Der Tiefpunkt kam dann, als die Nässe und Kälte der Kleider bemerkbar wurde und der Angler feststellen musste, dass es sehr schnell merklich kälter wurde. Im Inneren des Gapahuk hatten sich an der Zeltinnenwand recht viele Insekten in der Zwischenzeit einfach untergestellt und genossen die Wärme in der Nähe eines lautschnarchenden Hundes. Draußen wiederum legte sich nun ein kalter Dunstschleier über das Wasser des Sees und zeigte an, dass dieser plötzlich wärmer war als die Luft darüber. Der Angler sieht plötzlich seinen Atmen in der Luft, während der Himmel immer dunkler wird. Von den Fischen hört und sieht man praktisch nichts mehr.
Arktischer Sommer in der Finnmark, denn das geschilderte Szenario spielte sich in etwa 30 Minuten ab.
Da sahs er nun unser tropfnasser Angler und überlegte wie es nun weitergehen sollte, während sich erneut Frustration breit machte. Doch wie jede schöne Geschichte hat auch diese hier ihr ganz eigenes "Happy End", denn unser gar nicht so unkluge arktische und feinfühlige Hund stellt recht schnell fest wie es um den Gemütszustand seines geknickten Herrchens bestellt ist und fängt an diesem voller Inbrunst und schwanzwedelnd die nassen Hände und das Gesicht abzulecken und ihn zu wärmen. Der warme Blick der treuen Hundeaugen sprechen dabei Bände und der Angler stellt fest, das er ja dennoch Spaß hier heute draußen und zudem einen Fisch gefangen hatte und die Welt gar nicht so schlecht ist wie man oft denkt..........:)
Genau das ist eben Fischen und man kann eben nicht immer gewinnen.
Zudem fiel ihm dann noch ein, dass sich zu Hause in den Untiefen des heimischen Kühlschrank noch eine Flasche Riesling finden lässt, welche doch ganz wunderbar zur ersten Forelle des Sommer passen würde.
Es lebe das Forellenfischen in den Bergen
Diese mit viel Selbstironie und noch viel mehr Augenzwinkern geschilderte kleine Geschichte soll ein wenig über die umso unspektakulären Bilder dieser Tour hinwegtrösten.
Ich vermute einmal das sich dabei so einige Leser in gewissen vergangenen Situationen wiederfinden werden.
In diesem Sinne wünsche ich Allen eine schöne und vor allem regenarme Angelsaison - wo immer ihr auch seid. An alle diejenigen, welche ebenfalls Angeltouren in die faszinierende Bergwelt Norwegens unternehmen, respektiert die Natur und das Wetter und seid für schnelle Überraschungen vorbereitet. Zudem macht Euch klar, das es einen Punkt gibt, an dem man abbrechen und lieber wieder in die sichere Unterkunft absteigen sollte, bevor plötzlicher Nebel den Heimweg unerkenntlich macht.
Viele Grüße auch von unserem Angler, welcher nun bei Forelle und Riesling die letzten Zeilen hier tippt und in den Gedanken bereits die nächste Bergtour plant während ihm sein treuer schwarzer Hund die Füße wärmt und schon wieder schnarcht.
Grüße Saska