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Julegave

  • Moin,

    ich bastele schon seit geraumer Zeit (viel zu lange schon, meint meine Frau ... ) an einem Ding, das eine Art Gebrauchsanweisung werden soll - eine Art Handbuch für potentielle und aktuelle norwegische (Angel?)Hüttenvermieter, die sich gerne auf deutschsprachige Gäste spezialisieren ... würden, wenn sie denn wüssten, wie sie das auf die Reihe bekommen. Weil, es scheint da so einige Hindernisse zu geben ... sprachliche ... kulturelle .... marketingtechnische ... werbetechnische ... praktische ... usw ... usw ... usw ..

    Der Markt für so ein (natürlich norwegisch-sprachiges) Handbuch ist absolut interessant. Tausende Norweger haben Hütten an der Hand, die von der Substanz her brauchbar sind - oder mit entsprechender Nachhilfe brauchbar werden könnten.

    Kommt also das richtige Handbuch auf den Markt, steckt da einiges Geld drin - wenn man das auf eigene Kappe und Rechnung durchzieht. So, wie ich das im Sinn habe. (Verlage mitsamt ihren Vorgaben - nein, Danke ! )

    Ich habe jede Menge Roh-Text auf Lager. Teils auf Deutsch, teils auf Norwegisch. Mein Problem ist, das ist sprachmental nicht mehr richtig Deutsch bin, aber selbst nach fast zwanzig Jahren in Norge noch nicht ganz Norweger. Obwohl ich mir Mühe gebe, kommen da dann manchmal Sprach-Dinger bei raus, die andere nicht mehr nachzuvollziehen vermögen. Manchmal sagt mein Bruder aus Deutschland " Häh ??? " und manchmal sagt meine norwegische Frau " Watt ??? " Es ist nicht immer ganz einfach, im Grenzland zwischen zwei Sprachen zu leben. Andererseits bringt das aber auch viele Vorteile mit sich.

    Kurz & gut: Ich brauche Hilfe. Nicht, um ein Wort oder zwei oder was auf entweder Deutsch oder Norwegisch richtig zu buchstabieren - für sowas gibt's proffe Korrekturleser in beiden Ländern. Ich brauche jemanden, der mit der Materie vertraut ist, meine Gedanken nachvollziehen und ggfs. verbessern kann, selbständiges Denken gewohnt ist, sich verständlich ausdrücken kann, zumindest ein wenig Norwegisch versteht und ansonsten hellwach ist und auch keine Hemmungen hat, den Mund aufzumachen und mir ggfs. aufzuzeigen, wo ich mit was falsch liege und warum.

    Mir ist es wurscht, wer als Autor figuriert, solange die Zahlen auf unseren Kontoauszügen die die richtige Farbe haben.

    Seriöse Antworten bitte an alfnielsen@gmx.net

  • In einer der bisherigen Emails fragte mich der Absender so ungefähr: was hast Du denn gegen Verlage ?

    Ich hab' NICHTS gegen Verlage, kein Stück, überhaupt nichts. Ich mache einfach nur einen grossen Bogen um sie. Weil ich nun mal schlechte Erfahrungen mit Verlagen habe. Viel Reingerede und lausige Prozente. Ich brauche keine siebzehn Vollzeit-Angestellte um ein paar Tausend auf meinem Mist gewachsenen Texte zu verhökern. Ich bin nicht Hemmingway, ich bin alfnie.

  • Hallo Alfnie,
    tolle Idee, die allen potentiellen Vermietern und Mietern entgegekommen und helfen kann.
    Ich bin hier nur Mitleser und ab und zu schreiber, habe aber festgestellt, dass Hoddel gerade was auch Hütten und Ansprüche der Angler den absoluten Durchblick hat. Auch hat er eine tolle Seite über Südnorwegen ins Netz gestellt.
    Nimm doch mal Kontakt mit ihm auf, vielleicht könnt ihr euch ja ergänzen.
    Viel Glück und Erfolg
    Rainer

  • Ich versuche mal aus meiner Sicht darzustellen wie ich Deinen Beitrag verstanden habe:

    1. Du willst ein Handbuch herausgeben, dass sich mit den Hütten beschäftigt die für Angler von Interesse sein könnten.

    2. Da würde ich dann mal denken, da musst Du auch etwas zu den Revieren schreiben wo sich diese Hütten befinden.

    3. Ich pflichte Dir bei, wenn Du das mit einem Verlag machst wird der Vertrag so gestaltet sein, dass das Umsatzrisiko bei Dir liegt und weil das so ist, musst Du in Vorkasse gehen.

    4. Du willst ohne einen Lektoren, den ja in der Regel der Verlag stellt, das Handbuch druckreif abgeben.

    5. Hier wäre schon mal zu hinterfragen, ob das überhaupt geht. Denn soweit ich das kenne, nimmt kein Verlag ein Buch in den Druck wenn nicht grünes Licht vom Verlagslektor kommt. Verlagslektor gleich ob Angestellte oder freier Mitarbeiter, jedenfalls ein Vertrauter des Verlags, es geht ja um den Namen/Ruf des Verlags.

    6. Falls Du gar nicht vorhast das druckreife Manuskript einen Verlag zu übergeben, tauchen 2 Fragen auf:
    · wer soll es drucken und
    · auf welchem Wege soll es vertrieben werden einschließlich der Verkaufsmodalitäten?

    7. Wenn ich mir Deine Ausführungen durchlese, könnte ich mir denken es geht Dir mehr um Gutachter und gegebenenfalls auch um einen Mitautor.

    „Die Lösung für jedes Problem – Arbeit, Liebe, Geld, was auch immer – ist, angeln zu gehen, und je schlimmer das Problem, desto länger sollte der Ausflug dauern.“ –

    John Gierach (* 21. Januar 1946/BS Colorado/USA)

  • Ich versuche mal aus meiner Sicht darzustellen wie ich Deinen Beitrag verstanden habe:

    1. Du willst ein Handbuch herausgeben, dass sich mit den Hütten beschäftigt die für Angler von Interesse sein könnten.


    Hallo,


    ich lese das eher so, das das Buch für Vermieter (auch potenzielle) gedacht ist, nicht für Mieter.


    Gruß Thomas

  • jup..würd ich och sagen. ein handbuch für "werdende" vermieter die wissen möchten wie es geht, bzw. solche die schon vermieter sind und ihr vorgehen evtl. optimieren wollen um ihr objekt überhaupt oder noch besser an den mieter zu bringen.
    ich hab ne hütte, will vermieten, was muss ich tun...alfnie´s handbuch kaufen...zack..ausgebucht..so etwa. letztlich würd ich mir nur die frage stelln wie "aufgeblasen" es denn als startup sein muss..verlag oder zb. ne druckerei die mein wie auch immer geartetes handbuch in kleinen stückzahlen ordentlich aufs papier bringt...und der vertriebsweg...tja,...da muss man wohl zu beginn der ganzen geschichte selber zum kaffeekränchen mit den "werdenden" einladen um rauszufinden ob das ganze aussicht auf erfolg hat....so m.m. viel glück von meiner seite.

    Matze

  • Oh Mann, ich sehe ich hab' mich mal wieder richtig gut verständlich ausgedrückt. :o:o:o

    Was ich im Sinn habe ist ein Leitfaden für norwegische VERmieter und norwegische VERmieter in spe, also selbstredent in norwegischer Sprache.
    Der Bedarf für so sowas ist gewaltig hier in Norge. Brauch' ich gar nicht so weit zu kucken, allein schon hier bei mir in der Nachbarschaft gibt es genug Schulbeispiele dafür, wie man mit möglichst grossem Zeitaufwand und auch ansonsten ziel- und planlosem Rumgewusel an sich brauchbare Hüttenobjekte möglichst amateurhaft vermarktet.

    Allein schon manchen Vermietern beizubringen, das so simple Dinge wie Revierbeschreibungen, Sicherheitsvorkehrungen ect. mit in's Marketing gehören, ist Überzeugungsarbeit der härtesten Art.

    Gestaltung und Druck sind kein Ding - ich bin ehemaliger deutscher Schriftsetzer und den Rest regelt Brüderlein in Germany, der fetzt 8000 Harry Potter die Stunde durch die Maschine, meinen Wuselkram regelt er da zwischen Zwölf und Mittag, zu Preisen wo keine nowegische Druckerei auch nur den Hauch einer Chance hätte.

    Lektoren und andere teure Akademiker sind auch total überflüssig und die Druckkosten löhne ich und fertig ist.

    Ich brauche Unterstüztung in anderen Bereichen. Mal zart angedeutet: Ich bin nicht der beste Freund unserer lokalen Steuerbehörden und der Versand des Büchleins muss ja unbedingt nicht aus Norge erfolgen und ich muss ja gar nicht unbedingt als Autor figurieren, aber ich würde gerne irgendwie ein bisschen mitverdienen, weil das meine Idee ist und das Gros der Maloche bei mir liegt. Mir geht da natürlich die Möglichkeit ab, die im Kielwasser des Büchleins entstehende Nachfrage nach diversen Beratungen und Dienstleistungen auszunutzen, aber man kann eben nicht alles haben. Ausserdem habe ich noch so zwei-drei-vier andere Eisen im Feuer und irgenwann braucht man ja auch Freizeit.

    Mal sehen, vielleicht macht es ja eventuel Sinn, das ganze Ding als Gemeinschaftsaufgabe hier in's Naf zu stellen, da kann es dann auf Deutsch druckreif aufbereitet werden, ich bekomme ein paar Taler für die Regie und die Übersetzung und der grosse Kuchen geht ... an's NAF ?
    Wenn ich das solo durchziehe, will ich da mindestens so 2oo Tsd Nok bei klingen hören. Bei einer Lösung über's NAf käm's mir auf ein paar Taler nicht an, so eng seh' ich sowas nicht. Macht ja auch irgendwo Spass. Ist doch auch 'ne ganze simple Sache, bis auf die Maloche eben.

  • Mal ein Beispiel wie man das aufbauen könnte. Ein fiktives
    Gespräch zwischen einem norwegischen Vermieter und einem deutschen Angler. Dann baut man ein paar Fussnoten mit ein und hängt den drögen Kram hinten in den Anhang, die Checklisten, Adressen usw.

    Ola ist der Norweger und Alf ist der Germane. Wer Bock hat kann das Thema ja weiterspinnen und ich klaue dann das Beste daraus für das Büchlein, ok ?

    ***

    Ola : Gibt es denn in Deutschland keine Fische ?

    Alf : Doch, das schon, aber längst nicht so viele wie hier. Wenn dieser Fjord hier in D liegen würde, würden hier jeden Tag mindestens 100 Boote voller Angler rumkurven und überall am Ufer würden Autos stehen und Angler rumlaufen.

    Ola : Jeden Tag hundert Boote, da würde es hier auch bald bald keine Fische mehr geben ...

    Alf : Seit ich hier bin habe ich hier höchstens fünf oder sechs andere Boote auf dem Wasser gesehen. Paradiesische Ruhe nennt man das in D.

    Ola : Ich würde ja gerne mehr vermieten, aber das ist nicht so einfach.

    Alf : Nicht so einfach ? Entschuldige, dass ich lache, aber es wäre ein Kinderspiel, deine Hütte von Ostern bis zum Herbst jeden Tag zu vermieten. Gerade weil es hier so schön still ist. Ich würde auch mehr Geld für die Hütte verlangen und auch längst nicht jeden da reinlassen. Allerdings müsstest du ein paar Dinge anders machen und mehr Arbeit hättest du dann ja auch mit der Hütte.

    Ola : Soso. Was würdest du denn anders machen ?

    Alf : Erstmal würde ich mir überlegen, was ich mit der Hütte will.

    Ola : Hæ? Na was wohl ? Soviel wie möglich vermieten, was sonst!

    Alf : An wen den ?

    Ola : Na an jeden der die Miete bezahlt !

    Alf : Ich würde nicht an alle mögliche Leute vermieten, ich würde mir die Gäste schon sehr genau aussuchen.

    Ola : Ja, das wäre was - wenn ich mir die auch noch aussuchen könnte ! Aussuchen, ha ! Ich bin froh, wenn ich überhaupt vermiete.

    Alf : Du kannst dir deine Gäste genau aussuchen, wenn du willst.
    Willst du wochenweise vermieten oder lieber jahresweise ?

    Ola : Wer kann sich denn leisten, jahresweise zu mieten, wer will das denn überhaupt ?

    Alf : In deutschen Augen ist deine Hütte eine echte Perle. Wenn Du die für ein oder fünf oder auch zehn Jahre vermieten willst, würde ich an deiner Stelle einen kleinen Videofilm von der Hütte und der Umgebung machen und etwas über die Angelmöglichkeiten hier schreiben, so eine Art Info-Paket machen. Dieses Info-Paket würde ich dann an die Personalabteilungen von grösseren deutschen Firmen schicken, zB an VW in Wolfsburg, Mercedes in Stuttgart oder oder an eine der vielen anderen deutschen Firmen, die mehr als zehntausend Leute beschäftigen. Die wissen, was sich viele ihrer Mitarbeiter wünschen. Die kaufen oder mieten Objekte wie deines und bieten sie dann ihren Mitarbeitern für Wochen-Preise an, die die sich leisten können.


    Ola : Was könnte ich denn pro Jahr für meine Hütte bekommen ?

    Alf : Schwer zu sagen. Ich würde erstmal ein Dutzend deutsche Firmen mit jeweils mehr als zehntausend Leuten um ein Angebot bitten und die besten Angebote dann gegeneinander ausspielen.

    Ola : Wieso eigentlich Deutsche ? Ich hab' doch auch schon an Schweden vermietet, auch schon an Italiener und Griechen.

    Alf : In Deutschland gibt es mehr Angler, als Schweden Einwohner hat. Und immer mehr und mehr deutsche Angler wollen nach Norwegen. Das ist aber nicht der einzige Grund, warum ich mich an deiner Stelle auf deutsche Gäste konzentrieren würde. Frag doch einfach mal ein paar andere Vermieter, mit welcher Nationalität sie die wenigsten Probleme haben. Dann verstehst du auch den anderen Grund.

    Ola : Hm, ja, ist mir auch schon aufgefallen, die Deutschen machen kaum mal was kaputt. Ein Bekannter von mir vermietet über eine deutsche Vermittlungsfirma und braucht sich um gar nichts mehr kümmern. Er bekommt jedes Jahr so 30 - 40.000 Kronen. Da habe ich auch schon mal dran gedacht.

    Alf : Na gut, wenn du mit 30 - 40.000 Kronen im Jahr zufrieden bist. Die Vermittlerfirmen nehmen bis zu 40 % Provision. Wenn du deine Hütte acht Wochen im Jahr selber vermietest, hast du auch 40.000 Kronen. Wenn du sie selber dreissig Wochen im Jahr vermietest, hast du 150.000 Kronen. In den Katalogen der Vermittler ist deine Hütte nur eine von fünfzig oder hundert oder tausend und denen ist es ganz egal, ob eine Hütte eine Perle ist oder nicht. Denen geht es einzig und allein darum, für die Hauptsaison möglichst viele Hütten im Katalog zu haben. Das ist ein einfaches und sicheres Geschäft, weil die Nachfrage in der Hauptsaison viel grösser ist, als das Angebot.


    Ola : In der Hauptsaison könnte ich auch zehn oder zwanzig Hütten vermieten, wenn ich die hätte, das könnte ja jeder. Da könnte man sogar Hundehütten an Katzen vermieten.

    Alf : Schau dir mal die Kataloge der Vermittler genau an, da würde deine Perle gar nicht als Perle erkannt werden, weil die Bilder von den Hütten und die Beschreibungen alle gleich gross/gleich klein sind. Wie gesagt, den Vermittlern geht es nur um die Hauptsaison.

    Ola : Hab' ich schon gesehen, solche Kataloge. Mein Bekannter sagt auch, wenn er seine Hütte in der Hauptsaison mal selber braucht, muss er den Vermittler für den entgangenen Umsatz entschädigen. Das findet er auch nicht so toll.

    Alf : Das ist nicht bei allen Vermittlern so, nur bei einigen. Wer keine Zeit hat oder keine Lust hat, sich selbst um die Vermietung seiner Hütte zu kümmern und mit relativ wenig Geld zufrieden ist, findet bestimmt einen brauchbaren Vermittler. Aber es gibt wie gesagt noch viel mehr Möglichkeiten.

    Ola : Was denn noch alles für Möglichkeiten ? Und sag mal - woher weisst du das überhaupt alles ?

    Alf : Das Thema hat mich schon immer interessiert. Ich träumte schon gleich nach meinem ersten Norwegen-Urlaub davon, ein paar Hütten an einen norwegischen Fjord zu bauen und davon zu leben. Aber es kam immer was dazwischen. Und ich war viele Jahre lang Schriftsetzer und habe viel mit Leuten aus der Touristikbranche und Werbung zu tun gehabt, da habe ich auch ein bisschen was aufgeschnappt. Wie gesagt, es gibt noch viel mehr Möglichkeiten. Du bist doch Bauer, nicht wahr ? Vielleicht würdest du ja gerne an deutsche Bauern vermieten ?

    Ola : Wie soll das denn gehen ?

    Alf : Da gäbe es mehrere Wege. Auch in Deutschland gibt's sowas wie das Bauernblatt. Setz da eine seriöse Anzeige rein und schick den Interessenten seriöse Informationen.

    Ola : Anzeige im Bauernblatt ? Hast du noch nichts vom Internet gehört ? Und seriös, was meinst du mit seriös ?

    Alf : Mit seriös meine ich ehrliche Bilder, ehrliche Beschreibungen, ehrliche Informationen und das alles in seriösem Deutsch. Was nützen dir die teuersten Prospekte, die schönsten Bilder, wenn der deutsche Text so schlecht ist, das er schon Anti-Werbung ist - so wie deiner ...

    Ola : Na-na-na Du, so schlecht kann mein deutscher Text ja nicht sein, den hat meine Kusine übersetzt und die ist Lehrerin.

    Alf : Doch nicht etwa Deutsch-Lehrerin ?

    Ola : Nein, Englisch-Lehrerin ... ist mein deutscher Text wirklich so schlecht, mal ganz ehrlich ?

    Alf : Ja, ganz ehrlich, der ist nicht gut. Das sind zwar meist deutsche Worte, aber die ergeben in deutschen Augen keinen Sinn. Die Prospekte würde ich nicht an deutsche Gäste ausliefern, damit schadest du dir nur selber. Ein kleiner Fehler hier oder da, das toleriert ja jeder, aber so ein Sprach-Labskaus, den versteht doch kein Mensch ... schmeiss die lieber weg, glaub' mir, das wäre das beste.

    Ola : Achttausend Kronen habe ich für die Prospekte bezahlt !

    Alf : Och, ich habe schon erstklassige Prospekte für hundertausend Kronen gesehen, wo der deutsche Text keine fünf Øre wert war. Das passiert öfter mal, wenn jemand 'sparen' will. Übrigens, wieso meinst du Zeitungsanzeigen sind unmodern ? Glaubst du das alle nur noch im Internet lesen ? Die ältere Generation liest immer noch lieber normale Zeitungen und die ältere Generation hat nun mal das meiste Geld. Eine Anzeige im deutschen Bauernblatt wäre also schon mal gar nicht so abwegig. Aber es gibt wie gesagt, noch viele andere Möglichkeiten, bestimmte Zielgruppen punktgenau anzusprechen und ...

    Ola : Soll ich einen whirlpool einbauen ? Das machen ja viele.

    Alf : Whirlpool ... !? Willst du diese schöne urige Holzhütte mit einem Plastik-Ungetüm von whirlpool verschandeln ... !? Um Gottes Willen, nein ! Angler wollen keinen whirlpool ! Die wollen echte Natur, eine urige Hütte, Wasser vor der Tür und ein gutes Boot und ein gutes Bett. So wie ich. Was glaubst du, warum ich bei dir bin und nicht da drüben bei deinem Nachbarn ? Weil du ein vernünftiges Boot und vernünftige Betten hast ! Whirlpool, meine Güte !

    Ola : Ich hab' aber gehört, das besonders die reichen Ausländer immer mehr nach whirlpool, Sauna und ausländischem Fernsehen fragen ...

    Alf : Hast du schon mal einen armen Deutschen gesehen ? Hier bei dir oder überhaupt in Norwegen ?

    Ola : Öh, ich weiss nicht, die sehen ja alle gleich aus in ihrer Angelbekleidung. Aber hier war schon mal ein Deutscher mit einem richtig alten Auto, der war bestimmt nicht reich. Aber Angelzeug hatte der, hui-hui, da waren die anderen Deutschen richtig neidisch.

    Alf : Ich glaube nicht, das du in Norwegen arme deutsche Urlauber triffst. Arme Deutsche können sich kaum Urlaub leisten, und schon gar nicht in Norwegen. Und ich kenne deutsche Angler, die kaufen sich extra für den Angelurlaub in Norwegen ein billiges Extra-Auto. Die wollen einfach keine Kratzer, keinen Steinschlag und keinen Fischgeruch an ihrem normalen Auto. Ich war vor ein paar Jahren mal mit einem nagelneuen Audi am Reppafjordelva. Das war mir ein Lehrgeld, das mache ich auch nie wieder. Frontscheibe kaputt, Lack zerkratzt. Nie wieder. Du siehst ja, womit ich hier bin: ein fast zehn Jahre alter VW-Bus. Ob der ein paar Beulen oder Kratzer mehr bekommt, ist mir egal.

    Ola : So verrückt sind die auf's Angeln in Norwegen ? Kaufen sich extra ein altes Auto für Norwegen ???


    Alf : Ja, so verrückt sind die aufs angeln in Norwegen. Und noch viel verrückter. Whirlpool, Sauna, für sowas fährt doch kein deutscher Angler nach Norwegen ! Was ich an deiner Stelle machen würde, ich würde hier eine Parabolantenne montieren, damit die deutsches TV sehen können, wenn das Wetter mal nicht mitspielt.

    Ola : Das hatte ich auch vor. Mal sehen, vielleicht schon nächstes Jahr. Was könnte ich denn sonst noch machen, damit die sich hier wohl fühlen und wiederkommen ?

    Alf : Och, so einige Dinge. Ich kann dir ja mal eine Liste machen.

    Ola : Liste ... !!! ? Kannste mir das nicht einfach jetzt sagen ?

    Alf : Es ist bald Flut, ich will jetzt erstmal angeln. Für die Liste brauche ich etwas mehr wie fünf Minuten. Gedulde Dich etwas, dann besorge ich Dir mehr Gäste, wie Du überhaupt verkraften könntest.

  • @ Alfnie,


    sorry, nimms nicht krumm - aber ich habe selten morgens so schoen gelacht - bei diesem " Gespraech " war wohl der Wunsch Vater des Gedanken - die Realitaet sieht doch ganz anders aus und wer Vermieten will , ganzjaehrig an " reiche " Deutsche , an Firmen, die gleich die ganze Hytta fuers Jahr buchen und vorab bezahlen - dem wuensche ich ganz , ganz viel Glueck.....und ne 200 000 Watt Lampe am hellerlichten Tage.....


    Den Gedanken hatten schon viele......ich kenne wenige denen die Umsetzung gelang.


    Wenns ein Buechlein fuer die Masse der Hyttabesitzer werden soll - finde ich andere Loesungswege angebracht.


    Die Idee finde ich ja super und sehe auch wie du eine Notwendigkeit und einen Bedarf dazu ( aber mit vielen Zweifeln gepaart - Norweger und neue Wege, aua, aua....)


    Aber vielleicht bin ich ja durchs arbeiten in der Branche verknoechert - ich bin gespannt jedenfalls - lass mich gerne ueberzeugen.


    Wenns im Buch um Bootre gehen soll, wuerde ich in selbiges einsteigen.....so du da Bedarf hast ?

    Wer bei Norwegen nur an Fisch denkt, hat noch einen langen Weg vor sich.




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