3 deutsche - 542kg filet zuviel - 15000NOK strafe

  • Hallo Norwegen-Angelfreunde,
    voranstellen möchte ich gleich, dass man über so viel Unverfrohrenheit, wie man sich hier über bestehende norwegische Gesetze hinweggesetzt hat, nur den Kopf schütteln kann und es deshalb auch scharf verurteilen muß.

    Über angemessene Strafmaße zu debatieren, sollte man in diesem Fall aber den Norwegern überlassen.
    Ich fände es allerdings bigott, wenn einige hier in dieser Diskussion die ganz schwere Keule schwingen und dann später, wenn einem solche Leute, gleich welcher Nation, in Norwegen begegnen, wegsehen, den Mund halten, schlimmstenfalls mitmachen.
    Wenn ich für mich die Frage beantworten müsste, ob ich in den letzten Jahren aktiv gegen solche "Fleischmacher" vorgegangen bin, stehe ich auch nicht wie ein Held da. Klar habe ich auch schon solche Leute, ich nenne sie mal bewußt nicht Angler, gesehen, die sich wie die Axt im Walde benommen haben und die halbstarke Dorsche oder Köhler in Massen regelrecht geschlachtet haben, als gäbe es kein Morgen mehr. Und ich habe auch schon Leinen mit Haken gesehen, bei Leuten, die dafür mit Sicherheit keine Berechtigung hatten - und ich habe mich kopfschütteln und manchmal angewidert abgewandt. Was ich früher nicht, sondern dieses Jahr erstmalig gemacht habe, dass ich mich mit denen gleich vor Ort auseinandergesetzt und richtig angelegt habe.
    Ich habe für mich beschlossen, das werde ich jetzt immer tun, auch wenn es manchmal Engagement , Mut und Entschlossenheit verlangt. Bei solchen Zeitgenossen, die Gesetze missachten, denen Mindestmaße ein Fremdwort sind oder diejenigen, die auf dumm tun, bei all diesen muss der Finger in die Wunde gelegt werden und das kann jeder von uns. Ob es hilft, weiß ich nicht, manche sind ja unbelehrbare Idioten, aber es schadet nich, dem klar entgegenzutreten. Wenn das alles zu einem besseren Ruf von Deutschen Anglern in Norwegen beiträgt, bin ich gern bereit mich da einzubringen und bestimmt viele andere mit Zivilcourage aus desem Forum auch.


    Aber ich will auch gern weiter mit meinen norwegischen Freunden sachlich darüber diskutieren, ob man nicht eines Tages wieder die Grenze auf die 25 kg Filet anheben kann oder andere Dinge sinnvoll wären.

    Ich mach mal ein Beispiel. Wenn ich nach Norwegen einreise und über den Rahmen der maximal zulässigen Menge Alkohol einführen möchte, weil ich wie in diesem Jahr, meinen Freunden in Norwegen eine edle Flasche Whisky mitnehme, stelle ich mich in der Reihe der Einreisenden an, die was zu verzollen habe und bezahle oder auch nicht- das liegt dann im Ermessen des Zollbeamten. Unabhängig von der Laune des Zollbeamten ist es dann wahrscheinlich ein Unterschied, ob ich 2 Flaschen oder 200 einführen will. Letztere Zahl kauft mir wohl kein Beamter als Anzahl meiner norwegischen Freunde ab.
    Bis zu einer Grenze von 30 kg Filet könnte man das auch bei der Ausreise aus Norwegen so machen, alles was über 15 kg liegt, wird bepreist und am Zoll bezahlt. Wenn ich Fisch offiziell mit Beleg bei Fischern kaufe, gibt es ja auch offensichtlich kein Problem, warum geht also so etwas nicht bis zu einer moderaten Grenze von 30 kg pro Person mit selbst gefangenen Fisch? Und die 15 kg Filet kann ich in Nordnorwegen schon nach dem ersten Angeltag locker erreicht haben, wie ich selbst in diesem Jahr feststellen durfte. Mit dem so eingenommenen Geld könnte man die lokalen Nebenerwerbsfischer unterstützen und allen wäre geholfen.
    Als ich all das letztens mit meinen norwegischen Freund diskutierte, war sein kurzer Kommentar: " Du auch bei uns gibt es Wahlen und davor wird der Ton immer härter und es steht viel in der Zeitung..., ... aber zum Glück, das ist so wie bei Euch, setzen sich am Schluß die gemäßigten Politiker meistens durch". Ich glaube mit den deutschen, russischen, dänischen, polnischen ... Anglern, die jedes Jahr nach Norwegen einreisen, verdient man in Norwegen verhältnismäßig viel Geld und viele Norweger, auch die nörgelnden und unzufriedenen unter ihnen haben sich darauf eingestellt. Wir wollen und müssen untereinander auskommen und das bedeutet den anderen zu respektieren. Die meisten von uns, denke ich, verhalten sich so und achten die Gesetze. Lasst uns die Idioten bekämpfen, die mit egoistischen und kriminellen Ansätzen unseren Ruf verderben wollen. Ich bin dabei.

    Gruß Uwe :wave:

    09.05.2012 - 20.05.2012 Vinjesjøen /Vesterålen
    22.08.2012 - 03.09.2012 Gjesvær/Nordkapp
    :wave:


  • :baby:


    das mit den dreißig kilo geht normalerweise auch nicht.
    es gibt ja noch die einfuhrbestimmungen der eu und da ist bei 20 kg auch schluß.
    zwar wird das nicht so oft kontrolliert,aber die regelung gibt es nunmal.


    antonio

  • Hallo Uwe,
    so ungefähr wurde damals im alten Board diskutiert als das mit den 15 kg Realität wurde.
    Hier spielt doch eine Vielzahl von Interessen eine Rolle.


    Ich möchte mal einige nennen; vollständig bekommt man das sicher nicht zusammen:

    • allen voran die Berufsfischer die in den Fjorden arbeiten,
    • Bevölkerung die keine Hütten vermietet und am Fjord wohnt,
    • Hüttenbesitzer (die haben keinen Verband der dessen Ansicht/Interessen im Fischereiministerium vorträgt und sich Gehör verschafft)
    • Und ich denke mal auch der Fiskus hat eine Rolle gespielt.

    Nehmen wir nur mal den Fiskus.
    Da möchte ich wetten, für den Fiskus ist das Thema trotzt 15 kg Reglung noch lange nicht vom Tisch und hat in der jetzigen Zeit (Finanzkrise) wieder Aktualität bekommen wie so eine Art Schwelbrand.
    Die Frage die sich der Fiskus (Land, Kommunen, Gemeinden usw.) stellt, könnte ich mir ungefähr so vorstellen:
    Wieso dürfen Ausländer aus den norwegischen Fjorden und Meeresgewässer kostenlos Fisch angeln? Nur weil wir in Norwegen traditionsbedingt eine Jedermann – Regelung haben?

    Also hoch gesetzt wird die Mengenquote bestimmt nicht wieder.
    Perspektivisch sehe ich, dass diese Mengenquote mit einer Gebühr :crying: belastet wird.

    „Die Lösung für jedes Problem – Arbeit, Liebe, Geld, was auch immer – ist, angeln zu gehen, und je schlimmer das Problem, desto länger sollte der Ausflug dauern.“ –

    John Gierach (* 21. Januar 1946/BS Colorado/USA)




  • Hallo antonio,
    danke für den Hinweis. :baby:
    Gut, wenn das so ist, dann wären schon mal 20 kg beser als jetzt 15, oder?
    Wenn sich dann allerdings zwei Länder bedienen an uns Anglern, einmal in Norwegen bei der Ausreise und dann in Deutschland oder die EU bei der Einreise, dann wird mir der Fisch einfach zu teuer. :mad:

    Es ist doch völlig verrückt, ich kann im Augenblick in Norwegen so viel Fisch angeln, wie ich möchte, wenn ich ihn anschließend entweder esse, verschenke in Norwegen, verkaufe (z.B. Heilbutt) oder einfach in die Tonne werfe. Davon hat doch der norwegische Staat gar nichts. Jeder hier im Forum möge sich selbst sein Urteil über die Sinnhaftigkeit solcher Regelungen bilden.
    achim: Da ist es dann auch egal, ob diese Meinung so schon im alten Board diskutiert wurde, es bleibt nach wie vor in meinen Augen unvernünftig und nicht nachvollziehbar, was da abläuft. Es mag ja in Norwegen eine Vielzahl von Interessen geben, auch divergenten, aber eines könnte der norwegische Staat doch noch von dem deutschen lernen, wo es was zu holen gibt, da sollte er sich auch bedienen. Der norwegische Staat könnte ja anbieten, jedes Kilo über den 15kg kostet 5€ mehr und setzt die absolute Grenze bei 30 kg, da müsste er sich ja nicht einmal mit den EU-Finanzministern abstimmen, auch wenn die maximale Einfuhrmenge in die EU bei 20 kg liegt. Er würde in jedem Falle immer Geld verdienen.
    Ich wäre natürlich nicht froh über teuren "Fischkauf" an der Grenze, aber es wäre ein Fortschritt, hätte man überhaupt die Möglichkeit, mehr als 15 kg Filet auszuführen, auch wenn es natürlich mehr kostet, aber so etwas nicht gleich zur Gesetzesverletzung wird, das ist doch der Punkt.

    Gruß Uwe :wave:

    09.05.2012 - 20.05.2012 Vinjesjøen /Vesterålen
    22.08.2012 - 03.09.2012 Gjesvær/Nordkapp
    :wave:

  • " Es ist doch völlig verrückt, ich kann im Augenblick in Norwegen so viel Fisch angeln, wie ich möchte, wenn ich ihn anschließend entweder esse, verschenke in Norwegen, verkaufe (z.B. Heilbutt) oder einfach in die Tonne werfe. Davon hat doch der norwegische Staat gar nichts. Jeder hier im Forum möge sich selbst sein Urteil über die Sinnhaftigkeit solcher Regelungen bilden.
    "

    So sehe ich das auch ! und darum werde ich auch nicht zum Gesetzeshüter in Norge !
    Ich finde Eifelshark hat die Gründe gut beleuchtet :baby: und jeder muß wissen wie er damit umgeht.

    Gruß Steven



    Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie dann ihren Standpunkt.


    Man kann den Sonnenschein nicht verbieten. Man kann nur dafür sorgen, dass andere im Schatten stehen.


  • Mir persönlich sind Angeltuoristen in Norwegen unsympatisch ,die Ihren Fang (zumeist mini Köhler) hier in Deutschland verschachern um den nächsten Urlaub damit zu finanzieren. Es gibt aber bestimmt auch genügend Leute die mich blöd finden,weil ich Fische wieder zurücksetzte die meines erachtens zu klein sind. Zurück zum Thema:542 kg ? Wahr doch wohl vorsätzlich oder wer hat schon solche Transport und Kühlmöglichkeiten auf Blauen Dunst babei???:).Meines erachtens geht es dem Norwegischen Staat auch nicht so um den Fisch,sondern um die eventuelle Mehrwertsteuer die dem Staat durch die Lappen geht ,denn ich glaube das einige (wenige) Touris in Norwegen günstig Fisch von Einheimischen kaufen(ohne Beleg), und diesen dann wieder zuhause gewinnbringend verkaufen.Ach ja auch viele die nur wenig so kaufen,z.b.Lachs mach den Kohl auch irgendwann fett.
    :hot::hot::hot::hot:Meine Meinung:hot::hot::hot::hot:

  • die offizielle begründung der norweger für diese regelung ist unglücklich oder man könnte auch sagen dumm gewählt.
    der eigentliche grund sind eben diese kühltruhenangler.
    und ich bin auch der festen überzeugung nur wegen diesen ist die regelung erst gekommen.
    interessant wäre mal zu erfahren wieviel tatsächlich in diesen größenordnungen geschmuggelt wird.
    es steht ja auch nicht alles in der zeitung und die die nicht erwischt werden kommen auch noch dazu.
    und ich vermute mal so wenige sind das nicht.


    antonio

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