Boot 2
Na da will ich auch mal versuchen einige Zeilen aus Sicht des 2. Bootes zu schreiben.
Wie auch bei Heiko fing es bei uns schleppend an, wobei wir wie immer nur außerhalb des Fjordes angelten.
Nachdem die Frage des Steuermannes geklärt war, fuhren wir erst einmal zu einer der Strandabschnitte, wo wir mit Portionsdorschen rechnen konnten.
Wobei die Portionen sicherlich immer größer als 60cm oder 70cm waren.
Als erstes Highlight kam gleich nach einigen Driften ein Heilbutt vorbei, der sich mindestens 10 Minuten nahm um meinen Dorsch und den Gummifisch/Savage Sandeel zu bestaunen.
So lange habe ich noch nie einen Heilbutt an der Wasseroberfläche beobachten dürfen.
Er nahm immer wieder Anlauf, stoppte aber auch immer vor dem erwarteten Anbiss.
Das ganze bei strahlendem Sonnenschein über max 15m Wassertiefe.
Für unseren Ralph der erste Heilbutt, den er zu sehen bekam.
Leider ist das auch der einzige Heilbuttkontakt für unser Boot gewesen.
Ich halt zwar jede Wette, das sich noch weitere Kveite unsere Köder angesehen haben, aber das dann ohne das wir es bemerkten.
Nach den ersten Driften hatten wir von den Dorschen genug und fingen einen Strandabschnitt weiter an auf Steinbeisser zu angeln.
Bei einem der ersten Tage ging mir dann der erhoffte Fisch von 1,00+m an den Sandeel. Das auch noch an die tote Rute, denn ich wollte gerade auf Naturköder umrüsten.
Nach dem erfolgreichen gaffen und dem sehr vorsichtigen aus dem Weg gehen an Bord ergab die spätere Messung eine Länge von 106cm.
Nicht schlecht, vor allem hatten wir für den gesamten Urlaub den gebotenen Respekt vor der Kauleiste der Fische.
Sowohl Ralph als auch Markus fingen Ihre Steinbeisser. Für Ralph als Norwegenneuling einer der Zielfische. Aber nach 2 Wochen hatte sich eine doch längere Liste mit Fischgattungen ergeben, die alles als Erstfang galten.
Steinbeisser, Köhler, Lumb, Leng, Rotbarsch.
Oder sind es noch mehr gewesen ?
Und vor allem sind die Fische von Ralph alle auf Gummifisch gefangen worden. Mit seiner Methode den Gummifisch nur extrem sanft zu zupfen fing er dann auch bestimmt doppelt so viele Steinbeisser wie wir zusammen.
Leider gab es immer wieder Tage wo die Strömung gänzlich ausblieb und die Angelei doch sehr zähflüssig gestaltete.
Selbst einige meiner Hotspots blieben außer einigen kleineren Fischen ohne nennenswerte Ergebnisse.
Wobei wir schon unsere Meterfische in Form von Dorsch, Steinbeisser, Leng und Köhler ins Boot holten.
In der 2. Woche gingen wir dann vermehrt auf Köhler und Steinbeisser. Steinbeisser sind wirklich "einfach" zu fangen. Selbst ohne Drift und Strömung schafften wir es immer wieder, einige der aggressiven Fische ins Boot zu holen.
Auch die Köhler gingen uns in guter Größe an den Haken. Nur mussten wir erst einmal eine Methode finden, die Fische zu suchen.
Doch bei näherer Betrachtung des Echolotes sahen wir ab und an einige Futterwolken in den Fjord ziehen. Dann noch die richtige Tiefe beangelt und der Spaß konnte über 100m - 160m tiefem Wasser beginnen. Hier fingen wir neben schönen Köhlern auch den ein oder anderen Leng und Lumb.
Selbst auf meinen Royber-Jig, der ja nun nicht gerade klein ist, stiegen die Fische ein.
An einem der vielen Unterwasserberge in Strandnähe konnten wir bei 20m Tiefe auch noch einen der schnellen Räuber erwischen.
Auch hier gab es die sehr von den Gummifischen begeisterten Steinbeisser und sogar einen springenden Lachs konnten wir direkt neben dem Boot bewundern.
Aber auch das ganze drumherum ist wie immer ein Erlebnis gewesen.
Schweinswale haben wir fast jeden Tag in der Nähe gehabt, wobei ein jüngeres Exemplar uns den einen Tag gezeigt hat, zu was für Schwimmbewegungen die Tiere fähig sind. Der Gute schwamm einige Zeit immer wieder um unser Boot herum oder aber schoss wie ein Torpedo unter dem Boot durch.
Auch die Fischadler konnte man beobachten.
Und selbst dem Regen konnte man auch gutes abringen, denn die Farbspiele der Natur mit Regen, Sonne und Wolken sind echt ein Hingucker !
Aber ein weiteres Highlight sind die an einem der letzten Angeltage bei absolutem Stillwasser und spiegelglatte Wasseroberfläche buckelnden Seelachse gewesen.
So etwas habe ich vorher noch nie beobachten dürfen.
Leider ließen sich die Gesellen, die bestimmt alle jenseits der 1,00m Marke waren, nicht auf ein Spielchen mit unseren Ködern ein.
Selbst schleppen mit Lachs tauglichem Geschirr ließ die Burschen kalt.
Nur uns nicht
So, nun beende ich auch mal meinen ersten geschriebenen Bericht. Leider kann ich keine Bilder mit einbringen, da ich keine auf dem heimischen PC habe. Aber das können andere bestimmt noch nachholen.
Ich hoffe auch der Bericht von Boot 2 kommt bei Euch gut an und lässt die Träume von dem schönen Land wieder Oberhand gewinnen.
Holger