus dem Fenster ertönte ein "Hurra!". Es war kein Wind mehr und so konnten wir auf´s Wasser hinaus fahren. Wir fuhren recht weit raus an Hille vorbei, bis wir auf ein Plateau kamen. Auf einmal war das Echo schwarz: alles voller Fische! Also die Angeln raus uns los gings.


    An dieser Stelle muss ich nun erklären: Mein Mann fährt eigentlich nur mir zuliebe mit zum Angeln. Also, so richtig viel Ahnung hat er nicht, von der Materie. Ich montierte ihm einen 120 g Pilker - auf seinen Wunsch hin den ältesten, den wir besitzen - weil er immer hängen bleibt und ihm die neuen Pilker zu schade sind. Alle drei ließen wir schnell runter, den wir wollten unter die Seelachse kommen. Es dauerte keine drei Minuten,


    da sagte mein Mann: "Sch...., ich häng´ schon wieder, ich hab´s ja gleich gesagt!"
    Mein Bruder daraufhin: "Versuch mal, langsam die Rute zu bewegen, ob sich was bewegt!"
    Adolf, mein Mann: "Da bewegt sich nichts, ich häng!"
    Rüdiger: "Das glaub ich nicht, probier es mal!"
    Adolf: "nicht, dass mir noch die Rute bricht..."
    und darauf wieder Rüdiger: "Nein, nein, die bricht nicht, nur langsam heben und beim Runterlassen schnell kurbeln."
    Adolf: "Nein, nein, ich mein, da wackelt was... ich glaub, es ist doch ein Fisch! ...oder doch nicht?"
    Rüdiger: "Einfach nur weiterpumpen!"


    Dann hatten wir selbst Fische am Haken und konnten uns somit nicht mehr um meinen Mann und seinen "Hänger" kümmern, als dieser plötzlich ganz entsetzt rief: "Jetzt ist er weg". Ich schaute auf seine Schnur, die lose durchhing. Merkwürdig, dachte ich, ob die wohl gerissen ist? Aber, er hatte ja eine 24er drauf, es war also nicht gut möglich, dass sie gerissen war. Also ließ ich meinen Blick über das Wasser wandern und sah, in etwa 30 Metern Entfernung, einen riesigen "weißen Ball" auf dem Wasser schwimmen. "Was ist das?" fragte ich meinen Bruder Rüdiger. Adolf kurbelte ein und dann sahen wir, was da an der Angel hing. Ein riesiger Dorsch. Nachdem wir den Fisch ins Boot gehievt hatten, wer war da wieder der Größte? Natürlich mein Mann Adolf... keine Ahnung, aber den größten Fisch am Haken. Wie sagt man so schön: "Die dümmsten Bauern ernten die dicksten Kartoffeln". An diesem Tag wurden noch drei weitere große Dorsche, zwei Pollak und ca. 40 Seelachse von uns gefangen. Um 14:00 Uhr fuhren wir dann zurück. Bis alles filetiert und sauber in der Truhe war, war es schließlich 18:30 Uhr und wir hatten alle drei "Rücken".


    Meine Schwägerin Eva hatte uns etwas schönes gekocht und damit ging für mich ein erlebnisreicher Tag zu Ende.







    Tag 4


    Nach dem aufregenden Vortag wurde dieser Tag zum Ruhe- und Erholungstag erklärt. Schließlich waren wir im Urlaub.


    Tag 5


    Wieder ging es raus nach Hille. Weit hinter der grünen Tonne trafen wir auf einen Fischschwarm. Also runter mit den Angeln und los ging es. Ins Boot kamen: 1 Dorsch (87 cm, 7 kg), 2 Dorsche (je 75 cm, 5,0 und 5,2 kg), 1 Dorsch (70 cm, 4,1 kg), 1 Dorsch (60 cm) und 2 Dorsche á 50 cm.
    Außerdem hatten wir auch noch 30-40 große Seelachse. Gefangen wurde alles mit 120 g Pilker ohne Beifänger. Bis alles filetiert und weggeräumt war, war wieder ein schöner Angeltag vorbei, den wir bei einem schönen Abendessen und einem Tee mit Rum ausklingen ließen.






    Tag 6


    Sonnenschein! Herrlichstes Wetter begrüßte uns bereits am Morgen. Allerdings recht windig und so legten wir nach dem fangreichen Vortag wieder einen Ruhetag ein. Um 10:00 Uhr kam ein Anruf von Suse. Sie informierte uns, dass es bei REMA2000 frische Shrimps gibt. Also nichts wie hin... Wir kauften 2,5 kg und schlugen uns zum Mittag die Bäuche mit Shrimps in Knoblauchbutter mit Weißbrot voll. Nachmittags unternahmen wir einen Ausflug nach Lista Fay. Auf der Rückfahrt besichtigten wir das Angelcamp in Avik. Am Abend schleppten wir noch ein Bisschen im Snig herum und es kam ein schöner Küchendorsch und eine Meerforelle ins Boot. Nicht viel, aber es muss ja nicht immer "die Bütte voll" sein. Apäter haben wir noch gemütlich beisammen gesessen.


    Tag 7


    Leider regnete es wieder stark und der Wind brauste. Also machten wir es uns zuhause gemütlich.


    Tag 8


    An diesem Tag beschlossen wir, keine großen Mengen zu fangen, denn die Truhe wurde zusehens voller und es standen ja noch 10 Urlaubstage bevor. So fuhren wir also nach Utvare, an der Robbeninsel vorbei. Ein ganzes Stück dahinter kam ein großes Plateau. Hier versuchten wir es heute mal mit Naturköder. Adolf bekam einen kleinen 100 g Pilker - er angelte eh unter dem Motto "Hauptsache Fisch". Wir gingen es also ganz relaxt an, denn wir wollten nur einen Leng. Die Trift war gut und lang. Adolf fing nach und nach einige Seelachse, ehe auch Rüdiger schließlich einen Biss hatte und es kam ein Leng von 85 cm hoch. Es war zwar nicht der größte, aber immerhin endlich ein Leng. Als vom Meer her dichte Wolken aufzogen, traten wir den Rückweg an. Daheim angekommen haben wir den Fisch versorgt, uns selbst versorgt und dann ging es nur noch ab auf die Couch.


    Tag 9


    Obwohl es recht windig war, sind wir trotzdem rausgefahren. Zwischen den Schären konnten wir einen Dorsch verhaften und einige wirklich große Heringe. Die ersten in diesem Jahr, was uns sehr freute. Die werden geräuchert. Das war für diesen Tag die ganze Ausbeute, aber wir waren zufrieden, denn unser Limit war schon fast erreicht.


    Tag 10


    Tagsüber brauste ein starker Wind. Erst gegen Abend konnten Rüdiger und Adolf hinter der Fischfabrik ein bisschen auf Hering probieren. Und wer hat ihn gefangen (den Dorsch, 75 cm, 4 kg)? Der Adolf . Und womit? Mit einem Stängelchen, das wir zuhause in Österreich zum Köderfischen benutzen. Drauf war eine steinalte dünne Mono und ein Heringssystem. Er musste sich einigermaßen plagen, ehe er den Fisch mit diesem Gerät oben hatte, während daheim zwei besorgte Frauen saßen, die sich wunderten, wo ihre Männer bis 22:30 Uhr abgeblieben waren. Schließlich war es bereits stockdunkel und sie kamen und kamen nicht nachhause. Via Handy zitierten wir sie schließlich heim... und warum? Adolf wollte unbedingt noch einen Dorsch, und noch einen und noch einen... Tatsächlich fing er auch noch drei Küchendorsche und einige Heringe. An diesem Abend durften die Herren ihre Fische selbst verarbeiten, da wir Frauen in Streik getreten und bereits zu Bett gegangen waren.


    Tag 11


    Leider mussten wir heute unseren Urlaub wegen einem Krankheitsfall in der Familie vorzeitig abbrechen. So mussten wir also einpacken, um am darauffolgenden Tag die Heimreise anzutreten.


    Wir bedanken und ganz besonders bei Suse und Steffen, die uns immer mit Rat und Tat zur Seite standen. Wenn alles klappt, sind wir Anfang Oktober wieder da!


    Liebe Grüße


    Inge

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  • Na, wenn das kein erlebnis - und fischreicher Urlaub war. Das mit dem Hänger kommt mir sehr bekannt vor.
    Schade, daß ihr vorzeitig abbrechen mußtet. Aber familie geht vor - gute Besserung.
    Danke für den Bericht:Danke:

  • Mein lieber Scholli ...Inge, das war ein toller , vor aber lustiger Beitrag. Ich hätte mich schlapp lachen können, wie du mit deinem Adolf bei einem angenommenen Hänger umgegangen bist........das kam mir doch irgendwie auch bekannt vor und wird wohl jedem Anfänger mal so ergangen sein. Ich erinnere mich an einen aus unserer damaligen Gruppe, der stocksauer seine Angel in die Ecke warf und den ganzen Tag nicht mehr ansprechbar war......
    Glückwunsch für eure erfolgreiche Angeltour, so hat sich die weite Anreise wenigsten so noch gelohnt.
    :Danke: und liebe Grüsse von Jürgen

  • :Danke: für Deinen tolle, ausführlichen Bericht, Inge. Natürlich sehr schade, dass Ihr vorzeitig abreisen mußtet. Dennoch konntet Ihr ein paar tolle Tage auf Furu verbringen, Suse & Steffen kennenlernen (mir die Pollacks klauen :)) und tolle Fische fangen. Der dicke Dorsch ist schon mal `ne klasse Hausnummer :baby:, zudem mehrere Mefo´s. Ich drücke Euch die Daumen, dass es mit Oktober etwas wird.




    Besten Gruß xx#,

    Lasse


    "Die einzige Konstante im Leben ist die Veränderung"


    Der Felsenfänger ....:roll:

  • Ein Mann der aus Liebe zu seiner Frau mit zum Angeln fährt, sowas hab ich auch noch nicht gelesen.....KLasse !!!!


    Super geschrieben dieser Bericht und die Fotos sagen ja auch alles,es gibt wirklich keine Fische in S.Norwegen#zwinker2* :biglaugh:
    Kannst du mal genauer beschreiben wo und in welcher Tiefe ungefähr ihr im Snigfjord geschleppt habt,wir haben das letzte Woche auch probiert..ohne Erfolg.
    :Danke: fürs Einstellen von Bericht und Bildern:baby: :wave:

  • :Danke:Super..hat Spass gemacht den Bericht zu lesen, und der Dorsch ist ja wohl der Knaller !! Ich hab ja nun schon öfter gelesen das "vergammelte" Pilker sehr fängig sein sollen. Heisst also Farbe abkratzen und in Salzwasser einlegen :zwinker:


    Matze


    PS: Evtl. noch ein Tip (keine Kritik oder Besserwisserei )..ich habe auf den Bildern nicht gesehen das Ihr die Fische gekehlt habt (berichtigt mich bitte wenn ich mich geirrt habe). Die Fleischqualität wird dadurch um einiges besser.LC:)

  • Zitat

    PS: Evtl. noch ein Tip (keine Kritik oder Besserwisserei )..ich habe auf den Bildern nicht gesehen das Ihr die Fische gekehlt habt (berichtigt mich bitte wenn ich mich geirrt habe). Die Fleischqualität wird dadurch um einiges besser.LC:)


    Das ist ein guter Tipp. :baby:
    Die Filets sind durch das Ausbluten dann viel schmackhafter.


    Toller Bericht, hat richtig Spaß gemacht, den zu lesen.


    Danke



    Hoddel

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