Norwegen, Vik Brygge 2011 30.07. - 08.08.
Ein Traum ging in Erfüllung
Endlich war nach langem Warten der Tag gekommen, andem es mich zum ersten Mal nach Norwegen führen sollte...
Nach einer unruhigen Nacht wurde ich Samstag morgens von Markus abgeholt. Jürgen war bereits auch schon an Bord, und somit machten wir uns auf dem Weg in Richtung Bad Segeberg, wo wir Lothar, Lutz und Hajo einsammelten. Die Strecke dorthin glich fast einem einzigen endlos langen Stau.
Nach Kaffee und Kuchen ging es weiter in Richtung Frederikshavn, dort setzte unsere Fähre um 22.45 nach Göteborg über.
Gegen 2:15 in der Nacht legte die Fähre in Göteborg an, vor uns lag noch eine lange Fahrt mit dem Sprinter von über 1000 Kilometer.
Als wir durch den Norwegischen Zoll ohne Probleme durchfuhren, wurde es auch schon langsam hell, für mich boten sich in den nächsten Stunden atemberaubene Naturanblicke, mit denen ich so nicht gerechnet hätte. Wasserfälle aus den Bergen, knallgrüne Wiesen, tiefblaues Wasser in Seen und Fjorde, zu guter Letzt konnte ich gleich ein Elch in Aktion sehen, leider ist durch Hektik schnell die Kamera zu greifen, das Bild verschwommen.
Die letzten Kilometer der Hinfahrt waren für mich wie eine Qual, doch endlich erreichten wir unser Ziel gegen 15 Uhr. Bei wirklich aller bestem Wetter – sonnig, warm, windstill bekamen wir durch den Guide Stefan vor Ort eine kleine Bootseinweisung. Anschließend bezogen wir unser wirklich komfortables und sauberes Quartier und machten uns mit großer Vorfreude bereit für die erste Ausfahrt.
Gegen 17 Uhr waren wir dann endlich draußen auf dem Wasser und versuchten uns an verschiedenen Spots mit verschiedenen Techniken.
Wir konnten einige gute Dorsche mit der Überbeißermontage überlisten.
Ich hatte noch so meine Schwierigkeiten, und konnte nur einen maßigen Küchendorsch landen.
Es wurde recht spät, und wir hatten leichte Probleme mit der Rückfahrt in den Hafen, da es schon recht dunkel war. Nach einem leckeren Abendessen, stand noch das Verarbeiten der Fische auf dem Programm, gegen 3 Uhr nachts, war dann auch endlich der letzte Beutel eingeschweißt.... Puh was ein Tag....
Der nächste Tag startete wie jeden Morgen mit einem reichhaltigen Frühstück.
Wir konnten an diesem Tag wieder gute Dorsche landen, vermehrt wieder mit der Überbeißmontage. Auch ich konnte endlich meinen ersten guten Dorsch fangen.
Was aber in den kommenden Tagen passiert ist, damit konnte ich wahrlich nicht rechnen, und übertraf alles, was ich bisher an Angelei erlebt habe.
Nach einem eher schlechten Fangtag einigten wir uns am frühen Abend darauf eine letzte Drift zu starten.... Markus riet mir, es doch einmal mit dem Speedpilken zu versuchen... Gerade als wir abbrechen wollten konnte ich meinen ersten Seelachs fangen, kurz danach waren auch die Ruten von Jürgen und Markus krumm, die am leichten Gerät im Doppeldrill sichtlich Spaß daran hatten.
Nachdem ich den beiden die Fische gegafft habe, startete ich einen neuen Versuch, und konnte einen sehr heftigen Einschlag vermelden, so ein Zug hatte ich bisher noch nie an meiner Rute spüren können. Ich legte mich fest, da der Fisch sehr viel Schnur genommen hat, dass es was großes sein musste. Mein Eindruck täuschte mich nicht, ich konnte den Seelachs endlich landen, und er war wirklich groß. 17Kg – Ein Traumfisch!!!!! Ich war fassungslos, dass ich mir gleich bei meiner ersten Norwegentour meinen Traum von einem richtig großen Fisch erfüllen konnte.
In den nächsten Tagen versuchten wir es weiterhin auf die Dorsche, die unsere Köder jedoch gekonnt ignoriert haben. Also ging es weiter mit der Jagd auf die Seelachse. An der selben Stelle wo ich den 17Kg Fisch fangen konnte, sollten weitere schwere Brocken gefangen werden.
Dort konnte ich einen Seelachs mit 16Kg und einen mit 14Kg fangen. Viele weitere Seelachse bis 10Kg fanden den Weg in unsere Fischkisten.
Dies war jedoch noch nicht der Höhepunkt der Tour.
Am Donnerstag versuchten wir nach gescheiterter Dorschjagd wieder auf Seelachse, und es kam wie es kommen musste... Pilker runtergelassen, mit Tempo eingekurbelt... und was soll ich sagen... Meine Rute war mehr als im Halbkreis krumm. Ein Seelachs hat den Pilker voll geschluckt, und zog wie ein Düsenjet unter Wasser ab. Am leichten Gerät ein absolutes Highlight. Auch hier legte ich mich direkt fest, dass dieser Fisch noch größer sein muss, und ich behielt Recht – Unglaubliche 19Kg brachte dieser Fisch auf die Waage.
Mir war es schon fast ein wenig unangenehm, dass ausgerechnet ich bei meiner ersten Tour, solche Fischen fangen darf... Der Rest der Gruppe amüsierte sich jedenfalls prächtig darüber, und so durfte ich mir den einen oder anderen witzigen Kommentar anhören... Man hatten wir ein Spaß.
An unserem letzten Tag vor Ort, war eine Ausfahrt bis ca 15 Uhr geplant, die jedoch aufgrund des sehr regnerischen Wetters ins Wasser fiel. Wir waren auch alle etwas froh dadrüber, da unser Filetlimit bereits erreicht war, und wir schon einige Fische an die netten Tschechen von nebenan verschenkt haben. So konnten wir vor der langen Heimreise ein wenig relaxen...
Bei einem leckeren Bier und der Sportschau endete unser letzter Abend.
Sonntag standen wir gegen 5.30 auf, packten den Sprinter voll, und fuhren nach einem letzten Frühstück in Richtung Oslo. Nach einem sehr langen Stau vor Oslo legte die Fähre um 19.30 ab.
Direkt an Bord wurde heftiger Wind für die Nacht angekündigt. Dieser machte sich dann auch bald bemerkbar. Bei einigen Bierchen fing es langsam an zu schaukeln, und die Wellen knallten gegen den Rumpf. Wir legten und anschließend schlafen..
Die weitere Heimfahrt war fast problemlos... Gegen 17 Uhr Montag nachmittag kam ich wieder zuhause an. Ein wenig erschöpft aber überglücklich...
Ich möchte mich nochmal ganz herzlich bei Markus bedanken. Er macht seinem Namen als angelpabst wirklich alle Ehre. Du hast eine rundum perfekte Fahrt organisiert. Danke.
Diese Tour werde ich niemals vergessen, das Erlebte war einfach phänomenal.
Bald kommen noch sehr schöne HD Videos online, nachdem Markus sie vernünftig geschnitten hat. Darauf könnt ihr euch auch noch richtig freuen.
MFG Tobi.