Wie versprochen, werde ich versuchen regelmäßig vonunserem Trip auf die Lofoten zu berichten.
Hier also erstmal der 1. Teil.
Wie alles begann: (Die Hoffnung stirbt zuletzt.)
Es begann mit einer Whatsapp von Sohn Nr. 2. „Hast duschon gesehen, auf Facebook wird eine Reise auf die Lofoten verlost. Wer nochim März fahren will/kann, kann an der Verlosung teilnehmen. Wie sieht es aus,würdest du können? Dann trag dich doch ein.“ Warum nicht? Habe zwar so gut wienie Glück bei Verlosungen, aber teilnehmen kostet ja nichts, zumal zu diesemZeitpunkt erst recht wenige Eintragungen auf der Seite erfolgt waren.Einsendeschluss war Montag 20:00 Uhr. Hatte am Nachmittag noch mal nachgesehen,es waren in der Zwischenzeit doch etliche Beiträge eingegangen, damit waren dieChancen doch erheblich gesunken. Hatte dann am Abend noch etliches im Büro zuerledigen und hatte an die Verlosung überhaupt nicht mehr gedacht. Gegen 20:30Uhr Anruf von Sohn Nr. 2. „Hast du den Knall gehört?“ Im Kopf liefen mehrereSzenarien gleichzeitig ab.(in den letzten Tagen waren schon einigeHiobsbotschaften eingetroffen) Gut, dass ich schon auf dem Stuhl saß. Was warpassiert? Unfall, Heizung explodiert, Dach eingestürzt? „ Was ist passiert?Schon wieder was kaputt gegangen?“ „Nee, man glaubt es nicht, ich habe die Reiseauf die Lofoten gewonnen.“ Jetzt gingen erst mal mehrere Fragen und Antwortenhin und her. Fazit: Er kann mit 2 weiteren Personen für 1 Woche auf die Lofotenfahren. Haus und Boot sind bezahlt, Anreise muss selber getragen werden. KumpelDaniel und Vater sollen mit. Gleich Kalender geholt. Wie sieht es zwischen dem18.03. und 31.03. aus? Keine Termine, die sich nicht verschieben lassen. „Bindabei“.
Noch am selben Abend Rückruf von ihm beim Preisstifter. „ Ich fahre.“ Er erhieltdaraufhin die Kontaktdaten für die Anlage. Am nächsten Morgen gleich Anruf beimAnlagenbetreiber und den Zeitraum 18.03. bis 25.03. auf Option gelegt. DannSuche im Internet. „Was werden für Flüge angeboten? Welcher Flughafen kommt inFrage, Bodø, Tromsø oder kommt man bis auf die Lofoten?“ Leknes wäre als Zielideal. SAS bietet Flug ab Hamburg über Stockholm und Tromsø nach Leknes zueinem annehmbaren Preis an. Gebucht. Meldung an Anlagenbereiter, „wir kommenwie geplant.“ Jetzt noch klären wie kommen wir vom Flughafen zur Anlage,Transfer durch Anlage, Taxi, Leihwagen? Entscheidung fällt für Leihwagen. AlsoLeihwagen gebucht.
So nun konnte die weitere Planung in Angriff genommenwerden. Zunächst mal versuchen Information über die Anlage und den Ort sowiedie notwendige Ausrüstung zu bekommen. Also mal im Forum nachfragen und weitereSuchanfragen im www. stellen. Hier schon mal danke an alle, die sich gemeldethaben. Eure Infos waren eine gute Hilfe.
Eine der ersten Fragen war, was ist das überhaupt für einRevier. Klar war, Zielfisch ist der Skrei. Hat ja gerade Hochsaison. Seekarten studiert.Da gibt es ja mit Gule Sider und Kystverket schon mal zwei gute Internetseiten.Dann mal sehen, wie das Wetter aussieht. Also, dazu yr.no fragen. Sieht imMoment gar nicht schlecht aus. Aber bei der Langzeitvorschau deutet sich einestürmische Zeit an. Auch wenn man nicht glauben darf, was die „Metrolügen“ dirfür übermorgen voraussagen, wurde uns doch mulmig. Sturm für die ganze Zeit.Evtl. zum Ende hin eine kleine Besserung in Sicht.
Unabhängig von der Wetterprognose muss die Planungweitergehen. Kofferpackliste undVerpflegungsplan erstellen. Was muss/kann mit, Floater, Rettungsweste,Gummistiefel, warme Unterwäsche, Handschuhe, Mütze, Waschzeug und Schlafanzugstehen zuerst auf der Liste. Ach ja, Angelausrüstung brauchen wir ja auch noch:Ruten, Rollen, Pilker, Gummifische, Messer, Zangen und diverses Kleinkram wirdzusammengetragen. Erstes Probepacken. Floater, Rettungsweste und Stiefel nehmenschon mal viel Platz im Koffer ein. 3 Reiseruten, 1 große und 1 kleine Multisowie 1 mittlere Stationärrolle sollten mit. Dazu auch noch einige schwerePilker und Gummifische sowie das übliche Kleinkram. Geht nicht, Gewichtdeutlich überschritten. Jetzt wird zwischen Koffer (23 kg) und Handgepäck (8kg)hin und her gepackt. Es geht so nicht. 1 Rute und 1 Rolle fliegen raus. 3Pilker weg. 2 Gummifische weg und noch etwas vom Kleinkram, das man jaeigentlich brauchen könnte, kommt hinterher. Die zweite warme lange Unterhosenkommt zurück in den Schrank. Langsam passt es, 1 Pilker kommt noch in die Styroporkiste,die für die Verpflegung/Fischrücktransport eingeplant ist. Endkontrolle Koffer(22,850 kg) Handgepäck (8,5 kg) Wird schon keiner nachwiegen. Die Kuh ist erstmal vom Eis.
Verpflegung: Die Anfangsversorgung soll sichergestelltwerden. Obwohl wir viel Fisch essen wollen, muss auch mal was anderes auf denTisch. Gyrossuppe, Bolognese, Chili con carne werden vorgekocht undeingefroren. Einige Lieblingsaufschnitte und ein paar Schleckereinen und wasman sonst so in der Küche braucht, stehen auf dem Einkaufszettel (incl. Spulmaschinentappsund Klopapier). Jetzt geht es ans packen und wiegen der „Fischtransportkisten“Die Realität holt uns ein. Ein paar Dosen Bier sollen ja auch noch mit. EinhelligeMeinung, lieber ein paar Lebensmittel hier lassen und Bierkontingent mitnehmen.Lebensmittel sind bestimmt günstiger in Norwegen zu bekommen als Bier. Alsoaussortieren und eine „Einkaufsliste Norwegen“ erstellen. Nach einigen Packversuchenist auch hier das Ziel erreicht. Kistengewicht passt.
Nebenbei ständiger Blick auf die Wetterprognosen vonYr.no. Es sieht schlecht aus. In unserer Woche kein Tag unter 10 m/sec Wind. InSpitzen 16/17 m/sec. Da ist an eine Ausfahrt mit dem Øyen 620, das uns zur Verfügungsteht , nicht zu denken. Am Freitag fällt dann die Entscheidung. Wir wollenversuchen, die Fahrt um eine Woche zu verschieben. Anruf in der Anlage: 1 Wochespäter geht nicht mehr, alles schon belegt. Maximale Verschiebung aufDonnerstag möglich. Termin wird auf Option gelegt. Anruf bei SAS-Deutschland,Büro nicht mehr besetzt. Samstag ab 09:00 wieder erreichbar. Also warten aufden nächsten Morgen. Ich gehe abends noch zum Preisskat, hätte ich mir schenkenkönnen. Bin nicht bei der Sache, Gedanken schweifen immer wieder ab, macheFehler, die normalerweise nicht passieren. Samstag versucht Sohn Nr. 2 das SAS-Bürozu erreichen. Es geht keiner ans Telefon. SAS-Schweden angerufen. MitBrocken-Englisch versucht, das Problem vorzubringen und nach Alternativen zusuchen. Ende vom Lied: Es gäbe die Möglichkeit von Hamburg über Oslo –Tromsø - Leknesam Donnerstag hin und am Donnertag darauf von Leknes über Bodø-Oslo-Hamburg zufliegen. Abflug ab Leknes allerdings schon um 05:55 Uhr. Umbuchung ist abernicht gerade billig (soll für 3 Personen ca. 1.000 € kosten). SAS wird gebeten,das auf Option zu legen, weil Rücksprache mit dem Mitreisenden notwendig. Nach längererinternen Diskussion kommen wir überein, dass die Kosten eigentlich außerhalbdes gesteckten Kostenrahmen liegen. Entscheidung, wir wollen wie geplantfliegen. Aber da werden wir von SAS informiert: aufgrund der Anfrage wäre deralte Flug gestrichen worden und der neue Flug würde bestätigt. Argument „mitauf Option legen“ wird nicht gelten gelassen. (Verständigungsschwierigkeiten ?)Der alte Flug wäre zwar noch möglich, wäre aber eine erneute kostenpflichtigeUmbuchung. Das Ende vom Lied: wir fliegen jetzt erst am Donnerstag. Info an Anlagenbetreiber.Terminänderung geht klar. Mietwagen wird umgebucht. Bekommen jetzt denFrühbucherpreis nicht mehr wird auch deutlich teurer. Das einzig Gute darankönnte sein, sofern yr.no recht hat, der Wind soll abnehmen.
Sachstand in Moment ist: Auto ist fast fertig gepackt.Morgen früh fahren wir nach Hamburg und sollen ca. 18:30 Uhr in Leknes sein.
Hoffentlich hat sich das ganze gelohnt und wir kommen an den Skrei.
Die Hoffnung stirbt zuletzt.