Meine erste Norwegentour war 1991. Durch einen Buchungsfehler meinerseits wurden aus 3 Wochen vier Wochen Urlaub. Ahnung vom Meeresangeln hatte ich derzeit gar keine. Das was mich aber nervte war, dass man nur Dorsche an den Haken bekam und meine Familie schon nach zwei Wochen keinen Dorsch mehr essen wollte.
Ich ging dann mal zu den Nachbarhäusern und unterhielt mich mit den Leuten, die ja auch mit dem Boot zum Angeln fahren. Denn die hatten auch andere Fische gefangen. Ich besorgte mir eine Karte, wo der Grønsfjord drauf war. Alle die ich fragte, machten auf der Karte ihre Kreuze und schrieben dazu, welcher Fisch wo gefangen wurde. Ich ging auch zum Grundstückseigentümer, der mir die Karte so richtig mit Stellen füllte.
So hatte ich die erste Fangskizze. Ich arbeitete die Punkte dann mit meinem Sohn ab und war erstaunt, was es alles für Fischsorten im Fjord gab. Die Speisekarte war mit einem Mal richtig vielseitig.
Zuhause angekommen, besorgte ich mir eine Seekarte und übertrug die Angelstellen. Dazu kamen dann noch meine eigenen Stellen. Dann sah ich mir die Lagen der Fangstellen auf der Seekarte genauer an und stellte eine Regelmäßigkeit fest. Es waren immer Stellen, wo Unterwasserkanten waren.
Im folgenden Jahr waren wir dann drei Wochen am Rosfjord. Vorher nahm ich mir dafür die Seekarte vor und machte nach dem Prinzip vom Grønsfjord meine Eintragungen um das mal zu testen.
Die Stellen waren mit dem Boot schnell zu finden, da mir die Navigation (Kreuzpeilung) mehr als geläufig waren. Ich fuhr die Stellen nach und nach an und unsere Fischkiste war schnell voll, denn dieses Mal war ich auch darauf eingestellt, dass man den Fisch auch gefroren mit nach Hause nehmen kann. Meine Familie war der Angelei nun total erlegen und wir suchten immer wieder neue Stellen auf. Einige waren aber auch völlig leer. Die Auswahl der Stellen sortierte ich nun nach Strömungsrichtung und Wetter.
So war dann nach 3 Wochen auch der Rosfjord kartographiert. Wobei auch immer der Hauseigentümer mit hinein gezogen wurde.
Auf diese Art kam ein Fjord nach dem anderen dran, denn neben den 3 Wochen im Sommer kamen auch oft noch mal eine Woche im Herbst dazu, wo ich mit meiner Frau Urlaub von den Kindern machen konnte.
Später, als ich in den Foren aktiv wurde, stellte ich meine Aufzeichnungen anderen zur Verfügung. Gelegentlich bekam ich sogar mal Rückmeldungen über weitere Fangplätze, die ich dann aber erst übernahm, wenn mir diese von weiteren Anglern bestätigt wurden.
Mit der Zeit lernte ich dann auch norwegische Fischer kennen, die mir zu bestimmten Gegenden dann auch ihre guten Stellen genannt haben.
So entstand mein Archiv von Fangskizzen.
Da die meisten aber markierte Unterwasserkanten nicht finden konnten, weil sie sich mit der Navigation nicht auskennen, kamen immer wieder die Fragen nach GPS-Punkten. Dieses Problem löste dann Steffen, indem er die einzelnen Stellen in GPS-Punkte umgerechnet und alles neu aufgearbeitet hatte.
Das sind jetzt die Skizzen, die Steffen und ich auf Anfrage verschicken.
Wir beide würden uns natürlich über jede Rückmeldung freuen, damit die Skizzen immer Aktuell bleiben. Wir beide würden natürlich am liebsten alle Fangstellen mindestens zwei Mal im Jahr selber testen, aber wir haben noch keinen Sponsor dafür gefunden.
Hoddel