Welch ein Gegensatz dazu der Anblick bei der Rückkehr ins Tal.....
Beiträge von Saska
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Endlich am Ziel......
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Hallo Zusammen
Wir konnten nun wie geplant zwei weitere Angeltouren in die Berge realisieren wobei diese, was die Landschaft und das Wetter betrifft, nicht unterschiedlicher hätten sein können. Anbei nachfolgend einige Eindrücke davon.
Beginnen soll es mit dem höheren der beiden Ausflüge, wobei wir uns von etwa 3 Meter über dem Meeresspiegel bis auf knapp 500 Meter hochkämpften. Während unten zumindest zeitweise der Sommer mit Wärme, Licht und Farben ein Gastspiel gab, erwartete uns - je höher wir kamen das völlige Gegenteil. Oben am Ziel trafen wir auf eine dunkle, kalte und raue Welt und man musste zum Fischen sogar Handschuhe anziehen, wollte man das Gefühl in den Fingern nicht verlieren. Stellenweise liegen dort oben noch fast 1 Meter Schnee in größeren Bereichen herum, was ein sicheres Erreichen des Seeufers sehr schwierig machte. Ebenfalls machte uns zeitweise ein sehr eisiger Wind zu schaffen, von Insekten blieben wir zwar begreiflicherweise verschont - von Fischen somit aber leider beinahe auch. Lediglich ein Saibling konnten wir überlisten, danach war aber dann wirklich völlige Funkstille angesagt.
Auf dem Rückweg und bereits fast wieder am Ausgangsziel angekommen, erfreuten wir uns dann, nach diesem kurzen Trip in die graue kalte Welt umso mehr über die hiesige fröhliche Farbenwelt der Wildblumen im Tal in einer freundlicheren Umgebung.Dennoch war dieser Tagestrip in die Arktischen Höhen eine besondere Erfahrung und es zeigte sich somit, dass das Fischen in diesen Höhenbereichen der Finnmark vor Mitte/Ende Juli wenig Sinn macht. Viel Spaß mit den Eindrücken dieser kühlen Erfahrung, welche mit dem harten Aufstieg aus der grünen in die graue Welt beginnt.
Grüße Saska
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Hallo Zusammen
Herzlichen Dank für die vielen positiven Reaktionen und das Lob. Schön, dass es Euch gefallen hat.
Momentan befinden wir uns hier noch in den letzten Stunden der Wochenendschicht, aber ab morgen beginnen dann auch für uns hier erst einmal drei Tage Freizeitausgleich
Wenn also alles klappt und das Wetter einigermaßen mitspielt geht's wohl wieder raus in die Berge und dann gibt's hinterher auch wieder Nachschub an Bildern und Ergebnisberichten hierzu. Hoffen wir also das Beste.Grüße aus der Finnmark
Saska
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Hallo Saska ,bin heute erst auf diesen Tread gestoßen .Welch ein Glück
Habe mir auch deine Beiträge ab 2012 einverleibt .Meinen Respekt
Traumhafte Bilder und dazu ein "gute Feder" mit der du schreibst .
Bin wirklich begeistert
Gruß
PaloHallo Palo
vielen Dank für das Lob
freut und motiviert mich, dass es Dir gefallen hat.
Wie gesagt, es ist eben nicht immer machbar tolle Bilder zu liefern und manchmal läuft es eben wie geschildert. Umso mehr freut mich nun das Lob über den Beitrag.
Grüße aus der Finnmark
Saska
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Der Tiefpunkt kam dann, als die Nässe und Kälte der Kleider bemerkbar wurde und der Angler feststellen musste, dass es sehr schnell merklich kälter wurde. Im Inneren des Gapahuk hatten sich an der Zeltinnenwand recht viele Insekten in der Zwischenzeit einfach untergestellt und genossen die Wärme in der Nähe eines lautschnarchenden Hundes. Draußen wiederum legte sich nun ein kalter Dunstschleier über das Wasser des Sees und zeigte an, dass dieser plötzlich wärmer war als die Luft darüber. Der Angler sieht plötzlich seinen Atmen in der Luft, während der Himmel immer dunkler wird. Von den Fischen hört und sieht man praktisch nichts mehr.
Arktischer Sommer in der Finnmark, denn das geschilderte Szenario spielte sich in etwa 30 Minuten ab.
Da sahs er nun unser tropfnasser Angler und überlegte wie es nun weitergehen sollte, während sich erneut Frustration breit machte. Doch wie jede schöne Geschichte hat auch diese hier ihr ganz eigenes "Happy End", denn unser gar nicht so unkluge arktische und feinfühlige Hund stellt recht schnell fest wie es um den Gemütszustand seines geknickten Herrchens bestellt ist und fängt an diesem voller Inbrunst und schwanzwedelnd die nassen Hände und das Gesicht abzulecken und ihn zu wärmen. Der warme Blick der treuen Hundeaugen sprechen dabei Bände und der Angler stellt fest, das er ja dennoch Spaß hier heute draußen und zudem einen Fisch gefangen hatte und die Welt gar nicht so schlecht ist wie man oft denkt..........:)
Genau das ist eben Fischen und man kann eben nicht immer gewinnen.
Zudem fiel ihm dann noch ein, dass sich zu Hause in den Untiefen des heimischen Kühlschrank noch eine Flasche Riesling finden lässt, welche doch ganz wunderbar zur ersten Forelle des Sommer passen würde.
Es lebe das Forellenfischen in den Bergen
Diese mit viel Selbstironie und noch viel mehr Augenzwinkern geschilderte kleine Geschichte soll ein wenig über die umso unspektakulären Bilder dieser Tour hinwegtrösten.
Ich vermute einmal das sich dabei so einige Leser in gewissen vergangenen Situationen wiederfinden werden.
In diesem Sinne wünsche ich Allen eine schöne und vor allem regenarme Angelsaison - wo immer ihr auch seid. An alle diejenigen, welche ebenfalls Angeltouren in die faszinierende Bergwelt Norwegens unternehmen, respektiert die Natur und das Wetter und seid für schnelle Überraschungen vorbereitet. Zudem macht Euch klar, das es einen Punkt gibt, an dem man abbrechen und lieber wieder in die sichere Unterkunft absteigen sollte, bevor plötzlicher Nebel den Heimweg unerkenntlich macht.
Viele Grüße auch von unserem Angler, welcher nun bei Forelle und Riesling die letzten Zeilen hier tippt und in den Gedanken bereits die nächste Bergtour plant während ihm sein treuer schwarzer Hund die Füße wärmt und schon wieder schnarcht.
Grüße Saska
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Es sind solche Momente, wenn man nicht so recht weiß ob man sich nun aufregen oder einfach nur amüsieren soll. Das dachte sich auch unser Angler, als er, zurück im Trockenen Gapahuk feststellt, dass der Haken an seiner "Geheimwaffe" abgebrochen ist, weil er einfach rostig geworden ist...... zu alter Köder, bzw. Haken. Zu oft benutzt, nicht recht getrocknet usw. ja man macht Fehler und zahlt dafür.......
Aber das Teil hat ja funktioniert und zwar gut. Zudem ist das draußen auf dem Wasser, wenn auch in einer anderen Ecke des Sees immer noch was los. Es bestehen also noch durchaus Chancen. Außerdem hat er noch einen Ersatzköder der Wunderwaffe dabei - klaro! und jetzt ist ihm auch der Regen egal, jetzt will er es einfach noch ein letztes mal wissen und setzt alle auf eine Karte. Er marschiert neu gerüstet raus in Regen und Richtung Fisch, den nachdenklich zuschauenenden Hund hinter sich lassend und wirft aus.
Alls dies nur um......
....nach drei Würfen einen Wiederstand zu spüren. Genau wie erhofft! - Oder auch nicht, denn es ist ein brachialer Hänger in den Felsen tief am Grund des Sees.
Unlösbar. Verloren und wirklich nur durch Abriss zu lösen.
Unser Angler spürt eine gewisse Frustration in sich aufkommen, während sich der Regen jetzt verstärkt und über ihn hereinbricht und der Himmel erneut völlig verdunkelt. Gleichzeitig verfolgt ein völlig gelangweilter Hund dieses Szenario aus einem trockenen Gapahuk und empfängt den niedergeschlagenen Angler anfangs recht teilnahmslos........
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Endlich schwächte der Regen soweit ab, dass es möglich war wieder zu fischen. Hah! Wusste man es doch - man muss nur warten können! Jetzt also geht der Tanz weiter - ganz besonders wenn man aufs Wasser schaute. Denn war doch richtig was los. Klar war, die Fische schnappen nach Insekten und er Luftdruck und das schwüle Wetter mit dem Gewitter zuvor erklärten dies. Der Angler setzt alles auf eine Karte und packt eine Insektenimitation aus, praktisch so eine Art Geheimwaffe für die Berge, wenn`s drauf ankommt. Es kann ja gleich wieder anfangen zu Regen, denn so sicher ist sich da der Angler da auch nicht mehr.
Traumhaft, nach einigen Würfen in Richtung der raubenden Fische wie geplant ein starker Biss. Action! Freude kommt erneut auf und vergessen sind die am Körper klebenden nassen Kleider. Es geht ums Ganze, denn wieder springt eine Forelle aus dem Wasser und diesmal eine noch größere wie vorher. Es sieht aus, als würde sie sich in Rollen um sich selbst über die Wasseroberfläche drehen. Dabei schlägt und zuckt es an dem sehr feinen Angelgerät was das Zeug hält. Dem Angler wird sehr schnell klar, das dies hier kein kleiner Fisch ist. Da ist es wieder, dieses spezielle Gefühl wenn man einen kampfstarken Fisch an der Rute hat und der Kampf beginnt. Schon hat man den Fisch ganz nah am Ufer, den Kescher in der Hand - erneut springt der Fisch hoch und wirbelt herum. Man lässt in gehen, öffnet erneut die Bremse erneut - noch zu viel Energie und Power im Fisch, der Drill im vollen Gang, die Bremse surrt, der Fisch schlägt regelrecht in die Rutenspitze beim erneuten Einholen. Die Gefühlswelt im Angler ist elektrisiert. Faszination Forellenangeln in der Bergwelt und Tundra Nordnorwegens. Endlich ist der Fisch fast am Ufer, der Kescher mit einer Hand bereits im Wasser, auch der Angler steht mit den Schuhen im Wasser um näher an ersehnten Fang zu sein. Ein letztes Aufbäumen des Fisches - so nahe ist er und nun so groß. Viel Größer als der Erste und so wunderbar gefärbt. Ein plötzliches Aufbäumen des Fisches lässt erahnen, das er bald an Ende seiner Kräfte ist - da geschieht es! Abriss! Weg! Ab! Fort!
STILLE
Nichts mehr.......außer unserem Angler, der immer noch mit dem Kescher und der Angel im Wasser steht und nicht glauben kann - nicht glauben will, was da gerade passiert ist.
Ein leichtes Prasseln.
In diesem Moment fängt es dann auch wieder an zu regnen...................
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Was nun geschah lief nicht ohne eine gewisse Ironie und Situationskomik ab. Aus dem Zelt heraus konnte man, zwar trocken aber doch zur Teilnahmslosigkeit verurteilt zusehen wie - trotz Regen sich vereinzelte Forellen lautstark über Insekten hermachten, welche wohl auf der Wasseroberfläche schwammen. Kurzfristig und sobald der Regen etwas nachlies wurde da regelrecht zum Schlachtfest geblasen und die Fische schlugen sich den Bauch voll. Während dies nun den vierbeinige Begleiter völlig kalt lies, beobachtete der Angler fasziniert dieses Spektakel und hoffte auf ein schnelles Abklingen des Regens um, als praktisch nächster in der Nahrungskette ebenfalls an diesem Gelage teilhaben zu können. Im Moment war das etwas schwierig, denn der Regen stieg immer wieder kurzfristig an und ließ dann wieder nach um gleich wieder heftiger zu werden.
Aber noch war ja nichts verloren und noch war der Himmel ganz hinten hell und man kann ja etwas warten. Zudem ist das ja mit dem Regen in den norwegischen Bergen immer so eine Sache. Was schnell kommt, kann auch schnell wieder verschwinden. Der Tag konnte also noch für Überraschungen gut sein.
So dachte sich das unser Angler, während sich sein Hund da wieder umso mehr entspannte..........
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So saßen sie dann da in ihrem neuem Heim. Der Nordnorwegische Huskymischling und der zugereiste Angler. Beide nass und einer davon zumindest doch mit einem gewissen Gefühl der Überraschung. Ein Blick aus dem Zelt versprach nichts gutes, zudem es nun auch noch Donnerte und Blitzte. Das hatte sich der Angler laut norwegischem Wetterbericht aber ganz anders vorgestellt...........