Ostfriesen am Björnafjord 4

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  • Moin liebe Angelbegeisterte!

    An diesem Morgen klingelte mein Wecker schon um halb sechs. Christian und ich waren heute für das Frühstück zuständig.

    Eine halbe Stunde später wurden auch schon die Brötchen geschmiert und Frühstückseier geköpft. Danach ging es zügig auf den Fjord. Einmal mehr waren Makrelen schneller zu finden als vom Haken zu lösen und wir machten noch ein paar Driften auf Pollack. Leider zeigte nur ein kleiner Bronzebarren Interesse und wir verlegten die Stelle.

    In der Hoffnung, dass die Gezeiten so zeitig noch nicht durch den Lukksund drücken, steuerten wir diesen mit langen Lengs im Kopf an. Leider wurden unsere Boote so durch den Fjord gedrückt, dass unsere Schnüre horizontral vom Boot weggingen.

    Das nächste Ziel war unser Evergreen die Köhlerecke. Doch statt Köhler gingen zwei Lengs an die Haken. Christian wuchtete kurz hintereinander zwei dieser tollen Fische auf das Boot und insbesondere beim zweiten war schon klar: Er muss in den Fjord!

    Das andere Boot war an dieser Stelle nicht ganz so erfolgreich und verzog sich weiter nördlich, um dort den Flossenträgern hinterher zu jagen.

    Bei uns meldete sich noch ein weiterer Köhler, doch als über Funk die Info kam, dass das andere Boot mehr Erfolg hatte, folgten wir geschwind.

    Die hatten in der Zeit das liebevoll getaufte "dunkle tiefe Loch von Hata" gefunden. Dieses Loch war von ihm als Kaptain angesteuert worden und beschaffte den drei Ganoven nicht nur einen eigenen Meterleng (Karlo wars), sondern gleich dazu schöne Küchenleng. Köhler, Rotbarsch, Rochen (der wieder schwimmen durfte) und einen Flügelbut.

    Uns beschehrte die Stelle leider nur einen kleinen Köhler, weswegen wir zur erfolgreichen Lengstelle von gestern tuckerten. Dort war es so friedlich, dass wir uns im Wasser spiegeln konnten und ohne Drift und Bissen die Makrelen badeten.

    Irgendwann stießen die anderen zu uns und nach einer letzten Runde zog es uns wieder in den Heimathafen.

    Dort wurde nachgemessen und es bestätigte sich: mit 108cm durfte Christian sowie Karlo mit 103cm in den Fjord. Doch das musste auf die Fischverwertung warten.

    Während wir den Fischen aus ihrem Schuppenkleid halfen, konnten wir nicht darauf verzichten einmal mehr über die tolle Landschaft zu schnacken. Nicht nur die wunderschönen Berge und Bäume oder tollen Felsformationen mit plätschernden Wasserfällen, sondern auch die tolle Tierwelt begeisterte uns einmal mehr. Gestern konnten wir sogar zwei Seeadler über uns fliegen sehen.

    So schwärmend verging Zeit und Arbeit wie im Flug und es war so weit: Die heutigen Fischfangmeister mussten in die Fluten.

    Tapfer stapften sie den kleinen Strand hinab und tauchten ab. Nach kurzen Japsern schwammen sie fröhlich um die Boote und nach diesem einmaligen Sonnentag schlossen Hata und ich uns an. Somit waren wir zu viert. Die beiden Alten knipsten währenddessen Fotos.

    Eine wärmende Dusche später gab es auch endlich Abendbrot. Unser Präsi rollte heute den Pizzateig aus, ehe er großzügig belegt wurde.

    Für mich, der ich kein großer Pizzafan bin, gab es dafür gebratene Nudeln von Gestern und ein paar Eiern dadurch. Ein wenig fangen wir aber an, unseren Smutje zu vermissen. Köstlichkeiten wie Lengcurry, Lachssahne-Soße oder Bami-Gureng sind halt nicht so leicht zu ersetzen.

    Nun ist der Abend da, die Gläser gefüllt und die Karten kommen auf den Tisch, während wir den morgigen Tag planen. Statt Sonne wird es wohl regnen und Sturmböen bis 25 Knoten sind gegen Mittag angesagt. Mal sehen, wie wir damit fangen.

    Bis dahin euch einen schönen Abend und die Bilder kommen etwas später, wenn ich sie wieder alle habe.

  • Moin liebe Mitleser!

    Auch heute gab es um 6 Uhr Frühstück. Aber das heißt ja auch FRÜHstück ;)

    Zügig beluden wir nach dem Essen unsere Boote. Der bislang rein blaue Himmel war bereits wolkenbehangen, doch gegen Regen waren wir angezogen und so startete die Makrelenjagt. Diese war etwas schwieriger, aber dennoch zügig erledigt. Ein Küchenpollak verfing sich neben einigen duetlich größeren Exemplaren der Minithuns an den Haken und wurden zum Filetieren zur Seite gelegt.

    Statt des lauen Windchens hatten wir bereits einen etwas kräftigeren Wind und da dieser noch schlimmer werden sollte, suchten wir uns einen windgeschützten Angelplatz. Dieses Kriterium erfüllte "Hatas tiefes Loch" zum Glück, weswegen wir es mit unseren Ruten ansteuerten.

    Auf dem Weg fing es ein wenig zu nieseln an, doch es waren nur kurze Schauer zwishcendurch, die wir als Küstenkinder gekonnt ignorierten. An der Stelle angekommen konnten schon in der ersten Drift Leng und Köhler an die Haken gebracht werden. Unser Präsi erweiterte darauf direkt um einen fetten Lumb und wurde zum Lumpkönig umbenannt. Weitere Leng nd Köhler sollten folgen.

    Auch wenn das Wetter heute etwas wilder war, konnten wir dadurch eine andere Schönheit der Natur betrachten. Mit tollen wolkenbehangegen Bergen, die in der diesigen Luft zu verschwinden schienen oder einen "heiligen Schein" bekamen, als ein kleines Loch im wolkenverhangenen Himmel entstand. Einfach herrlich! (wie ihr sicher alle selbst wisst ;) )

    Wirklich lustig waren heute die Möwen. Diese hatten sich mit uns zusammen windgeschützt verzogen, und flogen bei jedem neuen Fang von einem Boot zum anderen. Eine grobe Zählung ergab ca 80 bis 90 der Vögel, die im Schwarm die Boote wechselten und wie die Geier nach mehr Fisch schrien. Damit waren wir aber auch immer informiert, wenn ein neuer Fisch an die Oberfläche kam.

    Gegen 12 Uhr zog der Wind noch einmal kräftig an und die Wellen türmten sich mehr und mehr. Da wir lieber sicher in den Hafen fahren, als halsbrecherisch mehr Fisch zu fangen, brachen wir den heutigen Tag etwas verfrüht ab. Aber da gibt es schlimmeres, denn wir hatten nicht so schlecht gefangen und ein ruhigerer Tag, der etwas zeitiger mit Kartenspielen beginnt, kann auch nicht schaden.

    Gemetert hatte heute leider niemand und auch vom Ufer ließ sich kein Flossenträger mehr zum Essen einladen. Wo wir aber gerade beim Essen sind: Heute ist Tacco-Dienstag und Karlo unser Smutje. Ein wirklicher Genuss!

    Übrigens hat sicher der Wellengang mitlerweile wieder beruhigt und morgen können wir ganz normal, wenn auch bei Regen, ausfahren. Am Donnerstag scheint dann wieder die Sonne :)

    Damit soll es das von uns gewesen sein. Die Bilder kommen etwas später.


    Grootfehntjer: Wir halten euch die Stellen warm. Vielleicht hast du ja Lust auf kurze Berichte zwischendurch, wo du nun auch angemeldet bist. Dann brauche ich euch nicht ständig mit Nachrichten zuspamen ;)

  • Moin Leude!

    Da wir dank des kurzen Angeltags genug Zeit hatten, spielten wir bis halb neun Karten.Garniert wurde dieser entspannte Abend mit einem Gläschen und dem Schnacken von verdammt viel dumm Tüch. Als dann die Ersten das Handtuch warfen und sich in die Federn legten, wurden auch die Karten niedergelegt und es bieb nur ein zweites Gläschen mit noch viel mehr dumm Tüch. Als dann kurz vor zehn auch den letzten die Augenlieder schwer wurden, blieben nur Christian und ich, die mit dem Elan der Jugend (zumindest vergleichsweise) ein letztes Radler öfneten, zum Steg liefen und in die Nacht starrten.

    Das ging allerdings nur, bis ein weißer Schwan zurück starrte. Der Vogel muss uns wohl gehört haben und, verwöhnt durch andere Touristen, erwartete einen Snack. Jedes Mal, wenn wir etwas Abstand von dem großen Tier nahmen, folgte es uns, während es erwartungsvoll auf uns blickte. Da wir nur ein kleines Radler in der Hand hatten, blieben nur die Fischkadaver der heutigen Tour. Einen kleinen Fetzen warfen wir dem Schwan zu, der auch glücklich danach schnappte. Ein zweiter und dritter folgten. Das Geschehen wurde durch zwei oder drei Waldkauze untermalt, die mit lauter Stimme über den Fjord riefen.

    So klang der Abend aus und ihr bekamt noch dieses kleine Update. Die nächste Wortmeldung zusammen mit Bildern erfolgt morgen. Ein Schwanenbild wird dabei sein ;)

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