Hallo Naffen.
hier mal ein kleiner Bericht meines besten Norwegenurlaubs, der mal ein paar Einblicke in mein Angelleben geben soll und natürlich die Zeit ( für euch ) bis zum nächsten Norwegenurlaub verkürzen soll.
1. Tag; Samstag 06.09.2008
Nach 27h Fahrt sind wir endlich am Zielort Heroy Kystcamp auf der Insel Leinoy angekommen. Es ist 10Uhr, die Sonne scheint, leichter Ostwind weht und es sind angenehme Temperaturen. Auf dem Weg zur Rezeption werden wir von Jan abgefangen und erklären ihm, dass wir für die nächste Woche seine Gäste sein werden. Da alle von uns heiß auf eine erste Ausfahrt sind, wird dieses Thema sofort angesprochen. Doch Jan vertröstet uns erst einmal auf 14Uhr, da die letzten Gäste gerade erst abgereist sind und die Wohnung noch nicht sauber ist. Dann wird von erst einmal das Camp, die Boote und die Umgebung erkundet.
Da es immer noch 3 Stunden bis zum „Einchecktermin“ sind wird der Entschluss gefasst Fosnavag zu erkunden. Nach einem tollen Burgermenu im Scene 1 geht die Fahrt zurück. Mittlerweile ist es 13Uhr. Jan’s Frau ist noch nicht ganz fertig mit der Wohnung und so wird dann schon mal für die erste Ausfahrt aufgetacklet.
Als wir damit fertig sind bekommen wir endlich die Wohnung. Jetzt nur noch das Essen und die Getränke ausgeladen und einer ersten Ausfahrt sollte nichts mehr im Wege stehen. Doch dann kommt die Bootseinweisung, die sich aufgrund der gewöhnungsbedürftigen Bedienung der alten Dieselschnecken uuuunnnnendlich in die Länge zieht (1,5h).
Dann endlich ist es soweit, die Uhr zeigt 16Uhr an, und zwei Dieselschnecken fahren den Fanggründen entgegen. Unser Boot, besetzt mit Marcel, Robert und mir setzt angesichts des kleinen Zeitfensters bis zum Sonnenuntergang heute nur auf leichtes Gerät, um zu testen ob überhaupt etwas geht momentan. Nach und nach werden verschiedene Stellen im Holmefjord angefahren, die sich aber heute als absolut mies herausstellen. Bis auf eine Hand voll Minipollacks, Makrelen und Minidorsche tut sich nichts. Naja denke ich so bei mir, wenigstens ist die Köderfischfrage beantwortet. Um 19Uhr zirca brechen wir (beide Boote) ab und fahren zurück. Am Abend wir dann ausgiebig gegessen und der Schlachtplan für den nächsten Tag geschmiedet.
2. Tag; Sonntag 07.09.2008
Um 7 Uhr ist aufstehen angesagt und bis alles fertig ist und wir auslaufen können ist es 10Uhr. Bis 11Uhr werden dann ca. 20 Makrelen gestippt und es geht weiter an Fosnavag vorbei in den Nachbarfjord. Dort wird eine etwa 175m tiefe Rinne angesteuert, die anhand der Karte ausgesucht wurde. Jetzt weiß ich auch warum die Dinger Dieselschnecken heißen, denn für die Entfernung von schätzungsweise 10km brauchen wir etwa 1,5h.
Angesichts dieser Tatsache wird uns schnell klar, dass damit spontane, große Stellungswechsel unmöglich sind. Naja gut jetzt sind wir erstmal an dieser vielversprechenden Stelle und lassen unsere Zweihakenmontagen bzw. eine Spezialmontage, beködert mit Makrelenfilets zum Grund sausen. Nach einer halben Stunde kommt dann mein großer Auftritt. Als ich gerade mein Blei anliften will, merke ich wie das Blei langsam aus dem Schlamm flutscht, doch irgendetwas hält dort unten noch fest. Sofort setzte ich einen Anhieb und bekomme heftige Gegenwehr vom Grund des Fjordes. Nach etwa 10 Minuten taucht 50m vom Boot eine „Boje“ auf, die sich als stattlicher Lumb von 9kg herausstellt.
Wow was für ein Auftakt, denke ich mir!
Nach wir die Drift nochmal neu angesetzt haben, bekommt auch Robert einen Biss. Nach etwa 1 Minute macht er dem gezuppel ein Ende und setzt einen Anhieb. Der Fisch sitzt und nach relativ unspektakulärem Drill erkenne ich im glasklaren Wasser unter dem Boot einen grauen Schatten. Wie grauer Schatten? Ja, Steinbeißeralarm!!. Sofort wir der Kescher klar gemacht und alles aus dem Weg geräumt.
Das anschließende Wiegen und vermessen ergibt 5kg bei 87cm Länge. Daraufhin wird erstmal ein Jubelschrei losgelassen.
Nun ist Fransel an der Reihe und fängt ein paar schöne Wittlinge bis 50cm und Schellis bis 70cm.
Nachdem die Drift ausgefischt ist wird das Boot verholt und bei ca. 130m Wassertiefe nochmal neu angesetzt. Laut Reihenfolge müsste ich jetzt wieder dran sein und so ist es auch. Leichtes gezuppel geht in beständiges Ziehen über. Sofort wird der Anschlag gesetzt und irgendwas leistet ordentlich Gegenwehr. An der Oberfläche angekommen entpuppt sich der Gegner als Halbstarker Leng von 90cm und 4kg.
Nach einer weiteren Stunde, zwar mit Bissen aber ohne Fisch, beschließen wir uns wieder langsam Richtung Camp zurück zu arbeiten.
Zusammen mit unserem 2. Boot (die bis dato lediglich 1 mittelprächtigen Seelachs vermelden konnten) wird ein sandiges Gebiet mit Wassertiefen von 55-80m angesteuert. Entsprechend motiviert werden die Montagen zu Wasser gelassen und es beißt auch promt. Was zum Vorschein kommt sind Seehechte, wie Seehechte hier? Laut Aussage des Vermieters Jan gibt es die hier doch gar nicht. Naja uns soll es recht sein. Auf unserem 2. Boot läuft es jetzt auch, nur mit dem Unterschied, dass bei denen die Größe der Seehechte auch stimmt. Innerhalb einer Stunde werden von Remo Guido und Lücksche ca. 20 Seehechte mit einer Größe von 60-90cm gefangen.