Bericht Norwegen 2010
Nun, so schlimm, wie die Überschrift vermuten lässt, war der Urlaub nicht- das mal gleich vorab!
Aber wir kommen bestimmt nicht wieder zu dieser Adresse... doch jetzt der Reihe nach...
Am Freitag, dem 27.08., ging es bei strömenden Regen Richtung dänische Grenze, mit Frauchen,
der Mama und meiner Wenigkeit. Im Radio wurden ständig Katastrophenmeldungen gebracht,
Osnabrück war ja wohl schon untergegangen, und Warnungen vor Aquaplaning kamen im
Viertelstundenrhythmus- das hatte aber durchaus etwas Gutes, denn die meisten Leute fuhren wirklich mit angemessener Geschwindigkeit auf der Autobahn.
Okay, wir kamen also planmässig bei unserer jahrelangen Übernachtungsadresse- das Hotel
„Utspann“ in Schafflund- an. Hier auch gleich mal eine Empfehlung- Auch wenn Schafflund einige
Kilometer von der A7 entfernt ist, die Zimmer im „Utspann“ sind recht preiswert und die Küche
sehr gut!
Samstag früh ging es dann also ausgeruht Richtung Hirtshals weiter.- zu unserer miesesten
Fährüberfahrt bisher. Ich schreibe dies jetzt absichtlich ohne weitere persönliche Wertung, da ich
bitte keinen „Hetzthraed“ über FL lostreten möchte!
-trotz gutem Wetter eine Stunde Verspätung
- eine so „tolle“ Einweisung des Autos an Bord, dass wir das Auto nur durch die hintere rechte Tür verlassen konnten, die dabei auch noch zwangsläufig kräftig zerschrammt wurde
- - Geruch und Andrang auf den Toiletten der Fähre erinnerten mich an unser
„Dorfschulplumpsklo“ in den sechziger Jahren
- Bei der Bezahlung unseres „Polsemenüs“ verrechnete sich der Kassierer sehr kräftig
zu seinen Gunsten, was ich natürlich erst viel später merkte... ich unterstelle hier aber keine böse Absicht, hätte ja auch aufpassen können...
Was soll es, von so ´nen paar Kleinigkeiten lassen wir und´s doch die Stimmung nicht vermiesen,
also ging es weiter Richtung Insel Underoy, wo wir auch von der netten Vermieterin empfangen
wurden. Die Verständigung in Englisch war kein Problem. Das Haus ist zwar alt, aber sauber und
hat eigentlich alles, was der Urlauber so braucht- einzig die Tür- und Deckenhöhe ist für Personen
über 1,80m etwas problematisch, ich mit meinen 1,96 konnte nur gebückt durchs Haus gehen...
ein Hinweis in der Hausbeschreibung bei Borks wäre angebracht.... doch zum Thema „Borks“
später....
Die Einweisung bezüglich des Bootes bestand nur aus der Frage, ob ich mit Booten Erfahrung
hätte und dem Hinweis, dass die Urlauber in diesem Jahr viele Probleme mit dem Motor gehabt
hätten, was aber hauptsächlich auf die falsche Handhabung der Chokes zurückzuführen wäre....
ich hätte schon misstrauisch werden sollen..........
Das Boot und das Bootshaus wurden dann sogleich von uns besichtigt, (ohne Vermieterin, die
wollte schnell nach Hause) und für gut befunden. Meine Aussage „Hier kann man sich richtig
wohl fühlen!“ sollte sich aber 2 Tage später relativieren...
Sonntag früh ging es dann gleich mit Frauchen aufs Wasser, das Ziel war klar, die Verwandschaft
hatte Makrele bestellt- VIEL Makrele! Na ja, dies ist zu dieser Zeit in Südnorge ja auch kein
Problem, unsere „Tannenbaummontagen“ hatten auch kräftig zu tun, erstaunt waren wir nur
über die Grösse der Fische, war beachtlich! Einmal haben die Makrelen auch eine fast 100%
ige Auslastung der Montage erreicht- vier Beifänger, ein Pilker, sechs Fische- okay, fast-
eine Drillingsflunke war noch frei! Ich hoffe, dass Ihr nicht über fehlende „Makrelenbilder“
enttäuscht seit, wenn doch, reiche ich welche aus den Vorjahren nach... grins...
Um es gleich zu sagen, ausser Makrele ging auch nicht viel, hatte ich aber in diesem Gebiet auch nicht erwartet, also auch keine Enttäuschung diesbezüglich. „Grösster“ Fisch war ein Pollack
von ca. 70cm. An der Naturködermontage war „Dauernippeln“ angesagt, und ab und zu auch mal
ein gerade massiger Dorsch, hauptsächlich aber Lippfische, die alle wieder schwimmen durften,
mit dem Hinweis „Ärgert den nächsten!“
Das Wetter war die ganze Woche prima, jeden Tag ca. 22°C und Sonnenschein, wenig Wind.
Montag fuhr ich dann mit der Mama raus, und wie Mütter so sind, achtete sie zwar darauf,
dass ihr Jungchen warm angezogen war, hatte aber selbst den „Sommerlook“ angelegt, war ja
auch warm, an Land.... Mama, ich danke Dir wirklich von Herzen dafür- und das ist nicht mal
ironisch gemeint! Wir hatten ablandigen Wind und waren an der Grenze zum offenen Meer,
als sie herumdruckste „Mir ist etwas kalt....“ Nun muss man als Sohn wissen: Wenn die Mama
so etwas sagt, dann steht der Erfrierungstod in den nächsten Minuten unmittelbar bevor.....
Also flugs zum Anlegeplatz und die Jacke geholt, schnell den Motor wieder anwerfen.... schnell...
ja.... KEINE Reaktion von dem! Absolut nix mehr! Was ich dann ohne Werkzeug noch herausbekam: Kein Zündfunke zu den Kerzen hin, also Reparatur erforderlich....
Später dann den Sohn der Vermieterin angerufen, der war auch nicht sonderlich überrascht, der
Motor hatte ja, wie wir wissen, schon die ganze Saison über Probleme gemacht....
Einen Tag später kam er dann aber mit einem anderen Motor an, den wir fix anbauten, und von da
an gab es glücklicherweise keine Probleme mehr. Typisch Norwegen: Den Motor hatte er von einem
Kumpel geborgt, ich weiss nicht, ob ICH einen fast neuen 15PS Yamaha Aussenborder meinem
Freund zur Nutzung von dessen Urlaubern, die ich gar nicht kenne, zur Verfügung gestellt hätte....
Nun muss ich aber leider zum Negativen kommen, auch zur Warnung anderer Angelfreunde, die
dort eventuell buchen wollen. Die Entfernung zum Bootshaus ist bei Borks falsch angegeben, statt
180m sind es ca. 400m. Das an sich war für uns auch kein Problem, auch nicht, dass wir durch eine
Schafweide hindurch mussten und dort sehr auf „Tretminen“ achten....
Aber das ab Montag eine grosse Schafherde direkt am Strand und Bootshaus weidete, war eigentlich unzumutbar- es war wirklich ALLES dicht bei dicht vollgesch..... und stank penetrant!
Anbei mal ein Bild, wie es vor dem Filetiertisch aussah- und so war es wirklich überall!
Also nix mehr mit wohl fühlen am Strand.....
Sehr interessant die Reaktion von Borks: Per Mail wurde ich aufgefordert, doch eine Bewertung
des Hauses abzugeben, „Sachliche Kritik“ wäre erwünscht. Nun, ich bewertete das Haus und die
netten Vermieter durchaus positiv, schrieb aber auch- sachlich, ohne '“Meckerei“ die Mängel-
die insgesamt positive Bewertung wurde flugs im Internet bei der Hausbeschreibung eingestellt,
der Kommentar jedoch nicht, auch die Entfernungsangaben wurden nicht korrigiert, und es kam auch keinerlei Reaktion von Borks...... okay, es gibt auch andere Anbieter, auch haben wir ja
glücklicherweise eine „Privatadresse“ vor Ort, die wir wegen der Mama diesmal allerdings nicht nutzten, zu viel Kletterei... Borks hat sich jedenfalls für uns erledigt!
Zum Rest des Urlaubes gibt es nicht mehr viel zu erzählen, nur, dass wir ausser vielen Makrelen
reichlich Pilze mit nach Hause brachten, gab wirklich wieder in Massen!
So, dass soll es gewesen sein, ich wünsche allen Angelfreunden einen schönen Sonntag!
Jürgen
Noch eine Anmerkung zu der etwas seltsamen Formatierung des Berichtes:
Hatte ich eigentlich als .pdf erstellt, konnte ich aber nicht hochladen, war
wohl zu gross.....