Herbst in Sommaroy

  • Moinsen Ihr Lieben,


    Hier mal wieder ein Livebericht aus dem hohen Norden. Wir, drei Kinder (12 und 2x 15Jahre) sowie drei Erwachsene sind gestern Abend im beschaulichen Sommaroy Angecamp nach einer wahren Odysse der Höhne und Tiefen angekommen. Doch der Reihe nach:
    Der Start unserer Reise sollte in Frankfurt um 10:00Uhr planmäßig stattfinden, tatsächlich sind wir mit ca. 40 Minuten Vespätung gestartet. Warum? Tja laut Aussage des Captains herscht Personalmangel in der Abfertigung bei der Fraport.... Na gut dann halt mit Verspätung nach Oslo, Anschlussflug dort ein Stunde später sollte klappen....Flughafen dort ist ja nicht so groß .
    Bei der Gepäckausgabe in Oslo dann große Augen als wir feststellen mussten, dass es nur vier von zehn Gepäckstücken es aufs Gepäckausgabeband nach Oslo geschafft haben! Das, obwohl vier von uns Bussines Klasse (wegen dem Freigepäck #zwinker2*) geflogen sind. Am Lost and Found Schalter erwartete uns bereits eine freundliche Dame mit sechs Scheinchen in der Hand, dass die fehlenden Gepäckstücke in Frankfurt stehen geblieben sind. Lustig nur, dass wir die fehlenden Gepäckstücke alle noch vom Flieger aus im Hänger gesehen haben. Puls 180! Die Zeit zum Abflug nach Oslo betrug nach diesem Intermezzo dann noch schlappe 4o Minuten. Ok, sprint durch den Flughafen zur Gepäckaufgabe, anstellen an die Sicherheitskontrolle, für die Businessgruppe kein Problem. Die andere Beiden mussten durch die große Schlange und das dauert...Am Ende haben es dann doch alle zum Flieger geschafft.
    In Tromsö haben wir uns aufgeteilt, während die einen auf die Gepäckstücke warteten habe ich mich zum Lost&Found-Schalter aufgemacht um die Formalitäten zu regeln. nach 15 Minuten kamen die anderen zu mir und wir haben gleich noch zwei Gepäckstücke mehr suchen lassen. Puls 200! Um es sich noch mal auf der Zunge zergen zu lassen: Von 10 in Frankfurt aufgegeben Gepäckstücken, haben es ganze 2 nach Tromsö geschafft! Ich glaube das ist Rekord!
    Transfer in die Unterkunft hat dann wenigstens reibungslos geklappt.....
    Der Rest des Abends war dann von Diskussionen der Unfähigkeit der Fluggesellschaften und Was wäre wenn Szenarien geprägt. Ein guter Start in den Urlaub sieht anders aus... Gestern gegen 22:45 kam dann die Nachricht, dass morgen gegen 12:00Uhr wenigstend sieben von acht Gepäckstücken kommen sollen....
    Jetzt laufen die Wetten was fehlt...das Rutenrohr, die Kühlbox, die Technikbox, die Klamotten....? Wetten werden noch angenommen. To be Continued...

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  • Hallo Langi204,


    ich denke, du hast dir obiges erst einmal von der Seele schreiben müssen und das ist auch gut so. Nicht jeder könnte mit dieser Situation
    umgehen. Der dadurch zu betreibende Aufwand ist sicherlich immens und die entschwundene Urlaubsfreude enorm. Ich denke und hoffe für euch
    "Alles wird gut". Mit den ersten Fischen an Bord sind diese Herausforderungen( neudeutsch challenges) nicht vergessen, aber sicherlich kleiner als
    die Freude über Fangerfolge. Ggf. gibts ja auch PB's. Ich drücke die Daumen und dickes fettes Petri und noch eine schöne Urlaubszeit ohne PPuP.

  • Mahlzeit, irgendwie ist das mit dem fehlenden Gepäck wohl generell bei Flügen nach Norwegen so, anscheinend ist es auch egal womit man fliegt.
    Wir sind jetzt seit 6 Jahren jedes Jahr auf Fjellvaroya und 5x sind dabei ein Teil unserer Besatzung geflogen. Bei 3 von den 5 Flügen nach Trondheim (jedes mal mit KLM über Amsterdam) hat das komplette Gepäck gefehlt.
    2x haben sie es uns am nächsten Tag per Transporter gebracht, aber dieses Jahr war der absolute Gipfel der Frechheit. Einer von uns ist alleine geflogen und das Gepäck war wieder mal nicht dabei. Dieses mal haben sie nicht mal geschafft, das Gepäck vorbei zu bringen. Unser Kollege ist seine Reisetasche samt Kühlbox einen Tag vor abreise abholen gefahren. Sie hatten ihn täglich vertröstet und er ist dann einfach von sich aus einen Tag vor Heimreise nach Trondheim gefahren. Die Angestellten dort wussten von nix, aber die Tasche stand einfach bei dem nicht abgeholten Gepäck! Unglaublich! :crying:

  • Tag 2
    Da wir heute Morgen Zeit haben, frühstücken wir erstmal in Ruhe und besprechen den Tag. Die Einweisung ins Boot, die Begehung der Anlage sind da die wenigen Höhepunkte des Morgens. Geier von der Anlage empfiehlt uns zum Flughafen zu Fahren und die Gepäckstücke direkt dort abzuholen. Da wir eh ein großes Auto und Zeit haben, fahren mein Bruder und ich "mal eben schnell" nach Tromsö zum Flughafen. Dort bekommen wir um 11:35 Uhr die Info, dass wir unser Gepäck gerade um 5 Minuten verpasst haben. :( aber auch die Info: Dass ALLE Gepäckstücke unterwegs zu uns sind. Yeah eine riesen Erleichterung. Also schnell noch was einkaufen und dann ab nach Hause zurück. Zu Hause angekommen, ist unser Gepäck immer noch nicht da..... Zweifel werden wieder wach.... 10 Minuten später klingelt das Telefon mit einer Norwegischen Nummer.......
    Schnell werden die Koffer ausgepackt und die Ruten montiert, nebenbei Brote gegessen und dann gehts endlich raus aufs Wasser... Schnell mal die östlichen Plätze angefahren aber ausser ein paar kleinen Krautdorschen war nichts dabei. Egal endlich aufm Wasser. Morgen gehts früher aufs Wasser und dann werden die Fische auch größer! So muss jetzt Schluss machen die Meute wird wach. To be Continued....

  • Tag 3
    Der erste richtige Angeltag! :) Voller Enthusiasmus sind wir heute früh in den Tag gestartet. Extra früh aufgestanden und ohne Frühstück raus. Ziel waren die nordwesstlichen Spots. Aber je weiter wir rauskamen, desto unruhiger wurde die See. Also beschlossen wir die innenliegenden geschützteren Bereiche anzusteuern. Zumal es einen aus unserem Jungvolk mit der teuflischen Seekrankheit erwischt hatte. Früh aufstehen, Aufregung zu wenig Schlaf...und nüchterner Magen ist nicht jedermanns Sache auf See #lol# Im ruhigeren Wasser ging es ihm Gott sei Dank schnell wieder besser. Nachdem wir den Hafen angesteuert haben und ihn an Land abgesetzt hatten sind wir noch mal in verkleinerter Gruppe raus. Ok, um es abzukürzen: Haken wir den Vormittag ab und sehen es positiv: Wir haben das Revier erkundet und die hiesigen Eigenschaften kennengelernt.... Nach einem üppigen Mittagessen ging es schnell wieder raus. Diesmal sind wir gleich im geschützen Bereich geblieben und haben hier an verschiedenen Stellen unser Glück probiert. Was nur bedingt erfolgreich war. Hatten wir am Morgen mit unserem großen Boot noch zu viel Drift blieb sie heute Nachmittag komplett aus... Neben einigen Kleinvieh gingen uns dennoch noch zwei schöne Dorsche an den Haken. Auffällig bleibt, dass während des gesamten Tages keine Fischwolken auf dem Echolot zu sehen war. Wo ist der Fisch?????
    Da wir unseren Enthusiasmus (noch) nicht verloren haben: Neuer Tag, neues Glück


    :klatsch:

  • Tag 4
    Da ist er der neue Tag, die Route hatten wir bereits am Abend zuvor festgelegt und nach Prüfung der Wetterverhältnisse als gut befunden. Gefrühstückt, alle Mann ab ins Boot und Kurs Richtung Kattfjorden. Im Schutz der Berge haben wir ruhiges Fahrwasser und so haben wir schnell die ersten Stellen gefunden. Ruten raus und los gehts. Blöd nur, dass die Drift nicht stimmt, Boot wieder umgesetzt und neu angesetzt. Was‘n jetzt los? Drift änder sich um 90°... Also Boot wieder umgesetzt und jetz stimmt die Drift über das Plateau... Aber wie bisher kein Fisch aufm Echolot und ernüchternd stellen wir fest, dass hier an den interessanten Stellen wo eigentlich Fisch sein müsste, kein Fisch ist. Also weiter zum Ausgang des Kattfjords und Richtung offenes Meer. Vorbei ist es mit der ruhigen See, jetz haben wir Dünung und Wellen. Das wird meinem Kleinen zuviel und so beschließen wir wieder zurück zu fahren und erstmal Mittag zu machen. Unglaublich wie schnell die Zeit vergeht...
    Auf der zweiten Tour des Tages fahren wir mit verringerter Mannschafft erneut raus. Da sich die Wellen beruhigt haben, wir vertrauter mit dem Boot sind, fahren wir östlich auf die versch. Plateaus. Und da ist er endlich unser Fisch! Keine riesigen Mengen, aber Nährboden für die Hoffnung das es jetz besser wird. Nach zwei Stunden wird es dann Zeit nach Hause zu fahren.
    Für die nächsten Tage ist eine Verschlechterung des Wetters angesagt. Keine guten Voraussetzungen...

  • Hallo Langi204,
    ich lese deine Berichte mit großem Interesse und da ist ja auch alles dabei, auch was man aber zum Teil nicht gebrauchen kann.
    Wir haben auch dieses Jahr den Fisch an einigen Angeltagen vermisst. Ich drücke Euch die Daumen, dass noch ein paar schöne Exemplare an den Haken gehen.
    Weiterhin einen schönen Urlaub !!!
    LG Heinz:wave:

  • Tag 5+6
    So da bin ich wieder. Hatte gestern mal ne Mütze Schlaf gebraucht. :) Von gestern gibt es auch nicht viel zu berichten. Es hatte viel Wind und Wellen der ein Angeln fast unmöglich machte. Morgens sind wir raus, aber ein 24ft Kabinenboot ist bei Wind doch eher ein schlechteres Segelboot als zum fischen geeignet. Fischen war nur in Flachen Bereichen mit viel Blei möglich. Auf die zweite Ausfahrt am Tag haben wir dann gleich verzichtet und unser Glück vom Ufer am Hafen versucht. Ultraleicht vom Ufer mit kleinen Gummifischen, da macht auch ein kleiner Küchendorsch richtig spaß. ;-).
    Heute Morgen hat sich dann der Wind doch etwas gelegt und wir gingen im geschützten Bereich auf die Pirsch und die fing richtig gut an: Mein kleiner (15 Jahre/1,90m) ;) macht seinem Ruf als Heilbuttkiller mal wieder alle Ehre, bisher nichts an der Rute gehabt und dann haut er als erstes einen Butt raus. Klein aber fein ;) So kann es weiter gehen. Es folgen noch einige Dorsche und wir fahren glücklich zum Mittagessen nach Hause. Fische versorgen, Essen kochen und 90 Minuten später sind wir wieder auf dem Wasser. Der Nachmittag hielt sich dann in Grenzen.
    Ach ja, hier hat heute der Winter einzug gehalten. Kalt war es ja die ganze Zeit schon, heute kamen die ganze Palette des Herbsts/Winter dazu: Schnee (ist für hier oben zu dieser Jahreszeit eher ungewöhnlich), Hagel Graupel und Regen. Gut das unsere Anzüge uns warm gehalten haben und wir ein Kabinenboot haben.
    Morgen soll es ruhiger werden und wir wollen an die aüßeren Riffe
    PS: Als wir heute Nachmittag ins Filettierhaus kamen, standen die Nachbarn von oben drüber, ein Gruppe aus ?, mit fünf Mann am Fische filetieren. (Also Fisch gibt es reichlich, wir müssen ihn nur finden. ;)

  • Tag 7+8
    Gestern drehte der Wind auf Ostrichtung und die Weisheit: Weht der Wind aus Osten, lass die Rute rosten bewahrheitete sich zum wiederholten Male - sehr zu unserem Leidwesen. Es gab zwar einen herrlich blauen Himmel ohne Wolken vor den schneebedeckten Bergen Nordnorwegens eine traumhafte Kulisse - aber wir sind nicht zum Sightseeing hier, sondern um Fische zu fangen.


    Der Reihe nach: Das Boot ist vollgetankt, der Wind etwas weniger als am Vortag aber immer noch heftig und los gehts auf die äußeren Angelplätze. Schnell stellten wir fest, dass der Wind doch nicht so abgeflaut ist wie wir dachten, egal am ersten Spot abgekommen die Ruten raus und los gehts. Ein paar kleine Küchendorsche im Flachen, bei einer starken Drift machen für den Anfang Mut. Die nächste Drift brachte nicht mehr wirklich viel, also raus ins etwas tiefere Wasser, da tat sich nun mal rein gar nichts... Wobei tief bei dem Wind und der Drift nicht mehr als 40m zuließen. Mehr gab unser Blei nicht her. So sind wir also von Plateau zu Plateau gezogen und haben Fische gesucht. Da wir mehr mit suchen beschäftigt waren, als mit Fische fangen, beschlossen wir wieder zurück zu fahren und mehr im Flachen zu fischen wo wir die letzten Tage Erfolg hatten. Da wussten wir wenigsten, dass es Fisch gab. Ein paar Irrläufer gingen uns auf dem Weg nach Hause noch an den Haken, aber nichts mehr Nennenswertes
    PS: unsere Nachbarn von oben haben auch nicht wirklich gut gefangen.
    Heute am nächsten Morgen kommt der Wind immer noch aus dem Osten, ist Gottseidank noch weiter abgeflaut. Nach einem stärkenden Frühstück (Dirk, Danke für die leckeren Pfannkuchen) gings dann auch gleich zum ersten Spott los. Diesmal sind wir ostwärts in den Windgeschützen Bereich. Nach den ersten Driften haben wir uns auf ein vorgelagertes Plateau mit 10-25m eingeschossen. Und endlich kamen die Einschläge in den Ruten. Diverse driften später füllten sich die Boxen nun endlich. Der Wind machte uns zwar immer noch zu schaffen, da wir eher flach fischten war das nicht so von Belang. Die Kids haben auf einem Berg (7m Tiefe) sogar den Köder unter dem Boot gesehen und konnte live im Windschatten des Bootes den Einschlag eines Dorsches verfolgen. Ein unbeschreibliches Erlebnis. Am Ende des Tages hatten wir reichlich glückliche Gesichter und viel Fisch filetiert und die Boxen gut gefüllt. Morgen wollen wir, wenn es das Wetter zulässt den gleichen Platz erneut ansteuern. Bericht folgt.

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