Oslo und Utøya

  • ...einfach nur traurig, unser aufrichtiges beileid an die hinterbliebenen, wir sind einfach nur fassungslos und können noch nicht begreifen was da passiert ist.

    Gruß Steven



    Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie dann ihren Standpunkt.


    Man kann den Sonnenschein nicht verbieten. Man kann nur dafür sorgen, dass andere im Schatten stehen.


  • Politik
    Was sich wirklich auf der Insel Utøya abgespielt hat, ist zur Stunde noch unklar.
    (Foto: AP)

    Samstag, 23. Juli 2011
    Doppelattentat mit fast 90 Toten in NorwegenRechtsradikaler richtet Massaker an

    Anders Behring Breivik heißt der Mann, der in Norwegen fast 90 Menschen getötet haben soll. Das berichten norwegische Medien. Der 32-Jährige bezeichnet sich selbst als "nationalistisch und antimuslimisch". Anti-Terror-Einheiten nehmen den Norweger nach dem Massaker auf der Insel Utøya fest. Dort gibt er sich zuvor als Polizist aus, der eine Sicherheitsüberprüfung habe durchführen wollen. Anschließend eröffnet er das Feuer auf die Jugendlichen. Breivik soll in seiner Vernehmung sehr aussagebereit gewesen sein. Norwegens Ministerpräsident Stoltenberg sagt: "Die Anschläge werden unser Land verändern." Anders Behring Breivik soll in Norwegen dutzende Menschen getötet haben.

    Hinter den Terroranschlägen in Norwegen steht offenbar ein Täter aus dem rechten Spektrum. Der festgenommene Verdächtige habe sich im Internet selbst als Nationalist und Gegner einer multikulturellen Gesellschaft bezeichnet, berichtete norwegische Polizei. Medien des Landes geben den Namen des Mannes Anders Behring Breivik an. Die Polizei will im Laufe des Vormittags offiziell dazu Stellung nehmen. Sie geht jetzt aber bereits davon aus, dass der Norweger sowohl mit dem schweren Bombenanschlag in Oslo als auch mit dem Blutbad auf Utøya in Zusammenhang steht.
    Breivik bezeichnet sich selbst als "nationalistisch und antimuslimisch". Anti-Terror-Einheiten hatten ihn nach dem Überfall auf die Insel Utøya festgenommen. Er hatte sich auf der Insel als Polizist ausgegeben, der einen Sicherheitscheck habe durchführen wollen. Anschließend habe er das Feuer auf die Jugendlichen eröffnet. Breivik soll in seiner Vernehmung sehr aussagebereit gewesen sein.
    Norwegens Ministerpräsident Stoltenberg sagt: "Die Anschläge werden Norwegen verändern." Die Antwort des Landes müssten "noch mehr Demokratie und Offenheit" sein.
    Die Polizei hatte am Morgen bestätigt, dass bei dem mutmaßlichen Doppelattentat mindestens 87 Menschen ums Leben kamen . "Wir schließen nicht aus, dass es noch mehr Tote gibt", sagte Polizeisprecher Are Frykholm. Seinen Angaben zufolge wurden allein bei der Schießerei auf der Fjordinsel Utøya nahe Oslo mindestens 80 Menschen getötet. Sieben weitere seien bei der schweren Bombenexplosion im Regierungsviertel der Hauptstadt gestorben, die sich kurz zuvor ereignet hatte.
    Die Lage auf Utøya ist unter Kontrolle.
    (Foto: Reuters)

    Unübersichtlich war die Lage demnach vor allem auf Utøya. In dem von 560 Mitgliedern der sozialdemokratischen Jugendorganisation AUF besuchtem Camp sollen sich chaotische Szenen abgespielt haben. Polizisten einer Anti-Terror-Einheit mit schusssicheren Westen waren zum Tatort geeilt, nachdem der Attentäter dort das Feuer eröffnet hatte. Laut Medienberichten brach unter den Jugendlichen Panik aus. Mehrere Mädchen und Jungen seien ins Wasser gesprungen und an Land geschwommen. Die Insel ist rund eine Autostunde von Oslo entfernt.
    Die Hintergründe der Taten waren zunächst unklar. Die Ermittler gingen aber von einem Zusammenhang zwischen beiden Vorfällen aus. Auf den dort festgenommen Mann waren demnach zwei Waffen zugelassen. Er soll auch die Bombe im Osloer Regierungsviertel zur Explosion gebracht haben.
    Norwegens König Harald V. hat das Doppelattentat als "unfassbare Tragödie" bezeichnet. Der Regent sagte am Morgen in Oslo: "Es ist wichtig, dass wir zusammenstehen und einander stützen." Die Gedanken würden jetzt an alle Betroffenen und ihre Angehörigen gehen.
    Stoltenberg: Niemand kann Norwegen zum Schweigen schießen.
    (Foto: dpa)

    Die Wucht der Detonation im Zentrum Oslos hatte am Freitagnachmittag mehrere Gebäude verwüstet, darunter den Sitz von Ministerpräsident Jens Stoltenberg. Der Regierungschef wurde jedoch nicht verletzt. Am späten Abend trat Stoltenberg vor die Presse und beschwor den Zusammenhalt im Land. Er habe eine Botschaft an die Täter: "Ihr werdet unsere Demokratie und unser Engagement für eine bessere Welt nicht zerstören." Niemand könne Norwegen "zum Schweigen schießen", das Land werde nicht aufhören, zu seinen Werten zu stehen. Stoltenberg kündigte eine entschlossene Reaktion der Behörden an.
    Mutmaßlicher Täter offenbar ein bekannter Neonazi

    Der festgenommene Verdächtige habe sich im Internet selbst als Nationalist und Gegner einer multikulturellen Gesellschaft bezeichnet, berichtete die norwegisch Zeitung "VG". Die Polizei geht davon aus, dass der Norweger sowohl mit dem schweren Bombenanschlag in Oslo als auch mit dem Blutbad auf Utøya in Zusammenhang steht.
    Derzeit werden die Bilder der Überwachungskameras ausgewertet.
    (Foto: REUTERS)

    So sei er am Freitag kurz vor dem Bombenanschlag in Oslo gesehen worden, sagte Polizeichef Sveinung Sponheim. Wenige Stunden später soll er dann als Polizist verkleidet auf der Insel Utøya, die in einem See nahe der Hauptstadt liegt, das Feuer auf die Besucher des sozialdemokratischen Jugendcamps eröffnet haben. Dort war er auch festgenommen worden. Unklar war zunächst noch, ob er allein handelte.
    Am frühen Samstagmorgen wurde er noch von der Polizei verhört. Hinweise auf Verbindungen zum internationalen Terrorismus lagen nach offiziellen Angaben zunächst nicht vor.
    Gegen Mitternacht habe die Polizei die Wohnung des Mannes im Westen Oslos durchsucht, berichtete "VG". Bereits vor Jahren habe er im Internet Beiträge mit kontroversem Inhalt veröffentlicht, schreibt das Blatt unter Berufung auf einen Jugendfreund. Sein Facebook-Profil sei deshalb gelöscht worden.
    Wie die norwegische Nachrichtenagentur NTB berichtete, fand die Polizei nach der Festnahme des Verdächtigen auf Utøya nicht explodierten Sprengstoff. Ob es sich dabei um einen scharfen Sprengsatz handelte, wurde nicht mitgeteilt. Auf den Namen des 32-Jährigen seien zwei Schusswaffen registriert, hieß es unter Berufungen auf Meldungen des Senders TV 2.
    Nach Angaben des TV-Senders NRK betrieb der Festgenommene eine kleine Firma für Agrarprodukte. Hier könne er sich auch die nötigen Kenntnisse zur Herstellung von Sprengstoff beschafft haben.
    Oslo steht unter Schock

    Das Regierungsviertel von Oslo ist verwüstet.
    (Foto: dpa)

    Zuvor, gegen 15.30 Uhr, hatte ein großer Knall die Bürger Oslos aufgeschreckt. "Das ganze Gebäude wurde erschüttert, wir glaubten, es sei ein Erdbeben", sagte ein Reporter des Senders NRK, der sich neben dem 17 Stockwerke hohen Regierungsgebäude befand. Das Fernsehen zeigte Bilder von einer völlig zerstörten Hausfassade, aus der Rauch aufstieg. Der Boden war mit Glassplittern zerstörter Fensterscheiben und Trümmerteilen übersät.
    Mitarbeiter der Tageszeitung "Aftenposten" berichteten von Opfern, die blutend auf der Straße lagen. Bilder der NRK-Homepage zeigten, wie sich Sanitäter um Verletzte auf dem Bürgersteig kümmerten. Rettungskräfte brachten eine Frau in Sicherheit, deren blondes Haar blutverschmiert war. Passanten beugten sich über Verletzte und leisteten ebenfalls Erste Hilfe.
    Die Polizei hatte am Abend die Bevölkerung zum Verlassen der Innenstadt von Oslo aufgefordert. Große Menschenansammlungen sollten vermieden werden. Die Behörden baten, Mobiltelefone nicht zu benutzen, um die Netze nicht zu überlasten. Laut Polizei wollen Zeugen mehrere Explosionen gehört haben. Insgesamt vier Gebäude wurden schwer beschädigt.
    Verstärkte Kontrollen angekündigt

    Der Hauptbahnhof, die Einkaufszentren Oslo City und Byporten sowie die Büros der Medien "Verdens Gang" ("VG"), "NTB", "Aftenposten" und "TV2" wurden evakuiert. Dort sei eine verdächtige Tasche gefunden worden. In der City bezogen Soldaten Stellung.
    Die norwegische Polizei verstärkte die Grenzkontrollen. Reisende von und nach Norwegen sollten mehr Zeit für Sicherheitskontrollen einplanen. Der Flugverkehr am Flughafen Oslo verläuft normal.
    Die internationale Gemeinschaft zeigte sich erschüttert, auch Bundeskanzlerin Angela Merkel und US-Präsident Barack Obama verurteilten die Tat. Bundespräsident Christian Wulff übermittelte dem norwegischen König Harald V. seine Anteilnahme. Bislang war Norwegen von Terroranschlägen verschont geblieben.
    ppo/dpa/rts/AFP

  • Auch ich bin fassungslos. Sprachlos. - Da ich in einer Nachrichten-Redaktion arbeite, habe ich mitbekommen, wie nach und nach immer mehr Eilmeldungen der Nachrichtenagenturen kamen, wie sich die Zahlen von Verletzten und später auch Toten immer wieder veränderten und erhöhten.


    Was ich nun heute früh lese, nach einer kurzen Nacht, ist einfach nur schrecklich. So viele Tote. So viele Menschen, die mit ansehen mussten, wie andere Menschen sterben. Ohne helfen zu können.


    Die Schilderungen der Überlebenden lesen sich wie ein Gruselschocker.


  • Es ist unbegreiflich!


    Der Attentäter Behring Breivik war als Polizist verkleidet auf die Insel Utøya / Buskerud gekommen. Hier war ein Jugendlager der Regierungspartei. Der Attentäter hatte dann eine reguläre Jagd auf die Jugendlichen gemacht und dabei 80 erschossen. Auf der Insel gibt es so gut wie keine Deckungsmöglichkeiten. Deswegen hatten viele auch versucht, schwimmend von der Insel zu kommen. Etliche wurden auch im Wasser erschossen.



    Der Attentäter gruppiert sich selbst, laut seiner Internetauftritte zu den absoluten Gegnern von Ausländer im eigenen Land. Er zählt sich zu den rechten Gesinnungsgenossen. Ob er auch deren Mitglied ist, steht noch nicht fest. Er wohnt in Rena. Hier ist das norwegische Militär besonders stark präsent. Ob es hier Verbindungen gab, ist auch noch nicht gewiss. Er hatte eine Firma, die sich mit Gemüseanbau beschäftigte. Man vermutet, dass er hierdurch an die großen Mengen Chemikalien gekommen ist, um die Bombe für Oslo zu bauen.



    Zur Zeit hat man in Oslo 7 Tote geborgen.



    Hier einige Zeitungsberichte:
    http://www.nrk.no/nyheter/norge/1.7723555

    http://www.fvn.no/nyheter/innenriks/article885625.ece
    http://www.fvn.no/nyheter/innenriks/article885588.ece
    http://www.aftenposten.no/nyheter/iriks/article4181167.ece
    http://www.aftenposten.no/nyheter/iriks/article4181165.ece
    http://www.dagbladet.no/2011/0…ngrep/innenriks/17424074/ (Video)



    Hoddel

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