Linesøya 2020

Julegave


  • Die Geschichte, wie ich an dieses Buch gekommen bin, ist durchaus erzählenswert und zeigte mir ein weiteres Mal, dass die Norweger ein ungewöhnlicher Typ Mensch sind.
    Entdeckt hat das Buch im Urlaub im August mein Freund und Angelkollege Gerhard. Seit Jahren steht im Trockenraum vom Vågan Feriegård auf Linesøya ein recht gut bestückter Bücherschrank. Neben einer umfangreichen Sammlung einer mehrsprachigen Zeitschrift über Skandinavien finden sich da etliche Taschenbücher. Nachdem inzwischen einige Gäste ihre Urlaubslektüre dort lassen, ist das ein Fundus in den unterschiedlichsten Sprachen. Ein recht neu aussehendes Buch war Gerhard heuer aufgefallen und obwohl ich mit dem Titel wegen meiner immer noch mangelhaften norwegischen Sprachkenntnisse nichts anfangen konnte, das Wort Linesøy im Titel und der Name des Autors erregten sofort auch meine Aufmerksamkeit. Es ist durchaus keine Wissenslücke, wenn man den Autor nicht kennt und dass mir der Name geläufig ist, ist eine andere Geschichte, die ich demnächst niederschreiben werde. Jedenfalls stellte sich beim kurzen Durchblättern anhand der vielen Illustrationen heraus, es geht irgendwie auch um die Geschichte Linesøyas in den letzten 100 Jahren und schon stand für mich fest, das Buch muss ich mir besorgen. Die beiden Bilder habe ich mir gemacht als Hilfe für die Recherche, sobald ich wieder zuhause bin.
    Da stellte sich das Unterfangen aber als völlig unmöglich heraus. Zwar fanden sich ein paar knappe Hinweise auf das Buch, aber eine Bezugsquelle war schlicht nicht auszumachen. Nachdem wir seit mehr als 15 Jahren Stammgäste von Marit und Arne Hansen sind, habe ich die beiden kurzerhand per Mail kontaktiert. Schon am nächsten Tag war die Antwort da, dass sie mir das Buch besorgen und zuschicken werden. Genauso kam es dann zu meiner großen Freude auch. Dass sie mir allerdings erst beim dritten Nachfassen die Höhe ihrer Auslagen mitgeteilt haben, hatte ich so nicht erwartet, denn auch unter guten Freunden ist das doch eher ungewöhnlich. Andererseits zeigt es mir zum wiederholten Mal, wir sind mit unserem jährlichen Urlaub bei ihnen bestens aufgehoben.

    Richtung Norge und dann immer gerade aus!

    <fn> Linesøya - Was sonst? <fn>

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  • Hallo Namensvetter,


    da ist dir doch wieder einmal ein sehr schön zu lesender Bericht gelungen. Du schreibst ihn so geschickt, dass man denkt inmitten eurer Runde zu sein. Und die Ausbeute mit den großen Lengs, den Rothäuten und den Seehechten kann sich sehen lassen. Wir waren etwas später am Hardanger und mussten leider feststellen, dass sich die Schwarzmäuler in diesem Jahr sehr bitten ließen.


    Für deine bevorstehende und verdiente arbeitsfreie Zeit wünsche ich dir viel Aktivitäten, Freude mit deiner Familie und natürlich Gesundheit. Vielleicht hast du Lust eine weitere Sprache zu lernen, damit Du das vorn erwähnte Buch dann im original lesen kannst. Ich sitze schon viele Jahre einmal in der Woche im Englischunterricht (VHS) , hätte auch gern norwegisch gelernt, aber die eine Sprache ist für einen reiferen Mann schon Anstrengung genug.


    Beste Grüße und bleib' deiner Richtung treu


    Roland


    Meine Reiseberichte und YouTube-Videos unter http://www.rolandbischof.de

  • Hallo Roland,


    vielen Dank für das dicke Lob zum Bericht. Es war angeltechnisch kein Rekordjahr, das wird nach 15 Jahren auf Linesøya sowieso immer schwieriger. Wir hatten dieses Jahr viel ausprobiert, haben dennoch gut gefangen und waren in erster Linie heilfroh, die Tour überhaupt machen zu können.

    Sei auch zu den guten Wünschen für den Vorruhestand bedankt. Langweilig wird es mir sicher nicht und ich spiele durchaus mit dem Gedanken, meine norwegischen Sprachkenntnisse ab nächstes Jahr über Kurse bei der VHS zu vertiefen. Mit dem Buch bin ich jetzt schon zur Hälfte durch und es ist wie erwartet eine echte Fundgrube zur Geschichte der Insel.


    Dir wünsche ich viel Freude und Erfolg beim Englischunterricht!


    Wir lesen wieder voneinander!


    Roland

    Richtung Norge und dann immer gerade aus!

    <fn> Linesøya - Was sonst? <fn>

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  • Hallo Roland


    das war ja mal wieder spannend - eigentlich wie immer! :klatsch:


    Ich hoffe Arne ist noch fit und es geht ihm gut. Wir waren ja nicht ganz so weit entfernt, allerdings durften wir wegen des sch... Virus erst im Oktober.
    Es war auf jeden Fall eine echte Nummer - bericht folgt.


    Ganz liebe Grüße von der "Heidjer Gang" :wave:


    Markus

    Wenn du wissen möchtest wie klein du wirklich bist - fahr nach Norwegen!!!:baby:

  • Hallo Freunde,

    ich bin euch noch die Auskunft schuldig, woher mir der Autor des Buchs (siehe #12), Per Jurdhoy, bekannt ist. Er ist der Ersteller der Präsentation „per-jordhoy-prosjekt“. Auf 12 Blättern stellt er reichhaltig bebildert die Vögel, Tiere und Landschaften auf Linesøya vor und alle Blätter findet man als schöne Info für Wanderer und Radfahrer als Schautafeln an den die Insel umrunden Straßen und Wegen.
    Die gesamten Informationen sind m.E. auch in vielen Gebieten in Norwegen relevant und daher auch für "Ortsfremde" durchaus interessant!
    Den leider nur norwegisch verfügbaren Text habe ich übersetzt. Auch wenn es schon eine ganze Weile her ist, ich kann mich noch genau entsinnen, dass ich dabei nicht nur einmal auf Alfred‘s Unterstützung zurückgreifen musste. Vielen Dank dafür nochmals auch an dieser Stelle.



    Seite 1
    Lebendige Landschaft

    Viele unserer Kleinvögel sind stark eng mit bewirtschafteten Landschaften verbunden. Die drei abgebildeten Arten, Star (links unten), Goldammer und Haussperling (Spatz) sind Beispiele für solche Arten. Während Haussperlinge sich am liebsten in und um Bauernhöfe aufhalten sind die Goldammern häufig an Waldrändern zu bestellten Feldern. Stare finden viel ihrer tierischen Nahrung auf Wiesen und auf Linesøya können wir oft große Schwärme beobachten, wie sie sich in den Wiesen niederlassen. Eigentlich sind Stare Zugvögel, aber auf Linesøya ist es nicht ungewöhnlich, dass manche Vögel überwintern.


    Seite 2
    Bauern sind der Kleinvögel Freunde

    Landwirtschaftliche Gebäude sind auch ein Teil der Nutzlandschaft. Hier finden Kleinvögel viele der Qualitäten, die sie für ihren Alltag benötigen, auch in der kalten Jahreszeit. Beerensträucher und Bäume bieten Futter, Verstecke und Ruheplätze. Auch sporadische Gäste wie der schöne Seidenschwanz suchen im Spätherbst die Beerenbüsche im Garten auf.
    Erntereste und dergleichen, die die Landwirte hinterlassen, sind ansonsten willkommenes Futter an kalten Wintertagen. Häufig besorgen sich sowohl Amsel als auch Kohlmeise um die landwirtschaftlichen Gebäude eine Mahlzeit, entweder im Futterhäuschen oder auf andere Weise.


    Seite 3
    Frühling im Anmarsch

    Auch wenn es noch winterlich sein sollte, die Graugans trifft im April auf Linesøya ein. In aller Regel aber ist um diese Zeit da schon Frühlingsstimmung oder zumindest etwas Wärme in der Luft. Die Graugänse sind stark abhängig von bewirtschafteten Flächen und das vor allem wegen dem Futter dort (Kulturgras). Dies führt zu beträchtlichen Schäden für die Bauern, da die Ernte reduziert wird hinsichtlich Qualität und Menge. Sie nisten in den Heidelandstrichen um die Insel. Graugänse sind jagdbar und stellen eigentlich eine große Wildressource dar.


    Seite 4
    Sommerlandschaft


    Des Sommers bekannt liebe Charaktere der Nutzlandschaft sind Watvögel wie Kiebitz und Großer Brachvogel. Beide nisten und finden hier Futter. Auch Austernfischer sind üblicherweise auf der Suche nach Würmern und Kleingetier zu sehen . Aussehen und spezielle Gesänge dieser Arten, die im Frühling an die Küste kommen, schaffen eine schöne Stimmung.


    Seite 5
    Das Sommerparadies

    In den Gärten und auf den Weiden um die Gehöfte fühlen sich viele unserer über den Sommer verweilenden Vögel wohl. Beispiele dafür sind Buchfink, Bachstelze und schwarz-weißer Trauerschnäpper (allgemein Fliegenschnäpper). In dieser mannigfaltigen Umgebung finden diese Zugvögel sowohl Futter als auch Verstecke und Nistplätze. Fliegenschnäpper brüten gerne in Nistkästen, Buchfinken dagegen bauen sich Nester in den Bäumen. Bachstelzen haben das Nest gerne in Nischen und Hohlräumen an Gebäuden im Garten.


    Seite 6
    Nutzlandschaft als Speiskammer

    Beispiele für Arten, die in der Nutzlandschaft Nahrung finden.

    Sowohl Ringeltaube, Wacholderdrossel und Singdrossel nisten im Wald, allerdings sind alle häufig auf den Feldern zu sehen. Grund ist, dass hier der Futternachschub für alle von ihnen bstens ist. Die Drosseln finden reichlich tierisches Futter wie z.B. Regenwürmer. Die Ringeltauben dagegen finden reichlich Samen und Körner. Alle diese Arten sind Zugvögel, aber die eine oder andere Wacholderdrossel kann auch überwintern, weil es ihr hier nicht zu kalt wird.


    Seite 7
    Ein Eldorado für Birkhühner

    Die Birkhuhnbalz im Frühjahr ist eine große Attraktion auf Linesøya. Es sind die Hähne, die um die Vorherrschaft kämpfen, denn die weniger farbenprächtigen und unscheinbareren Hühner halten sich mehr im Hintergrund. Es gibt einen großen Bestand hier, wo sie große Areale mit geeigneten Biotopen haben. Eine andere mitwirkende Ursache ist, dass sich nahezu keine Rotfüchse hier finden. Steinadler sind inzwischen häufiger zu Besuch hier und ab und an jagen sie nach dieser begehrten Beute. Birkhühner fühlen sich an den Randbereichen bestellter Felder wohl, wo sie reichlich Knospen und Triebe an Laubgewächsen finden. Das Frühjahrsspektakel spielt sich gerne auf offenem Gelände ab wie hier in Mådalen (Stokkøya). Auf Linesøya werden die Birkhühner nicht bejagt, denn die Jagdrechtsinhaber legen großen Wert darauf, von diesen schönen Hühnervögeln mit Erlebniswert einen guten Bestand zu haben.


    Seite 8
    Mitten in der Schüssel

    Das Reh ist vielleicht das Hirschwild der Nutzlandschaft schlechthin. Die Vegetation wechselt zwischen Wald und Weideland und bietet sowohl Versteckmöglichkeiten als auch reichen Zugang zu saftigem Futter. Dies sind wichtige Faktoren, dass sich Rehe wohl fühlen. Erst in den letzten 10 Jahren hat sich auf Linesøya ein fester Bestand etabliert. Diese Bilder sind aus Mådalen (Stokkøya).



    Seite 9
    Geschützte, wintergrüne Waldränder

    Die Sitkafichten sind eine eingeführte Baumart, die von vielen kritisch gesehen wird. Sie bilden inzwischen viele dichte und schöne Waldränder bei Feldern, wie wir sie zum Beispiel an mehreren Stellen auf Linesøya haben. Viele Kleinvögel fühlen sich wohl in diesen dicht gewachsenen Waldrändern und selbst zur Winterszeit kann man viele verschiedene Arten hier hören und sehen. Auf den Bildern sehen wir Blaumeise, Wintergoldhähnchen, Birkenzeisig und Grünfink – die hier alle anzutreffen sind.


    Seite 10
    Die abwechslungsreiche Landschaft

    In der Nutzlandschaft gibt es auch reichhaltiges Insektenleben, das verschiedene Kleinvögel zu nutzen wissen. Die Rauchschwalbe ist ein Akrobat mit Flügeln und ist häufig bei der Jagd nach Insekten in der Luft über Wiesenlandschaften zu sehen. Das Braunkehlchen, im norwegischen bedeutet sein Name „Buschflitzer“ hält sich, wie sein norwegischer Name sagt, meist in den Buschregionen entlang der Ackerkanten auf. Die Rotdrossel (ganz unten) nistet häufig an Waldrändern um Äcker herum.


    Seite 11
    Winterlandschaft

    Wenn sich der Schnee seidenweich über die Landschaft legt sind bevorzugt an den Waldrändern Anzeichen für Aktivitäten zu sehen. Dompfaff und Birkhahn gehören zu den abgehärteten Vögeln, die man hier an Wintertagen antreffen kann. Spurreihen und Fressmulden der Rehe zeigen übrigens, dass unter dem lockeren Schnee weiterhin Futter zu finden ist. Dies zeigt, dass selbst die winterliche Landschaft wichtige Qualitäten hat für das wilde Tierleben auf Linesøya. Auch der Steinadler unternimmt gern einen Streifzug, um nach möglicher Beute Ausschau zu halten.


    Seite 12
    Weideland und deren Umgebung sind wichtige Jagdgebiete für verschiedene Tagraubvögel wie zum Beispiel Wanderfalke, Turmfalke und Merlin (unten). Nach langer Abwesenheit hat sich nun der Wanderfalke wieder eingelebt auf Linesøya. Das Bild zeigt das Landschaftsmosaik auf der Südseite der Insel.

    Die jagenden Barone

    Richtung Norge und dann immer gerade aus!

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