Zeckenplage bedroht Deutschland

Zitat von Mucki

Genau, so bin ich halt. Ich lass mich von Panikmachern, sprich Zeitungsschreiberlingen, nicht verrückt machen.

Gegen die Krankheit die wirklich gefährlich ist (Borreliose), gibt es keine Impfung, zumindest noch nicht. Man kann sie nur behandeln.

Nur gegen FSME gibt es einen Impfstoff. FSME wird aber relativ selten übertragen (etwa 30% der Zecken sind infiziert) und nur etwa 10% der infizierten erkranken daran.

Also was soll ich mir den Kopf machen.

Du fährst ja auch Auto, wohlwissend das jederzeit ein Unfall passieren kann.



Das ist das was wirklich hilft.

Alles anzeigen

Mucki nicht böse sein aber nur weil du dir keinen Kopf machst muß nicht alles was Institute oder Zeitungen so von sich geben nur Müll und Panikmache sein sondern schlicht und ergreifend Hinweise damit sich Leute auf eine Situation einstellen können und wissen was sie zu tun haben um vorzubeugen, Du bist nicht alleine auf der Welt ,es gibt noch andere:D
:..................

neele du bringst es auf den Punkt

Zitat von Mucki

Mich wundert, daß z.B. niemand über den Fuchsbandwurm, bzw. dessen Eier spricht. Ist ein Stückchen gefährlicher als die Zecken.

Hab gegoogelt, Die Vicher sind ja auch nicht Ohne:eek::eek:
Bayer hat da wohl ein Mittel gefunden das die Füchse sehr gerne fressen und das die Wurmeier abtötet.

Wer in der freien Natur ist, muss auch mit Zecken leben können. Die Zecken gehören genauso zur Natur wie Ameisen und Mücken.

Man sollte aber ein Auge auf die Zecken haben, die man Abends an seinem Körper findet. Auch wenn sie entfernt sind, sollten die Einstichstellen mindestens einen Monat beobachtet werden. Stellen sich später dort Rötungen ein, ist ein Arztbesuch unbedingt notwendig. Je früher eine Behandlung stattfindet,

Wer hier nachlässig ist, kann ganz schön auf die Nase fallen.

Hoddel

Hier noch zur Ergänzung ein Artikel der „Frankfurter Allgemeinen“ zum Thema Eidechsen und Zecken:

http://www.faz.net/s/Rub80665A3C1…n~Scontent.html

Hallo,

nach langem Überlegen, ob ich hierzu etwas schreiben soll oder nicht, werde ich mich mal outen:

Ich gehöre zu den „Panikmachern“!

Ich selbst bin seit 16 Jahren an einer chronischen Borreliose erkrankt, die bei mir erst nach 8 Jahren Ärzteodysee mit unzähligen Fehldiagnosen entdeckt wurde, und bei mir mit 42 Jahren in die Erwerbsunfähigkeit geführt hatte.

Was ich in diesen Jahren durchmachen musste, und erlebt habe, wünsche ich selbst meinen schlimmsten Feinden nicht, es war die Hölle. 2001 war ich fast ein Pflegefall, nur guten Freunden und einigen wenigen sehr engagierten Ärzten in ganz Deutschland, und einigen mehrwöchigen Krankenhausaufenthalten, habe ich es zu verdanken,dass ich wenigstens zum Teil wieder auf die Beine gekommen bin. Allerdings nach wie vor noch mit etlichen gesundheitlichen Einschränkungen.

Aus dieser Erfahrung heraus, habe ich mich seit 2002 sehr im Bereich der Borreliose-Selbsthilfe betätigt, um anderen eine derartige Krankengeschichte zu ersparen.
Von 2005 bis 2008 war ich ehrenamtlich als stellvertretender Vorsitzender des Bundesverbandes Zecken-Krankheiten (BZK) tätig, zu deren Gründungsmitgliedern ich auch zähle.
Ich habe mich 2008 allerdings aus gesundheitlichen und privaten Gründen voll aus der Selbsthilfe zurück gezogen, eine derartige Tätigkeit ist ein Vollzeitjob ohne Bezahlung und für mich, auf Dauer nicht mehr zu bewältigen gewesen.

In der oben genannten Funktion war ich an vielen Treffen mit verantwortlichen Wissenschaftlern, Politikern, Landesärztekammern etc. mit beteiligt. Ich denke also, dass ich mit der Materie doch recht gut vertraut bin, um einschätzen zu können, was ist Panikmache, und wie ist die reale Situation.

Um dies einschätzen zu können, gab und gibt es für mich zwei entscheidende Grundsätze: Es zählt nur Material, was durch Studien belegt ist, und die Selbsthilfe muss unabhängig von der Pharma bleiben! Leider ist der zweite Punkt bei vielen Selbsthilfeorganisationen auf Grund der schlechten finanziellen Ausstattung durch Staat und Krankenkassen nicht mehr gegeben.

Ich möchte hier auch noch den Borreliose-Bund Deutschland erwähnen, es gibt da auch sehr viele engagierte Betroffene. Beide Verbände kümmern sich hauptsächlich um Patientenrechte, um die Verbesserung der Behandlungssituation und um die Aufklärung der Bevölkerung vor den Gefahren durch Zecken.

http://bzk-online.de/

http://www.bfbd.de/de/bund/1.html

Diesen beiden Verbänden mit ihren vielen Selbsthilfegruppen und deren Öffentlichkeitsarbeit ist es zu verdanken, dass das Thema „Borreliose“ in den letzten Jahren erst einer breiten Öffentlichkeit bekannt wurde! Bis dahin war den meisten nur bekannt, dass es eine „FSME“ gibt und dass man sich ja gegen Zecken impfen lassen kann. Welch fataler Irrtum!

In den meisten Medien war (und ist zum Teil heute noch) nur von der FSME die Rede. Die Borreliose wurde als harmlose, gut mit Antibiotika behandelbare Erkrankung dargestellt und wenn, dann meist nur am Rande erwähnt. Dominierend war und ist zum Teil auch heute noch immer nur die FSME.

Warum aber dann der ständige Wirbel in den Medien um die FSME-Impfung? Ganz einfach: Die Impfstoffhersteller mit ihren Lobbyisten haben jahrelang mit einer massiven Kampagne um eine sogenannten „Zeckenschutzimpfung“ die Bevölkerung und die Medien verblödet. Jeder Hinz und Kunz hat sich impfen lassen und sich dann eingebildet, das ihn Zecken nichts anhaben könnten. Die Borreliose und andere durch Zecken übertragene Erkrankungen (es gibt da noch eine Vielzahl anderer Krankheiten) wurden einfach verschwiegen, oder nur beiläufig erwähnt. Die Pharmakonzerne, allen voran die Firma Baxter, verdient jährlich Millionen mit unnützen FSME-Impfungen.
Die größten Kostentreiber im Gesundheitswesen in den letzten Jahren waren die Impfungen, darunter eben auch die FSME-Impfungen, sowie die Impfung gegen Gebährmutterhalskrebs. Um nicht falsch verstanden zu werden: Ich bin ein absoluter Befürworter von Schutzimpfungen, dann aber bitte nur da, wo es Sinn macht. Es macht ja auch nicht jeder eine Malariaprophylaxe, nur weil es Einzelfälle von Malaria in Deutschland gibt (meist durch Fernflieger eingeschleppte Anopheles-Mücken).

Die FSME (Frühsommer-Meningo-Enzephalitis) ist eine Erkrankung, die durch Viren verursacht wird. Hauptüberträger dieser Viren sind infizierte Zecken, die die Viren beim saugen übertragen. Dieser Vorgang kann im Gegensatz zur Übertragung der Borrelien, der Borreliose recht schnell gehen! Es gibt bei der FSME aber auch noch andere Übertragungswege, z.B. durch Trinken nicht pasteurisierter Frischmilch infizierter Kühe.

Die FSME ist eine Erkrankung, die nur in regionalen Herden auftritt, sie ist also nicht Deutschlandweit verbreitet. Über diese Regionen in Deutschland (Gefährdungsgebiete) gibt das Robert-Koch-Institut jährlich aktualisierte Karten heraus. Nur diese Karte ist die aktuelle offizielle Karte!

http://www.rki.de/cln_169/nn_467…html?__nnn=true

Es sind zum Teil Karten der Impfstoffhersteller im Umlauf, die wesentlich mehr Risikogebiete ausweisen. Dafür gibt es keinen vernünftigen Grund, man will einfach nur mehr Impfstoff verkaufen.

Die FSME-Viren greifen hauptsächlich das zentrale Nervensystem an und können zu schweren Schäden oder sogar zum Tod führen. Da für die FSME bundesweit eine Meldepflicht besteht, gibt es hier ein sehr gutes Datenmaterial, was die Häufigkeit der Erkrankung und deren Verlauf angeht.
In Deutschland erkranken pro Jahr ca. 300-500 Menschen an FSME. Davon ist aber nur ein geringer Teil der Infektionen mit schweren Verlauf, ca. 5-10 Personen jährlich sterben an dieser Erkrankung, schwere dauerhafte Schäden am zentralen Nervensystem sind möglich, treten aber nur bei einem geringen Teil der Infizierten auf. Problematisch ist bei dieser Erkrankung, dass man deren Verlauf nicht beeinflussen kann, die Medizin hat z.Z. keine Behandlungsmöglichkeit der FSME! Rechnet man die Erkrankungszahlen und deren schweren Verläufe auf die Gesamtbevölkerung um, dann dürfte die Wahrscheinlichkeit von einem Blitz getroffen zu werden ähnlich hoch sein.

Impfen ja oder nein? Auch hier gibt es klare Informationen: Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut/Stand: Juli 2009

http://www.rki.de/cln_169/nn_127…30/Art__01.html

Wer soll sich also gegen FSME impfen lassen?

Die STIKO empfiehlt die FSMESchutzimpfung:

[FONT=&amp][1][/FONT] für Personen, die in Risikogebieten wohnen oder arbeiten und dabei
ein Zeckenstichrisiko haben, und
[FONT=&amp][1][/FONT] für Personen, die sich aus anderen Gründen in Risikogebieten aufhalten und dabei gegenüber Zecken exponiert sind.

Bürger, die sich in ihrer Freizeit in Risikogebieten aufhalten und dort
verhaltensbedingt das Risiko eines Zeckenstiches tragen, haben ein
erhöhtes Infektionsrisiko und sollten sich deshalb gegen FSME impfen
lassen. Auch Urlauber aus anderen Bundesländern, die sich vorübergehend
in den Risikogebieten, z. B. in Baden-Württemberg oder
Bayern aufhalten, können ein entsprechendes Infektionsrisiko tragen,
das durch eine zeitgerechte Schutzimpfung minimiert werden kann.
Ein zeitlich begrenzter Impfschutz (etwa für Urlauber) erfordert mindestens
zwei Gaben des Impfstoffs; ein länger bestehender Impfschutz
jedoch drei. Auffrischungen werden in Abständen von 3 bis 5
Jahren empfohlen.



Um es noch einmal zu verdeutlichen; wer sich impfen lassen sollte:
Geimpft werden sollten Personen, die in Risikogebieten wohnen und einer Gefährdung durch Zecken ausgesetzt sind. Weiterhin Personen die beruflich einem hohem Zeckenstichrisiko ausgesetzt sind (Forstarbeiter, Jäger, Förster), sowie Urlauber die in Risikogebiete reisen und dort ebenfalls dem Risiko eines Zeckenstichs ausgesetzt sind. Kinder unter drei Jahren sollten nur nach genauer Rücksprache mit dem zuständigen Gesundheitsamt geimpft werden!

Die Impfung für Kinder unter 10 Jahren ist zudem sehr umstritten, da es zwar Erkrankungen gibt, es aber kaum zu einem schweren Verlauf kommt.


Anders sieht die Situation bei der Borreliose aus. Diese ist flächenmäßig in ganz Deutschland vertreten. Etwa jede dritte Zecke ist mit Borrelien infiziert, allerdings führt auch hier nicht automatisch jeder Stich (ja Zecken stechen und beißen nicht) einer infizierten Zecke zum Ausbruch der Erkrankung. Hierzu muss die Zecke im Gegensatz zur FSME schon mehrere Stunden gesaugt haben, ehe sie die Borrelien überträgt.
In Deutschland gibt es nur in den Neuen Bundsländern eine Meldepflicht, genaue Zahlen zur Erkrankungshäufigkeit gibt es daher nicht. Schätzungen gehen hier von mindestens 80-100 000 Neuerkrankungen pro Jahr aus. Im Gegensatz zur FSME, ist die Borreliose im Frühstadium gut zu behandeln. Vorausgesetzt sie wird rechtzeitig diagnostiziert und ausreichend behandelt.

Und hier liegt das Problem bei dieser Erkrankung. Sicheres und eindeutiges Zeichen einer Infektion mit Borrelien ist die sogenannte Wanderröte (erythema migrans). Leider tritt diese Hauterscheinung nur bei ca. 50-70% der Fälle auf und selbst dann wird sie häufig entweder von den Betroffenen nicht wahrgenommen oder auch von den Ärzten oft fehldiagnostiziert (Hautpilz etc).
Noch schwieriger wird die Diagnose, wenn keine Wanderröte auftritt. Die Borreliose gilt als das Chameleon unter den Infektionserkrankungen. Sie zeigt ein extrem vielfältiges Krankheitsbild, so dass die Diagnose teilweise sehr schwierig ist. Auch die vorhandenen Labortests sind sehr unzuverlässig und zeigen häufig falsch negative Ergebnisse. Dadurch kommt es häufig zu Fehldiagnosen, eine frühzeitige Behandlung unterbleibt. Geht die Borreliose dann in das chronische Stadium über, wird die Behandlung erschwert, oder es ist mit massiven Restschäden zu rechnen.

Hier mal die Info zur Borreliose von meiner ehemaligen privaten Internetseite:
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Die Erreger der Lyme-Borreliose, die Borrelien sind eng mit dem Syphiliserreger verwandt. Anders als die Syphilis wird Borreliose aber nicht durch sexuellen Kontakt, sondern durch Zecken übertragen.

Die Krankheit verläuft über mehrere Stadien, die aber auch fließend ineinander übergehen können.

Stadium I: Die Lokalinfektion
Nach der Übertragung der Borrelien durch den Zeckenstich kommt es zunächst zu einer lokalen Infektion der Haut. Die beim Stich übertragenen Bakterien vermehren sich in der Haut, es kommt zu einer lokalen, sich ringförmig ausbreitenden Rötung (Erythema migrans, Wanderröte), die selten Beschwerden verursacht. Diese Wanderröte ist das "einzige" klinisch eindeutige Zeichen einer Borrelieninfektion.

Wichtig: Hier sollte in jedem Fall für mindestens 14-21 Tage antibiotisch behandelt werden, auch wenn noch keine borrelienspezifischen Antikörper nachweisbar sind! In diesem Stadium ist die Krankheit noch gut mit Antibiotika zu therapieren.

Dieses eindeutige Erythema migransfehlt aber in ca. 50% der Fälle völlig und die Infektion bleibt zunächst unbemerkt. Es treten wenige Tage nach dem Stich unspezifische grippeähnliche Allgemeinsymptome auf, wie Schweißausbrüche, Kopf- und Gliederschmerzen, die häufig irrtümlich als einfache Sommergrippe fehlgedeutet werden. Da so der Stich einer Zecke oft nicht bemerkt wird, oder die Grippesymptome nicht richtig gedeutet werden, kommt es zum nächsten Stadium:

Stadium II: Erregerstreuung, frühe Organmanifestation
Nach einer Latenzzeit von bis zu zehn Wochen kommt es zur Streuung des Erregers über die Blut- und Lymphbahnen. Das körpereigene Immunsystem kämpft mit den Erregern auf Hochtouren. Dadurch treten dann Symptome wie Abgeschlagenheit, Nachtschweiß, Fieber, Muskel- und Gelenkschmerzen und selten auch eine Gewichtsabnahme auf. Manchmal wird auch Haarausfall beobachtet. Die Betroffenen berichten in dieser Phase über eine oft unerträgliche Müdigkeit, Konzentrationsstörungen und Schwindelattacken. Ganz besonders charakteristisch sind extreme Schweißausbrüche und Episoden mit unangenehmen Missempfindungen, sowie einem schnellen und als heftig empfundenen Pulsschlag. Typisch ist auch ein meist stark geschwollenes Kniegelenk.

Eine Infektion mit Borrelien erzeugt eine unglaubliche Symptomvielfalt: An den peripheren Nerven treten oft unerträgliche Schmerzen auf. Diese können einen Bandscheibenvorfall imitieren, sehr häufig sind sensorische Störungen, "Ameisenlaufen", Hitze- oder Kältegefühl, kappenförmige - vom Nacken ausstrahlende Kopfschmerzen, Schwindelattacken, Sehstörungen sowie ein erhöhter Ruhepuls. Bei Befall des Herzens kann es zu Herzrhythmusstörungen kommen, es können Lähmungen an den Gliedmaßen und bei Befall des zentralen Nervensystems (Neuroborreliose) kann es zu Gesichtslähmungen (Facialisparesen) oder Sehnerventzündungen kommen.

Wichtig: Wird in diesem Stadium nicht, oder nur unzureichend oder zu niedrig dosiert behandelt, so kommt es zum Stadium III, dem chronischen Stadium. Die Behandlung muss über mehrere Wochen mit hochdosierten Antibiotika erfolgen.
Stadium III: Das chronische Stadium
Die Borrelien setzen sich in vom Immunsystem schlecht erreichbaren Körperstellen (z.B. Bindegewebe, Narben, Knorpel) fest, in denen sie auch von den verabreichten Antibiotika nur sehr schlecht bekämpft werden können. Neue Beschwerden können Monate bis Jahre nach Infektionsbeginn auftreten. Typisch sind "von Gelenk zu Gelenk springende" Entzündungen, Arthritis, Muskelentzündungen, Knochenschmerzen und Weichteilschmerzen (Fibromyalgien), chronische Entzündungen peripherer Nerven (Polyneuropathie). Im manchen Fällen kann es durch chronische Entzündungen des Gehirns (Lyme-Encephalopathie, Meningitis) zu einem hirnorganischem Psychosyndrom mit starken Depressionen, Angst und Panikattacken, sowie Wesensveränderungen führen. Heftige Schwindelattacken, Konzentrations- und demenzartige Gedächtnisstörungen können auftreten. Ein besonderes Symptom des Spätstadiums sind charakteristische zigarettenpapierartige, bläulich-lila verfärbte Veränderungen der Haut mit plastischem Hervortreten der Gefäße (ACA = Acrodermatitis chronica atrophicans)


Immer wieder hört man, die Borreliose sei ja auch früher kein Thema gewesen. Stimmt – die Erkrankung bzw. der Erreger der Borreliose wurde erst 1984 durch Willy Burgdorfer, einem Schweizer, der in den USA lebt, entdeckt. Bis dahin konnte man die einzelnen Krankheitsbilder nicht der Ursache zuordnen, den Zecken.
Nach ihm wurde das Bakterium „borrelia burgdorferi“ benannt. In den USA gibt es nur einen Stamm, in Europa sind mittlerweile 7 Stämme bekannt, die zum Teil sehr unterschiedliche Krankheitsbilder verursachen. Dadurch wird die Diagnose auch noch erschwert. Da die Erkrankung erst 1984 entdeckt wurde, wissen viele Mediziner auch nur sehr schlecht über sie bescheid, Experten auf diesem Gebiet der Behandlung (gerade der chronischen Fälle) gibt es nur sehr wenige, ein großes Problem für die Betroffenen, deshalb gibt es auch so viele Betroffenengruppe in der Selbsthilfe.

Zur Prävention habe ich mal eine PDF-Datei meiner Internetseite angefertigt, dazu muss ich nicht noch mal alles tippen….


Noch ein Hinweis: Bei der Arztsuche kann ich nicht helfen, da wendet euch bitte an die Selbsthilfegruppen, die kennen sich da besser aus. Ich bin da nicht mehr auf dem Laufenden. Fragen, wenn sie nicht zu umfangreich sind, beantworte ich gerne.

Gruß Jens

Zitat von Mucki

FSME wird aber relativ selten übertragen (etwa 30% der Zecken sind infiziert) und nur etwa 10% der infizierten erkranken daran.

Mucki,

das sind die Zahlen zur Borreliose, nicht zur FSME. Bei der FSME ist die Durchseuchung wesentlich geringer.

Gruß Jens

Noch ein Nachtrag zur Frage ob es heute mehr Zecken gibt als früher:

Diese Frage kann man eindeutig mit ja beantworten. Dazu gibt es auch sehr gute epidemiologische Studien. Die Hauptursache dafür ist in der Klimaveränderung zu suchen. Dabei spielt es eine untergeordnete Rolle ob der Winter hart oder mild war, sondern vielmehr wie früh er begonnen und wie lange er gedauert hat. Zecken vertragen Temperaturen bis – 20 Grad, nur Trockenheit und zuviel Hitze können sie nicht ab.

Meist sind unsere heutigen Vegetationsperioden gegenüber früher länger. Das heißt, das Frühjahr ist zeitiger da und der Winter beginnt später. Zecken brauchen ein paar Grad plus um aktiv zu werden (ca. 5-8 Grad). Das ermöglicht den Zecken eine wesentlich längere Aktivitätsperiode, in denen sie sich vermehren können. Die Zecke muss mindestens einmal Blut gesaugt haben um sich häuten zu können und damit in ihr nächstes Entwicklungsstadium überzuwechseln. Sie entwickelt sich also von der Larve zur Nymphe und dann zur adulten geschlechtsreifen Zecke. Dieser Prozess wir durch die längeren frostfreien Perioden beschleunigt, es kommt dadurch zu einer schnelleren Vermehrung.

Ein anderer Grund für das vermehrte Auftreten von Zecken ist, dass früher Wiesenränder etc. abgebrannt wurden und auch mehr Pestizide in der Landwirtschaft eingesetzt wurden. Es gibt da aber auch noch eine ganze Reihe von Möglichkeiten, die bisher nicht erforscht wurden.

Hier noch eine dpa-Meldung:

Untersuchungen im April 2006, sowie im April 2007 durch Dr. Tomas Talaska vom Institut für durch Zecken übertragbare Krankheiten e.V. in Brandenburg, stützen die These der Ausbreitung der Zeckenpopulation durch den milden Winter.
Talaska fand im Jahr 2006 auf abgesteckten Vergleichsflächen von 100 m² im Durchschnitt 7 - 10 Zecken der Gattung Ixodes ricinus, dem "Gemeinen Holzbock". Bei einer erneuten Untersuchung im April 2007 wurden auf diesen Flächen im Schnitt 75 Zecken gefunden. Diese Untersuchungen wurden laut Talaska an mehreren verschiedenen Standorten mit ähnlichem Ergebnis wiederholt. (Quelle: DPA)


Auch die UNO rechnet in den nächsten Jahren mit einer ganzen Reihe von Erkrankungen, die bisher bei uns noch nicht aufgetreten sind und mit einer Ausbreitung der Zeckenplage:

Hier eine Studie von 2003

Mögliche Auswirkungen von
Klimaveränderungen auf die
Ausbreitung von primär
humanmedizinisch relevanten
Krankheitserregern über tierische
Vektoren sowie auf die wichtigen
Humanparasiten in Deutschland

http://www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/2291.pdf


Wie sich die Zecken weltweit ausbreiten sieht man auch anhand von Schweden. Früher gab es Zecken nur in Süd- und Mittelschweden, jetzt auch im Norden.

Hier nach Deutschland wandern dagegen Zeckenarten ein, die es bisher nur in südlicheren Ländern gab, wie z.B. die Auwaldzecke. Sie ist hauptverantwortlich für die Ausbreitung der Babesiose (Hundemalaria). Diese Erkrankung verläuft bei den meisten Hunden tödlich, da meist zu spät diagnostiziert.
Diese Zeckenart hat noch eine andere böse Eigenart – sie greift ihren Wirt an, das heißt sie bewegt sich auf ihn zu. Der Holzbock (ixodes ricinus), unsere heimische Zeckenart dagegen lauert nur auf Beute und muss vom Wirtstier oder Menschen abgestreift werden.

Theoretisch kann man sich sogar in den Sommermonaten in Norwegen infizieren. Viele Zecken werden durch Zugvögel verschleppt. Hat sich die Zecke vollgesogen, lässt sie sich von ihrem Wirt fallen. Mit viel Glück findet sie dann einen Angler aus Deutschland, an dem sie sich dann fett fressen kann

Gruß Jens

Zitat von Mucki

Am sichersten VollkörperKondom mit externer Sauerstoffversorgung, dann ist man auch noch gegen diverse Viren wie z.B. Schweinepest usw. gefeit.

Mucki,

hierzu von mir eine Fotomontage:

Gruß Jens