Naja - bevor es hier noch Pruegel setzt, mache ich mal weiter......
Wieder ein paar Bemerkungen zu euren Postings, danke fuer die Tipps und Hinweise und fuer " die Anteinehme " am Arbeitsaufwand. Allerdings - fuer ein Haufen Feuerholz bis Skundneshavn zu fahren - waere ja nun echt bloede....
Befremdlich fuer mich, dass es hier Herren gibt, die sich gekonnt um einen Arbeitseinsatz druecken aber sich geschickt als blinder Passagier einschleichen wollen.
Und dann auch noch den Kurs festlegen wollen, bei nem Kahn, der noch nicht mal schwimmt - in meine Rubrik " was soll dann an Bord " nehme ich also auf : ne neunschwaenzige Katze und Kapitaen Bleys Disziplinbuch....man weiss ja nie.
Nun aber zum Bericht ( der kein Live ist - sondern immer ein return der letzten Tage - ich bin da nur Feierabendswerkler )
Teil 3 : vom neuen Beginn, nuetzlichen Gaesten und dem Ende des " Blumenkuebels "
Also , ich hatte mich an jenem Abend festgelegt, Holzboot solls werden ( der Ehre halber sei gesagt, war nicht meine alleinige Entscheidung - ein Dank ans Beraterteam in Koelle )
Die naechsten Tage verliefen - und verlaufen noch - dann mit weiteren staubigen Einlagen - sowohl ein weiters Abblaettern der GFK Haut als dann die Schleiferei, um irgendwie ein Bild zu kriegen, denn was so pur unter der GFK Haut herauskam - sah sehr zum Fuerchten aus....
Nebenbei lerne ich nun alle Kniffe und Tricke des Schleifens, wenn ich nichts anderes mehr kann geh ich als Schleifer weg....
Falls uebrigends jemand fragt : Schleifen macht mehr Dreck als man gemeinhin glaubt - und der findet den Weg in Koerperoeffnungen, die es anatomisch gar nicht gibt....
Das Ergebnis kann sich immer mehr sehen lassen - Planke fuer Planke erscheint dieses roetliche Glaenzen, kommen uralte rechteckige Kupfernaegel zum Vorschein - und das Beste daran - es halten sich Schaeden am und im Holz sehr in Grenzen.
Nebenbei wird hier ueber das Holz gemutmasst - Edelholz solls sein - also habe ich Edelholzfussbodenbretter gekauft - so oder so mache ich also nenn Reibach.
Nun sind wir ja zum Gluecke ein internationales Haus hier und Gaeste kommen aus aller Herren Laender und aus aller Herren Berufen.
Einer ist Schreiner und meint dann - dies waere Mahagoni Sippo ( wer weiss wie manns richtig schreibt, schreibs biite mal hin...)
Der andere ist Kajakfahrer und hatte frueher dabei mit Holzkajaks zu tun - der ist selber Meinung - bis jetzt fand sich niemand mit einer anderen Meinung und so bleibts dabei - Aussenhaut ist Mahagonie Sippo ( oder wie man das schreibt )
Waehrend ich also so vor mich hinschleife komme ich dann auch am Oberdeck an, da wirds hell, sehr hell - Fichte vermutlich - ich glotze wie ein Mondkalb den Kontrast an....sch. - wat nen huebschen Kahn....welcher Trottel hat den "eingepackt ".
Nebenbei entsteht ein huebscher Berg " Verpackungsmuell ", die alte GFK Haut - die sich unterm Kiel als extrem hartnaeckig erweist - weil irgendso ein Komiker das Kielschwert und die Metallschiene am selbigen wirklich absolut mit einebaut hat - sprich - GFK - Teile - GFK , eine Drecksfummelarbeit das zu loesen - und vermutlich steht ein Problem an - entweder das Boot muss in die Luft - oder auf den Ruecken um das zu trennen.
Bei Umdrehen wird mir schlecht, ich denke allein ans Gewicht - noch ist hier keine endgueltige Loesung in Sicht, doch ich arbeite dran.
Ebenso fummelig und haarstraeubend erweisen sich " Bugschiene " und " Kranoese ", keine Schraube daran laesst sich irgendwie bewgen und so bleibt nur der Weg , Meissel - Hammer, Zunge dabei zwischen die Zaehne - es oll nur ab - aber nicht kaput...hinterher bin ichs zumindenst.
Nebenbei ueberlege ich angestrengt was ich mit dem " Zweitboot " mache - dem aus GFK - dass ich abziehe - gibts in Norge sowas wie Verpackungsmaterial Ruecknahme Pflicht ?
Aber zurueck zum Schleifen - an Oberdeck gibts noch diese greulichen Klampen - mehr aus Spass an der Freude halt ich die Maschine drauf - und kriege nenn Korn - Messing !!
So langsam kommen mir dann Zweifel am Verstand desjenigen, der dieses Boot verhunzt hat, Mensch wie kann man nur.
Nebenbei faellt aber auch eines auf, die Kalfaterungen an Deck, an den Planken sind teilweise schon sehr moderne Mittel, nein mal kein Silikon, Sicaflex und andere norwegische " Allheilmittel " im Bootsbau, sondern deutlich die erwerbaren Dichtmassen - und teilweise gut verarbeitet.
Es scheint also vor " Christo " mal nen liebevolleren Besitzer gegeben zu haben...
Meine Schleiferei fuehrt mich dann endlich zur Vordeck , also auf die Pick, einem Ungeheuer in einer sehr abstarten weissen Farbe, die nicht annaehernd an Bootslack erinnert, eher an norwegische Haeuser.
Maschine drauf, mal schauen, mittlerweile bin ich ja auf Ueberraschungen gefasst - ja Himmel wieder das roetliche. Und ebenfalls vernueftig schwarz abgedichtet.
Nach mehreren Abenden intensivens " Grobschleifen " kommt die alte Sicht des Blumenkuebels zum Vorschein - ein wirklich wunderschoenes Boot - gebaut in der Tradition Rogalands - ein wirklich erhaltenswertes Schiff.
An einem dieser Abende naehert sich ein weiterer Gast mit seinem sechsjaehrigen Steppke und wollen auf den Kai - ich mahne kurz an, dass durch ein gerade voreifahrendes Schiff es was " schaukelig " werden koennte - biite warten.
Das ganze in Englisch, was anderes versteht der gute Mann nicht. Danach angelt sein Filius, waehrend er mir auf die Pelle rueckt....naeher und naeher - hoffentlich kein Gaertner ?
Ein Gespraech beginnt mit den ueblichen Fragen - um relativ schnell zur Sache zu kommen - der Bursche ist Kanadier und baut Holzkajaks und traditionelle Boote - dich schicken die Goetter !!
Er schaut sich denn auch meine freigelegten Planken an - nicht meine ihr Ochsen - die vom Boot.
Das Ergebniss seiner Betrachtung macht mich happy und grinsend - kein Plankenwechsel noetig - alles " in System " reparierbar : " this is a verry god stand Boat "
Darf man Kanadier kuessen ???
Tja - und an diesem Abend endet dann eigentlich die Geschichte des " Blumenkuebels " und eine Neue beginnt - das Projekt " tigerstern " - und wenn jetzt einer fragt - wo denn der verrueckte Name herkommt, dann kann er herkommen, drei Tage scheifen, mich besoffen machen - und bekommt dann vieleicht ne Antwort.....
Wobei mit dem Namenswechsel die Arbeit nicht kliener wird, nicht weniger fummelig und nicht weniger Fragen sich stellen, da ist ja immer noch das " Hobbyplattenheck "......und wie das werden soll und wie das Dauerschleifen ein immer schoeneres Boot hervorbringt oder was man auf seiner Insel nicht alles findet bei Fragen nach Bootsbau - erzaehle ich dann spaeter mal ....