Einen Dorsch oder ein Köhler aus 60 Metern oder tiefer hochgepumpt und wieder zurückgesetz, überlebt er ziemlich sicher nicht. Im Gegenteil zu einem Heilbutt oder Hai....
Wo da die Grenze ist und was geht oder was nicht, kann wahrscheinlich niemand so richtig beantworten. Auch nicht wie langsam dann so ein FIsch hochgeholt werden muss, damit er überlebt....
Ich denke, das ist ein sehr interressantesm aber auch ein sehr schwieriges Thema.
Taucherkrankheit beim Fisch?
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Hallo, Auch wenn ich jetzt gesteinigt werde, mein Schwiegervater( Norweger) besteht darauf, dass ich Dorsch, lebend mit nach Hause bringe, diese werden in einem grossen Kübel gehältert, und dann in ein Netz gesetzt, der Fisch, darf nicht durch den Hacken verletzt sein, und muss langsam hochgeholt werden. 99% überleben so.
Mfg Guy -
Ja, auch nach meinem Verständnis sind beide Gesetze sind bei Fischen unterschiedlich relevant. Deutlich wird, das es um das Verhalten von Gasen im (geschlossenen) Körper geht. Sind sie nicht gelöst oder gebunden wie z.B. in der Schwimmblase, Darm u.a. verhalten sie sich wie das B-M-Gesetz darstellt. Bei Aufholen dehnt sich aufgrund gestiegenen Innendruck der geschlossene Körper in dem sich das Gas befindet aus. Je nach Anfangsgröße und der Fähigkeit sich dem Umgebungsdruck anzupassen kann das Organ entweder gering oder stark deformiert und so zerstört werden.
Ist das Gas gebunden, ist es kein Gas mehr und verhält sich wie die Flüssigkeit die es bindet. Flüssigkeiten sind bekanntermaßen nicht komprimierbar. Da Stickstoff schwach reaktionsfähig ist, ist die Bindung in der Flüssigkeit relativ schwach. Steigt ein Taucher auf, so perlt es aus der Bindung im Blut aus und verhält sich dann wie ein Gas - mit den entsprechenden Folgen für die betroffenen blutführenden Organe und nachfolgenden Stoffwechsel.
Plausibel erscheint dann auch, daß dies für Fisch nicht so relevant ist, da Stickstoff kaum vorhanden und die anderen Gase reaktiver sind und demzurfolge eine höhere Bindung an die im Blut gelösten Stoffe wie Hämoglobin aufweisen. als Folge daraus perlen sie dann beim Aufstieg nicht aus, sondern bleiben tendenziell mehr im Blut gebunden. Die Tiere werden folglich durch umschlossenes nicht gelöstes Gas deformiert.
Weitere Themen die die Unterschiede erklären können sind dann sicher:
Hat der Fisch eine Schwimmblase wie groß ist sie, und ggf. kann sich diese dem sich verändernden Umgbungsdruck anpassen, und in welcher Zeit kann dies erfolgen. Hier gibt es ja nach Fischart erhebliche Unterschiede. -
Die Schwimmblase der Fische entsteht embyonal aus einem Teil des Darmes und ist mit diesem über den Ductus pneumaticus verbunden. Diese Verbindung bleibt bei manchen Fischarten erhalten und ermöglicht so den Druckausgleich einer beim "Auftauchen" sich überdehnenden Schwimmblase über den Magen-Darm-Trakt. Die in den Darm gelangene Luft wird dann durch den After oder das Maul abgegeben. Dieser Verbindungsgang bleibt bei manchen Fischen erhalten - (Hecht, Karpfen, Wels) und verkümmert bei anderen - so daß letzere diese Form des Druckausgleiches nicht mehr vollziehen können. Daher auch die unterschiedliche Toleranz der verschiedenen Fischarten gegen Druckwechsel. Manche können das nicht - denen drückt dann die sich überblähende Schwimmblase den Magen vor das Maul - wie ja schon beschrieben. Das erklärt allerdings nicht die Luftblasen in den Augenhöhlen - möglicherweise doch eine Form der Taucherkrankheit. Fest steht, daß die Toleranz gegen Druckwechsel von Art zu Art sehr variiert. Vielleicht weiß Michael (Mantafahrer) da Genaueres.
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In dem Thema könnte man sich stundenlang ergehen....
Gasblasen in den Augen erkennt man sofort, unter der Haut und in der Muskulatur sind sie nicht so leicht zu entdecken. In diesen Fällen handelt es sich um gelöste Gase, die ausgeperlt sind.
Holst Du beispielsweise einen Conger aus 100 Meter hoch, entweicht allenfalls Gas aus dem After, ansonsten bleibt er fit.
Holst Du einen Franzosendorsch aus einem Wrack 10 Meter unter der Oberfläche, hat er bereits Gasblasen in den Augen und ist ein sicherer Todeskandidat.
So weist jede Art ihre Besonderheiten auf.
Gut, dass Du noch mal darauf hingewiesen hast, dass es der Magen ist, der umgestülpt aus dem Maul quillt, und nicht die Schwimmblase, wie man immer wieder hört und liest..... -
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