Farsund im Juli 2023

Hallo liebe Angelfreunde!

wie versprochen hier mein Reisebericht aus dem schönen Farsund / Björnevag.

– Part 1 -

Donnerstag in der Nacht ging es los. Die Autos waren gepackt und endlich ging es ins gelobte Land. Die Anreise erfolgte über Hirtshals mit der Fähre nach Kristiansand. Wir hatten uns alle zu einer längeren Pause in Flensburg Treffpunkt Scania Park mit den Anderen verabredet. Hunde versorgt, mit Kaffee und Brötchen gestärkt fuhren wir dann weiter nach Hirtshals. Am Morgen - kurz vor der Ankunft in Hirtshals und auf einem Rastplatz noch schnell einen Power-Nepp genommen, begrüßte uns die Sonne über dem Horizont. Die Überfahrt mit der Fähre war relativ ruhig und angenehm. In Kristiansand angekommen ging es weiter zur Fewo-Anlage nach Farsund. Wir hatten die ersten Kilometer über die neue E39 genommen – aber wir entschlossen uns die alte Route zu nehmen, weil die alte E39 und Fv439 einfach Landschaftlich mehr zu bieten hat und für mich irgendwie das authentische Südnorwegen ist. Ich persönlich finde es sehr schade, dass sich die neue E39 so durch das Land geschnitten hat. Mir persönlich gefällt die alte Strecke einfach besser und sie integriert sich in das landschaftliche Bild - vorbei an den Seen, den Fjorden und Ortschaften. Aber das ist wohl mehr und mehr dem Massentourismus geschuldet – naja jedem das Seine!

Müde am Freitagabend in Farsund Resort angekommen wurden die Häuser bezogen und noch schnell die Autos entladen. Die drei Boote haben wir auch noch am Abend übernommen. Die Bootseinweisung erfolgte per Video, was für mich etwas befremdlich war. Die Anlage ist wirklich schön und sauber. Auch die Boote sind in einem top Zustand. Ein paar von uns schnappten sich trotz Müdigkeit noch schnell die Ruten und versuchten ein paar Würfe am besagten Anlegersteg zu machen. Außer ein paar kleinere Seelachse und Lippis (die allesamt wieder schwimmen durften) wurde nichts gefangen. Aber der Spaß stand im Vordergrund.

– Part 2 -

Am nächsten Morgen – noch etwas gerädert von der Anfahrt - ließen wir es ruhig bei einem gemütlichen Frühstück angehen. Geplant war am späten Nachmittag das Gebiet in den Schären mit den Booten kurz zu erkunden und zu testen. Wir fuhren einen kleinen Unterwasserberg und einige Kanten zwischen Bugdoy und Skarvoya an. Leichte Pilker und Jigköpfe mit Gufi 8-10 cm und 15-40g wurden probiert. Aber außer ein paar kleinere Pollacks tat sich nicht viel. Weiter fuhren wir noch Richtung Langoy um eine der besagten Stellen zu testen. Als wir dort waren mussten wir leider feststellen, dass wir nicht zur besagten Stelle fahren konnten, da diese von einer Fischfarm besetzt war. Also 100 m eingehalten und es trotzdem versucht. Wir fingen neben kleineren Exemplaren - die wir alle wieder zurückgesetzt hatten - ein Petermännchen, zwei Knurrhähne, 2 Pollacks (ca. 45 cm) und ein paar schöne Makrelen war das Resultat und das Abendessen war somit gesichert. Das Petermännchen und die zwei Knurrhähne ließen wir aber wieder schwimmen.

Zurück im Hafen haben wir den Abend dann bei einem schönen, gezapften Bier und gegrilltem Fisch ausklingen lassen und beschlossen in gemütlicher Runde am nächsten Morgen auf die Kletten zu fahren. Das Wetter sollte laut Prognose mitspielen. Es waren Windstärken von 1-3m/s angesagt.

- Part 3 -

So kam es dann auch am Sonntagmorgen. Ein erneuter Blick auf die Wetter App und in den Himmel bestätigte die Prognose am Vorabend. Also nichts wie raus. Sachen gepackt, Treffpunkt Steg und Abfahrt 4:45 Uhr in Richtung Kletten. Auf den Kletten angekommen begrüßte uns ein wunderschöner Sonnenaufgang mit idealem Angelwetter. Wir selbst hatten die Kanten angefahren, die anderen zwei Boote versuchten es auf -und am Rande des Plateaus. Wir ließen unsere Pilker 250g- 300g nebst Beifänger an den Kanten runter. Runter kamen wir mit den Pilkern gut und die Drift war nicht so stark wie erwartet. Eigentlich beste Voraussetzungen aber leider ohne großen Erfolg. Ein paar Zupfer, 3 Pollacks (davon 2 auf Beifänger) um die 50 cm waren nach 3 Stunden Angelei die Ausbeute – aber besser als nichts. Die Großen schienen wohl im Urlaub zu sein oder weiter draußen an den vorgelagerten Kanten bei 100m und tiefer zu stehen. Den Versuch dort hinzufahren habe ich verworfen – waren ja schließlich Anfänger und Kinder dabei!

Den Montag haben wir gemütlich bei einem ausgiebigen Frühstück gestartet trotz gutem Angelwetter – wo wir hätten rauskommen können. Die Kinder hatten ihren Spaß am Anlagensteg und dem Saunahaus. Ein paar von unseren Kindern sind noch - bei den für südländisch verhältnismäßig geringen Temperaturen - ins Wasser gegangen. Scheinen wohl doch einige unserer Sprösslinge Wikinger Gene in sich zu tragen. 😉

Am späten Nachmittag beschlossen wir noch in den Rosfjord zu fahren, um den Kindern einige Erfolgserlebnisse mit Makrelen zu bescheren. Gesagt, getan – Ruten auf Paternoster umgebaut und los gings. Angekommen im Rosfjord stellte sich der Erfolg für die Kleinen schnell ein - es wurde einiges an Makrelen gefangen. Die Augen und die Begeisterung der Lütten war für uns Belohnung genug. Auch unsere ständigen Begleiter am Himmel ließen während dr Ausfahrt und bei jeder Rückfahrt in den Hafen nicht lange auf sich warten, was die Lütten noch einmal ein Strahlen in die Augen trieb.

- Part 4 -

Am Dienstagvormittag bestiegen wir nach ausgiebigem Frühstück das vorgelagerte Gebirge bei Björnevag. Die Belohnung war eine wunderschöne Aussicht auf die Schären von Farsund.

Da nicht alle Angeln wollten sind einige am Nachmittag zum Südkap nach Lindesnes gefahren. Für mich ein Muss wer zum ersten Mal in Südnorwegen ist und sich in der Nähe von Lindesnes aufhält. Die Anderen machten am Nachmittag einen kleinen Bootsausflug und genossen die Landschaft.

Am frühen Nachmittag viel plötzlich der Strom aus. Ursache war wohl ein Niederländer mit seinem Segelschiff der in Björnevag angelegt hatte. Leider hat er wohl nicht ganz seine Masthöhe bei der Durchfahrt der Stromleitungen beachtet – die parallel von einem zum anderen Ufer gespannt sind - und dabei eine der drei Leitungen erwischt.

Die Reparatur dauerte ca. 6 Stunden und damit viel der Kaffee am Nachmittag ins Wasser. Aber egal – Hauptsache es kam keiner zu Schaden!!!

Am Abend sind wir dann noch einmal vor Ulleroya gefahren und haben den Unterwasserberg von 50 auf 20m angefahren. Aber auch hier wieder nur kleine Seelachse oder kleine Pollacks. Alle dürften wieder zurück. Ich wollte es dann noch einmal vor Teroy auf dem kleinen Plateau versuchen – dort wo die 50 -100m Kante auf 15m ansteigt. Aber auch hier nur Jungfische - mein Lütter hatte noch einen wunderschönen Tangdorsch um die 40 cm gefangen aber auch der durfte noch wachsen.

Wieder in den Rosfjord gefahren konnten wir noch einige schöne Makrelen und Pollacks zum Landgang überreden. Dann ging es zurück in den Hafen.

Einige mögen zwar keine Makrelen aber bei mir sind die Makis „Herzlich willkommen“, hatte ich ja meinen kleinen Räucherofen dabei und Zuhause wartet der Große auf den Einsatz. Für mich ein absolut unterschätzter Speisefisch. Es kommt eben darauf an, was man daraus macht.

Also am Abend noch die Makis eingelegt und für das Räuchern am Folgetag vorbereitet.

- Part 5 -

Mittwoch war an eine Ausfahrt kaum zu denken – Wind, Wind und nochmals Wind. Also beschlossen wir mit Opa nach Kristiansand zu fahren, um das Kanonenmuseum zu besuchen. Die 110 Kronen Eintritt sind für das Museum und den vorhandenen Anlagen gerechtfertigt - wie ich finde. Es gibt dort unzählige Exponate und die Anlage ist wirklich sehenswert. Von der tollen Aussicht auf das Meer, die Bucht von Fossevika, Hellevika und dem Hafen von Kristiansand ganz zu schweigen.

Zurück in der Unterkunft machte ich mich dann an die eingelegten Makis, die ich als leckere Pfeffermakrele würzte. Einen Teil ließ ich unbehandelt, da nicht jeder die Schärfe mochte.

Die fertig geräucherten Makrelen wurden dann zum probieren verteilt, kamen echt gut an und waren in „nullkommanix“ verputzt, was mich wirklich freute. Es schien allen zu schmecken. Leider waren die Makrelen so schnell weg, dass ich nur noch ein Stück Pfeffermakrele fotografieren könnte.

Parallel zu den geräuchterten Makrelen wurde noch gegrillt, weil die Kinder dann doch mal etwas anderes als Fisch wollten und die Makis selbst etwas wenig gewesen wären.

Nach dem Essen haben wir es uns bei einer schönen Doppelkopfrunde, einem schönen gezapftem Bier vom Fass für die Herren gemütlich gemacht und ihn den schönen Abend ausklingen lassen. Die Damen hielten sich an einen Lillet und die Kids bekamen Chips, Coke und Säfte und schon waren alle glücklich 😊.

- Part 6 -

Am Donnerstag haben wir es ruhig angehen lassen und langsam die einen oder anderen Sachen für die Rückreise am kommenden Tag zusammengepackt. Am späten Nachmittag sind wir dann noch einmal in Richtung Rosfjord gefahren. Abgesehen von massig Makrelen und einigen Pollacks (wieder um die 40-50 cm) - die wir an den Kanten bei 50-100m Tiefe verhaften konnten - tat sich nicht sehr viel. Viele Seelachse gesellten sich dazu – aber alle nicht in der passenden Größe, drum durften sie wieder schwimmen. Mein Schwager hatte zum Abschluss noch einen Hornhecht gefangen – den er aber wieder in den Fjord entließ. Die Kinder hatten in jedem Fall wieder ihren Spaß und waren stolz wie Oskar, wenn die Schnüre stramm waren.

Nun hieß es nach Rückkehr im Hafen, Boote sauber machen und den Rest für die Rückreise packen und zeitig ins Bett. Mit ein paar Doppelkopfrunden und geselligem Beisammensein ließen wir den Urlaub ausklingen.

Am Freitag haben wir dann die Boots- und Hausschlüssel (Keycards) abgegeben und machen uns auf der Route 66 (alte E39 und Fv439) Richtung Kristiansand auf.

Im Fährhafen von Kristiansand angekommen haben wir die Fahrzeuge in der Warteschlange geparkt und einen Abstecher per Fussmarsch zu Fiskebrygga gemacht.

Was ich nicht wusste war, dass die Fähranlage mit den Fahrzeugspuren erweitert worden ist und die Schranken nun schon um 12:15 Uhr geöffnet wurden (das war früher nicht so). So standen unsere Fahrzeuge vor den Schranken aber kein Fahrer anwesend. Nur gut, dass noch 3 PKW‘s unmittelbar vor uns standen, so konnte man wenigstens an uns vorbeifahren. Die nette Dame am Schalter teilte mir mit, dass dies nicht weiter dramatisch sei aber beim nächsten mal darauf zu achten wäre. Die Rückfahrt mit der Fähre war wie gewohnt - angenehm und erholsam.

- Part 7 -

Resume des Urlaubs:

Eine Woche Norwegen ist für mich persönlich einfach viel zu kurz (sonst 14 Tage) - aber die Familie mit Verwandtschaft stand bei dem Norwegenurlaub im Vordergrund. Wir hatten wirklich Glück mit dem Wetter, was Regen und Wind betraf. Ein paar kleine Schauer in der ganzen Woche, das wars eigentlich. Auch die Temperaturen waren angenehm und die Sonnenstrahlen taten ihr Übriges.

Die Unterkunft war wirklich gut, die Boote vom Feinsten und in einem wirklich guten Zustand. Das Personal vor Ort hat sich auch gekümmert, wenn es mal Fragen oder Probleme gab.

Was das Angeln betraf gestaltete sich die Woche recht zäh. Pollack und Makrelen gab es aber der Dorsch schien fast wie ausgestorben – abgesehen von einigen Jungfischen und einem Tang-Dorsch – die alle samt wieder schwimmen durften. Aber anders wie bei meinem sonstigen Norge Reisen stand eben nicht das Angeln im Vordergrund, sondern die Sicherheit und die Bedürfnisse der Gruppe – insbesondere die von Opa/Oma und den Kindern.

Es wäre schön gewesen, wenn ein paar Kapitale eingestiegen wären – aber so ist das eben manchmal. Aber auch andere Angler fingen nicht sehr viel, wenn man sich am Steg über das Thema mit ihnen unterhielt. Im Kühlraum selbst war ebenfalls kaum Fisch. Man muss aber auch dazu sagen, dass die meisten Urlauber in der Anlage nicht weiter als dem Bereich Björnevag und/oder den ersten Inselketten/Schären rausfuhren.

Alles in allem war es aber ein toller Urlaub und wir haben „Alle“ den Urlaub und das Land genossen. Diejenigen die das erste Mal in Norwegen waren, hatten keine Vorstellung von der Schönheit des Landes.

Die Menschen, die Landschaft, die Luft und das Licht – es gibt einfach nichts Vergleichbares!!!

Norge - vi kommer tilbake!!!😊