Hallo Angelfreunde
Da wir ja gern öfter mal was Neues ausprobieren, ging es in diesem
Urlaub nach Lundegaard bei Korshamn.
Gebucht bei Borks, Ferienhaus Nr. 208-1.
Zeitraum: 4. - 18. Sept. 2010.
Übergesetzt mit der Fjordcat.
Als wir auf der Hinfahrt an der Fähre warteten sprach uns Jan an,
hier als Urlaubsangler angemeldet. Ein kleiner Schwatz mit ihm
verkürzte die Wartezeit.
Als wir am Ferienhaus angekommen waren nahm uns der Bruder des
Vermieters in Empfang, (der Vermieter selbst wohnt wohl in der
Nähe von Oslo). Jedenfalls sprach der Mann gut Deutsch und zeigte
uns schon mal Boot und Haus. Kurze Zeit später erschien auch die
Mutter der Jacobsons noch und erkundigte sich ob alle Fragen ge-
klärt wären. Beide waren sehr freundlich.
Na dann, Auto leer, und Haus vollgepackt, noch was gefuttert und
sehr früh ab in die Falle.
Nun erst noch ein paar Worte zu Haus und Boot. Das Haus hat eine
wunderschöne Lage mit herrlicher Aussicht. Es ist alt, aber recht
hübsch renoviert. Teils mit Fußbodenheizung ausgestattet.
Das Boot: Jamaha, 9,9 PS und 15 Fuß, 2Takter.
Es gibt einen Außenfiletierplatz ohne Wasseranschluss, was nicht so
angenehm ist, da man das Wasser zur Reinigung desselben, eimer-
weise aus dem Fjord schöpfen muss.
Soviel erstmal dazu. Wir stellen noch Bilder und Erklärungen zu
verschiedenen Details ein.
Unseren Wetterbericht bekamen wir übrigens alle 2 Tage von
unserem Member Björn per SMS geliefert.
Besten Dank dafür und an dieser Stelle gleich viele Grüße an Dich,
Ageliki und natürlich an unsere Eigerøy Truppe.
Erster Angeltag war am Sonntag. Es herrschte "noch" absolute
Windstille und Sonnenschein. Wir fuhren erst einmal bis zum Fjord-
ausgang, fingen ein paar Makrelen und entschieden dann, es bei der
wunderbaren Wetterlage auf den Lamekletten zu versuchen.
(Zwischenbemerk.: vom Haus aus ist man in wenigen Minuten am
offenen Meer) Unsere Entscheidung sollte sich als sehr richtig er-
weisen, denn wir sind lediglich am nächsten Tag noch einmal dort hin
gekommen, doch da änderte sich bereits die Wetterlage und an allen
weiteren Tagen konnten wir nur noch in geschützten Lagen angeln.
Gerne wären wir noch zu den Nesskletten rausgefahren um dort
einmal die Lage zu testen, aber es sollte halt nicht sein.
Doch zurück zu den Lamekletten.
Wir angelten in 45m Tiefe. 150g Pilker, Octopussimitate, und ein
Stückchen Makrele sollten die Wunderwaffen sein.
Die Anbisse kamen sehr vorsichtig und man musste etwas Geduld be-
wahren bis es dann endlich in der Rute krachte, und an dem Tag
krachte es!
Zwölf Uhr Mittags! High Noon! Es war Essenszeit unter dem
Meeresspiegel. Pappa Leng war der erste am Esstisch .
Das Echolot zeigte Striche auf dem Display und einen Moment
später bog sich meine Rute. Da war ein Brummer am Ende der
Schnur, soviel stand fest. Nach kurzem, zähen Kampf kam Pappa
dann zum Vorschein. Mona kriegte noch leichten Stress, als sie beim
Keschern half, weil er nicht ins Netz passte, aber wir bekamen ihn
glücklich an Bord. Sollte dieser Bursche tatsächlich die lang er-
sehnte Metermarke haben? Hektisch wühlte ich in der Angeltasche
während Mona schon mal den Fisch betäubte und kehlte.
Das Metermaß ratschte und siehe da: 1,06m war das Ergebniss.
Juchhu, hätte ich nicht in einem Boot gesessen, hätte ich erstmal
einen Indianertanz aufgeführt. Ich war zufrieden und meinte zu
Mona: "Die Rangordnung ist wieder hergestellt! Sie grinste und
streckte mir die Zunge raus.
Wir angelten gemütlich weiter und fingen noch drei schöne dicke
Leng, einen guten Dorsch und einen Pollack. Zusammen mit den Mak-
relen reicht uns dieses Ergebniss für den Tag und wir fuhren
zurück. Bevor wir mit dem filetieren anfingen wog ich noch den Leng
und die Waage zeigte 6,5kg. Indem kam der Mann aus dem
Nachbarhaus angeschlendert und rieb sich dann die Augen. "Frau,
komm mal gucken. Solche Fische gibt das hier?" Man nickte aner-
kennend und wir plauderten noch ein Weilchen mit den beiden über
das Angeln in dieser Gegend.
Der Montag ist schnell zusammengefasst: Es wurde etwas windiger
und kälter und er ergab Makrelen.
Dienstag: Sonnig, aber der Wind wurde stürmisch und wehte aus
Ost. Man konnte nicht mal in den Fjord fahren, zumindest nicht mit
unserem Boot.
Kein Problem für uns, es gibt ja noch andere Unternehmungen.
Morgens also erstmal ein bisschen einkaufen in Lyngdal und für den
Nachmittag war ein Spaziergang zu den Bunkeranlagen Hausvik auf
dem Plan. Wie könnte es anders sein? Keiner hatte an die Taschen-
lampe gedacht und so konnten wir nicht durch die Tunnel gehen.
Aber der Fotoapparat war dabei und man konnte ein paar schöne
Bilder von der Gegend machen.
Danach noch ein kleiner Trip nach Korshamn, wo wir uns unter anderm schon mal das Haus ansahen welches meine Arbeitskollegen
gebucht hatten. Die drei wollten da nächsten Samstag anreisen.
Am nächsten Tag wehte der Wind mit ungebrochener Kraft. Also die
Knipse umgehängt und ab nach Furuholmen.
Im Vorfeld hatten wir Suse (Trolljente) angeschrieben, dass wir
höchstwahrscheinlich im Urlaub mal bei ihr aufkreuzen würden.
Suse ist wirklich eine überaus nette und freundliche Person.
Falls du hier liest: "Es hat uns sehr gefreut dich kennen zu lernen,
und schicken dir liebe Grüße. Vielen Dank auch für die Ver-
pflegung." :):)
Wir schwatzten eine Weile in ihrem hübschen kleinen Frisörladen
und sie zeigte uns dann noch ihren Kiosk, den Kutter und die Anlage,
die sehr neu und sehr gepflegt ist und in bester Lage liegt.
Nach diesem Besuch stand noch das Lindesnes Fyr auf dem Programm.
Der südlichste Festlandspunkt Norwegens kostete etwas Eintritt.
Wir zahlten für 2 Personen 100 Kronen und besichtigten und foto-
grafierten was es so zu sehen gab. Auf dem Turm musste man auf-
passen dass man nicht runtergeweht wurde. Es ging eine verdammt
steife Brise.
Am Donnerstag machten wir noch einige Besorgungen in Lyngdal und
am Nachmittag war faulenzen angesagt, weil, Wetter wie gehabt.
Ich versuchte unten am Steg für ein Stündchen mein Glück und fing
zwei Hornhechte.
Am Freitag ließ der Wind etwas nach, so dass wir in die Schären
fahren konnten. Dort konnten wir 2 Wittlinge, einen Pollack und na-
türlich die allerorts vorhandenen Makrelen verhaften.
Nachmittags: Regen!
Samstag: Der Ostwind ließ noch mehr nach, super...., drehte dafür
nun auf West und..... brachte Dauerregen mit.
Doch es gab ja einen Lichtblick an dem Tag , denn unsere guten
Freunde Harald (Dorschpapa) und Frank (Frank auf Bømlo) kamen
uns Mittags besuchen. Der Dritte im Bunde war Franks Freund
Thomas, den wir an dem Tag erst kennen lernten.
Die Drei befanden sich auf dem Rückweg von Bømlo. (Kein Wunder
dass der Himmel weinte.)
Wir verbrachten ein paar viel zu kurze, aber lustige Stunden in
denen wir uns unsere Erlebnisse erzählten und im Schnelldurchgang
noch die Urlaubsfotos anschauten.
Frank spielte noch den Lachslieferanten für uns, besten Dank noch-
mal dafür.
Nach zwei Stunden mussten die drei bereits wieder los, damit sie
die Fähre nicht verpassten.
"Danke Jungs , dass ihr den Umweg für uns gemacht habt
und gaaanz dicke Grüße von uns beiden."
Die Drei fuhren also zurück.
Die nächsten Drei kamen an: Meine Arbeitskollegen Heiko (Rasmus),
Thorsten und ihr Freund Peter bezogen ihr Haus in Korshamn.
Es liegt auf einer Insel, direkt gegenüber des kleinen Jokerladens
und des Angelcamps. Sie hatten es bei Elchferien gebucht.
Heiko rief uns gleich an und sagte dass sie mit dem Haus sehr zu-
frieden waren und sich das Yellowboot dazu gemietet hätten.
Wir sahen uns am nächsten Tag auf dem Wasser.
Am Sonntag schipperten wir ein wenig herum. Am Ausgang Rosfjord
sammelten wir wieder einige Makrelen ein und an der Insel im
Grönsfjord gingen beim Schleppen mit Wobbler 4 Pollacks an den
Haken. (@ Hoddel: "Die Stelle hattest du in die Karte eingezeich-
net. Danke nochmal für die Skizzen." )
Am Montag war es etwas windstiller, doch das Wasser war immer
noch zu kabbelig um weiter als Fjordausgang zu kommen. Wir fingen
die allgegenwärtigen Makrelen und ich einen Hornhecht, als Mona
plötzlich Fischalarm gab. Da war doch irgendwas! Es zupfte, lies los,
zuppelte wieder...., da sie nicht am Grund angelte sondern etwa 15m
darüber musste das wohl ein Fisch sein. Sie schlug etwas an und ihre
kleine Bootsrute, die sie sich vor dem Urlaub noch bei Felix (S&W
Angelshop), ausgesucht hatte machte eine Verbeugung. Vorsichtig
und langsam wurde eingekurbelt und ein Dorsch von 82cm und 4,5 kg
kam an die Oberfläche. Er hing nur ganz eben an einer Hakenspitze
des Pilkers. Glück gehabt dass der nicht unterwegs ausgestiegen ist.
Der Fangort war etwa in Höhe Stussvik. Sie grinste natürlich von
einem Ohr zum andern.
Dienstag: Morgens gabs Pollacks und Makrelen an die Angel,
am Mittag einen Platzregen aus dicken Wolken.
Am Abend waren wir bei Heiko und seiner Truppe zum Steakessen
eingeladen. Wir steuerten den Fettverbrenner bei. (Insider wissen
was gemeint ist. ;))
Als wir ankamen war Peter bereits an der Pfanne und briet riesige
Fleischstücke rosa, die dann auf der Zunge zergingen. Dazu gabs
eine ordentliche Portion Bratkartoffeln. Daumen hoch Jungs!
Das war Spitze. Wir verbrachten einen gemütlichen Abend und
hatten viel Spaß. Nochmal besten Dank an die Bande.
Mittwoch: Angelergebniss wie Dienstag aber ab Mittag statt Platz,-
Dauerregen.
Donnerstag: Sieh mal an, die Sonne kam ab und zu zum Vorschein.
Anscheinend wollten auch zwei Dorsche nachsehen was oben los ist.
Mona war einem 60er behilflich beim nachschauen und ich zog einen
78er rauf. Das war ein Stück entfernt, vor der Angelanlage
Korshamn. Dort hat man wohl einen guten Beobachtungsposten,
denn kurze Zeit später waren wir von mehreren Booten umgeben.
An dem Tag gabs ein paar schöne Regenbögen weil öfter mal ein
Schauer nieder ging.
Am Nachmittag riefen wir bei Harald an und erkundigten uns ob die
Fjordcat bisher immer gefahren sei, bei dem Sturm, aber wir er-
hielten von ihm eine positive Auskunft und sahen so der Rückfahrt
gelassener entgegen.
Freitag füllten wir die Kühlkisten noch mit einigen Makrelen auf.
Unten im Haus gibts sogar eine große Waage auf der man seinen
Gesamtfang abwiegen kann.
Dann kam der große Boots- und Hausputz und das wars.
Schade dass wir wegen dem Wetter nicht alles austesten konnten,
denn ich denke, in der Gegend könnte noch so einiges gehen.
Aber auch so waren wir sehr zufrieden mit dem Fangergebniss und
auch ansonsten war es natürlich ein sehr schöner Urlaub in herr-
licher Umgebung und mit vielen lieben alten und neuen Freunden.
Noch zu der Rückfahrt auf der Fjordcat: Leute haltet die Hüte
fest. Der Kapitän meldete 23m Wind sec. Und man solle beim Um-
hergehen auf dem Schiff etwas vorsichtig sein. Nun ja, es rumste
hier und da, und schaukelte recht ordentlich, aber der Käpt´n
kreuzte geschickt in den Wellen und wir kamen sogar pünktlich in
Dänemark an. Dort saßen wir einmal eine Stunde im Stau fest weil
die Sache mit dem Reißverschlussverfahren für manchen wohl nicht
so einfach ist. Danach gings aber zügig weiter bis nach Hause.
So nun folgen noch jede Menge Fotos mit entsprechenden
Erklärungen, aber ich denk da machen wir erst morgen mit
weiter, weil es uns heut zu lang dauert. Sie müssen auch erst noch
etwas kleiner gemacht werden.
Also bis dann, und viele Grüße an euch Alle,
Eure Angelfreunde Mona und Achim