Hallo zusammen,
im Rahmen meiner Löffellistentour zur Jahreswende 2018/2019 hatte ich natürlich auch den
Wunsch, einmal eine Tour offshore zu machen. Eine Tour auf dem Lake Macquarie hatte ich
schon hinter mir und der Bericht dazu folgt noch. Nun, vor Weihnachten hatte mir meine sehr
gute Bekannte in Brisbane die nachfolgende Adresse gefunkt https://foziesfishing.com.au/
In Brisbane gibt es einige dieser Charterfirmen, da aber weder ihre Kids noch husband ein Interesse
zeigten, war mir eine Adresse entlang der Küste auf dem Weg nach Brisbane gerade recht. Hatte
in meiner Anreise 3 Nächte ungeplant gelassen und war somit recht flexibel. Habe dann den Fozie
mit meinen möglichen Anfahrtszeiten kontaktiert, doch konnte ich keinerlei Zusagen erhalten.
Also abhaken. Mein letzter Aufenthalt vor Brisbane im Januar war nun auf einem Campingplatz in Evans Head
und dort hatte ich mal wieder WLAN. Gegen 20 Uhr die emails gecheckt und siehe da, eine mail
von Fozie mit dem ungefähren Wortlaut: Wenn du am xxten mitfahren willst, dann melde dich. Es
ist noch 1 Platz frei um die Gäste von 6 Personen zu komplettieren. Wegen Details schicke wir dann
eine SMS. Wow, ist ja schon morgen und passt doch. Per SMS zugesagt und die Details besagten dann
Folgendes: Eintreffen um 5 Uhr morgens im Hafen von Ballina, gute Wegbeschreibung dabei gewesen
und du brauchst ca 40min Anreise. Boah, das ist ja nun mal so gar nicht meine Zeit, aber was soll's.
Die Chance ist da, why not. In tiefster Nacht um 3 aufgestanden, meinen Hobbit klargemacht und vom
Campingplatz geschlichen. Habe noch extra Zeit eingeplant, denn die Wegstrecke(Autobahn nicht gerade),
war zur Zeit von Grafton bis Brisbane eine einzige Baustelle Richtung Nord. Zunächst ging es durch
ländliche Idylle, vermute ich mal, war ja noch stockdunkel und als mich das erste Augenpaar vom Wegesrand
angestarrt hatte, musste ich noch konzentrierter fahren. Ich zählte insgesamt 4 Augenpaare auf meinem Weg
nach Ballina und so ein Skippy vorm Kühler vermag ganz schöne Dellen zu erzeugen. Ausserdem warnte mich
sogar Tomtom nächstens nicht fahren zu dürfen, was ich jedoch ignorieren musste. Natürlich war ich
recht früh in Ballina eingetroffen, hatte aber mit der Parkplatzwahl keine Probleme.
Einige Kutter im Vordergrund und nachdem Fozie ebenfalls eintraf, wurde auch Licht auf unserem Bötchen angemacht.
Nachdem alle eingetroffen waren, gab es eine kurze Anweisung an Bord und die Frage: hardcore or relaxed fishing. Klar
die Aussies allesamt Kraftpakete waren natürlich einstimmig für hardcore, zumindest es einmal versuchen. Wie ich später
von Fozie erfuhr, besteht hardcore darin, dass zur Zeit eine ca 20m dicke Oberflächenströmung herrscht, durch die die
Köder erst einmal durch müssen. Der Zitraum von Mai bis November sei für die Fischerei idealer. Für die Hafenausfahrt
mussten Rettungswesten angelegt werden. Oh man, das war ganz schön tough und ich hatte schon Befürchtung dies auf
offener See anzutreffen. Check, Postafen dabei, falls.... Leinen los und dem Sonnenaufgang entgegen.
Eine herrliche, frühmorgentliche Stimmung
Zielgebiet war eingegeben und in ca 1,5 std zu erreichen. Also relaxen, den Sonnenaufgang genießen.
und hier, wieder etwas verkehrt herum. Kein Problem für Fozie, da wurde die Handkurbel schnell umgebaut.
Eine dicke fette Penn 8??? oder so.
Nein, kein Fisch, sondern der erste Hänger. Die wurden kurz und schmerzlos behandelt. Rolle festgehalten, klack und
Schnur war durch. Umgehend zwirbelte Fozie ein neues Vorfach dran und selbst, jede, wirklich jede Rute wurde von
ihm auch bestückt. Das ging so flink und fix, so etwas hatte ich noch nie erlebt. Ein Guide der sich quasi um alles
kümmert.
Nach meinem Abriß beim ersten herunterlassen und einer 2ten Leerfahrt wurde mir schon einiges klar. Die Oberflächen-
strömung war echt Hammer. Ca. 400-600gr Bleie quasi im 90 Grad Winkel und eine Hand immer zum Festhalten bereit.
Die Wellen waren nicht ohne, reichte aber nicht für Postafen oder die Farbe zu wechseln.
Fozie sprang zwischen den Leuten hin und her und beköderte und versorgte auch die gefangenen Fische. Welch Exoten
kamen da an Bord. Er wies auch daraufhin, dass niemand diese kleinen roten Gesellen namens Skorpion anfasst, es sei denn, man
möchte sich für mindestens 3 Stunden unsägliche Schmerzen mit dem Wunsch zu Sterben einhandeln zu wollen.
Es gab aber auch verwertbare Fische. Nachdem ich als Linkskurbeler meiner ersten Fisch an Bord hatte, war mir die
Angelei zu mühselig. Die Jungs stellen die Angel in die Rollenhalter und kurbelten mit der rechten Hand dann wie be-
klopt wieder hoch. Nee, da ist mir die Angelei in Norwegen schon wesentlich angenehmer und die Fischgrößen auch
um einiges größer. Nun, ich kenne die Arten vor der Küste Australiens nicht, aber auch hier gibt es limits.
Die starken Jungs hielten noch einige Zeit durch und waren dann aber auch bald geschafft und so entschieden wir an
Bord den relaxten Spot aufzusuchen. Gleiche Tiefe des Riffs von ca 60m, doch abseits der direkten Strömung.
Nach 2-3 Versuchen auf dem relaxten Riff, bei dem eigentlich nur Skorpione zum Vorschein kamen, habe
ich das Fischen gänzlich eingestellt. Hatte keinen sittlichen Nährwert mehr.
Gegen Mittag ging es wieder heim und kurz vor der Einfahrt wurden wir noch von einem Wal und Delphinen
begleitet.
Wieder wurden die Rettungswesten angelegt, bevor es in den ruhigen Teil des Hafens ging.
Die letzten Bilder passten leider nicht mehr rein und schiebe ich gleich hinterher.
