Beiträge von woody

    Hi Hans,


    Na das sind doch konkrete Tips, danke dafür! Norbert, das mit dem Timing beim Kreuzen wird mit einer Dieselschnecke schwierig sein. Petri
    Hans


    ....mit 'ner Dieselschnecke ist es nicht so schlimm, wenn die Wellen von hinten auftreffen, da die rundliche Heckform (auch genannt Entenarsch.....) der meisten Snekken ähnlich verhalten wie der Bug - d.h. die Welle wird recht gut geschnitten und geht links/rechts weg bzw. unters Boot.


    Haste ein Boot mit "Heckspiegel", trifft eine Welle von hinten wie auf eine Wand und geht schnell über. Boote mit Außenborder daher möglichst nie die Welle "direkt" von hinten.....


    Eine Snekke mit ordentlich Ballast im Kiel und guten Tiefgang "stampft" durch die Welle. Ich fahre möglichst im rechten Winkel gegen die Welle bzw. bis max. 30° schräg. Gleiches für achterliche Wellen.


    Kommen die Wellen von der Seite wird zumindest bei meinem Boot ungemütlich, da durch den sehr mittig liegenden und sehr tiefen Schwerpunkt das Boot 1:1 mit der Welle geht - d.h. von links nach rechts sich ständig aufrichtet. Diese Rollbewegungen sind zum einen super, da selbst bei 2,5m Wellen kein Tropfen über die Reling kommt - dafür geht's ungeheuerlich in die Knochen, da man ständig die Bewegungen des Bootes ausgleichen muss. Es gibt halt immer einen Preis den man zahlt :D



    An alle:
    Vielleicht mal ein Tip für "bootfahrende Angler oder "angelnde Bootsfahrer" - wie mans halt nimmt. Es gibt ein Buch von Neville Merrit mit dem treffenden Titel "Angling Boats" welches ich Euch wirklich empfehlen kann. Einziges Manko - es ist in englisch.....

    Hier die Site von Neville: http://www.boat-angling.co.uk mit vielen nützlichen Infos. Er ist recht aktiv im WorldSeafishing.com Forum (nickname: salar) und weis wovon er schreibt.



    Viele Grüße,
    woody

    Hi Jürgen,


    auf dem eigenen Kahn ist halt alles einfacher ;)
    Nördlich vom Ärmelkanal kann man schon recht sicher unterwegs sein - sofern man weiß was man da macht. Es hörte sich halt in meiner ersten Mail scheinbar zu unvorsichtig an - daher die etwas ausführlichere Mail.


    Für "Mietboote in Norwegen" denke ich ist es sehr einfach:
    "Nebel" == "nix raus.....". Wegen der Ausstattung der Boote und wegen der meist fehlenden Erfahrung.


    Gut Nächtle....


    Woody

    Hallo farsundklaus
    hallo an "alle"


    woody Vorsicht und Umsicht - dann geht das schon.... Dieser Satz passt überhaupt nicht zu dem Rest deines Geschriebenen
    [..]


    Man kann in einer solchem Mail nicht immer alles Schreiben, was noch "nebenher" notwendig ist um die Situation sicher zu gestalten. Es war auch nicht meine Absicht die Gefahren durch unsichtiges Wetter herunterzuspielen.


    Die Bezugnahme auf die Mail von HeinzJürgen und die dort beschriebenen Voraussetzungen vorangestellt sollte ausreichen dachte ich.... ;)


    Mal ein paar Dinge, die die Situation vielleicht in einem anderen Licht stellen:


    a) es handelte sich um ein Seegebiet in der Nordsee - also sicherlich deutlich anders als in den engen Fjorden in Norwegen.


    b) Im kritischen Hafenbereich war ein Boot mit Radar vor mir, welches den gleichen Weg hatte und ich somit mit Sichtabstand recht sicher unterwegs war. Funkkontakt war zu jedem Zeitpunkt möglich.


    c) das Gebiet ist mir bestens bekannt, der zu fahrende Kurs wurde vorher geplant, als Route in den Kartenplotter eingegeben (2faches GPS System (1x Plotter PC + 1x Plotter über Fishfinder)). Seekarte + Kompass + Kurs+Wegepunkte der Route als Ausdruck neben mir.


    d) außerhalb der Schifffahrtsrouten ist es bis auf "Sportboote" sicher, da dort keine großen Fahren _können_ (und dürfen) sofern man sich den richtigen Weg aussucht (Tiefen <6-7m als Beispiel). Das klappt natürlich nur bei ruhiger See, da genau an diesen Stellen bei aufkommendem Seegang schnell ungemütlich wird - zumindest ehr als in den tieferen Bereichen.


    e) ich war stets im Funkkontakt zum "Portcontrol" Nieuwpoort. Schließlich meldet man sich bei dem bei Ausfahrt mit _Ziel und Route_ dort ab. Der hat einen i.d. Regel bis 15sm auf seinem Radar, trackt den Kursverlauf und meldet sich auf seinem Arbeitskanal (Ch09) bei Gefahrensituation. Bevor dieser Bereich verlassen wird übernimmt die Radarüberwachung des nördlichen Ärmelkanals (Wandelaar Ch 65). Voraussetzung dafür ist ein ordentlicher und möglichst hoch angebrachter Radarreflektor - so dass man überhaupt über diese Entfernungen auf dem Radar sichtbar ist - sowie ein DSC fähiges UKW Funkgerät (aktuelle Meldungen über das Seegebiet kommen dort auf Ch27, werden aber über DSC vorher angemeldet - Oostende Radio).


    f) Der zu diesem Zeitpunkt einzige Containerfrachter ausserhalb des VTS hatte er seine Position per Funk durchgegeben und ordnungsgemäß Schallsignale gegeben - mir war also klar, dass er _ohne Fahrt durchs Wasser - und zwar mit dem Bug in Richtung "Südosten" - d.h. parallel zum VTS stand um entsprechend dort einzufahren. Dennoch ist es schon gruselig die _Bordwand_ aus dem Nebel kommen zu sehen - aber eben nicht gefährlich....


    g) alle anderen wartenden Schiffe in dem Gebiet liegen im Ankergebiet nördlich vom besagten VTS (Westhinder)


    h) Die Schallsignale, welche sonst zu hören waren kamen aus dem VTS - zu welchem stets ein Abstand von mind. 3sm zur äußeren, südöstlichen Begrenzung gehalten wurde.


    Nun - ich könnte noch zig andere Dinge aufzählen, die notwendiger Weise gemacht werden sollten/müssen, wenn man im Nebel oder bei unsichtigem Wetter mit einem 22ft Boot in dem Gebiet draußen ist. Ich lass das aber jetzt mal.....


    Heinz Jürgen hatte z.B. eine Liste von Mindest-Ausrüstungen beschrieben.
    Ich wollte nach meiner gemachten Erfahrung nur anmerken, dass u.a. eine AIS-Box die Situation bereits deutlich verbessert, da alle Schiffe >300Brt und alle Passagierschiffe/Fähren etc. mit einem AIS Sender ausgestattet sind. So ein Empfänger kostet mit Antenne nicht mal 300 EUR und ist sicher eine sinnvolle Anschaffung um im Fall von Nebel alle Positionen der "Großen" entsprechend auf dem Seekartenplotter sichtbar zu machen.


    Ein Radar ist natürlich besser bzw. die nächste sinnvolle Ergänzung zu einem AIS - setzt aber entsprechende Kenntnisse voraus und ist deutlich teurer.


    Das war der Kern meiner Mail.....


    Gruss,
    woody

    Hi Heinz Jürgen


    stimme Dir in allen Punkten zu. Vorsicht und Umsicht - dann geht das schon....


    Komisch - das Thema passt zur Ausfahrt letzte Woche.....war in Nieuwpoort/Belgien. Sonntags morgens 4:30 - Nebel - Sicht keine 50m...
    Musste erstmal warten um überhaupt aus dem Hafen zu kommen. Der Wind hat dann ein wenig den Nebel verscheucht - bei Sicht um die 100m gegen 5:30 hab ich mich dann einem ortskundigen Boot mit entsprechendem Abstand rangehängt.


    So 18sm vor der Küste liegt ein Verkehrstrennungsgebiet - obwohl es teilweise aufklarte zogen immer dicke Nebelschwaden rum - die kamen so schnell und verwanden wieder wie sie gekommen waren. Ist schon unheimlich dieses ewige Tuuuuuuut der Grossen. Auf Funk bekommt man zumindest die Positionen der gestoppten Kähne (warten auf den Lotsen für den Ärmelkanal) mit. Ohne AIS und Radar hab ich mich nicht getraut das Verkehrstrennungsgebiet zu kreuzen. Letztendlich eine richtige Entscheidung denke ich (KVR - Regel "0" - Stahl vor GFK :biglaugh:).


    Weihnachten kommt und mein Wunschzettel (2 Kanal AIS-Box für meinen Kartenplotter) ist geschrieben. Schließlich will meine Frau ja das ich sicher unterwegs bin und wieder heile nach hause komme :D:D:D


    flifibaer
    Wenn ich mein Handy neben dem Kompass (Ultraflex Kompass Typ: AMALIFI 65) lege - wird der rd. 40° abgelenkt. Seit ich das weis ist der Bereich um den Kompass immer schön "frei".


    Viele Grüße,
    woody

    Moin moin,


    [...]
    Ich wollte nur deutlich machen, Jungz paßt auf! Gewöhnlich gehen mit einer Behinderung (Sicht, Tiefgang, Manövier--) ja auch Vorfahrtsregeln mit einher. Ein Angler ist aber eher nicht behindert, weil er seine Behinderung sofort aufheben kann. [....]


    Jepp - das unterschreibe ich. Hatte die Nachricht von Nordfriese wohl ein bissel persönlich genommen - das ist aber mittlerweile schon geklärt. Es ist schwierig ein spezielles Thema im Forum zu behandeln, da es häufig pauschaliert wird und den eigentlichen Kern dann nicht mehr trifft. Der unterschiedliche Wissenstand der Leser muss meiner Meinung nach aber nicht immer berücksichtigt werden - sonst wird es sehr zäh....



    Vielleicht nochmals an alle:
    Normales Angeln, normales Schleppangeln (auch mit Downrigger etc.) sind hier nicht gemeint. Die haben a) nichts besonders bzgl. Signal/Lichterführung und b) alle KV-Regeln für Boote "in Fahrt" zu beachten.


    Der Boots–Angler–Club hat in Absprache mit der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Nord und dem BSH dieses Merkblatt erstellt. Anhand von Beispielen soll die Regel 26 (Fischereifahrzeuge) der Kollisionsverhütungsregeln und die derzeitige Auslegung in Bezug auf die Schleppangler verdeutlicht werden. Diese gibts -> hier.


    Für die Ausbringung eines Treibankers und gleichzeitigem Ausbringen von Angelgeräten, Lock-Futtersäcken oder was auch immer, welches zu einer eingeschränkten Manövrierfähigkeit führt, gab es Empfehlungen vom BSH wie im #1 beschrieben.



    Die letzteren beiden Punkte sind nur Empfehlungen. Letztendlich ist der Skipper dafür verantwortlich wie er seine Signal/Lichterführung organisiert um angemessen eine spezielle Situation anderen Verkehrsteilnehmern zu verdeutlichen.


    In letzter Konsequenz sollte jeder die wichtigste KVR beachten:
    Stahl vor Holz und GFK :wave:


    viele Grüße,


    Woody

    Hi Heinz Jürgen
    Hi Nord63


    ....die KVR macht IMHO keinen unterschied ziwschen Berufs-, Nebenerwerbsfischerei oder wie es in er EU so schön heist "recreational fisher" oder "recreational angler"....


    Mal ganz im Ernst - ihr denkt doch nicht wirklich das man einen Treibanker setzt und Grundruten einem Gebiet ausbringt, in dem reger Verkehr herrscht - am besten noch in einem betonnten Fahrwasser?


    Es geht auch nicht darum hier ein Kräftemessen mit Schnellfähren, Fischereifahrzeugen, Tankern und dergleichen durch einfache Mittel quasi "zu gewinnen". Es geht NICHT darum ein Signal zu setzen um dann das Gehirn abzuschalten und dann auf sein Recht pochen.


    Es steht im Vordergrund anderen zu signalisieren, dass die eigene Manövrierfähigkeit eingeschränkt ist. Und dies ist sie nun mal wenn man z.B. alleine auf seinem Boot 2 Ruten auf Grund draußen hat und ein Treibanker 30m vorm Boot hängt. Das dauert locker ein paar Minuten bis man den Hebel auf den Tisch legen kann um weg zu kommen (soll heißen, das Manöver des letzten Augenblicks dauert _wesentlich_ länger als normal....).


    Ich denke man sollte sich so kenntlich machen, dass andere Boote, Segler und dergleichen sicher und frühzeitig erkennen das man keine Fahrt durchs Wasser macht und somit entsprechend einfach passiert werden kann. Nicht mehr und nicht weniger...


    Gruss,
    Woody



    BTW:
    Der Ankerball beim Ankern macht sinngemäß ähnliches (nur hier - keine Fahrt über Grund) - daher hatte ich bisher immer diesen beim Treibanker gesetzt. Der BSH hat aber zwei andere Empfehlungen gegeben.....das war halt der Anstoß für den Thread.....

    Hi Nordfriese


    zurück zum Ausgangspunkt....


    Ich habe mich gefragt, welche Signale gesetzt werden müssen/sollen, wenn ein Treibanker draußen ist und Angelgeräte ausgebracht sind, die nicht schnell eingeholt werden können. Die Manövierfähigkeit ist durch den Treibanker und durch die ausgebrachten Angelgeräte eingeschränkt.


    Das BSH hat 'ne schriftliche Empfehlung abgegeben, da die KVR den obigen fall nicht eindeutig abdeckt. Diese Empfehlung habe hier kund getan. nicht mehr und nicht weniger.


    Denk mal drüber nach was der Richter sagt, wenn Du eine eingeschränkte Manövierfähigkeit _nicht_ angezeigt hast. Hier ging es halt nur darum WIE diese anzuzeigen ist.


    Es ist doch unsinnig und auch nicht gerechtfertigt dies als gewollte Absolution für jegliche Ausweichpflicht auszulegen. Auf solche Killerargumente möchte ich nichts mehr sagen.....


    Ich beende das Thema hier für mich.


    Woody

    Hallo HeinzJürgen,


    völlig richtig - wie die Empfehlung des BSH auch richtig anmerkt - es gibt KEINE eindeutige Reglung in dem von mir beschriebenen Fall (Treibanker) - von daher die beiden möglichen Vorschläge um dem "Gewollten" zu entsprechend.


    Hierbei wurde vom BSH festgestellt, das eine einfache Schleppangel - das heisst unter normaler Fahrt hinter dem Boot hergezogener Köder im Kielwasser - keine Behinderung der Manövierbarkeit darstellt (schau mal die Empfehlungen die vom Bootsangelclub mit dem BSH herausgegeben wurden).


    Wenn ich 2 Ruten bei 100m auf Grund liegen habe + 30m vorm Boot einen Treibanker + Motor aus - ist das ja keine Schleppangelei :D:D:D (wobei es manchmal eine "schleppende Angelei" sein kann wenn nix beisst:lacher::lacher::lacher::lacher:)



    Ich denke das Gewollte ist das Kenntlich machen einer eingeschränkten Manövrierfähigkeit - resultierend aus dem Treibanker + ggf. andere Tätigkeiten (z.B. ausgebrachte Angelgeräte). Letztendlich muss jeder entscheiden wie die Situation anderen signalisiert oder ob eingeschätzt werden kann, ob man immer in der Lage ist rechtzeitig auszuweichen oder Platz zu machen.


    Gruss,
    woody

    Hi Nordfriese


    völlig richtig bzgl. Gesetzgebung und Exekutive - gilt aber nur für _Deutschland_.


    Die international gültigen KVR wurde 1972 von der IMO verabschiedet. Das BSH vertritt Deutschland in der der IMO.


    Da das BSH auch bzgl. Signalführung Empfehlungen verabschiedet und publiziert kann die Adresse soooo falsch aber auch nicht nicht sein :biglaugh::biglaugh::biglaugh:.


    Gruss,
    woody