Hallo alle zusammen,
ich beginne mal mit einem Zitat aus der letzten SMS von einem Kumpel, der jetzt gerade auf der Fähre von Bergen nach Hirtshals sitzt und sehnsüchtig der Wärme entgegen fährt. Zitat,: "Hallo. Wir, Norwegen, nie wieder. Nur noch kommerzielle Abzocke der Turis. Dann lieber 35°C auf Poel ( da hat er ein Haus) und für den Urlaubspreis müßte ein Norweger noch Lachs auf der Terasse grillen. Dann lieber 5*...Hotel in der Domrep, das ist auch nicht teurer" Zitat Ende.
Er war zusammen mit Frau und 2 Kids die letzten 14 Tage in Norge, hatte über Borks ein Haus im Sognefjord, Bei Balestrand gebucht, hat in den 14 Tagen keinen! einzigen Fisch gefangen, nicht mal ne Makrele :(.
So, nun zu mir.
Bis zu der SMS habe ich meinen Urlaub, ebenfalls mit Frau und Sohn, auch etwas kritisch gesehen. In erster Linie wegen der Angelergebnisse:confused:
Wir waren auf der wunderschönen Insel Randoya in der Nähe von Stavanger.
Am 17.07. sollte es los gehen, mit der Fähre 20.30Uhr ab Hirtshals.
Sommerlich angezogen, bei angenehmen 23°C in Berlin, starteten wir morgen gegen 10:00Uhr.
Die Anfahrt bis Flensburg, dort hatte ich Wattis bestellt, verlief wieder erwarten völlig Problemlos, sodass einer ausgiebigen Pause nichts im Wege stand. Die nächste Etappe, durch Dänemark war genauso easy, ausser, dass das Termometer immer weiter nach unten ging, häh, es ist Sommer!
In Hirtshals angekommen trauten wir unseren Augen nicht. 15°C Regen und der schöne Strand, wo wir letztes Jahr ausgiebig spazieren konnten, um die Wartezeit auf die Fähre zu überbrücken, ...eine Mondlandschaft, der Strand weg, das Wetter Scheiße und 2 1/2 Stunden warten:mad:
Egal, weiter ging`s, die Fähre kam mit leichter Verspätung, die Überfahrt aber verlief einwandfrei.
In Norwegen dasselbe Wetter, Arschkalt und nass,...puh. Kein Zoll zusehen, schlafen die Nachts??:cool:
Erst mal raus aus Kristiansand, Kurs Stavanger, in 3 Stunden wird's langsam hell. Wir haben dann aber doch eine kleine Pause eingelegt, einfach ne halbe Stunde ein Nickerchen, bewirkt Wunder. Danach ging`s auch besser mit der Müdigkeit
Kurz vor Stavanger rechts weg auf die 13, Richtung Fähre Lauvvika- Oanes. Die Fahrt am Morgen in der Dämmerung durch diese Landschaft,...immer wieder ein Hochgenuss.
Als wir am Anleger ankammen bog gerade eine Fähre um die Ecke, also warten, runter ans Wasser, kucken. Und wie ich so ins Wasser stiere, da war`s so 4-5m tief, ein fetter Dorsch, so um die 70cm. ich wieder hoch zum Auto eine Spinnrute geschnappt, Gummi ran und wieder hin, weg war er. Ich hab noch zu meinem Sohn gesagt, hoffentlich war das nicht der einzige Dorsch, den wir zu Gesicht bekommen, das sollte sich aber bewahrheiten.
Gegen 10.00 Uhr kamen wir am, bzw. kurz vorm Haus an, da wir viel zu früh waren, erst mal die Lage peilen. da kam auch schon eine nette ältere Dame und stellt sich als die Vermieterin vor. der Empfang war sehr herzlich und mit einem Deuengnorgisch waren alle Verständigungsschwierigkeiten beseitigt.
Der Weg zum Haus, war schon im Katalog, als sehr steil beschrieben. Was soll meinem Volvo V70 schon im Wege stehen, dachte ich, 163 PS kann auch so ein Weg nicht aufhalten. Ich hab`s gar nicht erst versucht
Wie angekündigt kam der Vermieter mit seinem Trecker und hat unser gesamtes Gepäck ( 2x) zum Haus gefahren. ( An dieser Stelle wollte ich jetzt ein paar Bilder einfügen, sitzte an meinem Rechner auf Arbeit und weiß nicht wie es geht, bzw. ist es uns verboten, privaten Kram zu Speichern ):(
Währen meine Frau das Gepäck auspackte, hab ich mein Angelzeug ( der Vermieter hat nur mit dem Kopf geschüttelt) im Schuppen verstaut, wo auch die Gefriertruhe stand. Das Boot war vollgetankt, Einweisung war auch gemacht, dann noch schnell eine Rute klar gemacht, Vorfach und Gummifisch ran, einmal rausgeschmissen,...zack, Abendbrot steht auch, Makrelen.
Dann war erst mal Pennen angesagt.
das Wetter war, sagen wir mal...durchwachsen. Am Sonntag hatten wir 18C, im Schatten, es war sehr angenehm. Meine größte Sorge war der Wind, man konnte aber schön an den Felsen langdümpeln, oder aber in "unserer " Bucht bleiben, wenn`s zu dolle blies.
Die ersten Pollacks, der größte so gute 50cm und schöne Makrelen, waren die Beute.
Gegenüber, auf der anderen Seite des Fjords war eine Lachsfarm, da sollte ein Hotspot für Köhler sein. Wir haben die ganze Woche nicht einen Einzigen gefangen, egal ob mit Gummi, Pilker, Naturköder, Wobbler,... ich hab alles rangebammelt was nur geht. Die Makrelen und Baby-Pollacks waren immer schneller.
Neben der Lachsfarm war eine flach auslaufende Bucht, angepriesen als Plattfischstelle. Wenn mir jemand verrät, wie man die "blöden" Lippfische umgeht, ich bin für jeden Ratschlag dankbar. Wir haben es früh, spät abends, im Flachen und auf 20m versucht, die Lippis waren immer und überall. Mein Sohnemann fing dann eine einzige Flunder und war stolz wie Bolle, ich hatte später auch noch eine, die vergessen wir mal.
Und so vergingen die paar Tage wieder wie im Fluge, das Wetter wurde nicht besser, die 18°c waren der " wärmste" Tag. es hat jede Nacht geregnet, am Tage ging es, bis auf ein paar Schauer.
Die Wanderung zum Preikestolen mussten wir abbrechen. es begann zu schütten, sodass wir 1200m vorm Ziel umkehrten. Ich habe an diesem Tag meine körperlichen Grenzen gezeigt bekommen. Nach meiner Herz-OP vor 7 Jahren, geht einfach nicht mehr alles so wie gewünscht:( Ich dachte, bevor die dich mit dem Heli runterholen müssen, brechen wir lieber ab. Interessant wars aber trotzdem, vor allem, wie organisiert und diszipliniert die Menschenmassen da durch die Natur stiefeln
Am Ende war meine Styroporbox gut gefüllt und bereit für die Rückreise. Wir haben uns wunderbar erholt und ausgeruht, viele neue Bilder im Kopf und Ziele für den nächsten Urlaub ( größere Fische)
Am letzten Tag kam unser Treckerfahrer und brachte unser Gepäck zum Auto. Wir bedankten und verabschiedeten uns sehr herzlich.
Diesmal fuhren wir mit der Fähre nach Stavanger und von da Richtung Kristiansand. Ab Flekkefjord begann es wieder zu regnen und der Wind war sehr unangenehm. Wir unternahmen trotzdem einen Bummel durch Kristiansand, da war so eine Hafenparty im Gange und es lagen ne Menge Segelschiffe im Hafen, u.a. die Alexander von Humboldt aus Deutschland.
Die Fähre kam ziemlich pünktlich, das muss ja nichts heißen
Die Fähre lief auch fast pünktlich aus, aber als meine Frau nach einer halben stunde vom Rauschen reinkam, sagte sie,...ich seh immer noch Land:confused:
das Symbol auf dem Monitor mit der Seekarte bewegte sich auch nicht auf der vorgegebenen Route, sondern bog Richtung Lavrik
ab, hm... die werden schon wissen warum. Nach jeder Zigarette sagte meine Frau das gleiche,...immer noch Land in Sicht. Keine Durchsage, keine Information. Die fragenden, teilweise besorgten Blicke der anderen Passagiere waren nicht zu übersehen. Nachdem wir auch Larvik passiert hatten, weiter Richtung Oslo fuhren, wurde auch mir ein wenig mulmig. Dann kam aber die Durchsage, dass das Schiff jetzt auf Kurs Hirtshals geht und dann kamen auch gleich die Stewards und verteilten Kotzbeutel
Ich hab mir erst mal ein Sandwich und einen Kaffee geholt, die Cafeteria war nämlich schön leer. und am Ende wars gar nicht so schlimm, bis auf die 2 1/2 Stunden Verspätung, mit der wir in Hirtshals ankamen.
Dann ging es mit vielen Pausen und einem Nickerchen, kurz vor der deutschen Grenze, nach Hause und der Alltag hatte uns wieder.
So`n Scheiß aber auch!!!
PS: gebucht haben wir über Kienitz & Nolte da gibt's immer eine nette Beratung und der nächste Urlaub ist schon in Planung