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  1. Norwegen Angelfreunde, Freunde geben Auskunft
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Der lange Weg zum eigenen Boot - Teil 1 einer unendlichen Geschichte

  • Fjordsven
  • 24. August 2008 um 01:22

Die neue Tipprunde für die Bundesliga 25/26 ist eingeläutet.

Hier klicken für die Tippabgabe

  • Fjordsven
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    • 24. August 2008 um 01:22
    • #1

    Vielleicht interessiert es jemanden, darum in dieser Rubrik.

    Teil ! : Abenteuer Kauf und Entstehung des Projektes Blumenkuebel

    Wer keine Abeit hat, der macht sich welche……..

    Eigener Herd ist Goldes wert…..

    Totgesagte leben laenger……

    Unter dieser Rubrik koennet man diese Story zusammenfassen.

    Aber der Reihe nach:

    Eigentlich bin ich ja in einer beneidenswerten Position, 7 Boote zur fast staendigen freien Auswahl, vom kleinen Norske Fiskeboot bis rauf zum dicken neunzehn Fuesser Macofisher mit 50 Pferden – alles da. Und ich bin mir jedesmal sicher, das jeweilige Boot funzt auch.....

    Aber der Mensch ist nie zufrieden, zum einen gibt’s ja diese fuerchterlichen Touris – die einen das Boot wegmieten – zum anderen ist bei keinem Boot alles so wie mans gerne haette.

    Was bleibt also – klar, man schafft sich selbst eins an, die Loesung aller Probleme. Ich bitte das Wort Problem im Hinterkopf zu behalten....

    Demzufolge wird abendelang fin.no gelesen und geschaut.

    Eigentlich weiss man nicht recht was man sucht, GFK, Alu , Holz, Innenbord – Aussenbord – oder wie auch immer.

    Also Zettel raus und mal notiert::

    Mindesten 18 Fuesse – groesser – wenn’s ist…gerne
    Hoher Freibord fuers stehend Angeln und fuer Fahrt auch mal quer zur Welle
    Ruhige Lage im Wasser, also moeglichst Halb-oder Vollverdraenger
    Preislich: so preiswert wie moeglich
    Und bitte – recht nah solls sein, fuer Rundfahrten durch Norge hat hier niemand Zeit

    Also kann man bei finn schoen eingrenzen : Roga- und Hordaland, Groesse ab / bis, Preis von / bis, tolles Spielzeug fuer Traeume dieses fin.

    Nun wird die Lage besser, sprich uebersichtlicher. Neben einem schon mal abgesoffnen Alu ( in eher beklagenswertem Zustand ) kommt einiges da hoch.

    Unter anderem ein merkwuerdiges Gefaehrt aus Skudneshavn : Fiskeboot 18 Fuss mit Aufhaengung fuer Aussenborder ?

    Was denn das fuer nen Quatsch ? Da passt nichts , weder an den Fotos noch an der Beschreibung: das Ding ist aussen GFK, drinnen Holz und Bug passt nicht zum Heck…..merkwuerdiges Schiff, das.

    Nach genaueren Hinsehen und Lesen wird’s klar, ein ehemaliges Fiskeboot ( Rogalandboot ) hat jemand mit GFK ueberzogen, dabei hinten nen Stueck abgesenst und ein Aussenbordfaehiges Heck aufgebaut – inklusive bereits vorhandener Lenkung, genialer Gedanke – wenn man nicht langsam Norwegen kennen wuerde.

    Da ist die Angabe : maks Knop : 20….na hallo – bei dem Bug…gewagte Aussage.
    Dann Motor ( ist nicht zum Verkauf ) 40 PS – typisch Norwegen, wenn’s gehen wuerde, waeren auch 400 dran – immer schoen heftig.

    Aber der Preis ist sehr nett – und dicht ist es auch, die Bilder sehen ansprechend aus…also den Mann mal anrufen und fragen:

    Antworten, ist klar fuer See und es passt Langstange Motor ( viel Wert bei der Motorsuche ), Alles kein Problem.....

    Das klingt okay, also beginnt das Abenteure Boot – auf Norwegens Strassen.

    Wieder so ne Tour zum Abgewoehnen – eng, enger, am engsten, norwegisch eng und das mit Trailer und Pick-up vorn wech, der ist ohne modernen Fahrwerksschnickschnack unter – Fahren fuer Maenner ist angesagt.

    Die Landschaft hat sich rausgeputzt, entlang der Ostkueste Karmøys, wunderschoene Gegend – und das Wetter auch sehr praechtig, nur zu warm, sagt jedenfalls die Kuehltemperatur des betagten Zugpferdes.

    In Skudneshavn finde ich zielgenau den Hafen, wo das Schiff an Land liegen soll – und halte genau vor einem Boot an….das, ja dass – jenes von finn.no sein koennte, wenn hier nicht das andere noch liegt ?

    Liegt natuerlich nicht – achdunee – was ein beklagenswertes Schiff auf zwei Reifen „ hingeschmissen „.

    Naja, schaun wir mal, also den „ Rosstaeuscher „ anrufen. Netter Kerl, wenn er nicht so schlitzohrig wirken wollte. Kommt mit nem Kleinroller - seine Frau faehrt den Benz hinterher, um mit dem Roller abzuduesen, das nenn ich mal sparen ....

    Nun mal reden mit dem „ Verscherpeler von Seelenverkaufern „.

    Erste Anmerkung von mir – seeklar ist wohl nicht ? Und prompt kriege ich die norske Standart Antwort : „ kein Problem, vielleicht hier und da…..“ – das kann ja was werden….

    Nun mal fragen nach dem eigentlichen Boot ( das schicke weisse von den Bildern )– da stellt sich raus, der gute Mann wollte letztes Jahr schon mal verkaufen, hat es dann aber doch behalten, noch ne Saison, und die Bilder dann waren halt mal da – ich fass es nicht, so was geht auch nur hier.

    Daraufhin krieche ich um, in und unter das Boot, nehme alle Erfahrung der letzten Jahre zusammen und werte, ohne auf das „ kein Problem „ des Pferdehaendlers achten zu wollen.

    Ergebnis – eigentlich nicht so schlecht in der Substanz, nur eben norwegisch typisch „ liebvoll „ behandelt – da grinsen mich wirklich profane Spaks aus den Innendecksbrettern an – Bohrmaschine ick hoer dir trapsen……die Lenkung sitzt, jedenfalls bombenfest, habe ich drehbar in Erinnerung – nagut Fett ist teuer heutzutage – der Mann wirkt eh schon aermlich.

    Die Farbe kommt mir auch sehr bekannt vor, ist das nich „ Villa Maling vhit – mit dem ich gerade das Motel streiche ? Mal fragen, ja klar : „ ingen Problem „, warum frag ich Depp auch…

    Dann die Motorfrege, er habe 40 PS drangehabt, da waere das Boot 20 Knoten gelaufen, mein " aha " wertet er eher als Aufmerksamkeit denn als Zweifel - manchmal hat unterschiedliche Herkungt doch seine Vorteile.

    Aber 25 bis 30 PS seien sicher genuegend - das dachte ich mir doch - das Schiff wirkt nach wie vor auf mich wie ne halbe Snek - die kommen bekanntlich mit weit weniger auf ihre Rumpfgeschwindigkeit.

    Also ringe ich mich durch und nehme das Dingens – nun wird’s allerdings spannend - jetzt wollen wir mal sehen wie unser Rosstaeuscher auf das Gebot reagiert, ich muss ja ein Jahr zu seinen Vorstellung bei finn abziehen.
    Na siehe da – ploetzlich haben wir ein Problem – wo kommt denn das nun her ?

    Aber wir werden handeldseinig, ich kaufe fuer weniger als Fussbodenbretterpreis ein Schiff und er hat zwei Reifen frei.

    Uebrigends kaufe ich nach norwegischem Recht, per Handschlag, es gibt sie noch - die heile Welt der Rosstaeuscher.

    Dann also aufladen, Himmel was wiegt das Teil ? 750kg meint mein Buisnespartner, ja – aber sicher ohne 10m Farbschicht und ohne gute 20cm Regenwasser im Kiel….Wasser ablassen ist nicht, das Boot steht eben Kiel und die Handlenzepumpe ist eher eine museale Zugabe ( inklusive )

    Ein Kraftakt sondersgleichen mit zwei Mann und den handelsueblichen norwegischen Hilfswerkzeug, ner 2x4 Bohle. Auch der betagte Pick-up darf zeigen was in ihm steckt, in haargenauen Lenken und gefuehlvollem Anfahren – eine Sisiphusarbeit

    Am Ende ists vollbracht –das Boot liegt auf dem Trailer, ich ziehe mal den Stoepsel fuer die Innenbordentwaessserung, die Wasserspur wird uebrigends genau 93,7 km anhalten, wie ne Art Leitfaden, kein Problem, geht von alleine raus – kluger Mann

    Dann also ab die Fahrt, wie war das am Anfang gleich mit warm ? Jedenfalls wird dem Auto schoen warm, fast zu warm – und ich denke mit viel Vorfreude an den Bjørnafjordtunnel und seine Steigung und an das Gewicht auf dem Trailer – 750 kg – der meinte sicher das reine Farbgewicht…..

    Pausen an Bushaltestellen haben was besonderes, man lernt nebenbei auch die Nahverkehrsverbindungen kennen und kommt sich vor wie nen Bus ( zum Glueck sind Ferien, sonst waers mit dem Museumsstueck eher Skuleroten ). Ich stelle aber mal fest, es gibt fast zu wenige Bushaltestellen, jedenfalls fuer Bootstransporte dieser Art.

    Dann kommt das dicke Ende – der Bjørnafjordtunnel – runter geht noch – halt laufen lassen und ab und an seicht gegenbremsen ( die werden ja auch warm - aber sicher kein Problem ) – ich bin nicht geschminkt, da mag ich keine Bildchen.

    Dann die Sohle, der zweite Kasten vorbei – nun Schwung holen, und hoffen.

    Gang vier, ein Stueck, Gang drei noch nen Stueck, Gang zwei – irgendwie troestet mich, das ich bei der endgueltig ausgefallenen Beleuchtung des Armaturenbrettes die Temperauranzeige nicht sehe. Also - kein Problem

    Endlich, Licht am Ende des Tunnels – also nenn Blick auf die Temperatur – alles klar, da ist der Zeiger, ganz rechts – aber noch da – sozusagen „ kein Problem „.. Rasch die Maut bezahlen und rechts ran – interessant so ne Mautstelle und nen Kommune – Schild. Ich betrachte ca. eine halbe bis dreiviertelstunde beides ausgiebig. Und bin am Ende der festen Ueberzeugung es ist ein Eichenblatt auf unserem Wappen der Stord Kommune.....oder eben was anderes.

    Der Rest geht dann fix, die 20 km auf Stord reissen wir im Stand ab, nebenbei beantworte ich feixend die besorgte Frage Ingos am Handy : „ Muessen wir uns Sorgen machen – oder wo bist du ? „ mit einem coolen : „ bin gleichda, kein Problem „

    Dann grosser Bahnhof am Langenuen – und erstaunte Blicke : 18 Fuss ? Im Leben nicht – das Ding ist doch groesser. Nach kurzer Inspektion steht eins fest – wenn das Schiff nicht schwimmfaehig werden sollte, wird ein schoenen Blumenkuebel – und so heisst das Projekt ab da – Blumenkuebel

    Dann die letzten Meter runter zum Fjord, eingeparkt und abgehaengt – da ist es also am Heimatfjord – mein eigenes Boot – was ein Monstrum – aber traeumen gehoert ja wohl zum leben, wird schon schwimmen….eines Tages.

    Und wenns euch gefaellt - oder jemand lange Weile hat - gehts vielleicht weiter, kein Problem.....

    Bilder

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    Wer bei Norwegen nur an Fisch denkt, hat noch einen langen Weg vor sich.


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  • nordfisker1.jpg

  • stekus
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    • 24. August 2008 um 02:18
    • #2

    schön grosser blumenkübel! :D


    Hilsen fra Tromsø!

  • Ankerstein
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    • 24. August 2008 um 07:07
    • #3

    Moin Fjordsven.

    toller Bericht:klatsch:, Boot sieht ja recht brauchbar aus, wenn man sich vorstellen kann, wie es mal ist, wenn alles fertig ist.

    Bitte weiter!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!



    Gruß vom Ankerstein

  • Buffy
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    • 24. August 2008 um 09:35
    • #4

    Also bloss nicht aufhören,unbedingt weiter erzählen.
    Das spielt sich so ab,könnte mir genauso passieren.:baby:
    Ich bin echt mal gespannt....

    Gruß Herbert:wave:

  • Story
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    • 24. August 2008 um 10:09
    • #5

    Moin Sven....

    Wie lange ist dieser besagte Tag der Abholung her ?

    Hast du den Blumenkübel vor kurzem abgeholt oder ist es schon etwas her und du bist mit der Restauration schon weiter ?

    Bin gespannt...

  • alfnie
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    • 24. August 2008 um 11:01
    • #6

    Schätze mal der Vorbesitzer hat das mit GFK ummantelt um die Amputation am Heck so einfach wie möglich zu kaschieren. Das Einfachste wäre das
    ganze Ding innen und aussen mit einem Sandstrahlgerät "abzuschleifen" und mit der Spritzpistole neu auflackieren. Relativ hohes Gewicht, wird wohl einiges mehr an Benzin verbraten, wie ein gleichgrosses GFK-Boot, dafür wird's aber wohl auch bei kabbeliger See recht ruhig im Wasser liegen. God fornøyelse !

    Eingeheirateter Lofoter seit 1994

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    • 24. August 2008 um 11:39
    • #7

    Schön geschriebene Geschichte. :baby:

    Ich hätte, wenn man hier auch mal kritisch sein
    darf, das Boot niemals gekauft.
    Solch umfangreiche Bastelarbeiten an einem Boot. :eek:
    Wer weiß schon, wer und wie die ausgeführt worden !
    Damit würde ich mich nicht auf´s Wasser wagen.

    Ich habe selbst schon mehrere Boot gekauft, somit
    denke ich, daß ich mich ein wenig auskenne.

    Gruß SeelachsBenno :nosk:

  • Ballast1
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    • 24. August 2008 um 20:51
    • #8

    Moin Sven,

    ein netter Blumenkübel mit einer
    (wie gewohnt) netten Geschichte.

    Ich konnte einige Stellen direkt und live
    vor mir sehen bei Deiner Beschreibung.

    Nu biste also Bootsbesitzer !

    Falls Dir kein schöner Name für Dein
    Boot einfällt, ich könnte Dir da
    einen Vorschlag machen. :D

    Rückblick und Zukunft:
    Ich hoffe, die bisherige Saison war schön,
    erfolgreich und stressarm.
    Ich hoffe, dies wird sich auch weiterhin
    so gestalten !


    Gruß an Euch
    :wave:
    Heiko


    ! holde seg frisk !

    Ja, vi elsker dette landet, som det stiger frem,
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  • Ballast1
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    • 24. August 2008 um 20:52
    • #9

    Upppps,
    noch was vergessen:

    Schwimmt denn "Kübelchen" schon oder
    hat noch einen trockenen Kiel ?


    Gruß
    Heiko


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  • Fjordsven
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    • #10

    Vorneweg Anmerkungen zu euren Postings

    Da ich es versaeumt habe zu schreiben, dass ganze datiert aus Anfang Julei dieses Jahres. man koennte sagen nun knapp 4 Wochen her.

    Natuerlich sind die Arbeiten nicht so weit vorangeschritten - wir haben hier halt Saison, da bleibt nur Zeit nach Feierabend, gut das es lange hell ist - und das Wetter auch mitspielt - meistens....

    Sicher haben auch die Kritiker Recht, die sich da der " Blumenkuebeltheorie " anschliessen, das Schiff ist sicher weit von dem weg was man als Traum betrachtet, im derzeitigen Zustand - aber es erfuellte neben anderen Bedingungen eine auch wesentliche : sehr preiswert....Arbeitsleistung faelt unter Nulltarif dabei.

    Nun aber mal fuer alle weiter :

    Teil 2: von Bestaenden, Møte , eigensinnigen Booten und einem seltenem Fund

    The day after....erste genauere Bestandsaufnahme der groben Maengel und mal genaue Einschaetzung der Lage :

    Das Dingens ist 5,76m lang ( wat nen ulkiges Mass ) , wenn ich richtig umrechne also leicht ueber 19 fuss.

    Standhoehe am Bug - 70cm. am Heck deren 50cm. also annehmbar

    Original wars also mal ein Spantenrumpf mit Klinkerbeplankung, lange Vorpick und hochgezogener Bug - klarer Fall von gammel Fiskeboot bekannten Baustilles.

    Von der Sicherheit des Typs macht das nach wie vor einen Grundsoliden Eindruck.

    Soweit die schoene Seite, nun geht es los - das GFK zeigt deutliche " Verarbeitungsmaengel " es hat Risse, Loecher, es hebt sich ab, regelrecht Luft zwischen Holz und GFK Haut - am Kiel sicher nicht nur Luft, sondern ganz andere Aggregatzustaende....

    Alle Klampen, Beschlaege und aehnliches machen einen " habens hinter sich " Eindruck

    Alles was da Schraube heisst, ist - von seiner haltbarkeit - selbst dem etwas serieoesen Heimwerker eher ein Dorn im Auge, im Bootsbau ist es schon fast ne Frechheit - aber eigentlich in diesem Lande auch nicht soooo ungewohnlich, dass sah ich schon oeffter....

    Farbverarbeitung- decken wir den Mantel des Schweigens drueber. Oder - informieren uns ueber Abbeizer und Schleiffpapierpreise, alternativ die Preise von Gas fuer Brenner....

    So stehen wir, Ingo und ich vor meiner Neuanschaffung, die im Hafen den Alubooten und GFK Kaleschen ein wenig von ihren Schicksal in hunderten von Jahren demonstriert...kein Boot wird schoener - jedensfalls bei der Pflege.

    Nebenbei raetseln wir ueber das scheinbare Alter, die Meinungen gehen auseinader, von Veteran der Schlacht im Skarrak bis Beibbot Nelsons vor Trafalgar.......oder halt Flints erster Versuch sich selbststaendig zu machen....ausschliessen kann man sicher Erik der Rote, da gabs noch keine Spanplattenspakse.

    Meine Idee waere : die schadhaften GFK Stellen ausschleifen - ersetzen - dann Innenbords radikal Neuaufbau...und alles was sich sicher sonst noch findet.

    Ingo argumentiert da eher anders : nach seiner Meinung schwimmt das Boot zwischen GFK und Holz - in Wasser - inklusive dem dadurch zu erwartendem Gammel.

    Wir packen mal an einer schadhaften Stelle an und ziehen etwas - Ergebnis : die halbe Heckpartie kommt runter - einfach so, als wenn du Haut nach nem Sonnenbrand abziehst....oh Odin !!

    Und darunter - sach mal Alfnie - kannst du hellsehen ? - kommt oh Graus - die norwegisch beliebte " Hobbyplatte " zum Vorschein.....na bravo.

    Das MUSS also runter, da kann man ja auch mal am Kiel schauen....so aus Neugier, also am Heckkiel mal das GFK gelueftet - ja nimmst die Beine wech...wat kommt da Wasser....und kein frisches, dem Auge nach....und der Nase.

    Also gut - ich lasse mich ja gerne ueberzeugen, runter mit dem ganzen Zeugs, wahre Bestandsaufnahme, lieber dann ganz neu aufbauen den GFK - Pansch.

    Aber vorher steht da noch ein anderes Problem - das Ungetuem muesste freundlicherweise vom Trailer und ne nette Helling finden - es scheint sich aber offenkundig auf besagtem Trailer ausgesprochen wohl zu fuehlen - jedenfalls scheint es nicht ganz freiwillig da runter zu wollen.

    Der Zufall will es, zwei starke Burschen sind da - und zu dritt wagen wir das Experiment, genauer zu viert - der alte Pick-up ist auch wieder mit von der Partie.

    Ich habe nun schon einige Boote geslippt, getrailert und bewegt - aber dies hier ist Knochenarbeit pur.

    Wenn Aufladen schon irre warr, was ist dann das bitte ?? Das Boot rueckt keinen Zentimeter selbststaendig - und schmeisst als Begruessung erst mal seine Auflagen um, nette Einfuehrung.....

    Am Ende muss ein hydraulischer Wagenheber her, damit irgendwie - irgendwann es auf seinem Platz liegt.

    Waehrend die laengste Zeit dieser Arbeit es nett troepfelt hat am Ende die Sonne ein einsehen - und bescheint eine heile Welt, was zumindest optisch dem Ganzen etwas sehr schoenes gibt.

    Als naechstes kommt eine kleine Lenzepumpe - elektrisch ( ich erwaehnte schon den Wert der eingebauten Pumpe ? ) - zum Einsatz, die den Rest Wasser aussenbords befoerdert - ab da stellt sich meine Gefaelleberechnung als richtig heraus, jeglicher Regen lauft sofoert ab, seit wie vielen Jahren mag dieser Rumpf erstmals innen trocken sein ??

    Und dan gehts also los : Werkeug - 2 Stemmeisen, 2 Haemmer, Trennschleifer, Bohlen - jaja - die beruehmte 2x4 Norwegens auch dabei.....

    Hatte ich eigentlich erwaehnt das ich Glasfaser nicht abkann, dass mich simple Rookwol schon kirre macht ? Ich kann jedensfalls nun genau beschreiben was GFK ist...zumindest vom Feeling her.

    Aber fuer alles gibt es Loesungen, diese hier war einfach - und stammt von einem Gast : schoen kalt duschen - dann geht das Gejucke halbwegs - es klappt uebrigends.

    Nach den ersten Metern an steuerbord werde ich misstrauisch - was zum Henker kommt da unter der GFK Huelle nur vor ?

    Sicher noch von GFK Resten behaftet und vergraut durch ewige Naesse - aber irgendwie schimmert das leicht roetlich - und ist mal zur Abwechslung keine Farbe.....sollte jemand etwa ?

    Naja - der Mensch braucht die Sicherheit und ich ne Pause vom GFK schneiden - also umspannen auf Schleiffscheibe und mal vorsichtig an eine Planke gehalten....was ein Dreck, was ein Staub - und alles in die Fresse - luv und lee, da war doch was ?

    Doch als das Brennen in den Augen ( ich verfuege mittlerweile ueber eine prima Schleiffbrille - hier sei Coop mal lobend erwaehnt ) nachlaesst - zeigt sich das Ergebniss - ein in rot glaenzendes feinmaserig Holz...aehnlich einem sehr bekanntem Material im Bootsbau.

    Und was noch viel interessanter ist - die " Testplanke " macht nen netten, sprich sie wirkt nach dem Anschleifen - als haette sie die Tourtour unterm GFK halbwegs bis gut ueberstanden.

    Nun hat mich die Neugier endgueltig gepackt - und ich suche mir eine Stelle im Unterwasserschiff, die schon freiliegt, schiet auf den Mist in der Fresse und den Staub in den noch ( jajaja - ich weiss - Arbeitsschutz geht vor ...) ungeschuetzen Augen und schleiffe mal los.....verdammt, verdammt - auch das sieht echt gut aus....selbe Matrial, selbe Substanz.

    Es wird dann ein langer Abend - ein Abend des Lesens im Internet, es gibt ja nicht nur Norwegen- Angelforen , sondern auch welche ueber Bootsbau - und prompt lese ich - " das ueberiehen von Holzbooten mit GFK nennt man auch " Leichentuch " aussen nett, darunter Faeule und eigentlich ist dagegen kein Kraut gewachsen".

    Am Ende fasse ich einen Entschluss -dann wird das Boot halt wieder Holz.....zumal da unter dieser Huelle ein Kleinod zu schlummern scheint.

    Und wie das weitergeht...eraehl ich euch - nicht nach der naechsten Maus - sondern die Tage mal.....so jemand mag......

    Bilder

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    Wer bei Norwegen nur an Fisch denkt, hat noch einen langen Weg vor sich.


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