Ich war schon einmal dort in 2007 und danach in Lillehavn 2008, aber die Ecke hat mich direkt wieder begeistert.
Diesmal waren wir zwei Familien mit je zwei kleinen Kindern - 7 Monate, 8 Monate, 2 und 3 Jahre. Dazu mein Schwiegervater,
der seit 10 Jahren praktisch jeden Mai hinfährt.
Es handelte sich also um ein Experiment. Der Plan war, dass jeweils zwei/drei rausfahren und die anderen zwei mit den Kindern
etwas anderes machen.
Das Selvagen Hyttefelt ist echt hübsch gelegen neben einem kleinen Sandstrand auf einer Halbinsel an der 460 nach
Lindesnes Fyr. Man hat einen kleinen Anleger mit Filetiertisch direkt am Wasser.
Dazu hatte ich ein 21 Fuß Boot bestellt, leider aber nur ein 19ft 30PS ohne überdachten Führerstand bekommmen.
Bei Ankunft hat wir orderntlich Sonnenschein und ich wollte direkt noch rausfahren, ging aber nicht wg. Auspacken und
Kinderprogramm. Also Geduld.
Am folgenden Tag war Sonnenschein und wenig Südwestwind, aber wenig erfolgreich.
Der Schichtbetrieb mit Angeln/Kinder bespaßen klappte recht gut. Auch fanden die Kinder die erste Angelausfahrt richtig gut und haben 3 Stunden
Spaß gehabt. Ich hab mit meiner Tochter zusammen einen hübschen Pollack rausgezogen
Lässt man die Kinder Bootfahren (gut auf den Gashebel aufpassen!), dann ist es echt lustig. Sie drehen so lange, bis das Steuer auf einer Richtung anschlägt, fahren konsequent nur noch im Kreis und lachen sich dabei scheckig.
Gute Fänge mit vielen Köhler und einigen Dorschen ca. 1 Meile und 1.5 Meilen südlich von Insel Udvare. Da sind paar Felsen
und einige Strukuturen die bis paar Meter unter die Oberfläche gehen.
Wir haben häufig mehrere Köhler gleichzeitig drangehabt.
Ab Dienstag wurds regnerisch und wir mussten mehr Hüttenprogramm machen. Zum Glück eine Sauna. Ich hatte fast den Eindruck dass nach
einem leckeren Essen direkt das nächste folgt. Frisch geangeltes Fischfilet, hhmmmm...
Der Wind drehte über die Tage etwas hin- und her, wurde am Freitag dann schliesslich so stark, dass wir nur noch direkt im "Canyon"
zwischen Vestre und Ostre Imsa angeln wollten (nachdem wir bei der Überfahrt nach Vare auch etwas nass geworden sind).
Da gab es dann auch überraschenderweise nette Dorsche bei geringer Tiefe von 12-14m.
Ansonsten hatten wir eigentlich nur Einzeltreffer, auch an Stellen wo in den vergangenen Jahren recht erfolgreich gefischt wurde.
Wir sind aber natürlich auch in Summe nicht soo viel angeln gewesen. Ein kompletter Ruhetag mit Ausflug nach Lyngdal und einer mit nur einer Ausfahrt von 3h
waren dabei, da blutet vermutlich manchem Angler schon das Herz. Aber es hat auch ziemlich geregnet.
Die Stellen aus den Vorjahren waren der Strand in Tiefe von 30m für Dorsch, der Rücken westlich von Agneskjer in
Richtung der Windräder bei 30-60m Köhler und Dorsch, nördlich von Udvare hinter dem Felsen Mittingen, generell in den Schären südl. Vare
viele Dorsche aber hängerträchtig, nordwestl. Kjehl Leng bei 90m, Store Klippskjer und das Rohr davor waren auch häufig gut.
Als Material hatten wir leichte Bootsruten mit .26 geflochtener Schnur und 80-150g Pilkern. Am besten waren da die selbstgemachten
aus Edelstahlrohr mit Blei ausgegossen. Als Beifänger funktionierten Rote Gummimakks und für Köhler diese Glitzerdinger.
Ich hab den Vater des Eigentümers getroffen, der früher selbst gefischt hat und noch einen eigenen Kutter besitzt.
Der hat gerade ein hübsches Holzboot restauriert, unter Verwendung öffentlicher Mittel. Dieses ist im Hafen von Baly zu sehen.
Roald hat mir erzählt, dass dieses Jahr im Gegensatz zu den letzten deutlich mehr Dorsch am Start ist. Auch meinte er, dass bei Süd- oder
Ostwind mehr Nahrung in das Gebiet kommt und der Fisch dann bei geringeren Tiefen leichter zu angeln sei als bei Nord- und Westwind.
Konnte ich an Hand der Stichproben nicht bestätigen, aber ich hab hier schon einen Thread über den Einfluss der Windrichtung gesehen.
Auch hat Roald meine Vermutung bestätigt, dass die kleinen Minifische in den Mägen und Mäulern der anderen Heringe waren.
Am letzten Tag hatten wir wieder herrliches Wetter, aber leider keinen Bootsschlüssel mehr. Sind wir noch etwas auf der Terasse gelegen
und auf den Felsen rumgeklettert. Herrliche Aussicht.
Die Fischkisten waren voll, insgesamt 80% Köhler, einige Dorsche, Pollack und Lumb (ich glaube es war ein Lumb).
Das Ganze hat unheimlich viel Spass gemacht und ich kann sagen, dass man Angel- und Familienurlaub mit Kindern auf diese Weise gut kombinieren
kann.
Den größten Dorsch hat meine Frau gefangen, als sie mit den Kindern im "Canyon" war. Wollten eigentlich schon zurück, aber es wurde noch ne Schokoriegel-Pause eingelegt. Also nochmal kurz die Angel rein, wenn das Boot schon steht - zack - direkt ein Biss am Grund und die Freude war groß.
Wir haben ihn zu viert am Abend nicht aufgegessen und waren alle kurz vorm Platzen