Moinsen,
unser Sohnemann hat gerade wieder einen 4-Wochen-Turnus als Offizier
auf einem norwegischen Bugsierschiff hinter sich. Vier Wochen in
Honningsvåg, gaaanz oben im Norden. Riesige russische und norwegische
Gas-Frachter herumschieben, bis es passt. Die Russen haben veraltete
Gasfracht-Systeme. Können nicht direkt an modernste landverbundene
Gasanlagen ankoppeln, müssen mit norwegischer Hilfe « zwischenladen «.
Wenn mein Junior, waschechter Lofoter, von « litt urolig « / etwas unruhiger
See redet, bedeutet das sinngemäss in etwa etwas, das in Südnorwegen,
besonders in Oslo, schon « volle Panik « bedeutet.
Die letzten zwei Wochen bekamen wir diverse Snaps, die fast schon Panik
bei meiner besseren Hälfte auslösten, obwohl sie waschechte Lofoterin ist.
Kurz und gut, in Honningsvåg war die letzten Wochen zeitweise ein Wetter,
das sogar Nordfriesen Angst machen könnte.
Normalerweise ist unser Junior nach Schichtende innerhalb von ein paar
Stunden wieder Zuhause auf den Lofoten. Egal, von woher im Land er
kommt. Diesmal aber kam ersteinmal die Austausch-Mannschaft einen
vollen Tag zu spät, wegen der grauseligen Wetterlage. Als wir dann
unseren Junior schon Zuhause auf den Lofoten wähnten ... rief er uns
von einem Hotel in Tromsø aus an, wo er wohl oder übel übenachten
musste, weil alle Flüge eingestellt waren ...
Gestern Abend aber dann rief er von Zuhause auf den Lofoten an. Alles
paletti, gut angekommen. Nach 5 - 6 Stunden Schneeschaufeln kam er
endlich bis an die Haustür durch und so endlich auch ins Haus rein.
Er hörte sich ein klein wenig genervt an, weil, solche Schneemengen
hätte er wohl noch nie erlebt. Um's Haus herum liegt der Schnee 2,5
Meter hoch. Um die Garage herum das Gleiche. Man gut das es Taxis gibt ...
Auf den Lofoten war die letzten 2 Wochen wirklich der Bär los. Solche
Unmengen an Schnee, da muss man laaange Jahre zurückdenken ...
Januar 1994. Meine Schwiegermutter versucht, mich zu beruhigen.
Ein halber Meter Schnee seie ja nun wirklich eine Ausnahme auf den Lofoten ...
Februar 1995. Meine Schwiegermutter versucht, mich zu beruhigen.
Ein Meter Schnee seie ja nun wirklich eine Ausnahme ...
Januar 1996. Meine Herren .... ich krieg' das Küchenfenster nicht auf. Um's
Haus herum liegen über 2,5 Meter Schnee ...
... Schwiegermutter meint, ich wäre wohl sowieso etwas zu empfindlich,
um als vollbestallter Lofoter durchgehen zu können ...
Juni 1997. Schwiegervater zieht eilig in den kühlen Keller um, wo die dicken
Steinwände die Raumtemeperatur noch bei umbei 20 Grad zu halten vermögen,
während oben in der Küche schon umbei tödliche 30 Grad herrschen ....