@ mephisto
Vergiss die Schwimmhäute nicht, solche Regenfälle, wie die letzten drei Tage, habe ich hier noch nie zuvor erlebt.
C&R in Norwegen
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Immerhin ist Keno Ferter die Sache sicher so gut wie möglich wissenschaftlich angegangen und ist dann zu seinen Schlussfolgerungen gekommen. Mir persönlich erscheint die Hochrechnung das 66% aller in Nordnorwegen gefangenen Dorsche, wieder freigelassen werden auch sehr hoch.
Hallo,
ich möchte mich auch kurz zu dem Thema melden. Die Zahlen beruhen auf Interviews, die ich in einer zufällig ausgewählten Stichprobe von 7 Angelanlagen in Nordnorwegen durchgeführt habe. Insgesamt waren es 54 Interviews. Ich habe dieses Jahr die Interviews wiederholt und es haben sich ähnliche Trends gezeigt. Der Hauptgrund, den die Touristen gegeben haben, war, dass die gefangenen Dorsche zu klein waren. Zu klein kann in vielen Fällen aber bedeuten, dass die Dorsche unter 50 oder 60 cm waren. Wenn man nicht selektiv auf Großfisch mit Köderfisch oder großen Gummies angelt und vielleicht sogar noch zwei oder drei Beifänger benutzt, ist ein Fang von 6 oder 7 "Klein"dorschen im Verhältnis zu 3 oder 4 verwertbaren Dorschen in Nordnorwegen keine Seltenheit.
Natürlich gibt es auch einen Teil Angler, die ausschließlich C&R betreiben. Vor allem Engländer und Finnen (meine Beobachtung) lassen oft wieder ihre Fische frei. Viele andere lassen ihre Fische wieder frei, wenn sie ihre 15 kg voll haben. Wer bezahlt schon gerne für einen Angelurlaub hunderte Euro und stellt nach zwei Tagen das Angeln ein?
Der nächste Schritt wird jetzt sein, das Überleben der gefangenen Fische zu studieren. Außerdem möchte ich gerne verschiedene Methoden testen, die das Überleben der Fische steigern könnten. Ich bin in den letzten Wochen auf zwei Konferenzen gewesen, wo Wissenschaftler Methoden vorgestellt haben, die in anderen Ländern an der Tagesordnung sind. Desweiteren würde ich gerne möglichst bald einen Infoflyer in Norwegen herausgeben, in dem beschrieben wird, wie man den Beifang von unerwünschten Fischarten und -größen einschränken kann. Viele Angler in Nordnorwegen meinen, man müsste einen ganzen Tannenbaum benutzen, um irgendwelche Fische zu fangen....viel zu oft sind die Haken aber schnell mit Kleinfisch voll.....
Viele Grüße,
Keno -
Das, was Keno Tannenbaum nennt (und ich Weihnachtsbaum) sollte meiner Meinung nach ganz einfach total verboten werden. Die Dinger sind ja ok, wenn man gezielt auf Heringe angelt, zur Not auch noch auf Makrelen, aber auf Dorsch, Köhler und Co. sind die absolut nicht ok. Ich hab's glaub ich schon x-mal gepostet, aber macht ja nix:
Zwei Köhler von drei-vier Kilo, die aus gegenläufigen Richtungen in solche Weihnachtsbäume knallen, sprengen 50-er Schnur wie nix - und der Angler oben merkt höchstens einen kleinen Ruck und wundert sich das unten alles weg ist. Passiert jedes Jahr tausend Mal allein hier am Roms, und tausende Fische verludern deswegen elend. Die Produzenten und Händler juckt das nicht, im Gegenteil, es hebt ja den Umsatz. Aber das norwegenerfahrene Anbieter die Dinger auch noch vor Ort wärmstens empfehlen und verkaufen, ist in meinen Augen schlicht das Letzte.
Wenn jemand unbedingt solche Mehrfach-Aufhänger-Systeme benutzen will, sollte er sie selber herstellen. Aus mindestens 0.70-er Schnur mit mindestens einem Meter Abstand zwischen den Aufhängern. Wer es schafft, davon in vierzehn Tagen mehr als ein oder zwei zu verheizen, ist schon die Ausnahme. Andersrum weiss ich, das manche Touristen hier in zehn Tagen bis zu zehn gekaufte Weihnachtsbäume verheizen. -
Das, was Keno Tannenbaum nennt (und ich Weihnachtsbaum) sollte meiner Meinung nach ganz einfach total verboten werden. Die Dinger sind ja ok, wenn man gezielt auf Heringe angelt, zur Not auch noch auf Makrelen, aber auf Dorsch, Köhler und Co. sind die absolut nicht ok. ....
Alfred, Du sprichst mir aus der Seele. Diese Tannen- und Weihnachtsbäume sind überflüssig wie ein Kropf! Leider hat es auch bei mir ein paar Jahre Erfahrung gebraucht für diese Erkenntnis. Weniger, sprich Soloköder, ist einfach mehr! -
mache das schon seid Jahren so höchstens 1 beifänger und dann selbst geknüpft mit mindestens 70 Schnur.
selbst die Herings und Makrelenvorfächer halbiere ich.
habe ich dieses Jahr einmal vergessen da sind mir 6 Makrelen abgerissen,hat mir echt leid getan -
Diese Weihnachtbäume wird es trotz allem Wiederspruch auch weiterhin geben.
Es gibt genug Anfänger denen man die weiterhin verkaufen kann mit dem Hinweis das die Fangausbeute sich dadurch erhöht(mehr Fang oder Lockmittel also mehr Fisch.Und die zweite Art Angler sind die unverbesserlichen die nur Masse fangen wollen in kürzester Zeit(wer weiß vileicht sind die Fische ja morgen nicht in BeislauneDie lernen es entweder nie oder wenn sie merken das selektives Angeln mit nur einem Beifänger wesendlich entspannteres Angeln ergibt.
C.R auf Dorschartige hat mit Angeln zum Zweck des Nahrungserwerbs nichts zu tun (es steht hier und woanders doch hinreichlich das diese Fische das in großer Mehrheit nicht überleben) und steht für mich daher garnicht zur Debatte! -
Tannenbaumsysteme verbieten, stelle ich mir relativ schwierig vor, zumal es sich bei der traditionellen Fischerei mit der Harpe ja genau genommen auch um eine Art Weihnachtsbaumsystem handelt. Glaube kaum, das sich die Norweger den Spaß mit der Harpe zu Fischen nehmen lassen.
Alternative Methoden zum schonenden Zurücksetzen finde ich ziemlich interessant, wäre schön mal darüber was Genaueres zu lesen.
Untersuchungen, wie die Überlebensraten bei zurückgesetzten Dorschartigen tatsächlich aussehen, könnten auch mal wieder ein paar Fakten in Zahlen hervorbringen und nochmal das Problem verdeutlichen.
Solche Untersuchungen wurden ja bereits mehrfach gemacht, aber so weit mir bekannt, ist nur bei Süsswasserfischen mit zufriedenstellenden Überlebensraten zu rechnen. Die dabei angewandten Methoden sind somit wohl eher nicht auf Dorschartige, gefangen in Tiefen über 30m, zu übertragen.
Wie bereits gesagt, halte ich C&R für keine gute Lösung die "Problematik" der 15kg-Regelung zu umgehen.
Ein möglicher Ansatz wäre vielleicht die Anlandung aller gefangenen Fische vorzuschreiben und zu registrieren, zudem natürlich auch Möglichkeiten der Verwertung zu schaffen. Dahingehend könnte man ja durchaus die Reiseveranstalter/Vermieter einbeziehen, die Vorort diese Möglichkeiten schaffen.
Gruss
smolt -
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