Gesetzliches Mindesmaß - ich OUTE mich


  • der ostseedorsch hat vor mir ruhe....egal ob 38cm +-,hab mir schon ein 11 jähriges fangverboot ausgesprochen!:wave:



    Tanni und ich auf den Ostsee-Dorsch bezogen ebenso, Christian - allerdings zeitlich unbefristet. :baby:

    Retten werden wir ihn deshalb sicherlich nicht, aber wir fühlen uns wohler so.

    Eine Ausnahme würde ich dann machen, wenn es mal mit einem Charterkutter voller angelinteressierter Kinder raus gehen würde und wir ihnen das Angeln auf der Ostsee nahe bringen könnten - damit sie einen Dorsch wenigstens noch kennenlernen. Muss der Idee mal nachgehen mit Eiseles.

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  • Ich halte ein totales Fangverbot für Dorsch aus der Ostsee durchaus für sinnvoll ... aber wir Angler sind nicht das Problem! Und für die Berufsfischer scheint ein solches generelles Fangverbot nicht durchsetzbar... geschweige denn konntrollierbar.


    Der Dorsch in der Ostsee ist überwiegend bereits ab 35 cm geschlechtsreif. Von daher sind 38 cm als Mindestmaß schon o.k.


    Die Gelehrten reden auch von Bestandsbedrohung im Sinne wirtschaftlicher Nutzbarkeit der Bestände, nicht vom Aussterben der Art.


    Ob ein Angler seine Kiste mit 40-er Dorschen füllt - oder eben 10 Jahre gar nicht angeln geht, ändert am Bestand nichts. Wichtiger wäre ein Verbot der Laichdorschfischerei (auch für Angler) - also Schonzeiten und Laichschongebiete ggf. auch generelle Fangschongebiete.

  • @ turistfisker


    einen einwand gegen deine letzten argumente haette ich da :


    wenn die bestaende absolut im keller sind - zaehlt doch am ende jeder, der entnimmt.


    ergo auch die anglerschaft. oder aber auch gerade.


    ich habe in mancher nacht am wustrower strand gesehen, wie schnell man als angler regelrechte ausrottungsschlachten an kleindorschen ( fuer mich zaehlen die 38ziger dazu ) angeln kann.


    selbst ohne es zu wollen : da sitzte man mit drei man ( nach meckl./vorp. recht a 3 ruten , a 2 bissstellen ) auf platte an - und dann zieht so nen rudel jungdorsche unter land - das ergebniss liess einem die traenen in die augen kommen.


    wenn man dann erst nach einem dritten wechsel begreift ( weil man ja hoft - wird kein schwarm sein ) - nichts wie weg - hat man schon gute 50 fische " verangelt " ( bei den buthaken ist releasen blanke utopie.)


    und dann verlasse man diese "ungastliche" staette und wander den strand lang zum auto - um festzustellen, man gehoere zu einer sehr geringen minderzahl.


    seit diesem erlebniss bin ich persoenlich ueberzeugt - jeder der fisch entnimmt - ist mitveranwortlich - und kann nicht mit dem finger auf den "konkurenten" zeigen, weil viere zeigen dann auf ihn.


    darum bin ich bei fangverbot, schonzeit, schongebiete absolut bei dir - nur das erste argument find ich nicht richtig in der aussage darin.


    zum anderen, bei den anreinern der ostsee bin ich auch im gegensatz zu dir ueberzeugt - eine wirksame kontrolle waere moeglich - so man will - schuetzen und bestimmungen durchsetzen. so gross ist die pfuetze nun auch wieder nicht.


    dieser satz von dir scheint der knackpunkt zu sein : " für die Berufsfischer scheint ein solches generelles Fangverbot nicht durchsetzbar "


    da liegt die ganze bittere wahrheit drin. dazu zaehlen aber auch die angler und ihre ( wenn auch kleinste ) lobby


    aber trotzdem bleibt : solange es 38cm als mindestmass gibt , muss jeder selbst entscheiden - ohne dabei als " gutangler " und " boeseangler " zu kategorisieren.

    Wer bei Norwegen nur an Fisch denkt, hat noch einen langen Weg vor sich.




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  • Fjordsven
    Deinen Gedankengang hinsichtlich der 38-er Dorsche kann ich nicht nachvollziehen. Das Mindestmaß resultiert ja aus der Erkenntnis, dass solche Fische mindestens schon einmal abgelaicht haben...



    Wenn bauartgleiche Fischkisten von dem einen Angler mit 38-ern und dem anderen mit 50-er Dorschen gefüllt werden, haben beide (jedenfalls annähernd) die gleiche Biomasse entnommen. Wieso soll dann der mit den größeren Dorschen den Bestand besser geschützt haben?


    Und wenn der, der ganz auf Dorsch aus der Ostsee verzichtet, diese Fischart nun woanders angelt, wieso geht der dann nachhaltiger mit der Natur um?

  • Das Mindestmaß resultiert ja aus der Erkenntnis, dass solche Fische mindestens schon einmal abgelaicht haben...


    Glaubst Du tatsächlich das, was Du da schreibst?


    Ein Dorsch wird nach meiner Kenntnis bei einer Größe von etwa 60 cm (+/-) geschlechtsreif. Ein 38er Dorsch hat bestimmt noch nicht abgelaicht.


    Der Befischungsdruck hat wohl mit dafür gesorgt, dass Dorsche heute eher ablaichen. Früher hat man die Laichreife des Dorsches mit 7 bis 15 Jahren angegeben, wobei solche Tiere wohl über 80 cm groß sein dürften.

    MfG Ronny


    Am teuersten sind die Frauen, die nicht käuflich sind...





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  • scheinbar wird ja in der Ostsee alles wieder gut .... siehe Tread von Mantafahrer vom 2.02.11
    warten wirs mal ab ......



    """
    Das Dorschwunder – Weshalb ein totgesagter Fisch wieder lebendig wurde
    <University of Fish: Das Dorschwunder – Weshalb ein totgesagter ....http://www.umweltruf.de/news/111/news0.php3?nummer=48389


    War es ein Wunder oder doch eher eine Verkettung glücklicher Umstände, dass sich der Dorschbestand in der östlichen Ostsee entgegen landläufiger Befürchtungen erholte? Dieser Frage widmete sich am Montagabend Dr. Christopher Zimmermann im Rahmen der "University of Fish", der Vorlesungsreihe rund um Fisch und Meeresfrüchte von "Deutsche See". Der Fischereibiologe und stellvertretende Leiter des Thünen-Instituts für Ostseefischerei hielt seinen Vortrag vor der interessierten Öffentlichkeit in Hamburg."""

    :wave: Gruss lundi :wave:


    TRÄUME NICHT DEIN LEBEN, SONDERN LEBE DEINE TRÄUME


  • Prinz Norge


    Ja, ich glaube daran... obwohl, zugegeben, der Glaube da vlt. doch nicht viel weiterhilft. Die einzige Quelle, die ich sofort parat habe, ist die hier vom Institut für Meeresforschung in Kiel:


    filaman.ifm-geomar.de/ifmgeomar/rfroese/KielerKaufman0907.ppt


    Danach ist der Ostseedorsch tatsächlich schon nach drei Jahren, bei um die 40 cm, geschlechtsreif.
    Die größte Fortpflanzungsproduktivität hat er allerdings erst bei Größen um die 80 cm. Für die Ostsee schlägt das IFM nach meiner Erinnerung ein Mindestmaß von 43 cm vor. Insofern verstehe ich die Angler, die sich höhere Mindestmaße wünschen (fände ich o.k.) oder die das – wie du - sogar praktizieren.


    Aber - um dann wieder auf mein Beispiel mit den Fischkisten zurückzukommen – so scheint mir die Entnahme der Kiste mit den 50-er Dorschen biologisch „verheerender“...

  • Nicht, dass wir uns falsch verstehen.


    Ich vertrete sogar die Auffassung, dass die Entnahme kleinerer Fische und das Zurücksetzen von Größeren für die Population besser ist und somit biologisch sinnvoller.


    38 cm finde ich aber zu klein. Schon allein aus dem Grund, weil an einem 38er Dorsch außer dem Kopf nicht viel dran ist. 45 cm ist bei uns die untere Grenze.

    MfG Ronny


    Am teuersten sind die Frauen, die nicht käuflich sind...





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  • @ turistfisker


    deine fragen besonders die zweite und dritte sind recht "provokant" ( im positivem sinne ) - aber eigentlich auch sehr berechtigt.


    mal zu den 38cm und warum ich denke : nein.


    ich habe es auch mit erstaunen vernommen und bezweifel bis heute - dass ein dorsch mit 38cm abgelaicht haben soll. ich bin beileibe kein wissentschaftler - aber an der ostsee grossgeworden und nun da lebend, wos ein paar mehr und groessere dorsche gibt.


    daraus resultiert meine skepzis gegen diese aussage - dorsch mit 38cm ist halt kein fisch.


    allerdings raeume ich ein - es kann was dransein, immerhin sind andere schonmase in der welt fuer dorsch auch nicht zwingend weit weg von den 38.


    mein gedankengang ist so, wenn der fischereidruck anhaelt - und dazu dieses sehr kleine mindestmas, ist das problem doch, dass immer mehr dieser kleinen entnommen wird ( diesen gedanken konnte ich bei einem besuch des warnemuender fischereihafens und marktes bestaetigen, was dort von berufs - und nebenerwerbsfischern gelandet wurde, war fuer mich persoenlich die offenbarungserklaerung der ostsee )


    wenn diese kleinen sich doch maximal einmal reproduziert haben , dann ist doch eine gesunde arterhaltung quasi unmoeglich. zumal ja eigentlich jedwede natuerliche selektion ( nur die groessten und staerksten ) ausgeklammert wird.


    wo sind die dorsche aus meinen kindertagen - aus meinen jugendjahren - damals habe ich noch nicht so aktiv geangelt, aber war leidenschaftlicher fischesser und ich erinnere mich genau - ein bis zwei dorsche machten ne vierkoepfige familie satt - wie isses heute ?


    von daher denke ich - entweder haben wir ne verbuttung in der ostesse, der dorsch wird " natuerlich " immer kleiner - oder aber - es wird " gedankenlos " auf die " zwerge " losgegangen - fangen solange es irgendwas gibt.


    worueber ich als eher " kocher " denn angler nicht diskutieren mag : ein 38cm dorsch ist in der kueche doch eine beleidigung der pfanne oder des topfes - maximal fuer ne suppe verwertbar. und darum ist halt meine persoenliche meinung : diese 38cm des gesetzgebers sind barer unsinn fuer einen nachhaltigen artenschutz und fuer mich keine option - unter 50 geht gar nichts.


    nun sind wir zwart gegen lundis eingangsposting doch bei der sinnhaftig des mindestmases gelandet , ist aber in der derzeitigen form , glaube ich - okay.


    solange jedensfalls, wie derjenige , der wie ich ein hoeheres persoenliches mas hat sich nicht als " bessermensch " fuehlt.


    da kommen naemlich deine beiden nachfolgenden " provokationen " ins spiel.


    zur entnahme in den kisten: ich bleibe mal bei mir - ich fische rein fuer den topf. da ich nur eine person bin an selbigen ( meistens ) entnehme ich also nun fuer mich einen dorsch ( dieses jahr gesamt viere : 88cm, 91cm, 94cm, 1,02m )


    damit bin ich mehrfach satt an dorsch. klar komme ich , wenn jemand die selbe menge ( filetgewicht mal gerechnet ) an 38cm tieren nimmt auf die selbe biomase.


    nur, ich erledige das in dem falle mit vier tieren, der andere mit - nunja - vielen.


    somit bleibt mit meinen wenigen im wasser eine groessere menge , die sich weiterentwickeln und weiterregenieren koennen.


    bei deiner zweiten frage muss ich passen, wie wohl eigentlich, streng betrachtet, jeder angler.


    da angeln ein sport ist - und nur am rande der reinen nahrungserwerbung ( klar sehen wir angler das anders ) - ist jede entnahme einer weltweit bedrohten art ein nich resourcengerechtes vorgehen.


    wenn wir angeln als echte bestandsnsicherung betrachten wuerden, koennte man nur noch zu reinen hegemassnahmen an den "bach" gehen ( verbuttung, ueberbestaende an weissfischen in seen )


    ich denke , spaetestens jetzt sind wir wieder bei lundi und denen, die sich mit (nur) 38cm an die mindestmasung halten - welcher ist den nun der "gutmensch" ?


    intersantes und ruhig sachliches winterthema, deine beiden " prvokationen "


    sind es wert, mal weiterzudenken......

    Wer bei Norwegen nur an Fisch denkt, hat noch einen langen Weg vor sich.




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