Hallo liebe Angler,
da mir der Erhalt gesunder Fischbestände am Herzen liegt, möchte ich auch in Norwegen Fische schonend zurücksetzen.
Schließlich möchte ich dort auch noch als Rentner eine tolle Fischerei bestreiten, welche weiterführend auch meinen Kindern und Enkeln nicht vorbehalten bleiben soll.
Sicher werden mich nichtsdestotrotz, noch Wochen nach dem Trip, einige leckere Filets an die schöne Reise erinnern.
Das von vielen Gastanglern praktizierte Filet-Hamstern ist definitiv nicht mehr zeitgemäß.
Hier gilt es für uns auch vielerorts dem Klischee des deutschen Norwegenanglers entgegenzuwirken.
Was ich da von einigen Norwegen, die ich im Ausland kennengelernt hatte, zu hören bekam, hatte mich zugegebenermaßen etwas peinlich berührt.
Zum Thema C&R möchte ich nur kurz ausholen:
Auch wenn aktuell in Norwegen noch sehr viel Fisch zu fangen ist, ist es doch Tatsache dass im Laufe der letzten Jahrzehne die Fischbestände weltweit tendenziell rückläufig sind.
Für jeden Angler, der viele Fische fängt, hat dass Thema somit eine wichtige Bewandtnis. Strikte Ablehnung ist in meinen Augen schlichtweg egoistisch.
Als naheliegendes Beispiel möchte ich gerne an unsere deutschen Gewässer erinnern: Jeder kennt wahrscheinlich die Berichte über den Fischreichtum vor einigen Jahrzehnten von Anglern älterer Semester.
Auch in meiner 16 jährigen Anglerlaufbahn konnte ich definitiv einen Rückgang beobachten.
Heute nehme ich gerne nur einen statt 3 Zandern mit und habe dabei das gute Gefühl, dass die anderen beiden für Nachwuchs sorgen und mich in Zukunft mit einem schönen Angelerlebnis erfreuen können.
Nun zurück zu Norwegen:
Auf Dorsch, Pollack & Co fische ich vorrangig flach mit der Spinnrute. Ich pumpe die Fische nicht schneller als notwendig, nutze bei C&R Absicht auch gerne Einzelhaken und kann mir so besten Gewissens ansehen, wie sich die Fische mit einem kräftigen Flossenschlag zurück in ihr Element verabschieden. Ggf noch ein kurzer Schnappschuss und ein tolles Erlebnis ist festgehalten
Bei Salmoniden habe ich überhaupt keine Bedenken, denn Fische, die so schnell soviel Wassersäule durchschwimmen können, wird man wohl kaum "kaputtpumpen".Schließlich gilt es gerade hier, Entnahme und Fischvorkommen im Verhältnis zu sehen.
Einige Gedanken mache ich mir da beim tieferen Fischen auf Leng & Co.
Hier fällt schnell mehr Fisch an, als entnehmen möchte. Zudem bevorzuge ich für die Küche auch eher Portionsgröße.
Hat hier jemand Erfahrungen, ggf sogar irgendwelche wissenschaftlich Publikationen, bis zu welcher Tiefe man hier nachhaltig zurücksetzen kann? Langsames Hochpumpen vorausgesetzt. Das massenhafte zurückschmeißen nicht überlebensfähiger Fische, wie ich es leider auch schon in einigen Berichten (vorrangig Nordnorwegen) gelesen/gesehen habe, ist für mich moralisch nicht vertretbar.
Im Zweifelsfall fische ich hier lieber etwas flacher bzw stelle das Angeln ein, wenn ich genug Leng habe.
Bin auf Euer Feedback gespannt!
Petri Heil,
raubfischpolizei