Der Grund warum ich in das Thema mit eingestiegen bin, war ein nettes Gespräch, das ich neulich mit meinen norwegischen Kollegen hatte. Einer vermietet sein Haus auch über eine ausländische Agentur. Die Provision die der Vermittler einstreicht liegt bei satten 40 % des Mietpreises. Mein Kollege hat sich nicht beklagt, weiss die Vorteile der Agentur zu schätzen, würde Privatleuten sein Haus jedoch deutlich günstiger anbieten wie der Preis, den man über die Agentur bezahlt.
Momentan sind in Norwegen ca. 40 ausländische Reisegesellschaften aktiv, welche Angel-Unterkünfte von privaten Besitzern vermitteln, was ca. 32% des gesamten organisierten Angeltourismus ausmacht. Dazu kommen noch ca. 80 ausländische Anbieter die Aufenthalte in Angelanlagen anbieten.
Wenn ich mir überlege das dabei jedes mal an die 20-50% des Mietpreises im Ausland umgesetzt werden, ist es doch schon ein nicht zu verachtendes Sümmchen das man mit den norwegischen Fischbeständen und der Möglichkeit des fast uneingeschränkten Angelns (mal abgesehen von den 15kg) in Deutschland verdient.
Der Angeltourismus nimmt mehr und mehr zu, seine Vermarktung ist größtenteils in ausländischer Hand. Man vermarktet also eigentlich eine norwegische Ressource und verdient damit ziemlich viel Geld im Ausland.
Dies wird natürlich auch den Norwegern bewusst und man macht sich nun ernsthaft Gedanken wie man die Ressource Fisch und die Touristenfischerei am besten verwalten kann, so dass möglichst alle Tourismusbetriebe und Fischer einen Nutzen davon haben.
Die norwegische Regierung hat jetzt eine Arbeitsgruppe damit beauftragt verschiedene Möglichkeiten einer besseren Verwaltung des Angeltourismus zu erarbeiten und zu bewerten. Unter anderem wurde eine Registrierungspflicht des Fanges, sowie der Tourismusbetriebe und Leihboote vorgeschlagen. Weiterhin sind eine variable Ausfuhrquote, Begrenzungen was die Zulassung des Betreibens von Angelanlagen, Bootsausleihen und Beschränkungen was die Verwendung bestimmter Ausrüstung angeht im Gespräch.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass die ganze Sache mit der Touristenfischerei überhaupt nicht solch eine Beachtung finden würde, wenn allen klar wäre: Die Kohle, die damit verdient wird, bleibt zum aller größten Teil in Norge, egal ob bei einem (norwegischen) Reiseveranstalter, Privatmann oder sonst wem.
Gruss
smolt
P.S.: möchte hier übrigens in keinster Weise einen speziellen Anbieter angreifen, zumal ich den hier im Thread genannten Veranstalter überhaupt nicht kenne.