Schaut man sich die beim Meeresangeln gebräuchlichen Haken an, so stellt man zwangsläufig fest, dass sie samt und sonders mit recht großen Widerhaken bestückt sind. Ich vertrete den Standpunkt, dass das weitestgehend sinnlos ist.
Meine eigenen Erfahrung zeigen, ebenso wie die vieler Fliegenfischer, dass es sogar ganz und gar ohne Widerhaken geht. Zu Letzt hab ich es unlängst wieder an der Ostsee gesehen. Wir fischten zu dritt in der nicht vorhandenen Brandung. Alle drei mit gekauften Vorfächern. Meine zwei Spezln beließen sie so, wie sie aus der Tüte kamen. Ich drückte die Widerhaken nieder, so dass praktisch nur noch eine kleine Wulst stehen bliebt. Unsere recht übersichtlichen Fänge waren identisch. Nur mit dem Unterschied, dass ich die untermaßigen Dorsche rasch und ohne Operationen zurücksetzen konnte. Sie schwammen alle putzmunter wieder zu ihren Kindergartenkollegen zurück.
Auch beim Angeln auf Köhler, Dorsch und Co. habe ich die gleichen Erfahrungen gemacht. Drillausteiger traten nicht vermehrt auf. Die Fische ließen sich jedoch einfachst lösen. Beim NK Fischen war es ähnlich. Lediglich beim Seehecht stieg die Rate der Verabschieder minimal an, was aber wirklich zu verschmerzen ist. Bei allen anderen Arten gabs auch wieder keine Unterschiede.
Es wäre schön, würde es Haken geben, die schon ab Schmiede mit kleineren, oder entsprechend entschärften Widerhaken daherkommen. Komplett „barbless“ möchte ich nicht, nur eben deutlich weniger.
Stehe ich da alleine auf weiter Flur, oder hat schon wer vergleichbare Erfahrungen gesammelt?