Endlich ist es soweit – heute geht es nach Norwegen !
Tja, das war bereits schon am 26. Juni 2008.
Geplant war ein gemütlicher Urlaub mit meinem Ehemann bei unserem
Vermieter Björn am Innvaerfjord auf der Insel Bömlo.
Dies sollte bereits unser 3. Sommerurlaub dort sein.
Wir hatten uns mit einigen anderen „Gästen“ aus den Nachbarhäusern vor der Fähre in Hanstholm verabredet.
Das hat auch gut geklappt und wir konnten schon kurz darauf auf die Fähre fahren.
Nun mussten wir nur noch die lange Überfahrt nach Egersund hinter uns bringen, danach
noch 4,5 Stunden Fahrzeit und dann waren wir endlich am Ziel:
am Innvaerfjord in der Nähe von Rubbestadneset.
Nachts um 23.15 Uhr kamen wir in unserer Bucht an. Nun noch schnell das Auto ausladen, Betten beziehen
und schlafen gehen, inzwischen war es 2 Uhr nachts.
Am nächsten Morgen kam um 10.00 Uhr unser Vermieter Björn,
um uns sein „neues“ Boot zu zeigen.
Es war ein 22 Fuß Dieselkutter mit reichlich Platz und einer geräumigen Kabine.
Nach einer kurzen Einweisung ging es zur 1. Ausfahrt bei bewölktem Himmel.
Schnell die Angeln mit Makrelenvorfach fertig gemacht und dann nichts wie los.
Naja, wir wussten so ungefähr was uns dort an Fischen „erwarten“ würde:
Wahrscheinlich Makrelen, Rotbarsch, Pollack und
natürlich mein Lieblingsfisch, der Seelachs.
Also fuhren wir eine gute Angelstelle,
die wir vom letzten Jahr noch kannten, an.
Doch leider ging da gar nichts ! Hm, das fängt ja gut an !
Da denkt man, man kennt sich aus, und dann .......nichts !
Also haben wir eine neue Stelle gesucht. Wir fuhren Richtung Norden und hielten in der Nähe einer „Stange“. Hier war es nur 25 m tief und wir wollten mal schauen wie die Drift ist und in welche Richtung wir abtreiben.
Da passierte es: Ich ließ meine Angel bis zum Grund
und beim Hochholen merkte ich, dass ich einen kleinen Fisch am Haken hatte.
Während der letzten Umdrehungen an meiner Rolle (mit Meterzähler), als ich den kleinen Fisch schon fast oben glaubte,
gab es einen gewaltigen Ruck in meiner Angel,
dass ich vor Schreck laut aufschrie: Ich glaub ich hab nen Hänger bei 10 m ……
Ne, ne, das kann nicht sein, da war beim Runterlassen auch nichts!!!!
Die Angel bog sich fast bis zur Wasserlinie und die
letzten 3 m dachte ich: Das schaff ich nie ….. !
Mein Mann kam mir gleich zu Hilfe, da sagte ich:
Nur noch 2 m, du musst doch schon was sehen !!!!!!!
Als ich einen vorsichtigen Blick über die Reling tat, schrie ich:
Oh Gott, das ist ja ein Riese …. !
Er zog wie verrückt an meiner Angel. Endlich hatte ich die Angel voll aufgekurbelt,
aber wie bringen wir den jetzt an Bord?
Es war ein Dorsch, so groß wie wir noch keinen gesehen hatten.
Mein Mann suchte nach seinem Gaff, aber das hatten wir leider ......
in der Hütte vergessen.
Noch hing der Dorsch am Haken, aber was tun?
Norbert versuchte den Fisch in unsere
Fischwanne zu „packen“, leider auch vergeblich,
dann versuchte er dem Dorsch in die Kiemen zu fassen
aber auch das gelang nicht, da der Fisch noch sehr lebendig war.
Der hatte jetzt wahrscheinlich die Faxen dick, drehte sich ein paar Mal
und der Haken vom Paternoster war weg und der Dorsch natürlich auch! Minutenlang sagte keiner ein Wort,
wir schauten uns nur an.
Ich schätze mal der Dorsch hatte mind. 10 kg und über 1 m Länge.
Was soll ich sagen: Das wäre der Fisch meines Lebens gewesen.
Heute sehe ich es sportlich:
Der Fisch hat gewonnen und wir sind nie mehr ohne Gaff aufs Wasser !
Wir angelten dann noch an einer anderen Stelle und konnten
tatsächlich noch ein paar schöne Seelachse erwischen.
Danach ging es Richtung Hütte. Dort trafen wir uns mit unseren Nachbarn und
tauschten uns über unsere Fänge aus.
Der Rest des Urlaubs von 2 Wochen ist schnell erzählt:
Wir hatten eine tolle „Nachbarschaft“ mit den anderen Gästen aus den Häusern
Bryggekanten Rot, Bryggekanten Gelb und Lillebu.
Wir saßen fast jeden Abend lange zusammen, und hatten viel Spaß.
Das Wetter steigerte sich ab Mitte der 1. Woche auf 30 Grad, danach kühlte es auf 22 – 26 Grad ab. Wir fanden unsere Fische jeden Tag an verschiedenen Stellen. Nur an 2 Tagen gingen wir alle leer aus, da brachte keiner was von der Tour mit, obwohl alle an verschiedenen Stellen geangelt hatten.
An einem Nachmittag probierte ich mal das „Naturköderangeln“ aus.
Ich ließ einen Makrelenfetzen auf 120 m Tiefe ab und mein
Mann warnte mich noch mit den Worten:
Jetzt kannst du nebenbei dein Buch lesen, da geht oft über Stunden nichts!
Ha, denkste, nach einer halben Stunde bog sich meine Angel
und ich fing zum kurbeln an.
Jetzt hatte ich meinen 1. Lumb gefangen, er wog immerhin satte 4 kg!
Na also, geht doch, von wegen stundenlang Warten…..,
neuer Makrelfetzen an den Haken
und los geht’s ……
kurze Zeit später wieder ein Ruck an der Angel,
Hochkurbeln….. der 2. Lumb mit 2,8 kg.
Mein Mann versuchte in der Zwischenzeit sein Glück bei den Seelachsen.
Am nächsten Tag fuhren wir wieder diese Stelle an und ich ließ
wieder einen Makrelenfetzen auf den Grund.
Nach kurzer Wartezeit bog sich die Angel, gespannt kurbelte ich sie
hoch und brachte einen Leng mit 77 cm an Bord.
Der war so dünn, der war kurz vor dem Verhungern……
Danach baute ich meine Angel um und ging wieder auf Seelachsfang.
Wir hatten in diesen 2 Wochen sehr verschiedene Fische gefangen:
Seelachs, Lumb, Leng, Rotbarsch, Pollack,
Schellfisch, Dorsch, Lippfisch, Scholle und natürlich Makrele.
Viele kleine Fische setzten wir wieder zurück.
Auch unsere Nachbarn, die oft in unserer Nähe waren,
kamen mit guten Ergebnissen zum Haus zurück.
Bei unserer letzten Ausfahrt fingen wir in einer Stunde
23 Seelachs und 2 Makrelen,
wobei viele Kleine wieder zurückgesetzt wurden.
So war mein Mann noch 2 Stunden mit Filetieren beschäftigt.
Wir hatten einen traumhaften Urlaub,
der noch nie so kurzweilig war wie dieses Jahr,
phantastisches Wetter und
wir haben tolle Leute kennen gelernt.
Ein herzliches Dankeschön an unseren Vermieter und Freund
Björn vom Haus „Ankerloftet“,
der 2 Angelausfahrten mit seinem „Speed-Boot“ mit uns machte
und an unsere norwegischen Freunde Bente und Eivind,
denen die Häuser „Bryggekanten“ gehören
und die sich viel Zeit für uns genommen haben.
Auch unseren Nachbarn Ute und Peter im Haus „Bryggekanten“ gefiel es so gut,
dass sie gleich vor Ort, genau wie wir, für nächstes Jahr wieder das Haus buchten.
So freuen wir uns schon heute auf ein Wiedersehen im Juli 2009.
Liebe Grüße auch an Petra, Thomas, Lars und Steffen, die
wir vielleicht auch mal am Innvaer wieder sehen.
Und nicht zu vergessen unsere „Wartmänner“,
bei denen vor allem die Kinder viel Spaß hatten.
Viele Grüße
Frankenlady