Jürgen
jetzt nix durcheinanderbringen: 60 l Brutto, also inkl. erlaubter Menge
"hundertprozentig Alk" > nein, Jürgen, Benzin hatten die nicht mit...
Gruß
Heiko

Hitra 2009
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Nun der zweite Teil des Berichtes
Camp Vollan auf Hitra 2
Eine Norwegenreise mit neuen Erfahrungen
25. August bis 13. September 2009
Nach getaner Arbeit noch ein Süppchen, Fernsehen an und Fenster zu !
Die Mücken lauerten auf jede Ritze !
Rauchen wurde zum schlagenden Erlebnis, was mich dann schnell ins Bett zwang, weil
unter diesen Umständen ein weiteres Wachbleiben einfach keinen Schpass machte.
Dabei war es herrlich lau, ja geradezu lind…
Aber die Terrasse mit dem wunderbaren Blick und die hunderttausend Sterne über uns
waren wegen der Mückenarmee einfach nicht nutzbar beziehungsweise nicht auszukosten.
Der zweite Angeltag begann fast wie der erste. Wir hatten uns, bedingt durch die Jahreszeit
und die damit verbundene frühe Dunkelheit, vorgenommen, immer früh, kräftig und kurz zu
frühstücken. Dies hielten wir die ersten zwei Tage auch durch…
Wieder zum Bootshaus, Boote fertigmachen, rausfahren.
Thomas kam auch und berichtete über ein überaus mageres Fangergebnis des letzten Tages,
welches wir mit kleinen einem Lächeln quittierten. Dieses Lächeln sollte uns aber nach
Beendigung dieses Tages nicht mehr passieren. Warum ?
Deswegen:
Peter’s Crew angelte erst mal wieder auf die Heringe, um dann wieder zur gestrigen
Angelstelle zu verlegen.
Unsere Crew wollte einen Pilk-Tag einlegen und wir suchten die Punkte auf, an denen wir
letztes Jahr (und auch das Jahr davor) immer unsere Dorsche und Seelachse gefangen hatten.
Ergebnis des recht langen Angeltages: ein Boot, drei Angler, drei Dorsche, ein Pollack und
einige Makrelen, dabei nicht mal in nennenswerter Größe.
Bai se wäi: es wurde im Laufe des Tages immer kabbeliger, der Wind frischte auf. Meine
Vorhersage von „.wetter.com“ wurde leider vom Norwegen-Wetter ignoriert und für völlig
falsch erklärt.
Deswegen brachen wir die Angelei vor dem Fjord ab und suchten Schutz im Fjord.
Dort haben Hermann und Ralf noch Heringe gestippt, während ich auf den Heringsfeind
UNTER den Heringen aus war.
Leider traf ich keinen Fressfeind der Heringe an, lediglich weitere 20 Heringe und ein paar
Makrelen waren der Lohn der Mühe des letzten Stopps vor der Beendigung des zweiten
Angeltages.
Diesmal ging das Filetieren schnell, denn auch unsere zweite Crew kam mit magerem
Ergebnis zurück.
Das Angeln am Lumb-Hang war auch nicht erfolgreich, obwohl alles so war, wie gestern.
Vier Lumben waren das magere Ergebnis, obwohl die Jungs nichts anders machten als
gestern.
Wir waren durch mit der Fischbearbeitung und bis auf Markus und mich fuhren die anderen
vier zum Haus.
Markus und ich wollten unten bleiben und vom Steg aus noch ein wenig Relaxangeln
betreiben.
Wir warfen jeder eine Grundangel aus, bestückt mit Fischfetzen.
Kaum waren die vier Freunde verschwunden, ging es los.
Und wie…
Eine wahre Orgie…
Kaum zu glauben…
Nämlich:
Der Wind wurde zum Sturm, die Angeln am Steg wackelten wie verrückt, aber nicht auf
Grund von Fischanbiss, neee, der Ford begann zu schäumen.
Markus und ich standen geschützt im Bootshaus und beobachteten das wilde Treiben.
Aus dieser Sicht heraus nur ein Spektakel, ber was für eins !
Ich bin heute der Meinung, dass der Luftdruckabfall die Fische von einer wie auch immer
gearteten Beißlust befreite, denn auch Thomas hatte keine Fische am heutigen Tage.
Der Sturm hielt die nächsten zwei Tage an, rausfahren war selbst auf den engen Fjord nicht
möglich, denn der Wind pfiff genau in Längsrichtung des Fjordes.
Wir schauten regelmäßig nach den Booten, was auch gut war.
Ragnvald hatte die doppelte Vertäuung angebracht, was sich letztendlich als weise
vorausschauend erwies: am Morgen des zweiten Sturmtages war ein Seil zerrissen
und ein Karabiner war aufgegangen !
Dienstag ab Mittag legte sich der Wind, die Wellen wurden weniger und verschwanden
alsbald gar gänzlich.
Da wir vom Haus aus einen kleinen Einblick auf den Fjord vor und um unseren Bootsanleger
haben, bemerkten wir dies recht schnell.
Ich überredete Ralf, mit mir eine Wobblingtour zu machen, denn das hatte ja bekanntlich am
ersten Tag schon mal wunderbar gefunzt.
Wir fuhren etwa zwei Stunden durch den Fjord und um die ufernahen Inseln (es war draußen
noch sehr unruhig…), versuchten verschiedene Wobblerarten und mussten feststellen, dass
dieser Versuch gescheitert war. Nicht ein kleines Zupfen !
OK, die drei Tage Sturm könnten als Erklärung (>Ausrede ?) herhalten.
Mittwoch starteten wir unseren nächsten Versuch. Wir fuhren zum kleinen Straumen links
herum. Meine schon immer favorisierte Gegend.
Die Buchten dort brachten einige Dorsche und direkt an den Kanten bissen die Pollacks
hervorragend.
Wir ließen uns sehr nah an den Felsen treiben und erbeuteten eine gute Pollack-Strecke.
Als wir wieder in den Straumen getrieben waren, beschlossen wir, noch mal zurück zu fahren
an den Punkt, an dem wir diese Pollackpopulationdezimierung begannen.
Guter Dinge drehten wir das Boot und fuhren noch mal zurück – Krrrrck !
Eine weder auf dem GPS verzeichnete noch von uns beim Treiben bemerkte Untiefe
deformierte unseren Propeller vom Motor.
Gott sei Dank kein Abriss !
Damit sank unser Angelvergnügungsthermometer auf so ziemlich null Grad
Ach ja, nebenbei hatten wir von Ragnvald morgens eine weitere Sturmwarnung für den
Nachmittag erhalten. Dies und der Propellerschaden veranlassten uns, den Angeltag
abzubrechen.
Einige schöne Fische hatten wir ja verhaften können.
Im Fjord versuchten wir noch mal, einige Heringe zu erbeuten, was aber seltsamerweise nicht
mehr funktionierte… (Später hörten wir, dass ein Kutter den gesamten Fjord heringsleer
gefischt hat)
Dann kam wieder Sturm…
Donnerstagvormittag war entsetzliche Ruhe…
…in der Luft.
Gott sei Dank nur ein kleines Sturmtief.
Zwischenzeitlich waren Ulf und Dirk aus dem Sauerland eingetroffen. Die beiden schlossen
sich uns an, denn wir hatten vor, heute (dank der guten Wettervorhersage und tatsächlichen
Wetterlage) raus zu fahren zu einer Untiefe zwischen Smöla und Hitra.
Dort angekommen, fing ich direkt am Berg einen guten Pollack und einen netten Dorsch,
dann trieben wir ins Tiefe und es war mal wieder Naturköderangeln angesagt…
Gaaanz toll !
Drift wurde immer weniger und Bisse blieben von vornherein aus. Statt zur Untiefe
zurückzufahren, wurde der Platz gleich ganz gewechselt und die „bekannte Lumbstelle“
aufgesucht. (Ich war bedient, angelte demonstrativ mit Pilker und erbeutete tatsächlich
einen Schellfisch und einen Dorsch. Die Lumbs hatten grade Pause.)
Ulf und Dirk waren zwischendurch verduftet. Ihnen war die Dünung nicht geheuer.
Nachmittags trafen wir uns wieder am Bootshaus und verabredeten, die Bootsbesatzungen
durchzutauschen.
Dirk nahm meinen Platz ein und ich schleppte meinen Angelkram auf deren Boot, um mit
Ulf raus zu fahren.
Wir fuhren erst mal zum Köderfische fangen (was sich mal wieder als hartnäckig schwierig
darstellte) und dabei ging ein wunderbarer Dorsch an meinen kleinen Pilker. Ich dachte doch
tatsächlich zuerst, dass ich einen Hänger habe…
Dann Verlegung in das Gebiet östlich vom „schwarzen Turm“, Naturködervorfach geknüpft,
gleich mal Ulf unsere Einfachmontage vorgestellt, Köderfischfetzen geschnitten und rrrrunter
damit.
Die See war absolut ruhig, die See schien und bescherte uns einen wunderbaren
Sonnenuntergang. Ein wirklich sehr schöner Nachmittag, der von einem ebenso schönen
Abend nahtlos abgelöst wurde.
Ulf hatte seine Hänger und ich wurde an diesem Tag zu seinem Hänger-Helden:
bevor er den Motor starten konnte, hatte ich seine Haken schon aus den Klauen
des Hängergottes befreit…
Was passierte zwischen den Hängern ?
Rotbarsch bei Ulf und mir, dann hatte ich Katzenhai und Ulf Schellfisch. Im Folgenden blieb
ich bei Katzenhai, Ulf hatte weitere Rotbarsche, endlich einen Leng, noch einen Schelli und
dann auch einen Katzenhai.
Insgesamt vervollständigte Ulf seinen Fangkalender um vier neue Fischarten, was ihn
euphorisch werden ließ.
Als es dunkel wurde fuhren wir alle rein und filetierten die wenigen Fische, Dirk hatte noch
einen schönen Leng von ca. 80 cm, aber das war es schon.
Am nächsten Morgen ging es wieder raus. Ulf und ich fuhren zu einem weitläufigen Tangfeld
westlich und ließen uns dort treiben.
Wir fingen Pollack, mal mehr, mal weniger groß, Makrelen auch.
Ulf setzte den i-Punkt: einen schön gezeichneten blau-orangefarbenen Lippfisch.
Dann verlegten wir wieder in die Bucht von gestern, fingen aber nix dort.
Am nächsten Tag fuhren wir wieder rechts rum, Richtung Straumen. Am Ufer, direkt an den
Felsen, standen die Pollacks !
Aber beißen ???
NUR auf dunkle, kleine Fischimitationen so umbei 35 Gramm;
silber, rot und bunt wurde ignoriert…
Alles in allem hatten wir zwar wenig Fisch aber ordentlich Schpasss. Ulf entpuppte sich als
wirklich sehr guter Kapitän und Steuermann. Wenn unser bootsinternes GPS/Echolot nur halb
so gut gewesen wäre,…
Auch der noch folgende Tag, der letzte Angeltag vor dem nächsten Sturm und der Abreise
wurde in dieser Gegend begangen.
Auch der letzte Tag brachte keine guten Fänge, lediglich bemerkenswert fand ich meine
„Hänger-mit-Abriss“-Quote.
Lediglich Ulf hatte ein paar nennswerte Fische, die Crew um Ralf konnte auch keine
Nennenwerten Fische landen.
Ulf setzte seinem „Fischkalender-Neueintrag“ die Krone auf und fing auf Pilker einen
Knurrhahn.
Später wurde es wieder windig. Der Wind wurde wieder zum Sturm. Mittwoch am frühen
Morgen ging es noch stärker los als schon erlebt.
Den ganzen Tag heulte der Sturm, auch gegen Abend ließ er nicht nach, so dass wir bei Regen
und Sturm die Autos packten und losfuhren. Wieder eine „tolle“ Fahrt, allerdings blieben die
Wanderhirsche diesmal aus – es war ihnen wohl zu kalt, zu feucht und zu windig…
Frust-Erlebnis:
Hinter Elverum gibt es ein Gasthaus – bislang wurde hier immer gefrühstückt.
ACHTUNG !!! Macht jetzt erst um 10.00 Uhr auf !
Also weiter… Auch die nächsten Erfolg versprechenden Pausenstellen enttäuschten,
denn auch diese öffneten erst nach neun Uhr…
Wir fanden dann aber doch och einen schönen Pausenplatz.
Hier genossen wir Kaffee und Kuchen und das wunderschöne Wetter.
Wetter ? JAAAA – Wetter !
Herrlicher Sonnenschein, blauer Himmel, kein Wind. Ein sehr versöhnlicher Abschluß
nach einem ziemlich zerstürmten Aufenthalt.
Mein Fazit des Norwegen-Angelurlaubs 2009:
Wenig Fisch, schweres Angeln – Pech hier und da, aber auch neue persönliche Erfahrungen
sowie zwei neue Freunde gefunden, die es sich nicht nehmen ließen, ihre Fähre umzubuchen,
weil sie mit uns zurück fahren wollten.
Ulf und Dirk, schön, dass wir uns kennen lernten !
Ich freu mich schon auf das nächste Jahr mit euch beiden.Schöne Grüße ins Land der Norwegen-Angelfreunde.
Heiko -
Heiko
,da hast du wieder mal einen sehr schönen Bericht in die Tasten gehauen bei dem man manchmal denken konnte man wäre dabei gewesen
.Hättest du nun auch noch Fotos vom ganzen wäre der Bericht pervekt
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Noch keine Fotos bekommen, aber drei hab ich selbst gemacht:
Während in der Heimat bei mehr als 30°C die Kerzen schmolzen... -
...herrschten bei uns angenehme 12 °C, eine frische
Brise vertrieb geflügelte Plagegeister und sorgte für
eine angenehme Kühlung.
Gruß
Heiko -
Prima Bericht,hat Spass gemacht hier zu lesen.Ja ,ja die Insektenwelt kann manchmal ganz schön nerven.Ganz schlimm wird es wenn man keine Gegenmittel zur Hand hat.Ich bin schon gespannt auf die Bilder die noch folgen.
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Ganz meine Meinung !
Toller Bericht !
Heiko !
Der Wind war wohl wirklich sehr heftig.
Man beachte beim Foto vom Bootssteg, den umgeknickten
Fahrstand vom zweiten Boot von oben ! -
Toller Bericht, Heiko, macht Spaß es zu lesen.
Hmm, erinnert mich gleich mal daran, ich wollte auch noch ein bericht schreiben...
Mach mir gleich mal an die Arbeit... -
Benno,
gute Augen, scharfer Blick !
Der Fahrstand war tatsächlich ein Opfer von
Wind und Wellen geworden.
Gruß
Heiko -
Den Kurzbericht hatte ich ja schon - wirklich schön geschrieben.
Tschuldigung - mußte über die Zollgeschichte nochmals herzlich lachen! Ist gemein, ich weiß. -
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