Gratangenfjord Foldvik Brygger 2010
Am Mittwoch morgen 16.06.2010 um 3 Uhr ging es endlich (nach langen hin und her zuviel Gewicht hier zuviel Gewicht dort) mit unseren 18 Mann zum Münchner Flughafen!
(Noch zu erwähnen, 2 langjährige Freunde die auch im Naffenforum ihr Unwesen treiben sind Sabkuhei und leosterus…die waren auch dabei)
Der Vorabend Check in verlief Problemlos.
Dann kam einer auf mich zu „Hey, bist du ausm Naffen?“ HA! Der Theo alias Tradi!
(Der zufälligerweise direkt hinter mir im Flieger saß. Sehr sympathischer Kerl!)
Am Flughafen angekommen, ging es auch schon los mit den „Dummen“ Sprüchen die jeder kennt ! Endlich, alle Kumpels sind beisammen, es ging natürlich nur noch um ein Thema, das gelobte Land und wer hat „den größten“ .
1 Woche Männerurlaub und Angeln! JEAH!
Da wir noch ein wenig im Dutyfree einkaufen wollten, begaben sich schon mal ein paar Mann Richtung Sicherheitskontrolle wo auch schon der erste Hammer auf uns wartete. Menschenmassen! Gate A und B wurden zusammen gelegt und das heißt lange Wartezeiten!
Erstmal die Handys gezückt und gleich alle Informiert das sie sich schleunigst auf den weg machen sollten weil die Hölle los war.
Nachdem wir die Kontrolle passiert hatten wurde auch schon unser Flieger aufgerufen… Nur wo ist der Rest?
Letzter Aufruf München – Evenes… nochmals alle angerufen und Stress gemacht sie sollen sich vordrängeln! Auf die letzte Sekunde haben es doch noch alle geschafft.
Der Flug verlief Problemlos und vor allem lustig
Ein paar Biere später empfing uns auch das gelobte Land mit ein wenig Wind aber trocken, was sich aber bald änderte…richtig… Regen kam auf.
Kurz gesagt, bis auf ein paar Sonnenstunden hatten wir fast nur Regen und Wind. Dank dem geschützten Gratangenfjord konnten wir aber dennoch jeden Tag raus fahren. Na gut ein Bomben Vormittag war dabei, der Fjord glatt wie ein Babyarsch und die Sonne stand am Himmel.
Der Transfer vom Flughafen zur Anlage in Foldvik Brygge verlief Problemlos und entspannt, genau 1 Std. Fahrt!
Angekommen bezogen wir auch gleich die Zimmer und mussten irgendwie feststellen, dass in manchen Häusern die Möbel teils auseinander fielen.
Stühle waren locker und irgendwie na ja… fast ein wenig klein für 6 Leute pro Haus und die Küchenausstattung mhm.. ich weiß nicht, so schwer ne zweite Pfanne mit in den Bestand aufzunehmen?
Also Anlage abgecheckt… Filetierhaus direkt am Steg.. Prima gleich mal ansehen.
Ich glaub alle Blicke haben das gleiche Ausgesagt… wo zum Henker sollen hier 18 Mann Filetieren ?? Und 18 Mann waren jetzt nur wir, es gab noch 2 Häuser!
Es war gerade mal Platz für 2! Ok, wenn man es kuschelig mag passen vll. sogar 4 rein aber das ist dann auch schon das höchste der Gefühle.
Das war schon sehr enttäuschend.
Na gut, weiter alles abgecheckt. Ich weiß nicht wer es war, aber es kam jemand… Bootsübergabe?! Jeah super das geht ja Fix bei denen… einwandfrei.
Jo, das Wort „Fix“ kannte der Typ anscheinend sehr gut.
Im gebrochenen Englisch „Wart ihr schon mal in Norwegen“ ich meinte „Ja, klar!“ … darauf der Typ „ok hier ist der Bootsschlüssel“ … öhm… äh….ok?!
Einweisung? 20 Sekunden ? Kurz vll. was über das Revier, Untiefen, ect. erzählt? Fehlanzeige.
Schwimmwesten? Waren anscheinend gerade aus oder in Reparatur?!
Fischkisten fürs Boot? Mhm…
Ich war leicht Sprachlos.
Wir lernten dann noch 3 Kölner aus dem Nachbarhaus kennen.
Ich sag nur „Freaks“ aber im positiven Sinne die 3 waren echt nette und lustige Typen!!! Hoffe sie melden sich hier noch an!
Auf jeden Fall erstmal ne Runde geschnackt, da hat sich gleich rausgestellt das sie ein Jahr vorher hier waren und das sich anscheinend seitdem sehr viel verändert hat.
An der Anlage wurde nichts mehr gemacht man hat auch niemand wirklich gesehen der mal gefragt hat „hey alles ok? Braucht ihr was?“ leider Fehlanzeige und die Bootseinweisung war bei ihnen das gleiche.
Dann kam das Thema Fische auf, Seelachse ohne Ende, richtig dicke Dinger die tierisch Alarm machen an der Rute.
Das war der Startschuss, die Ruten haben sich wie von Zauberhand fast alleine zusammengebaut und schon ging es aufs Wasser.
Die ersten Std. vergingen mit wenig Fisch da wir doch ein wenig kaputt waren von der Reise und der Nacht davor also erstmal zurück in die Bude, Essen und schlafen.
Nach ein paar Std. Erholung für den Körper ging es wieder los.
Eine gute Stelle, 40 Meter, Steilkante und ab mit den 100 gr. nach unten.
Da war er, die Rolle kreischte, die Rute Bog sich….das kann es nicht sein oder?
Doch! Der erste „Youtube“ Seelachsdrill die ich mir Monate lang doppelt und dreifach schon reingezogen hab… scheiße was für ein geiles Gefühl und was für ein Geiler drill!
Der erste 98 cm Köhler war an Bord! Ich glaub meinen Freudenschrei hat man bis nach Schweden gehört. Mittagspause. Erhobenen Hauptes bin ich über den Steg um meinen Mitreisenden meinen Dinosaurier zu zeigen! Man muss dazu sagen, so was haben wir vorher noch nicht gefangen und wir fahren schon echt lange nach Norwegen.
Soweit so gut, frisch gestärkt wieder ab ins Kampfgebiet, leider war der Erfolg dann nicht mehr so groß.
Ich musste dann schnell feststellen, mein Dinosaurier wurde schnell geschlagen… 107 und 110 Sei. Hmpf, mein Rekord hat aber nicht lange gehalten egal. Die Metermarke knack ich noch.
Am nächsten Tag kamen unsere Kölner Nachbarn Hecktisch auf uns zu (in der Hand 2 Seelasche mit je 17 kg), wir staunten nicht schlecht, solche russischen Atom U-Boote sind uns noch nicht unter die Augen gekommen.
„Fahrt an die Lachsfarm, in die Bucht, da ist grad die Hölle los!“ Also, die Flotte startet, teilweise waren schon Boote von uns vor Ort. Mhm.. irgendwie komisch, toten Stille hier… hier mal ein 60er hier mal ein 70er Sei aber keine U-Boote.
Und dann ging es Los, immer wieder an verschiedenen Stellen brodelte das Wasser! Was ein Phänomen!
Auf den meisten Booten harte Drills, teilweise auf unserem Boot 3 brutale Drills gleichzeitig. Jeder knackt seinen personal Rekord! Ich konnte in dem Urlaub 6 Sei über 1 Meter fangen, Wahnsinn! Die Größten von unserer Runde waren 1,20 mit 17 kg! Hut ab!
Nachdem wir in den ersten 3 Tagen unsere Kisten schon ordentlich gefüllt hatten ging es mal auf andere Fische.
Aussage der Kölner war ja, „Nur Seelachse vor Ort, kein Dorsch!“
Also ab auf den Grund mit Fetzen.
Hier und da ein Lump, paar kleine Lengs, vereinzelt ein paar „schwindlige“ Dorsche. Der ein oder andere verwertbare Dorsch war dabei, sogar ein 1,20er Dorsch.
Mein Dad und ich wollten dann intensiv den Steinbeißern nachstellen. Am Abend also noch mal raus und in 3 ½ Std. 2 Stonis. Für unseren Norwegen – Neuling war der Urlaub natürlich ein Highlight! Gleich mal die Köhler Metermarke geknackt und einen Stoni verhaftet!
Ich wäre auch gern mal dran einen zu verhaften. Der nächste Tag kommt bestimmt.
Also, neuer Tag, neues Glück. Heute ist Stoni-Tag… oder nur für einen von uns auf dem Boot? Alle 4 Mann sind raus und die Pilker wurden mit Fetzen bestückt.
Wie sagt man in Bayern? Mein Dad hatte das Glück vom „Goaß Bäda“ 4 Steinbeißer in Folge einer schöner wir der andere. Der Größte hatte 90 cm, und wir? Saßen daneben und haben blöd geglotzt und den Möven beim schmettern zu gesehen.
Na ja die Sprüche seitens meines Dad´s haben natürlich nicht lange auf sich warten müssen
Dann kam mein Moment, Biss! Verloren… UAAAAAH! Das war kein schlechter!
Aber dann hab ich es ja doch noch geschafft und konnte in 19 Meter Tiefe noch ein nettes Exemplar nach oben holen. Gott was für ein Hässliches Tier! Aber Lecker am Abend wurden gleich mal 2 Stück in die Pfanne gehauen, natürlich ohne Beilage. Braucht ja kein Mensch. Hehe.
Insgesamt konnten wir 8 Steinbeißer und unzählige Köhler fangen von denen eine Menge released wurden. Nur die Artenvielfalt hat leider ein wenig auf sich warten lassen, Köhler konnte man wirklich fast überall fangen! Was schön war, es waren so gut wie keine Köhler unter 50 cm dabei.
Rundherum ein echt schöner Urlaub, leider zu schnell vorbei.
Ob wir wieder in genau dieses Camp fahren wissen wir noch nicht, da doch ein paar Sachen nicht gepasst haben die uns sehr störten. Das Fangebiet an sich ist Top!
Windgeschützt, gute Fänge und vor allem kurze Wege zu den Hotspots. Die Tankstelle und der Supermarkt waren auch gleich um die Ecke, das war schon ein großes Plus!
Die Rückreise am 23.06.2010 verlief auch Problemlos.
Nachteil, kleines und leider auch sehr dreckiges Filetierhaus, sowie kein Betreuer vor Ort bzw.er hat sich so gut wie nie sehen lassen, Schwimmwesten fehlanzeige, keine Einweisung, das Versprochene SAT-TV wurde auch nicht repariert (na gut TV war nicht zwanghaft notwenig, hätten aber doch gern deutsche Kanäle wegen Fußball gehabt), Echolote gingen auf paar Booten anfangs gar nicht und noch paar Kleinigkeiten die sich gehäuft haben und die oben ja schon aufgezählt wurden.
Soviel zu dem Bericht, die Kölner wollten auch noch was einstellen.
Gott sei dank muss ich nicht zu lange warten, in 3 Wochen geht’s nach Südnorge mit unseren Frauen! Dann kommt wieder ein Bericht.
Grüße
Basti
Co-Kapitän